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247 24« sicht, dadurch ihre bedeutenden Portokosten bei der wei ten Entfernung vom Verlagsorte zu decken), den Preis nach der in hiesigem Lande cursircnden bessern Münz sorte auf den Anzeigen und Listen umzuändern. Der Verleger befolgt diese Bitte nur in den betref fenden Anzeigen und läßt den von der Sorti mentshandlung ursprünglich verlangten Münzfuß in den Subscriptionslisten unver/ ändert. — Nachdem nun das Werk erschienen und die Sorti mentshandlung die bestellten 300 Exempl. erhalten, ver langt der Verleger Zahlung in jener hohem Münzsorte, womit die Commissionsbuchhandlung aber um so weni ger einverstanden ist, als, abgesehen davon, daß der Ver leger die Aenderung auf ihre besondere Bitte vornahm, die Preise auf den Listen unverändert blieben, und derselbe für andere unter ähnlicher Preisändcrung auf derselben Ankündigung annoncirte Artikel dennoch nur Buchhändlerzahlung verlangte. Die betreffende Handlung wünscht baldigst diese Dif ferenz regulirt und legt daher allen Herren Collegen zur gütigen baldigen Beantwortung die Frage vor: ,,ob der Verleger rechtmäßig den Preis des Buchs nach dem (ho hem) Preisansatze auf der Anzeige verlangen, oder ob die Sortiments-Handlung nach der Subscriptions - Liste, welche den ursprünglich festgesetzten Preis bestimmt, zu zahlen hat". Man sieht mit Verlangen der Entscheidung dieses Falles entgegen, welche durch Erfahrung in ähnlichen Fällen bewanderte Buchhandlungen geneigtest bald in die sem Blatte ertheilcn wollen. —x— Buchbinderkunst. Neuerfundene Schriften zum Aufdrucken der Rü ckentitel u. s. w. Zcither wurden zum Aufdrucken der Rückentitel im mer die gewöhnlichen Typen, wie sie zum Druck gebraucht werden, von den Buchbindern angewandt. Doch war da bei stets große Vorsicht nöthig, weil übermäßige Hitze sie einschmilzt. Um dieser Unannehmlichkeit zu entgehen, ist der Graveur Petitbonin Paris darauf bedacht gewesen, eine Composition zu entdecken, welche bei der gewöhnlichen Hitze nicht schmilzt. Er beschäftigte sich mehrere Jahre mit viel fachen Versuchen und war endlich so glücklich, seinen Zweck vollkommen zu erreichen. Seine, aus dieser Masse ge gossenen Buchstaben, wovon wir Proben vor uns liegen haben, lassen nach dem Urtheil aller Sachverständigen in Bezug auf Dauerhaftigkeit, Schärfe und schönen Glanz, welchen sie dem Aufdruck verleihen, nichts zu wünschen übrig. Auch ist ihr Preis im Verhältniß billig. M i s c e l l e n. Gesellschaft orientalischer Uebersetzun- gen in London. — Seit einiger Zeit hatte man an- gesangen, an der Fortdauer dieser Gesellschaft zu zweifeln, die letzte Sitzung des Comite, welche vor kurzem Statt fand, hat jedoch bewiesen, daß an ein Rückschreiten durch aus nicht zu denken ist. Drei Werke, die neuerdings fertig geworden waren, wurden der Gesellschaft vorge legt, nämlich eine metrische arabische Grammatik Alfi- jah's, herausgegeben von Sylvester de Sacy, mit Eleganz in der königl. Druckerei in Paris gedruckt; fer ner: die Reisebeschreibung von Ewlia E ssen di von verschiedenen Theilen des türkischen Reichs im 17. Jahr hundert, übersetzt von I. v. Hammer, welche stati stische Data von großem Interesse enthält, und zuletzt eine englische Uebersetzung von PalerSangermano's Beschreibung des birmanischen Reichs. Dies Werk wurde vom 11. Tandy ins Englische übertragen und in der Propaganda mit Sorgfalt und entsprechendem Acußern gedruckt. Probebogen von angefangcnen Schriften wur den vorgelegt und zugleich mehrere eingegangene und an gebotene Ucbersetzungen werthvoller orientalischer Werke angezeigt. (Ausland 1834, S. 260.) Aufgesundenes Manuskript des Petrar ca» — In den Archiven von Montpellier hat man ein Manuscript auf Pergament entdeckt, welches dem Franc. Petrarca (geb. 20. Jul. 1304, gest. 18. Jul. 1374) zugeschrieben wird. Es enthält Gedichte in provenzali- scher Mundart, worin die Namen Laura (seine Gelieb te) und Vaucluse (seit 1337 sein Aufenthaltsort) oft genannt werden. Petrarca studirte zu Montpellier die Jurisprudenz, da sie ihm aber zuwider wurde, verließ er diese Wissen schaft, so wie die Stadt und widmete sich ausschließlich der Poesie, was jedoch nicht mit Zustimmung seines Va ters geschah. Er erwähnt unter andern in seinen Ge dichten, daß sein Vater deshalb die Barbarei beging, ihm einen Virgil, den er heimlich las, zu verbrennen. Das erwähnte Manuscript fand der jetzige Vorsteher der Ar chive in ein unansehnliches Stück Zeug eingeschlagen, wel ches er entfernte und so diese Handschrift rettete. Buchhandel, Buchdruckerkunst und Li thographie in Odessa. — Die Stadt Odessa, kaum erst seit 40 Jahren gegründet, nimmt bereits einen nicht unbedeutenden Rang unter den Städten des südlichen Rußlands ein. Sie besitzt gegenwärtig eine russische und 3 ausländische Buchhandlungen, 2 Buchdruckcreien und ein lithographisches Institut. Auch erscheinen dort zwei Zeitungen, die eine in russischer, die andere in französi scher Sprache; mit ersterer sind als Supplement litera rische Blätter und die Blätter der Ackerbau-Gesellschaft