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4146 Börsenblau l. b. Lclchn. vuchbandel. Künftig erscheinende Bücher. X- 188, 14. August 1918. kßur kser ZnsSreigt! Demnächst erscheint der neue Iioman von «kkblLb«« 57k«k Der N 0 MaN Zwei Bände. 46 Bogen holzfreies Papier Preis geh. 4S Mark, in zwei Ganzleinenbände gebunden mit Futteral 20 Mark Stehrs Roman ist ein religiöses Buch in einer so ernsten Bedeutung des Wortes, wie kein anderes unserer Zeit. Nicht an einer fertigen Religion wird das Leben der Menschen erprobt und gemessen, sondern die Tiefe, Ursprünglichkeit, Gewalt und Wucht des dichterisch geschauten, in Gestalten, Abenteuern und Schicksalen offen barten Lebens ist der Feuerherd, aus dem das herausgeläutert wird aus dem Menschen, was wir Religion nennen. Mit einer die höchsten Gipfel erobernden Energie entwickelt die Dich tung Stehrs reale Verhältnisse zu einer Sinn und Widersinn, Geist und Widergeist umfassenden Menschheitsgeschichte. Über einfachem Grundriß erhebt sich das kunst volle gewaltige Gebäude. Stehr gibt die Geschichte einer Blinden, deren Leben für ihre Nächsten zu einem überirdischen Glück wird und in der ganzen Landschaft mit stiller, zauberischer, leidenschaftlich mysteriöser Flamme die Seelen zum Guten und Bösen entzündet. In vielen sich gegenseitig bestimmenden Schicksalen wird der innere Gedanke zu innerlicher Form gebracht, mit schöpferischer Kraft und mit einer allgegen- wärtigen Liebe, überraschend und kühn in der Erfindung. llkin können nun ksn liefen» un«> Kilts», inöglivket inil «lineklen llunl« L» venlsngen. G. Fischer, Verlag, Berlin Uur kier sngereigt! September 1918 erscheint 6 eLracliburiA sn S SIHSS Geh. 4S Mark, geh. in Halbleinen 48 Mark 42 Bogen auf holzfreien Papier Thomas Mann's neues Buch ist Dichtung in Form von Kritik, Konfession und Streit schrift. Es bietet nebeneinander und ineinander Abhandlungen über Kunst, metaphysische Ex kurse, politische Psychologie,Moralistik und Auto biographie. Ein Künstlerbuch, und zwar eines, wie nur Thomas Mann es uns schenken konnte. Erglänzend in aller Meisterlichkeit seines Prosawortes, das hier in den Dienst des Gedankens tritt. Thematische Dinge, die seine dichterische Produktion beherrschen, werden hier abstrakt. Man könnte das Buch die intellektuellen „Buddenbrooks" nennen. Auch die spezifische Deutschheit hat das Buch mit seinem dichterischen Gegenstück gemeinsam. Es ist national auch in seiner Stellungnahme — so sehr, daß es manchen europäisierenden Landsleuten ein Anstoß und Aergernis sein wird, und doch wieder über deutsch seinem literarischen Habitus nach, mit einem Tropfen westlichen Oeles gesalbt, der es tauglich macht, auch im Auslande seine besondere deutsche Wesensart gültig zu reprä sentieren, es zu europäischer Resonanz, europäischer Wirkung vorbestintm^t. Ohne Zweifel aber wird es, unter nicht vielen anderen Büchern, diese Weltkrise über dauern — der Zeit, der es entwuchs und auf seine Art dient, ein unverächtliches Zeugnis und lebendiges Gleichnis. lilkin Kannen nun kan liefen» unö killen, möglieksl niil öineklsn llsnls Lu venlnngen. G. Fischer, Verlag, Berlin