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792 Börs.-nblntt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 15, 19. Januar 1912 darauf abgelehnt, daß sie weder nach dem Postgesetz, noch nach der Postordnung für gewöhnliche Briefsendungen mit Nach nahme hafte. Es will uns scheinen, als ob mit Rücksicht auf diese Unverbindlichkeit den Nachnahmesendungen postseitig nicht diejenige Fürsorge zugewendet wird, die Sendungen dieser Art nach unserer Ansicht gebührt. Soviel uns bekannt, werden Briefe, Postkarten, Drucksachen usw., auf denen Nachnahmen haften, zusammen mit den gewöhnlichen Briefen verschickt. Da die Be arbeitung der letzteren am Bestimmungsort in der Regel von Unterbeamten besorgt wird, so ist es einem Unredlichen ein leichtes, sich Nachnahmesendungen anzueignen, bevor diese zum Zweck der weiteren dienstlichen Behandlung, Einträgen in die An kunftsbücher usw., in die Hände eines Beamten gelangen. Um Nachnahmesendungen wenigstens bis zu einem gewissen Grade vor Entwendung zu schützen, halten wir es für geboten, daß sie den Bestimmungspostanstalten nicht wie bisher unter den gewöhn lichen Briefen zugeführt, sondern fortan den Einschreibsendungen beigelegt oder so verpackt und bezeichnet werden, daß sie un mittelbar nach dem Eingänge in verschlossenen Bunden dem zu ständigen Beamten vorgelegt werden können. Das Reichspostamt bitten wir, im Sinne dieser Anregung das Erforderliche veran lassen zu wollen.« Auszeichnungen. — In Ergänzung der auf die Prämiierung durch das Präsidium der vom 1. April bis 20. Juni 1911 in Berlin stattgefundenen Internationalen Ausstellung für Reise- und Fremdenverkehr bezüglichen Notiz in Nr. 6 und 9 d. Bl. geben wir nachstehend noch einige weitere Firmen be kannt, denen »eine Urkunde als Zeichen des Dankes und der An erkennung für die Beteiligung in hervorragender Weise« zuerkannt wurde. Es sind dies: Woerl's Neisebücherverlag, Hof verlagsbuchhandlung in Leipzig, Ludwig Ravenstein in Frankfurt a/M-, Ludwig Julius Heymann, Geograph. Verlag in Leipzig, und Max Leipelt in Warmbrunn. ,'jur 200 Jahrfeier des Geburtstags Friedrichs deS Großen. — Das Märkische Museum in Berlin eröffnet am 24. Januar eine Ausstellung graphischer Blätter zum Gedächtnis Friedrichs des Großen. Die internationale Kunstausstellung in Rom wird am 24. Februar eröffnet. Anmeldungen zur Ausstellung müssen bis zum 26. Januar bei der LoeistL äo^li s Ooltori cki ö,ll6 ^.iti in Nom eingegangen sein. Die Einlieferung der aus zustellenden Kunstwerke hat in der Zeit vom 25. Januar bis 10. Februar zu erfolgen. 18. Deutscher Geographentag. — Auf dem letzten, 1909 zu Lübeck abgehaltenen Deutschen Geographentage wurde beschlossen, den 18. Deutschen Geographentag zu Pfingsten dieses Jahres nach Innsbruck einzuberufen. In Durchführung dieses Beschlusses ist nun mit den Vorbereitungen begonnen worden, und am 27., 28. und 29. Mai werden seine Verhandlungen in Innsbruck ab- gehalten werden. Im Anschluß an die Beratungen sind mehrere Exkursionen in die nähere und weitere Umgebung der tirolischen Landeshauptstadt geplant. Zur Durchführung der notwendigen Vorarbeiten hat sich in den letzten Tagen in Innsbruck im Ein vernehmen mit dem Berliner Zentralausschuß ein Ortsausschuß gebildet. Der 28. Berbandstag des Bundes Deutscher Dach- deckcrinirungen findet vom 18. bis 20. Februar zu Schweidnitz statt. Mit diesem Verbandstage ist eine Fachausstellung für das Dachdeckergewerbe verbunden. Reue Bücher. Kataloge usw. für Buchhändler. Das literarische Echo. Halbmonatsschrift für Literaturfreunde. Begründet von v?. Josef Ettlinger. Herausgegeben von vr. Ernst Heilborn. Verlag von Egon Fleischel L Co. in Berlin. 14. Jahr. Heft 8, 16. Januar 1912. Gr..-8°. Sp. 523—594. Inhalt: Herbert Stegemann, Ethik und moderne Literatur. — Henri Guilbeaux, Andre Spire. — Rudolf Unger, Mosaik. — Alfred Biese, Storms Jugend- und Mannesleben. — Kurt Hildebrandt, Von der Antike. — Richard M. Meyer, Essai-Bücher. 1'al8tr».686 2. 8°. 58 8. 1615 Nro. Erfolgreiche Kundenwerbung. Aufsätze und Arbeitsstücke aus der Werkstatt eines Kundenwerbers von Hans Weidenmüller- Leipzig. Gr -8°. 163 S. mit vielen Proben. Werdau 1912, Verlag von Oskar Meister. Geb. in Halbleinwand 4 50H. ^voln 9.—10. k'sbruar 1912 ckurob Llax kerl in Lerlin 8W., Personalnachrichten. Gestorben: am Sonnabend, den 13. Januar, Herr Alwin Eichler i.Fa. A. Eichler in Dresden im Alter von 60 Jahren. Der Verstorbene ist durch den Verlag der Nick Carter-, Buffalo Bill- und Wild-West-Erzählungen bekannt geworden, gegen die sich in erster Linie der Kampf gegen den Schund in der Literatur richtete. Eichler hatte seine buchhändlerische Tätig keit bei H. G. Münchmeyer in Dresden begonnen und ging dann nach Amerika, wo er sich rasch emporarbeitete. Mit dem Verlags- und Ubecsetzungsrecht für Nick Carter und Buffalo Bill in der Tasche kehrte er nach Deutschland zurück und begann eine für ihn sehr lukrative Tätigkeit, die er auch auf außerdeutsche Länder auszudehnen suchte. Wie es scheint, ist ihm hierbei der Erfolg aber nicht treu geblieben. Jetzt ist er freiwillig aus dem Leben geschieden, wie man sagt, als ein Opfer des Dippoldis- walder Bankkrachs, der so viele Existenzen vernichtet hat. Gustav Albrecht -f. — Der städtische Bibliothekar in Charlottenburg vr. Gustav Albrecht ist daselbst im Alter von 46 Jahren aus dem Leben geschieden. Aus seiner Feder stammen einige bemerkenswerte Schriften zur Geschichte Berlins und der Mark, von denen hier nur »Die Denkmäler in der Siegesallee«, »Geschichtliche Entwicklung Berlins«, »Die Spree von der Quelle bis zur Mündung«, »Märkisches Wanderbuch«, »Der Grunewald«, »Schloß und Städtchen Plan« und »Aus märkischer Heidenzeit« genannt seien. Salomon Lefmann — In Heidelberg ist der Sanskrit forscher, ord. Honorarprofessor für altindische Kultur- und Literatur geschichte an der dortigen Universität Or. Salomon Lefmann im Alter von über 80 Jahren plötzlich an einer Lungenentzündung gestorben. Seine Hauptwerke sind eine wissenschaftliche Biographie seines großen Lehrers Franz Bopp (1891/96) und eine »Geschichte des alten Indiens« (1879-1889, 2. Aust. 1897) in Onckens »Allgemeiner Geschichte in Einzeldarstellungen«. Sprcchsaal. -Ike kembranclt, olä snä ne^v Maslerg.« <Vgl. Nr. U>.> Am 19. September 1911 verlangte die obige Firma von uns eine Probesendung unserer Kunstdrucke; daraufhin sandten wir am 6. Oktober Kataloge. Am 18. Oktober erhielten wir dann eine größere Bestellung auf Kunstblätter im Nettobeträge von etwas über 1000 daraufhin baten wir um Voreinsendung des Geldes oder um Aufgabe entsprechender Referenzen. Darauf schrieb die Firma unterm 16. November, daß sie keine Referenzen in Europa aufgeben könne, sie sende daher ein Akzept per 3 Mo nate über die Summe. Wir meldeten ihr am 5. Dezember, daß wir das Akzept ablehnen. Seitdem hat die Firma nichts mehr von sich hören lassen. München, 17. Januar 1912. F. Bruckmann A.-G. Auslieferungsstelle der Photogr. Union.