^ 181, 15. Juli 1S10. Fertige Bücher. «»rl-nbl»ud. DUch», Buch?»»l-l- 8275 Der kleine Schwab " Abenteuer eines Knaben von Adam Müller -- Guttenbrunn findet in der Presse große Beachtung und warme Aner kennung. Sortimenter, die den Vertrieb guter Volksbücher pflegen, bitte ich erneut um besonderes Interesse für dieses Büchlein. Einige Arteile. . . Knapp und einfach erzählt Müller-Guttenbrunn mit leisem Lächeln und heimlichen Tränen; seine Geschichte eines schwäbischen Bauernburschen in der Fremde wirft aber ein Helles Streiflicht auf die verwickelte Lage der beiden unverwüstlichen deutschen Einsprengsel in Ungar» und gibt damit den Ausblick auf ein Völkerschicksal frei. Keine Propagandareise, kein deutscher Schulmann und lauter Kongreß wird uns das Verständnis für die Not dort drüben so tief »nd herzlich erschließen wie dieses stille Buch, das nicht predigt und nicht auf ruft, bloß Erinnerungen widerglänzen läßt. Das Büchlein sei den deutschen Schulbiblio theken und Vereinigungen zur Verbreitung guter Volksschriften ans Herz gelegt." (Ludwig Finckh in „Die Propyläen".) „... In den Nahmen einer Novelle ist hier die Handlung eines ganzen großen Kultur- romanes eingezwängt, aber mit jener ökonomischen Grazie, mit jener Vermeidung des Zu wenig und Zuviel, wie sie nur dem Könner, dem klugen und geschmacksfeinen Wortpräger eigen ist. Die Erlebnisse des kleinen Knaben, der zuerst in Temesvar und dann in Hermannstadt aus dem Born deutscher Erkenntnis schöpft, national Fremdes schaut und in sich deutsch ver arbeitet, dem dann ein gewaltiges Schicksal den Vater raubt und dem auch dieses Stück Tragödie zur Quelle der Selbsterziehung wird, sind so anziehend und so zum Herzen sprechend geschil dert, daß mau in diesem Buche zwischen dem bescheiden menschlichen und dem größeren nationalen Kulturmoment gar nicht zu scheiden vermag. Das Buch wird ein Echo wecken, ein solches im Sinne jenes Bismarckschen Diktums, das die ungarischen Deutschen aufforderte, wohlgesinnte Söhne ihrer Heimat und zugleich gute Deutsche zu bleiben." (Neues Wiener Abendblatt.) 1077«