13124 Svrsenblati s, » Dyck»« »kichyano- Künftig erscheinende Bücher, 254, 2 November 1910. Im Anschluß an unsere «vergessenen Bücher' beginnen in Bälde zu erscheinen AMrr Grimm s s Wir hören schon den Einwurf unserer Lerren Kollegen: „Die Brüder Grimm' und .vergessen"? Seien wir aber ehrlich: Wirklich lebendig im Volke sind doch wohl kaum noch ihre Schriften, sondern nur die von ihnen gesammelten Märchen und Sagen. Ludwig Speidel hat einmal von den beiden Brüdern, „die einander treu waren, wie sie ihrem Volke treu waren, treu wie Gras', geschrieben: „Man möchte fast vermuten, daß sich einmal wenn ihre Bücher verschollen sind, die Volksphantasie dieser beiden rührenden und großen Gestalten bemächtigen werde. Wir können uns denken, daß man auf der Bank vor dem Lause sich einmal erzählt Die Brüder Grimm. Ein deutsches Kinder- u. Hausmärchen. Es wird etwa beginnen: „Es waren einmal zwei Knaben, der eine hieß Jacob, der jüngere Wilhelm." Was aber wird das Märchen von ihnen erzählen? Die Geschichte vom Dornröschen; nur daß die schlafende Königstochter das deutsche Volk mit der versunkenen Leimlichkeit seiner Sprache und Sitte sein wird, und die beiden Knaben, Jacob voran, Wilhelm hinterdrein, brechen durch die Dorn hecke und erlösen durch ihren Kuß das schlafende, schöne Kind. Dann werden in den Zuhörern alle guten Geister des Leimatgefühls auswachen, und sie werden die beiden Knaben, die das Wunder vollbracht haben, preisen und segnen." Daß die Zeit, wo man dieses Märchen von den Brüdern Grimm erzählt, noch recht ferne sei, dafür wird Ludwig Speidel nun selber noch nach seinem Tode beredter Fürsprech sein, indem wir zunächst mit seiner Einführung die Schriften seines Meisters Jacob Grimm erscheinen lassen.