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Nichtamtlicher ^.eil. 40, 16. Februar 12!o. Verbesserungen im Interesse der Mitglieder enthalten — von wesentlicher Bedeutung ist u. a. die Einführung der zeitweiligen Invalidität — unterliegen nun noch der formalen Genehmigung durch das Kaiserliche Aufsichtsamt für Privatversicherung. Vor merkungen auf den kostenlosen Bezug der neuen Satzungen werden von der Geschäftsstelle der Anstalt, München, Max-Josef- Straße 1/g I., entgegengenommen. * Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung. — Die diesjährige Hauptversammlung der »Gesellschaft für Ver breitung von Volksbildung« soll gegen Ende September in Lübeck abgehalten werden. Die Verhandlungen sollen betreffen »Die Anschauung und Anschauungsmittel in der Volksbelehrung und Volksunterhaltung«. Die Vorträge und Besprechungen darüber sollen durch Demonstrationen und Ausstellungen ergänzt werden. * Hansabund. — Der Gesamtausschuß des Hansa-Bundes ist auf den 28. Februar und 1. März nach Berlin einberufen worden. * Neunte internationale Kunstausstellung in Venedig. am 23. April 1910 eröffnet werden. * Aus dem Antiquariat. — Die wertvolle Bibliothek des verstorbenen Direktors der Antikensammlung des Kaiserhauses Ritter von Schneider in Wien, ist in den Besitz des Wiener Antiquars Franz Malota übergegangen. * Reue Bücher. Kataloge usw. für Buchhändler. Personalnachrichten. * Hermann Heiberg -f. — Wie aus Schleswig gemeldet wird, ist der geachtete und gern gelesene Romanschriftsteller Hermann Heiberg, unser früherer Berufsgenosse, am 16. Februar dort gestorben. Hermann Heiberg, ein geistig hoch veranlagter Mann, war der Sohn Dr. Carl Friedrich Heibergs, der 1857 in Schleswig eine Buchhandlung eröffnet hatte. Geboren am 17. November 1840, stand er im siebzigsten Lebensjahr. Nachdem er längere Jahre das väterliche Geschäft geleitet hatte, übernahm er dieses am 1. September 1867 zu eigenem Besitz, behielt es aber nur kurze Zeit. Am 1. April 1869 überließ er es an seinen mehrjährigen Mitarbeiter und Prokuristen Julius Bergas. Hermann Heiberg ging darauf zunächst nach Berlin als geschäftlicher Leiter der »Norddeutschen Allgemeinen Zeitung«; 1872 übernahm er die Direktion der »Spenerschen Zeitung« und war dann bis 1878 in der Direktion der Preußischen Bankanstalt beschäftigt. Nach deren Liquidation (1878) widmete er sich ausschließlich der literarischen Tätigkeit, zu der er reiche Begabung mitbrachte. Von seinen Schriften seien folgende hier angeführt: Plaudereien mit der Herzogin von Seeland (1881); neue Aus gabe u. d. T.: Aus den Papieren der Herzogin von Seeland; (1886). — Acht Novellen 1882). — Ernsthafte Geschichten (1883). — Ausgetobt (1883). — Die goldene Schlange (1884). — Ein Buch (1885). — Apotheker Heinrich (1885). — Eine vornehme Frau (1886). — Esthers Ehe (1886). — Ein Weib (1887). — Der Januskopf (2 Bde. 1888). — Menschen untereinander (1888). — Liebeswerben und andre Geschichten (1888). — Kays Töchter (1889). — Schulter an Schulter (2 Bde. 1889). — Dunst aus der Tiefe (2 Bde. 1890). — Empörte Herzen (1890). — Ein Mann (1891). — Höchste Liebe schweigt (1898). — Drei Schwestern (1891). — Todsünden (1891). — Wer trifft das Rechte? (1892). — Dunkle Geschichten (1893). — Die Familie v. Stiegritz (1893). — Schicksal auf Moorheide (1892). — Eheleben (1893). — Blinde Liebe (1893). — Am Kamin (1894). — vr. Gaarz' Patienten (1894). — Fieberndes Blut (1895).— Zwischen drei Feuern (1895). — Graf Jarl (l895). — Zwischen engen Gassen (1895). — Frau Eva (1895). — Die Andere (1895). — Einmal im Himmel (1895). — Fluch der Schönheit (1896). — Ein doppeltes Ich (1896). — Aus allen Winkeln (1896). — Zwiefach getroffen (1896). — Die Rixdorfs (1897). — Leiden einer Frau (1897). — Grevinde (1897). — Nord deutsche Menschen(1897).—Lebensbürden (1897). — Hinterm Lebens vorhang (1897).— Daseinshumor (1897). — Merkur und Amor (1898). — Einer vom Adel; Seine Mutter (1898). — Durchbrochene Dämme (1899). — Vieles um Eine (1900). — Fast um ein Nichts (1899). — Am Marktplatz (1901). — Zwei Frauen (1901). — Charaktere und Schicksale (1901). — Reiche Leute von einst (1901). — Der Land vogt von Pelworm (1901). — Heimat (1902). — Die schwarze Marit (1903). — Seelenregungen (1903). — Im Hafenwinkel (1903). — Gesammelte Werke (18 Bde. 1894 96). — Geschichten für kleine Kinder und Erwachsene mit Kinderherzen (1908). — Sprechsaal. Steckbrief. <Vgl, Rr. 38, Seite xkirr 8L688 LIg.u2al-63.886 34. Budapest, 16. Februar 1910. Sehr geehrter Herr Redakteur! In der Nummer vom 14. Februar d. I. Ihres geschätzten Blattes bringen Sie eine Notiz, meine Person betreffend, und bitte ich Sie, behufs Aufklärung des Zachverhalts und Schutznahme meiner Person nachstehende Notiz folgen zu lassen: Die Angelegenheit datiert aus dem Jahre 1906, also fast vier Jahre, als ein Reisender namens Ignaz Adler in Rostock war und dort unter meinem Namen Bücher verkaufte, die hier erlaubt und zumeist Übersetzungen aus dem Französischen ins Deutsche sind. Dadurch hat sich die Staatsanwaltschaft seinerzeit schon veranlaßt gesehen, am 25. Mai 1907 einen Haftbefehl zu er wirken, und jetzt, nach Verlauf weiterer zweier Jahre, nachdem die Verfolgung eingestellt, das objektive Verfahren eingeleitet und die Bücher dem Verkauf entzogen. Von der Verfolgung meiner Person ist mir aber nicht früher etwas bekannt gewesen; erst als mir im Januar d. I. die Akten durch das hiesige Gericht zugestellt wurden, sah ich zu meinem nicht geringen Erstaunen, daß mein Reisender mit meinem Namen Mißbrauch getrieben und aus diesem Grunde die Veranlassung gegeben hat, gegen meine Person vorzugehen. Obwohl ich vor 10 Tagen es für gut erachtete, dem Gerichte hiervon Kenntnis zu geben, so ist inzwischen der Steckbrief gegen mich erlassen worden, und habe ich mich, behufs Einsprache bei Gericht und um die Aufhebung zu bewirken, an den Rechtsanwalt Herrn Hofrat G. Crull, Rostock, gewendet, dem ich den Brief des I. Adler aus Rostock vom 19. Juni 1906, auf Briefpapier des Hotels Fürst Blücher, sowie ein Telegramm gleichen Datums, an mich gerichtet, zur Bekräftigung, daß ich nie in Rostock war, über sandte, damit diese Beweise zu meinem Schütze der Strafkammer gelten sollen, und werde ich Ihnen vom Ergebnis dieser Schritte nach Erledigung Kenntnis geben. Indem ich für die Veröffentlichung dieser Zeilen danke, em pfehle ich mich Ihnen hochachtungsvoll Fritz Sachs. Remittcndenfaktur - Vordrucke. Durchaus unverständlich ist es, daß verschiedene Verleger schon vor Wochen im Börsenblatt die Vordrucke zu den Remit- tenden-Fakturen als ausgegeben anzeigten, während mir dieselben bis heute noch nicht zugingen, und viele Sortimenter werden in derselben Lage sein. Ich richte daher an alle Verleger das Ersuchen, die Fakturen gleichzeitig mit der Bekanntgabe im Börsenblatt an die Kommis sionäre abzugeben, sonst ist solche Anzeige wertlos und geradezu sinnlos. Osnabrück, 16. Februar 1910. O. Büsing in Fa. G. E. Lückerdt.