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13092 Sirsenilatt s. d. Dtschn. Suchhund«!. Mchtamtlicher Teil. ^ 254, 2. November 1910. 1908 die Geschäfte des Schatzmeisters der Korporation mit Umsicht und Geschick geleitet hatte. Sein Andenken wird in uns fortleben. Meine Herren! Wir wollen der Korporationsgenossen, die wir durch den Tod verloren haben, in Treue gedenken! Ich bitte Sie, das Andenken der Verstorbenen durch Erheben von den Sitzen zu ehren. Bei der Prüfung und Durchsicht unseres Hilfsbuches für den Berliner Buchhandel zeigte es sich, daß eine beträchtliche Anzahl auch älterer hiesiger Kollegen unserer Korporation bisher fern geblieben war. Ihr Vorstand war allgemein der Ansicht, daß diese Zurückhaltung offenbar nur in rein zufälligen Umständen zu suchen sei; in dieser Er wägung wurde am 17. Januar d. I. die Versendung des nachstehenden Rundschreibens beschlossen. Sehr geehrter Herr! Anfangs des Jahres ist Ihnen unser »Hilfsbuch für den Berliner Buchhandel« zugegangen, aus dem Sie zu ersehen be- lieben, daß Sie nicht zu den Mitgliedern der »Korporation der Berliner Buchhändler« zählen. Wir erlauben uns, Ihnen anbei die Satzungen der Korporation zu übersenden, aus welchen hervorgeht, daß die Korporation das Wohl und die Ehrenhaftigkeit des Buchhandels zu wahren und die gewerblichen Interessen der Korporationsmitglieder bei den Staats- und städtischen Behörden zu vertreten hat. Die Korporation kann den ihr obliegenden Aufgaben naturgemäß nur dann in vollem Maße gerecht werden, wenn die Besitzer aller bedeutenden Firmen des Berliner Buchhandels der Korporation angehören. Obwohl Sie, sehr geehrter Herr, als Inhaber (oder gesetzlicher Vertreter) einer angesehenen Berliner Firma berufen sind, alle buchhändlerischen Interessen durch Rat und Tat zu fördern, haben Sie sich zu unserem Bedauern der Korporation bisher nicht angeschlossen. Der Unterzeichnete Vorstand gibt sich hierdurch die Ehre, Sie zum Eintritt in die Korporation auszufordern, mit dem Bemerken, daß laut § 3 unserer Satzungen außer einem einmaligen Eintritts geld von IS.— weitere Kosten nicht entstehen. Im Gegenteil kommen den Korporationsmitgliedern gegenüber den Nicht mitgliedern Vorteile zugute infolge der von unserer Haupt versammlung beschlossenen Gewährung eines größeren Freigewichts bei Benutzung unserer Bestellanstalt. Schriftlichen Anmeldungen, welchen die amtliche Bescheinigung über die erfolgte Eintragung der Firma in das Handelsregister beizusügen ist, nimmt unser erster Vorsteher, Herr Albert Gold schmidt, Berlin Lützowstr. 28, entgegen. Zu unserer Freude ist der Erfolg dieses Rundschreibens nicht ausgeblieben, wie aus der stattlichen Anzahl neuer Mit glieder hervorgeht. Neu ausgenommen wurden: Herr vr. E-H. Dietzsch, in Firma Hermann Walther, Ver lagsbuchhandlung. „ Erich Paderstein, in Firma L. Oehmigke's Verlag. „ Walter Metzenberg. „ vr. Ernst Himmel, in Firma Bernhard Thalacker. „ Paul Cassirer, in Firma Paul Casstrer. „ Theodor Leipart, in Firma Verlagsanstalt des Deutschen Holzarbeiterverbandes. „ Carl Marse ls, in Firma Verlag Carl Marfels. „ Wilhelm Heichen, in Firma Bibliographischer Zentral- Verlag. „ Conrad Haber, in Firma Herm. Bahrs Buchhandlung. ,, Fritz Haber, in Firma Herm. Bahrs Buchhandlung. „ Arthur Schwarz, Kgl. Kommerzienrat, in Firma Neue Photographische Gesellschaft. „ vr. Franz Ledermann, in Firma vr. Franz Ledermann. „ Joseph Roth, in Firma Allgemeine Verlagsgesellschaft. Herr Paul Machschefes, in Firma Alexius Kießling. „ vr. Jnnocenz Troschel, in Firma Verlag der Arbeiter versorgung. „ vr. Otto Eysler, in Firma Verlag der Lustigen Blätter. „ Robert Gersbach, in Firma Kameradschaft Wohlfahrts gesellschaft m. b. H. „ Carl Althoff, in Firma F. A. Herbig, Verlagsbuch handlung. „ S. Simon, in Firma Verlag für Sprach- und Handels wissenschaft. „ Rudolf Schuster, in Firma Rud. Schuster. „ Wilhelm Koebner, in Firma I. G. Coltasche Buch handlung Nachfolger. „ George Cleinow, in Firma Verlag der Grenzboten. „ W. Fahren Horst, in Firma Schriftenvertriebsanstalt. „ Max Ahlschier, in Firma Eduard Trewendts Nachfolger. „ G. K. Sarasin, in Firma Wiegandt L Grieben. „ Robert Lienau, in Firma Schlestngersche Buch- und Musikhandlung. „ Siegbert Cohn, in Firma Oesterheld L Co. „ Friedrich Bock, in Firma Vereinigte Verlagsanstalten Gust. Braunbeck und Gutenberg-Druckerei. „ Curt Gerber, in Firma A. W. Hapn's Erben. Frau Emilie Spanier, in Firma Hugo Spanier. Aus der Korporation sind folgende Herren ausgeschieden: E. Kaliski, R. Lienau, H. Klemm, C. Simon, A. Schneeweiß. Ich begrüße unsere neuen Korporations-Mitglieder von dieser Stelle aus, heiße sie herzlich willkommen und gebe dem Wunsche Ausdruck, sie als tätige Mitarbeiter an den Bestrebungen unserer Korporation, deren Zweck und Ziel cs ist, das Wohl und die Ehrenhaftigkeit unseres Berliner Buch handels zu pflegen, stets in unserer Milte zu finden. Die Zahl der Mitglieder der Korporation beträgt gegen wärtig 250, gegen das Vorjahr 22 mehr. Der Bestellanstalt gehören 575 Mitglieder an. Die Hauptversammlung fand im Jahre 1909 am 30. Oktober gleichfalls in diesen Räumen statt. In dem vorliegenden Berichte hat Ihnen der Vorstand seine diesjährige Tätigkeit geschildert und glaubt die Inter essen der Korporation nach bestem Wissen gewahrt zu haben. Lassen Sie mich diesen Bericht mit dem herzlichen Wunsche schließen, daß der Korporation, sowie dem ganzen Berliner Buchhandel im kommenden Jahre eine ungestörte und segensreiche Entwicklung beschieden sein möge. Kleine Mitteilungen. * Geschäftsjubiläum. — Am gestrigen 1. November konnte die hochangesehene Kunst- und Antiquitätenhandlung Hugo Helbing in München auf sehr erfolgreich und glücklich be standene erste fünfundzwanzig Jahre ihres Bestehens, denen eine weitere recht lange, gleich glückliche Folge zu wünschen ist, zurück blicken. Zugleich auch darf ihr Gründer und umsichtiger Leiter, Herr Hugo Helbing, persönlich das sünfundzwanzig- jährige Jubiläum seiner beruflichen Selbständigkeit begehen, sicher mit dankbarer Genugtuung beim Rückblick aus die erfreulichen Erfolge seines Wirkens. Am I. November 1885 eröffnete Herr Hugo Helbing im Hause Odeonsplatz 7 in München seine Kunsthandlung, die er sogleich mit Kunstantiquariat verband. Der große Münchener Künstlerkreis und das lebhafte allgemeine Kunstinteresse in der bayerischen Residenzstadt begünstigte sein Unternehmen. Ins besondere war es das Antiquariat, für dessen Schätze sich lebhafte