erlebte, war Urban Glieb. Hausdorf. Noch leben einige hochbejahrte Glieder der Gemeinde in der Stadt und in den eingcpfarrten Dorfschaften als Zeugen des unendlich schmerzlichen Anblicks, den die in Flammen lodernde Kirche darbot. Zum Glück wurden die übrigen Kirchen bloö be schädigt. (Die Rettung der Klosterkirche verdankt man einem fremden Handwerksgesellen, der mit einem Wasser eimer den Anfang ihres Brandes löschte.) Auf den Tag des Brandes folgte der Sonntag. An demselben versammelten die Prediger, die in Nieder- Olbersdorf beim Bauer Staub und dem Gärtner Müller Obdach gefunden hatten, viele betrübte Zittauer Gemeinde glieder und feierten ihn mit Dankliedern für die gelungene Lebensrettung; denn groß war die Gefahr bei der Flucht durch das Weberthor, bedeutend auch die Zahl der im Brande ums Leben gekommenen. Den nächstfolgenden Kirchentag aber beging man im tiefsten Schmerze. Es war der zweite Bußtag, der 29. Juli, wo die zwei ersten Geistlichen in der Krcuzkirche, der vierte und fünfte in der Weberkirche predigten. Den nächsten Sonntag fand der Hauptgottesdienst nebst Communion in der letztge nannten und vom 9. Oct. an in der Klosterkirche statt, welche bis zum 23. Juli 1837 als einstweilige Haupt kirche galt. Nach einigen Jahren begann man an Wicderauf- bauung der Iohanniökirche zu denken. Der 2. April 1764 war der Tag, wo in einer Rathssitzung die Sache ernstlich zur Sprache kam. Man rechnete dabei vorzüglich auf eine Landeöcollecte, auf die Beiträge, an den Kirchthüren zu geben, und auf den Erlös aus den künftigen Ständen. Am 1. Juni 1764 wurde dem Oberbauschreiber Andreas Hünigen Anfertigung eines Risses und Bauanschlages auf-