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70, 24. März. Nichtamtlicher Theil. 1407 mit Holland, um einen Ersatz für den gekündigten Vertrag zu schaffen, und stellt die Forderung, daß Portugal auf der gleichen Basis wie Spanien einen Vertrag mit uns schließe. »Es verbleibt England, welches allein uns (mitGegenseitig keit) zur Deponirung des Buches, der Composition, des Kupferstiches verpflichtet; welches die Declaration verlangt, einen lästigen Zoll fordert und die allzustrenge Beobachtung der bestehenden Con ventionsvorschriften durch keine ^wünschenswerthe Toleranz zu mildern bestrebt ist. »Es gibt noch viel zu thun, aber das Syndikat vernachlässigt, in bester Erkenntniß der Sachlage und lebhaft von seiner Aufgabe erfüllt, nichts, um zum erstrebten Ziel zu gelangen.« Der Vorsitzende schloß diesen Passus seines Berichtes mit einer dankenden Anerkennung der unermüdlichen, verständniß- und tactvollen Thätigkeit des Syndikat-Secretärs, Herrn Ger- mond de Lavigne, welchen die Versammlung auf Antrag zum Ehrenmitgliede des Cercle ernannte. Der Bericht sprach sich weiter sehr bedauernd über die Vergeblichkeit zahlreicher Schritte und Bemühungen um Ab schaffung der drückenden Papiersteuer aus. Der Vorschlag ihrer Aufhebung liegt soeben der Kammer vor, sei übrigens dort einer günstigen Aufnahme keineswegs sicher. Aus dem Kassenbericht ergab sich pro 1883 ein Ueberschuß von 29,000 Frs., von welchem 9000 Frs. dem Reservefonds zugewiesen, und 20,000 Frs. zum Rückkauf von 20 Actien des Cercle durch Verloosung verwendet wurden. Ein Wohlthätigkeitsball des Cercle am 1. März hatte einen Reingewinn von 4000 Frs. ergeben, wofür der Präsident im Namen der Unterstützten der Versammlung seinen Dank aussprach. Die am Schlüsse vorgenommene Ausloosung von 20 Actien des Cercle-Gebäudes ergab die Nummern: 229. 354. 489. 33. 377. 301. 141. 242. 275. 159. 143. 40. 31. 359. 42. 480. 244. 294. 207. 349. Nach dem Ergebniß der Ergänzungswahlen zum Vorstande besteht derselbe nun aus folgenden Herren: Präsident: Herr Eugsne Plon; Vicepräsidenten: die Herren Magimel und Paul Ducrocq; Schriftführer: Herr Paul Delalain; Schatzmeister: Herr Bouasse-Lebel; Beiräthe: die Herren Barthölemy, Henri Belin, Engel üls, Gratiot, Hussenot-Lorilleux, Lecrosnier, Alphonse Leduc, Le Vas- seur, Georges Noblet, Paul Ollendorss. Wittwcn- und Waiscncassc für Buchhändler. III. Im Börsenblatt Nr. Kl unterbreitet ein Herr p, dem wir für die fleißige Arbeit nur dankbar sein können, einen anscheinend neuen Plan zur Verwirklichung der vom Verband zu gründenden Wittwcn- und Waisencasse, indem er zugleich unseren Entwurf als einen solchen hinstellt, der zeigt, wie man es nicht machen müsse, um zum Ziel zu gelangen. Wir wollen mit dem Einsender darüber nicht rechten, ob unser Plan durchführbar ist oder nicht; sondern hier nur er wähnen, daß die Wittwcn- und Waisencasse in dieser Form absolute Sicherheit bietet, sobald sich ca. 300 Theilnehmer dazu gesunden haben. Der Grundgedanke, der uns bei Errichtung der Krankencasse leitete, bei bestimmten Pflichten auch fest normirte Rechte zu gewähren, war auch bei Ausarbeitung unseres Entwurfes maßgebend, und es ist dies auch das einzig richtige Prinzip, wenn dasselbe durchführbar ist. Kommen wir nun auf die Neuheit der Idee des Herrn x, so müssen wir constatiren, daß bereits früher ein ähnliches Project in kurzen Zügen gegeben und auf Veranlassung des Vorstandes der ausführliche Plan eines Wiener Collegen veröffentlicht wurde, welcher die vollen Sympathien des Vorstandes hatte und von demselben bereits vielfach erwogen worden ist. Wir sind noch weiter gegangen, wir haben bereits vor längerer Zeit die Vorschläge des Wiener Collegen in bestimmte Formen ge bracht und werden in Kürze der Commission diesen zweiten Entwurf vorlegen, um für den Fall der Ablehnung unseres ersten Entwurfes in anderer Weise die uns an's Herz gewachsene zweite humanitäre Anstalt des Verbandes in's Leben zu rufen. Bestimmte Pflichten und bestimmte Rechte, das ist, wie oben erwähnt, unser Prinzip gewesen, und deshalb haben wir bisher den zweiten Entwurf nicht vorgelegt; weil derselbe Wohl bestimmte Pflichten verlangt, aber sehr unsichere, d. h. nicht zu normirende Rechte gewährt. Es sind jedoch so viele Gedanken gegen unseren Entwurf laut geworden, die hauptsächlich darin gipfeln, daß der Gehilfe nicht in der Lage sei, die Prämien zu zahlen, daß wir einen neuen Entwurf in Erwägung ziehen mußten, der auf dem Prinzip der Kollegialität und Humanität aufgebaut ist, und dazu diente die Anregung des Wiener Collegen. Ob sich der jüngere Theil der Gehilfenschaft, der nach der Meinung des Herrn x> nicht zur bnoto-voldo gehört, einem solchen Zwange unterwerfen wird, ist allerdings fraglich; wir wünschen es von Herzen, daß sich Niemand dem Zwange entzieht. Die Verhandlungen über die Frage, ob unsere Krankencasse den Forderungen des Krankenversicherungsgesetzes angepaßt sei, und welche Abänderungen etwa zu machen seien, um den jüngeren Theil unserer Mitglieder vor dem Zwange, einer orts statutarischen Krankencasse beizutreten, zu schützen, haben uns in letzter Zeit sehr beschäftigt; nachdem aber dieselben in Kürze eine befriedigende Lösung erfahren haben werden, wird unsere ganze Thätigkeit wieder dem Wohle der Wittwen und Waisen zugewendet werden, und behalten wir uns weitere Mittheilungen vor. Zu unserem großen Bedauern hat man die Anregung des Wiener Collegen s. Z. unbeachtet gelassen, trotzdem wir darum baten, dieselbe zu discutiren. Wir würden cs dankbar anerkennen, wenn sich weitere Stimmen über unseren Entwurf, sowie über das weitere Project hören ließen, namentlich aus Prin zipalskreisen. Bei dieser Gelegenheit wollen wir einen vielfach verbreiteten Jrrthum berichtigen, der in der Meinung sich kund gibt, als ob unsere Humanitären Anstalten nur für Gehilfen bestimmt seien; auch Prinzipale haben bei gleichen Pflichten, gleiche Rechte. E. Baldamus. O. Berthold. Miircllen. Ausstellung. — Es geht uns die Mittheilung zu, daß bei der im Mai d. I. in London stattfindenden Ausstellung für Gesundheitspflege (Houltb Lxbiditton) eine besondere Ab theilung für Bücher sein wird, in welcher Werke, die über Nahrung, Kleidung, Wohnung, Schulen, Werkstätten rc. in ihrer Beziehung zu einem gesundheitlichen Leben handeln, ihren Platz finden sollen. Wegen des großen Andranges muß sich freilich die Ausstellung aus Sachen von wirklich hervorragendem Interesse in der angegebenen Richtung beschränken. Es wird nun sehr gewünscht, daß auch die einschlagende deutsche Literatur vertreten werde, und machen wir die deutschen Verleger, welche geeignete Werke zu der genannten Londoner Ausstellung zu senden beabsichtigen, daraus aufmerksam, daß das König!. Groß britannische Generalconsulat zu Leipzig bereit ist, die Beförderung ihrer Sendungen zu übernehmen. Da die Zeit bis zum Beginn der Ausstellung sehr kurz ist, so dürfte möglichste Beschleunigung geboten sein. 200»