Volltext Seite (XML)
Umschlag zu 174. Montag, den 29. Juli ISIS. Ms Deutsihlanös Waffenschmiede mit zahlreichen SilSern u. Tafel« von Dr. I. Reichert Ms Deutschlands Waffenschmiede mit zahlreichen Sllüern u. Tafeln von Dr. 3. Reichert T /<Is ist ein Luch für jedermann, das der in weiten Kreisen ^ gut bekannte und viel gelesene Schriftsteller der Eisen industrie versaßt hat eine Schrift, die eine gerade im Krieg oft schmerzlich empfundene Lücke in unserem sonst so großen Bücherreichtum ausfüllt. Die Vorzüge -es Werkes liegen -arin, -aß -er Verfasser mit -er üenkdar größten Klarheit -es Sinnes eme über alle Maßen fesselnüe Darstellung verbindet. Dutzende naturgetreuer Ansichten von Kanonen- und Granatenwerkstätlen und viele andere Schaubilüer über die Leistungen der Eisenindustrie erhöhen noch die Anschaulichkeit und verschaffen dem Leser einen seltenen Genuß. Die Schrift bringt viel Neues und Wissenswertes selbst denjenigen, die in der Eisenindustrie tätig smd oder diesem wichtigsten Zweig unserer kriegswirtschast nahestehen, vor allem aber ist das Luch daraus berechnet, auch die der Eisenindustrie fernstehenden Gebildeten und d»e um Bildung Nmgenden mit dem von der ganzen Welt mit Necht bestaunten Industriezweig bekannt zumachen. Fast jeder Deutsche weiß zwar, daß die 42-cm- Nlörser und die über 120 li>n wett tragenden Langkanonen vom Waffenschmied Krupp stammen. Wie wenige aber haben einen Einblick in den unsäglich mühevollen Entwicklungsgang, den unsere Eisenindustrie von der kleinen rußigen Waffenschmiede aus durchmachen mußte, um zur leistungsfähigsten Kriegsindustrie der Welt zu werden! Wer kennt ferner den Weg, den das Lijen von der Erzgrube durch die Schmelz- und Stahlösen hindurch zum Hammer- und preßwerk zurückzulegen hat, dis aus dem unscheinbaren Eisen stein die gewaltigsten und doch zugleich die feinsten Kriegs maschinen gefertigt sind? Wer weiß etwas von -en gigantischen Aufgaben, welche -as hinüenburg- Programm -en -emschen Waffen- schmieüen gestellt hat! von den Sorgen und Nöten dieser Männer, die auf allen Gebieten unseres Wirtschaftslebens auftauchenden und immer stärker wachsenden Schwierigkeiten zu überwinden und dem nach vielen Millionen zählenden deutschen Volksheer, unserer achtunggebietenden Flotte und nicht zuletzt unseren einzig in der Welt dastehenden O-Looten rechtzeitig ausreichende Kampf mittel zu schaffen? E) )1^an muß es gelesen haben, wie die vor einem Menschen- ^ alter noch von englischem Geist und englischem Gelde abhängige deutsche Eisenindustrie in jahrzehntelanger emsiger Arbeit sich von dem ausländischen Einfluß und der fremden Führung losgemacht und seitdem einen Ausstieg genommen hat, der den Neid der ganzen Welt erregt und uns so viele Feinde gemacht hat. Es will viel heißen, daß bei Kriegsausbruch die Eisenindustriellen Deutsch lands allein über eine ebensogroße Leistungs fähigkeit verfügten wie die Industriellen unserer vier mächtigsten Feinde, nämlich England, Frank reich, Italien und Rußland zusammengenommen. Die in langer Friedenszeit gegründelen zahlreichen Werke und ihr großzügiger Ausbau waren die notwendige Voraussetzung für die gewaltigen und herrlichen Erfolge der Eisenindustrie in der Kriegszeit. So zeigen sich die Leistungen der deutschen Arbeiterschaft in einem neuen Lichte, und mit berechtigtem Stolze blicken wir aus zu den deutschen Industriekapitänen, den geistigen Füh rern der Industrie. Vas Bild, das der Verfasser in großen Zügen entwirft, wäre unvollständig, wenn er neben den Erörterungen aus der Vergangenheit und den Betrachtungen der Gegenwart nicht auch einen Blick in die Zukunft werfen würde. Leider lagern über dem Zukunstsfchicksal der deutschen Eisenindustrie gewisse dunkle Wolken, und ernste Sorgen erfüllen die leitenden köpfe. Ls handelt sich um nichts Geringeres, als um die Sicherstellung der künftigen Rohstoff versorgung und damit um die Erhaltung unserer Ersen- und Wehrkraft. Unsere heimischen Eisenerz läger gehen nämllch in einem halben Jahrhundert der Er schöpfung entgegen, und damit schwindet die heimische Grundlage für diesen wichtigsten aller Industriezweige. Ein guter Friedensschluß kann diese Sorgen durch ! Angliederung kleiner Grenzstreifen wohl verscheuchen, allein es gilt auch, die vielfach hemmende behördliche Ueberwachung und Zwangswirtschaft möglichst bald wieder zu beseitigen und durch Freiheit im Betriebe der deutschen Unternehmungslust und Arbeitssreudig- kett wieder Tür und Tor zu öffnen. wer dieses Buch liest, wird über die deutsche Schwer industrie anders denken lernen, als es oberflächliche Leute tun. Iddermann soll daher das Luch lesen, Alt und Iung, hoch und Niedrig, Männer und Frauen. Unsere Lehrer und Erzieher werden ihren Wissensschatz bereichern und können der Heranwachsenden Jugend manchen wertvollen Aufschluß über die deutscheste der deutschen Industrien geben. Der Arbeiter braucht das Luch ebenso wie der Soldat an der Front. Ge lehrte und Künstler finden ebensoviel Anregung in der Schrift, wie Beamte sie als ein Buch zur schnellen Unterrichtung benutzen können. Alle sollen und müssen wissen, wofür wir kämpfen und leiden und was wir vom Siege erhoffen. Ausführung broschiert 4 satiniert Druck Umschlag zweifarbig * 112 Seiten stark Preis N.2.50 orü., nur bar, M.t.85 netto Reichsverlag Serlin-Aehlenüors-West 4- Grunewalü-AUee S Ausführung broschiert. satiniert Druck Umschlag zweifarbig .112 Seiten stark Preis M.2.50 or-., nur bar, M.7.8S netto Relchsverlag Serlin-Aehlea-orf-Vest . Gruoewalü'AUee 3