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von auswärts kommenden Gäste btttct man an den Vorsitzenden, Herrn M. Fries leben, Breitestratze 55, gelangen zu lassen. Allgemeine Vereinigung Deutscher Buch Handlungs gehilfen. Ortsgruppe Friedenau. — Am Freitag, den 3. No vember, abends 9 Uhr, wird die Ortsgruppe Friedenau der All gemeinen Vereinigung im Restaurant -Rheinschloß», Friedenau, Rheinstraße 60, 1. Stock, Zusammenkommen und den Bericht des Herrn D. Schönwandt über die Leipziger Verhandlungen zur Lehrlingsfrage entgegennehmen. Gäste sind willkommen. Krebs, Verein jüngerer Buchhändler in Berlin. — Am 17. Oktober wurde im Verein -Krebs» zu Berlin der dies jährige Cyklus von Vorträgen eröffnet. Der durch zahlreiche Schriften über Psychologie und Philosophie wohlbekannte Professor Or. Friedrich Kirchner sprach in überaus fesselnder Weise über -Die Macht der Phantasie», jenes Vermögens der Seele, ihre Vorstellungen umzubilden, sic anders zu reproduzieren. Das Wesen der Phantasie lernen wir recht an den Kindern erkennen. Sie verwerten alles, was sie sehen und hören, für ihre Spiele und bilden sich eine phantastische Welt. Dieser Spieltricb des Kindes verläßt auch den Erwachsenen nicht. Die -ewig bewegliche, immer neue, seltsame Tochter Jovis» begleitet uns bei den Ge schäften des Tages und bietet uns neben der realen eine phan tastische Welt. Der gesunde und der kranke, der wachende und der schlafende Organismus hängt von ihr ab. Beim Schlafe ist die Phantasie besonders geschäftig. Beeinflußt durch körperliche Reize und Nervenreize verwendet sie im Traume die Vorstellungen und Empfindungen des vorangegangcnen Tages, ohne Denken und Sein auseinanderzuhalteu und ohne sich an Raum und Zeit zu binden. Die Phantasie übt Einfluß auf unsere Stimmungen, Gefühle und Affekte. Sie bedingt unser Wollen und Handeln, sie zeigt uns, auf welche Weise das Ziel unseres Strebens zu erreichen ist. Ohne sie ist jeder Bildungsfortschritt unmöglich. Für Kunst und Wissen schaft ist die Phantasie von hoher Bedeutung. Mathematiker, Geschichtschreiber, Philosophen, Entdecker und Erfinder bedürfen der Phantasie. Hauptsächlich kommt bei ihnen die kombinierende Phantasie in Betracht. Sic bringt mit Hilfe der determinierenden Phantasie, die sich von dem Unbestimmten, Verschwommenen eine bestimmte Vorstellung macht, mit Hilfe der abstrahierenden Phantasie, die die Vorstellungen ordnet, infolge ihresKombinations- vermögens diese Vorstellungen in logischen Zusammenhang. — Indem der Vortragende noch darauf hinwies, daß der kombi nierenden Phantasie anderseits auch der Irrtum zuzuschreiben ist — Wunder, Ekstase, Vision, Somnambulismus, Spiritismus — be tonte er, die Phantasie dürfe nicht hypertrophisch werden, und er mahnte, die Einbildungskraft der Jugend zu erziehen. — Reicher Beifall wurde für diesen, auch durch zahlreiche Beispiele aus der Litteratur und dem täglichen Leben erläuterten Vortrag gespendet. Dieser war dem Vortragenden der Dank für die hochinteressanten Ausführungen, dem Vorstande ein Beweis dafür, daß keiner der zahlreichen Zuhörer das kleine Opfer an Zeit bereut hat. Personalnachrichten. f Alexander Fedorowitsch Basunow. — Am 3. (15.) Juli 1899 starb in St. Petersburg, 75 Jahre alt, der seiner Zeit sehr bekannte russische Buchhändler Alexander Fedorowitsch Basunow. Die Buchhändlcrfirma der Basunow in St. Peters burg und Moskau wurde von dem Onkel des Verstorbenen 18l0 oder 1811 gegründet und ging in den fünfziger Jahren durch Erbschaft an Alexander Fedorowitsch über, der, in Moskau er zogen und ausgebildet, nun nach St. Petersburg übersiedelte. Seine Firma wurde bald sehr bekannt und bildete den Sammelplatz vieler Notabilitäten. Basunow war Kommissionär der Akademie der Wissenschaften und vieler anderer Anstalten, Behörden, Gesellschaften u. s. w., hatte die Vertretung vieler Petersburger und Moskauer Zeitschriften, so der Katkowschen (»Rußkij Wjestnik» und -Moskowskija Wjedomosti»). Ein beson deres Verdienst um den Buchhandel erwarb er sich durch Heraus gabe des von W. I. Meshow bearbeiteten -Katalogs russischer Bücher» mit sechs Fortsetzungen, der die gesamte russische Litteratur aller Wissenszweige vom Jahre 1825 an bis einschließlich 1874 umfaßt! ferner gab er die -Bibliothek der Schriftsteller der Gegen wart» (40 Bände) heraus und vieles andere. Allein unglückliche Spekulationen, namentlich seine Beteiligung an dem Journal -Ptschela», ruinierten die Firma, und sie hörte im Jahre 1876 auf. Basunow erhielt eine Anstellung im Ministerium der Verkehrswege und starb bei diesem als Archivar. Ein solches Ende be deutender Firmen ist in Rußland leider nicht selten, und auch der Buchhandel, der in Rußland überhaupt nicht auf Rosen gebettet ist, stellt dazu sein Kontingent.*) l?. *) Vgl. -Zur Geschichte des russischen Buchhandels» im Börsen blatt 1880, Nr. 83, S. 1491. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. s48182j P. P. Wir beehren uns, Ihnen ergebenst mit- zuteilcn, daß wir uns aus vielseitigen Wunsch und durch die fortwährende Zunahme unserer, seit bald drei Jahren gegründeten Sortiments-Buchhandlung veranlaßt sehen, unser Geschäftslokal vom 1. November d. I. ab in das Centrum der Stadt und beste Geschäftslage, Hauptstraße Wr. 35 zu verlegen. Da wir infolgedessen voraussichtlich in Zukunft einen bedeutend größeren Bedarf an religiösen und klassischen Werken, sowie an besserer Belletristik und Jugendschristen haben werden, bitten wir Sie freundlichst, falls noch nicht geschehen, uns gütigst Konto zu eröffnen und uns die auf Be stellzettel verlangten Bücher gefälligst, über Leipzig oder Stuttgart, zuzusenden. Wir erlauben uns noch, Sie höflichst darauf auf merksam zu machen, daß es in Ihrem eigenen Interesse ist, wenn Sie unsere Bitte erfüllen. Bei dieser Gelegenheit bitten wir wieder holt, alle Bestellungen und Beischlüsse auf und für die „Kirche" (Auslage 24000), das „Ev.-prot. Kirchcnblatt" und die Pfenuig- predigten „Sonntagsgruß für Gesunde und Kranke" an uns zu senden. Seit Gründung unseres Geschäfts haben wir den Versand Anzeigeblatt. obiger Blätter übernommen und dies auch seiner Zeit bekannt gemacht, trotzdem werden noch sehr viele Bestellungen und Beischlüsse an die frühere Versandstelle gerichtet. Von jetzt ab wird Herr I. Hörning dahier alle für unsere Blätter an ihn ge sandten Beischlüsse mit Nachnahme der Spesen zurückgehen und eventuelle Bestel lungen unberücksichtigt lassen. Die „Bilder aus der evang.-prot. Landes kirche des Grotzherzogtums Baden", Heft I —III (Heft IV und V schon bei uns er schienen) sind auch in unseren Verlag über gegangen, so daß alle Bestellungen auf die selben an uns zu richten sind. Wir bitten Sie höflichst und dringend, hiervon Notiz zu nehmen. Vom 1. Januar 1900 ab übernehmen wir auch den Verlag der „Protestantischen Flugblätter" und bitten, auf der Kontiuuationsliste davon Vormerkung zu nehmen und Ihre werten Bestellungen an uns zu richten, bannt in der rechtzeitigen Zustellung der Zeitschrift keine Störung eintritt. — Die Herren Ver leger, die Besprechung und Empfehlung von Büchern in der „Kirche" noch auf Weihnachten wünschen, ersuchen wir frcund- lichst, uns solche umgehend zustcllcn zu wollen, da der dafür verfügbare Raum nur ein beschränkter ist, und wir nicht garan tieren können, daß verspätet eingesandte Bücher noch Besprechung finden. Hochachtungsvoll Evangelischer Verlag in Heidelberg, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Verlags- und Sortimentsbuchhaudlung. s48228j V<>iIi>tx8VLi:inlI,;iiii>tx. .4us Horrn 6sorg U. Vligancl's Ver lag in Iwipv.ig*) ging ckuroll Haut in clon weinigen übsr: Lililivllioli t'iii' 8oeiii1ivi88vu8eI>nt't Lä. 1. Riftoß, Vererbung. Lä. 2. fttt^vlctll, Katürliobe Tuslvse und Rassenverbssssrung. H6. 3. Lllis, ^lann unä IVsib. Lä. 4. — Vsrbrsober unä Vsrbrsebon. Lä. 5. Vsrri, Loeiolisinus uucl inoäerno Vsisssnsebakt. Lä. 6. I^g,ur6ll4, 2witterbiläungen. Lä. 7. Lllis - L^moiläs, Konträres Oe- seblsebtsgekübl. 1!ä. 8. k'tzrrl, Verbreoben als soeials Lr- sebsinung. Itä. 9. ftoi'8112, Narxistisobs Loeial- äemolrratie. Lä. 10. klLtttzr, Demokratie u.Loeiulisinus. Dci. 11. DruilVLlä, Dngl. Loeialrokormsr. Dcl. 12. öligem. Lpiäsiniologie. Dci. 13. 6l'0tsg.1lll, rllkobolisnius. ^Ile rur Ostsrmssss 1899 disponierten, sowie alle vom bisbsrigon Verleger im labro 1899 in liselinung aasgslieksrtsn Vxomplars *) Dis Kiebtigkoit cksr vorstsbsnclsn Verlags- transalrtion bestätigt (rcory II. IVn/anck'« Verlas.