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./I/- 9, 13. Januar 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsrnblatt s. d. Dlschn. Buchhandel. 403 bringen in die Gesellschaft ein das ihnen gehörige Verlagsrecht an der bisber von ihnen unter der Firma Hans Schmauk L Co. gemeinschaftlich herausgegebenen Fachzeitschrift »Möbel und Dekoration« nebst Zubehör nach dem Stande vom I. Januar 1909 zum festgesetzten Werte von 10 000 ^ unter Anrechnung von je 5000 auf ihre Stammeinlagen. Die im Betriebe der beiderseitigen Geschäfte begründeten Verbindlichkeiten, sowie die im Betriebe der beiderseitigen Geschäfte begründeten Forderungen gehen in beiden Fällen nicht mit auf die Gesellschaft über, dies gilt auch von den bis zum 31. De zember 1908 entstehenden Aktiven und Passiven. Berlin, den 4. Januar 1909. (gez.) Königliches Amtsgericht Berlin-Mitte. Abteilung 122. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 8 vom 11. Januar 1909.) * Verlorene Ilberseepost. — Der am 25. November 1908 auf der Reise von New Aork nach Colon bei Sandy Hook unter gegangene Postdampfer »Finance« hat auch Briefpost aus Deutschland an Bord gehabt, die (mit Ausnahme eines geretteten, eingeschriebene Sendungen enthaltenden Briefsacks von Bremen nach Panama) als verloren zu betrachten ist. Es handelt sich um Briefsendungen nach Panama, den Departements Cauca und NariLo der Republik Columbien, nach Ecuador, Peru (außer Sendungen nach Orten am Amazonenstrom), nach Bolivien (außer Sendungen nach den Bezirken Chuquisaca, Potosi und Tarija), sowie um Drucksachen, Warenproben und Geschäfts papiere nach Salvador, die in Berlin vom 6. November nach mittags bis 13. November mittags, in anderen Orten zu je nach den Leitverhältnissen entsprechender Zeit zur Post gegeben worden sind. * Falsche schweizerische Banknoten. — Dem Schweizerischen Handelsamtsblatt entnehmen wir folgende Mitteilung: Am 31. Dezember letzthin sind in Olten falsche 100 Franken- Noten der Schweizerischen Nationalbank ausgegeben worden. Die Fälschungen, obwohl auf lithographischem Wege ziemlich gut ausgeführt, sind trotzdem an folgenden Merkmalen leicht er kennbar: Das Papier ist von weniger guter Qualität und fühlt sich seifig an. Die beiden Naturränder, künstlich nachgemacht, unter scheiden sich wesentlich von denjenigen der echten Noten. Das Wasserzeichen fehlt im Papier; es ist dagegen in einigen Exem plaren durch Öldruck ersetzt worden. Die Zeichnung der Vorderseite, hauptsächlich der Figuren, ist undeutlich, die Serien und Nummern fetter als auf den echten Noten. Die rote Rosette ist mißlungen: die rote Farbe ist zu hell und die guillochierten Linien stellenweise ineinander verflossen; die Felder des Kreuzes sind unregelmäßig. Der Unterdrück ist nur schwach bemerkbar, hauptsächlich auf dem Mantel der Helvetia. Auf der Rückseite ist die Anordnung der kleinen Zahlen 100 in den Kreisen, welche die beiden Merkurköpfe einfassen, die gleiche wie beim mittleren Kreis, was auf den echten Noten nicht der Fall ist. Die beiden Merkurköpfe sind auf den echten Noten in Büstenform scharf abgeschnitten, während auf den Fälschungen beim Kopf links unten noch eine Verlängerung angebracht ist. Der werden sollten, direkt an die Schweizerische Nationalbank, Departe ment ll in Bern gelangen zu lassen. Bern, den 6. Januar 1909. Eidgenössisches Finanzdepartement: (gez.) Comtesse. * Falsche österreichische .Nronen-Stiilke. — Die »Wiener Zeitung« meldet folgendes: Wieder tauchen die falschen Kronen-Stücke der Type, die seit 1904 in Umlauf ist, in Massen auf. Das Publikum tut gut, die Kronen-Stücke genau zu prüfen. Die Falsa sind aus einer Legierung von Zinn, Blei, Antimon und etwas Zink gegossen, gut ausgeführt und an der von echten Stücken ab weichenden Metallfarbe, an der geringen Härte und mangelhaft imitierter Randschrift kenntlich. Auf die Eruierung des Fälschers wurde eine Belohnung von 500 Kronen ausgesetzt. BerlagsvcrschmcLzung iu Dänemark. — Am 6. Januar 1909 hat der größte nordische Verlag ^irtieselslradet O^Ickencka-Iglre UoAbanäel — I§orcki8k k'orlnZ in Kopenhagen abermals eine angesehene, alte Verlagsfirma in sich ausgenommen, nämlich cket 8ebudottie8lrg k'orlnA in Kopenhagen. Diese, um 1728 von Fr. Ehr. Mumme gegründet, wurde nach Paul Bo Henrik Schu- bothe - Langhoff 1893 von Einar Aage Hirschsprung und I. L. Lybecker übernommen und erlangte unter ihrer Leitung auf dem dänischen Büchermarkt eine besondere Stellung von ausgesprochen literarischem Gepräge. Der Verlag gab gute und mit Beistand von Künstlern wie P. S Kröyer vornehm aus gestattete Werke heraus, verschiedene ästhetische und halbwissen- schaftliche Bibliotheken, wie »Lulturbibliotbeket« (darin Werke von Professor Kr. Nyrop, Professor Troels Lund u. a.), und die schmucken Vignetausgaben dänischer Dichter, Meyers k'rewmeck- oräboA (Fremdwörterbuch); er besaß ferner einen ausgezeichneten Schulbücherverlag, u. a. als einen der einträglichsten Artikel Ehr. Hansens berühmte Rechenbücher und Joakim Larsens 8 6 (Fibel). Über den Verlagskauf sprach sich Direktor Peter Nansen (von Gyldendal) zu einem Mitarbeiter der Zeitung »Löbenbavn« etwa wie folgt aus: Die Verschmelzung ist auf Grund freundschaftlicher Vereinbarung, ohne irgendwelche zwingenden ökonomischen Gründe geschehen. Herr E. A. Hirschsprung (Sohn des kürzlich ver storbenen reichen Tabakfabrikanten und Kunstsammlers Heinrich Hirschsprung, der seine berühmte Gemäldesammlung dem dänischen Staat vermacht hat) hat eingesehen, daß selbst ein mittelgroßer Verlag in einem kleinen Lande nicht literarisch betrieben werden kann, sondern nur als Spekulation. Überdies bestand schon in den letzten Jahren für mehrere Verlagsartikel eine Interessen gemeinschaft mit Gyldendal. Zu dessen neuen Ausgaben von Esmanns und Drachmanns Gesammelten Werken gab Schubothe das dazu, was er hatte, ebenso Gustav Wieds Bücher, der zu Gyldendal übergegangen ist; auch hatte man sich schon über eine künftige gemeinsame Gesamtausgabe von Herman Bangs und Henrik Pontoppidans Werken geeinigt. — Gyldendal erwirbt nun durch den Kauf des Verlags zu seiner ansehnlichen Literatur über Shakespeare Schubothes Ausgabe der Werke des großen Briten in Edv. Lembckes klassischer Übersetzung (18 Bände), ferner die belletristischen Autoren Knud Hjortö und Svend Leopold, das Repertoire des Königlichen Theaters in Kopenhagen in billigen Heften, u. a. m. Herr Hirschsprung tritt in den Vorstand der Aktiengesellschaft Gyldendal ein, deren Aktienkapital aber durch die Verschmelzung nicht erhöht wird, während Herr Lybecker (bekannt als Redakteur von »Xorcki8k Loßbanälertickencks«) sich Vorbehalten hat, einen selb ständigen Verlag zu beginnen. Bis zum April, nach Beendigung der Buchhändlerabrechnung, werden die Schubotheschen Geschäfts lokale in Silkegade noch weiter benutzt werden. Schubothes Verlag ist der sechste in der Reihe der selbständigen Verlags betriebe, die nach und nach mit dem großen Gyldendalschen Ver lagshaus vereinigt worden sind. Gyldendal übernahm ab 1. Januar 1896 C. A. Reitzels Forlag (gegründet 1819), ab 1. Januar 1902 Jydsk Forlags-Forretning (Albert Bayer) in Aarhus (gegründet 1892), im September 1903 »Det Nordiske Forlag« (hervorgegangen aus Ernst Bojesens Verlag, gegründet 1878, und dem 1896 damit vereinigten P. G. Philipsenschen Verlag, gegründet 1834; 1896 als Aktiengesellschaft mit 900000 Kr. ge gründet), dann ab Januar 1906 Alb. Cammermeyers Verlag in Christiania (gegründet 1867) und nun auch den Schubotheschen Verlag ab 1. Januar 1909. Gyldendals Aktienkapital beträgt 2400000 Kr. G. Bargum. ^Briefe und Postkarten nach den Bereinigten Staaten von Amerika. (Vgl. 1908 Nr. 284, 297, 301, 302; 1909 Nr. 2 d. Bl.) — Seit mit 1. Januar d. I. für Briefe zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika, die auf dem direkten Wege, d. i. ohne Vermittelung fremder Länder befördert werden, eine ermäßigte Gebühr (in der Richtung aus Deutschland 10 L für jede 20 Gramm) eingeführt worden, ist kommt es häufig vor, daß Postkarten aus Deutschland nach den Vereinigten Staaten von Amerika nur mit 5 ^ (statt 10 H) frankiert werden. Es wird daher darauf hingewiesen,, daß sich die Gebührenermäßigung im 62*