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S 251. 28. Oktober 1910. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Düchn. Suchhanbei. 12877 ein, während der halbjährige Durchschnitt nur 61,16 Millionen Mark beträgt. Dieser Überschuß, der Ende September 4,33 Millionen Mark beträgt, läßt eine gute Entwicklung der Eisenbahneinnahmen erwarten. (Vossische Zeitung.) In Österreich verboten. — Das k. k. Landesgericht Wien als Preßgericht hat mit dem Erkenntnisse vom 21. Oktober 1910, Pr. XXXV 287/10, auf Antrag der k. k. Staatsanwaltschaft erkannt, daß die nachstehend bezeichneten bildlichen Darstellungen in dem Druckwerke »Das Buch der Tausend Nächte und der einen Nacht. Voll ständige und in keiner Weise gekürzte Ausgabe nach den vor handenen orientalischen Texten besorgt von Cary von Karwath, mit Illustrationen von Choisy Le Conin. Verlag von C. W. Stern, Wien« 1. in Band I obengenannten Druckwerkes das Titelbild, 2. in Band 1 obengenannten Druckwerkes das Bild auf Seite 160, 3. in Band I obengenannten Druckwerkes das Bild auf Seite 240, 4. in Band II obengenannten Druckwerkes das Bild auf Seite 190, 5. in Band II obengenannten Druckwerkes das Bild auf Seite 256, 6. in Band II obengenannten Druckwerkes das Bild auf Seite 292, 7. in Band IV obengenannten Druckwerkes das Bild auf Seite 168, 8. in Band VI obengenannten Druckwerkes das Bild auf Seite 160, 9. in Band VI obengenannten Druckwerkes das Bild auf Seite 262 das Vergehen nach § 516 St.-G. begründe, und es wird nach § 493 St.-P.-O. das Verbot der Weiterverbreitung dieses Druck werkes ausgesprochen und auf die Vernichtung der saisierten Exemplare erkannt. Wien, am 21. Oktober 1910. (Amtsblatt zur Wiener Zeitung Nr. 244 vom 25. Oktober 1910.) Hundertjähriges Jubiläum eines englischen Verlags. — Ein weitbekanntes Londoner Verlagshaus, die Firma James Nisbet L Co. in Berners Street, feierte vor kurzem das Fest ihres hundertjährigen Bestehens. Sie wurde am 16. Oktober 1810 in Castle Street, nicht weit von ihrem jetzigen Sitz, von James Nisbet gegründet, der wie so viele andere erfolgreiche englische Verleger von Geburt ein Schotte war. James Nisbet war 1786 als Sohn eines Landwirts in dem kleinen Orte Kelso geboren und kam, nachdem er vorher als Soldat gedient hatte, nach London, wo er nach siebenjährigem Aufenthalt jenen kleinen Buchladen eröffnete; es geschah, wie er selbst erzählte, hauptsächlich zu dem Zweck, das Werk eines Freundes von ihm, eines gewissen Alexander Leadbettre in Kelso, der John Browns »6bri8t>ian lournal« veröffentlicht und 760 Exemplare davon zum Zweck des Verkaufs an Nisbet geschickt hatte, in London zu verbreiten. Nisbet war ein eifriger Anhänger der reformierten Be wegung und begann bald selbst eine große Anzahl religiöser und philanthropischer Bücher und Traktate zu verlegen, die ihn bald zu einem einflußreichen Mann machten. Unter seinen Verlags werken war eine Reihe Neudrucke der gelesensten religiösen Werke wie jener von Doddridge, Wilberforce und Bunyan. Schon im Jahre 1820 verlegte er daher das Geschäft nach Berners Street, wo es seitdem ununterbrochen seinen Sitz hat. Im Jahre 1845 nahm er einen Landsmann, Mr. James Watson aus Kelso, der ursprünglich ein Leiuenhändler gewesen war, in das Geschäft auf; er muß aber auch für seinen neuen Beruf recht gute Fähigkeiten mitgebracht haben, denn als Nisbet neun Jahre später starb, nahm Watson seinen Platz als Ober haupt des Geschäfts ein und führte es mit großem Erfolg bis zu seinem erst im Jahre 1880 erfolgten Tode weiter. SeineNachsolgerwarenMr.THomas und Mr.James Robert son, von denen sich ersterer vor einigen Jahren ins Privatleben zurückzog. Im Jahre 1896 wurde das Geschäft in eine G. m. b. H. umgewandelt, deren gegenwärtige Leiter die Herren Robertson, Mallet (Parlamentsmitglied für Plymouth und Verfasser eines bekannten Werkes über die französische Revolution), I. A. S. Paton und L. L. Hallard sind. Die religiöse Richtung Hot die Firma stets in besonderem Maße gepflegt. Wie James Nisbet, so war auch sein Nachfolger Watson einer der Führer der schottisch-kirchlichen Bewegung in London und sein Haus ein Treffpunkt der schottischen wie der Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 77. Jahrgang. englischen Presbyterianer, was natürlich auch der Entwicklung und dem Ansehen seiner Firma zugute kam. Unter den bekanntesten Werken des Verlags sind zu erwähnen die »Lxstsr LaU I^6ekui-68«; das »Inks in Li>.rn68t« von Dr. James Hamilton; die weitverbreiteten ok Paitk anck Hope«, von vr. Horatius Bonar; viele Bücher von Miß Catherine Marsh, deren »lüks ok 6apt,aiu 8säls^ Vioars« eine riesige Verbreitung fand; zahlreiche Predigisammlungen, die zum Teil einen Absatz von über 100 000 Exemplaren fanden; ferner viele Schriften von Miß Frances Ridley Havergal, von denen namentlich die kleineren Schriften überaus viel gelesen wurden, während ihre von ihrer Schwester verfaßte Lebensbeschreibung einen Absatz von mehr als einer halben Million Exemplare fand. Außer religiösen Büchern nahm die Firma seit 1863 auch Jugendschriften unter ihre Verlagsartikel auf, auf welchem Gebiete sie die berühmten Ballantyneschen Knabengeschichten veröffentlichte; seitdem hat sie auch auf diesem Gebiete sowohl in Knaben- wie in Mädchen büchern eine anerkannt führende Stellung eingenommen. In neuester Zeit hat die Firma auch geschichtliche und sonstige Werke aus allgemeineren Gebieten, sowie als weitere Besonderheit Unterrichtsbücher zu verlegen begonnen, und man darf wohl hoffen, daß die gediegene Geschäftsführung, die sie bei all ihren Unternehmungen bewährt hat, sie auch das zweite Jahrhundert ihres Bestehens erleben lassen wird. (Nach: »l'bs UookLsIIer«.) * Versteigerung bei Martin Breslauer in Berlin. (Vgl Nr. 249, 250 d. Bl.) — Weitere Mitteilung von erzielten Preisen im Fortgange der Bücherversteigerung bei Martin Breslauer in Berlin (24.—28. Oktober): Kat.-Nr. Kat.-Nr. Kat.-Nr. Kat.-Nr. 1246 105.— § 1425 210.— 1652 47.— 1782 60.— 1321 120.— 1433 50.— 1658 40.— 1795 165.— 1348 115.— . 1436 43.— 1660 60.— 1801 86.— 1362 165 — > 1474 72.— 1661 960.- 1371 165 — l 1610 40.— 1770 76.— 1416 72.—> 1611 82.— 1773 80.— * Ausstellungspreis. Weltausstellung Brüssel 1910. (Vgl. auch Nr. 235 d. Bl.) — Von der Jury der Weltausstellung in Brüssel ist dem Süddeutschen Verlags-Institut in Stutt gart für dessen Verlagswerk: Fischer-Dückelmann, »Die Frau als Hausärztin« der »6raaä Urix« zuerkannt worden. Inzwischen sind derselben Verlagsfirma auch der »Oranä-?rix «-S tern und die Goldene Medaille der Weltausstellung zugekommen. * »Kunst und Kaufmann. Ausstellung in Berlin. — Unter dem Namen »Kunst und Kaufmann« ist am 25. d. M. im Hohenzollern-Kunstgewerbehaus in Berlin (^V., Leipziger Straße 13) eine Ausstellung eröffnet worden, die ein Bild von den Möglichkeiten eines Zusammenwirkens von Künstlerschaft und Handel und Gewerbe gibt. Die ausgestellten Plakate, Drucksachen, Packungen sind mit einigen Ausnahmen sämtlich der Praxis des Geschäftslebens entnommen. Die Ausstellung ist vom »Deutschen Museum für Kunst in Handel und Gewerbe« in Hagen i/W. ver anstaltet. Sie wird bis zum 20. November geöffnet bleiben. Elzevier-Sammlung in der Königlichen Bibliothek in Stockholm. — Der kürzlich, 73Jahre alt, verstorbene schwedische Arzt Gustaf Schlegel Berghman in Stockholm hat seine bedeu tende Sammlung von Elzevier-Drucken der Königlichen Biblio thek in Stockholm geschenkt, v,-. Berghmans Sammlung um faßt 2273 Nummern in 2177 Bänden und ist damit, wie der schwedische Reichsbibliothekar erklärt, die vollständigste ihrer Art. Ihr Einkaufspreis war insgesamt 36 909 Kronen. Es ist die größte Gabe, die die schwedische Nationalbibliothek seit Über siedlung in ihr jetziges Gebäude (1877) erhalten hat. Sie soll in besonderen Schränken im Lesesaal aufbewahrt werden. vr. Berghman hat selbst einen »Oatalo^us rai8onn6« dazu verfaßt und in den letzten Monaten seines Lebens in Druck ge geben; die Drucklegung wird jetzt unter Bibliothekar Bernh. Lund- stedts Leitung beendet. Seine Forschungen legte Berghman nieder in »Muäe8 8m 1a Hidlio^rapdis LlLkvirierme« (Stockholm 1886) und »I§ouvs1l63 6tuä63« (Stockholm 1897). Der Wert seiner Sammlung wird dadurch erhöht, daß die 1671