85, 13. April 1912. Künftig erscheinende Bücher. VSilcnbl-N I. d. Uschn. Buchtzaiidil. 4629 ° "5. ^ . KM Verlag von Egon Fleischel Co., Berlin >V. Wir versandten Rundschreiben über: Familienszenen Vierzehn Geschichten von Weib und Kindern, von Dienstboten und von der Weltseele von Walter Harlan Mit Amschlagzeichnung von Fritz Rumpf; geh. M. 2.— ; geb. M. 3.— Die „Familienszenen" sind Vorgänge aus den unsichtbaren vier Wänden des kleineren und engeren Menschendaseins, aus der Löhe gesehen, wie der Adler die Maus ansieht. Freilich aber ist auch die Weltseele oder der liebe Gott, oder wie einer nun sagen will, überall mit zur Familie gerechnet. Ein Schwänklein aus einer Spatzen familie macht den drastischen Anfang, unverkleidet Menschliches folgt in reicher Fülle. Aber bei aller Dichtung und aller Kunst ist ja das Wie wichtiger, als das Was. And gut gebaut sind diese Geschichten; es sind kleine Dramen, es sind kleine, aber ganz aus gereifte Lustspiele, Ameisentragödiest und Menschenschwänke. Was Ludwig Finckh seinerzeit über Larlans Roman „Die Sünde an den Kindern" schrieb, „daß nicht leicht einer mit einem so flüssigen Rhythmus lachender Philosophie und natürlichem Feuer erzählen könnte", — dies Lob ist auch bei den „Familienszenen" am Platze. Sie sind ein echtes Buch fürs Laus, ein Familienbuch. WK KM MM VN Die Erscheinung Novelle von Anselma Heine Mit Amschlagzeichnung von Else Märker; geh. M. 2.—; geb. M. 3.— Die Novelle ist die Kunstform, in der Anselma Leine ihr Löchstes leistet. Nie mals vorher aber ist ihr ein Wurf von einer Größe und Schönheit gelungen wie in der vorliegenden Arbeit, die sich den besten Novellenschöpfungen aller Zeiten an die Seite stellen läßt: diese spannende grausige Geschichte, welche einer Vision gleich an dem Leser vorüberhuscht und ihn im Innersten packt und erschüttert. Zwei Gestalten führt die Dichterin von den Ufern des Nils über Genua nach Paris Von den beiden, die in innigster seelischer und körperlicher Gemeinschaft zusammengelebt haben, verschwindet die eine auf unerklärliche Weise dem Gefährten für immer; und das Entsetzen, das ihn ergreift, das sein Leben und seinen Geist für immer zerstört, ist so virtuos geschildert, daß es auch den Leser erfaßt und ihn die Schauer dieser Tragödie in tiefster Seele miterleben läßt. Diese Novelle kennen zu lernen, ist ein Erlebnis, das unauslöschlich sich einprägt. — Verlangzettel in der Beilage. —