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46 Die zweite Handlung, welche diesen Nachmittag aus zeichnen sollte, war die Einsegnung des Ehebundes von zwei jungen Paaren. Nach Anstimmung des Liedes: „Von dir, du Gott der Einigkeit rc." betrat der Archi- diakonus das Altar, hielt den Paaren eine auf die Feier des schönen Tages bezügliche Traurede (über den Text Ps. 26, 8. und das Thema: daß eine würdige Theilnahme an den öffentlichen Andachtsübungen das eheliche Glück fördere und immer fester begründe) und weihete diesen Ehebund. Es find aber diese beiden Paare: Hr. Adolph Moritz Rühlemann, Compagnicarzt im königl. sächs. Inf.- Reg. Prinz Albert allhier, ledigen Standes, Sohn des verstorbenen Cantor Rühlemann in Rochlitz, mit Igfr. Johanne Christiane Hering, Hrn. Ioh. Glob. Herings, Bürgers und Geldwechslers, auch Stadtverordn. allhier, ehel. einziger Tochter. Und Samuel Traugott Just, In wohner und Maurergesell allhier, Mstr. Carl Benjamin Justs, Bürgere und Hausbesitzers allhier, ehel. jüngster Sohn, Iunggesell, mit Igfr. Johanne Eleonore Geb hardt, weil. Mstr. Ioh. Christian Gebhardts, brauberech- tigtcn Bürgers, Strumpf- und BaretmacherS in Reichen bach, nachgelassener ehel. zweiter Tochter. Um 3 Uhr fand ein Festmahl im Saale der gol denen Sonne und in drei anstoßenden Zimmern statt, an welchem ungefähr 265 Eingeladcne Theil nahmen. Dazu geladen waren die oben bezeichneten fremden Herren, die Glieder des Stadtrathes und des Stadtgerichts, des geistlichen Ministeriums, das Ofsiciercorps, die Zollbe amteten, die beiden Schulcollegien, die Stadtverordneten, der große Vürgerausschuß, die Armcnpflcger, die Depu taten von den Kaufleuten, die Oberältesten der Zünfte, die Officiere der Communalgarde, die Kanzleibeamteten