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15 wir sonst gewohnt waren, hier unsere Gotteöverehrung zu beginnen, und bei dem wichtigen Gange, den wir vor haben, drängen sich noch einmal die Segnungen vor unsere Seele, die wir diesem Orte unsrer bisherigen ge meinschaftlichen Andachtsübungen zu verdanken haben, und lenken Äug' und Herzen himmelwärts zu Dem, der den Rcichthum seiner Gnade über Tausende und aber Tausende, die vor und mit uns hier ein- und ausge gangen stnd, ausgeschüttet hat." „Wie viel theure, köstliche Erinnerungen nehmen Alle, die ihre Freude daran fanden, sich zu Gott und ihrem Erlöser zu halten und die ost und gern diese Stätte be suchten, von derselben hinweg! Wie unvergeßlich bleiben ihnen die Stunden, die sie hier verlebt, die Kirchen- und Vaterlandsfeste, die sie hier gefeiert, wie heilig ist ihnen der Seelengewinn, den sie hier gefunden! Wie oft haben wir hier zu Gott gebetet! Wie oft haben wir uns zur Gedächtnißfeier Jesu an dieser Stätte begrüßt! Wie mancher Säugling ist hier dem Erlöser, der die Kindlein zu sich ruft, geweiht; wie mancher Hcrzcnsbund vor Gottes Angesichte hier geschlossen worden! — Ja, die Stätte, die wir verlassen, ist uns gewohnt und be freundet und bleibet uns immer theuer — die Stätte, die wir betreten, ist uns noch neu und fremd, und gleichet einem Boden, der erst noch seines Saamens wartet, gleichet einer Flur, auf der noch keine Blüthe heiliger Erinnerung sich entfaltet hat!" „Und doch, Theuerste, überwiegt heute die Freude über den Besitz und die nahende Weihe des von Gott uns geschenkten Heiligthums die Gefühle der Trennung. Auch hier wird ja fernerhin Gottes Wort verkündigt werden, und nicht verödet werden diese Mauern stehen, -