Volltext Seite (XML)
Erscheint jeden Montag, Mittwoch und Freitag; wäbrend der Buchhändler-Messe zu Ostern, täglich. Börsenblatt für den ' Beiträge fürdaSBörsenblatt sind an die Redaktion, — Inse rate an die Expedition desselben zn senden. Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. ^ 54. Eigenthum des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, — Leipzig, Mittwoch den 2. Mai. Amtlicher T h e i l. 1880. Verhandlung der Hauptversammlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler am Sonntag Cantate, den 29. April 1866. Die diesjährige Hauptversammlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, zu welcher statutenmäßig im Börscn- blatte für den deutschen Buchhandel und außerdem noch durch Karten eingeladen worden war, eröffncte der Vorsteher, Herr- Carl Hoffmann aus Stuttgart, um 9 Uhr Vormittags mit der Erinnerung an die Anwesenden, die Stimmzettel abzugeben, und ernannte Herrn Dr. Barth, Julius Voß, Klasing und Müller aus Bremen zu Ordnern bei den heutigen Verhandlungen. Hierauf verlas Herr Vorsteher den sub T diesem Protokolle angehängten Bericht, welchem sich die Enthüllung des Bild nisses von Friedrich Fleischer anschloß. Es ergriff nunmehr Herr G. Reimer das ? ort und trug den Rechenschaftsbericht vor, wie die Beilagen zu diesem Pro tokolle sub L. 0. ergeben, und erklärte im Namen oes RechMNgsausschusses, daß der Rechnungsausschuß die Justification und Dechargeerkheilung mit Vorbehalt der Genehmigung der Generalversammlung ausgesprochen habe. Er empfahl namentlich das Budget L. zur Annahme. Herr Müller aus Berlin wünschte, daß eine Ucbersicht des Gesammtvcrmöqens dem Rechenschaftsbericht beigcfügt werde, stellt aber nach einer Bemerkung des Herrn G. Reimer keinen Antrag, worauf das Budget angenommen und die Justisica- tion der Rechnung und die Dechargeerkheilung für den Vorstand ausgesprochen wurde. Zum 4. Gegenstand der Tagesordnung übergehend, ertheilte Herr Vorsteher das Wort an Herrn Marcus, welcher über den Hamburg-Altonaer Antrag referirte und sich dabei auf den in Nr. 154 des Börsenblattes 1865 enthaltenen Bericht der Commission und auf den in Nr. 47 des Börsenblattes 1866 ersichtlichen Bericht des Herrn Krauß bezog, deren Verlesung abgelehnt wurde. Er bemerkte, daß in der Commission sich eine Mehrheit und Minderheit in den Ansichten gebildet habe, und er werde die Ansicht der Mehrheit vertreten und berichten. Dies veranlaßte den Redner, auf die drei Arten der Anzeigen im Buchhandel hinzuweisen, Börsenblatt, Wahlzettel und Circulare, wobei er bemerkte, daß auch eine neue Einrichtung des Börsenblattes die Circulare nicht abschaffen könne; und wenn man einen Wahlzettel dem Börsenblatte beifüge, so würden zwei Theile der Anzeigen entstehen, weil man Niemand nöthigen könne, neben der Anzeige auch einen Wahlzettel zu bezahlen. Die Arbeit des Sortimenters würde also nicht wesentlich vermindert werden. Sodann wurden die Aenderungen aufgezählt und die Schwierigkeiten genannt, welche namentlich in dem Concurrenzkampfe liegen, welcher mit dem bestehenden Wahlzettel eingegangen werden müßte. Bei den geringen Vortheilen, die eine solche Aenderung bringen würde im günstigsten Falle/ sei cs nicht gerathen, ein neues Experiment zu machen; und wenn Herr Naumburg die am 9. October 1865 zugesagten Veränderungen einhalke, so spreche er mit voller Ueberzeugung sich für den Beschluß der Mehrheit aus, daß dem Börsenblatte ein Wahlzettel nicht beigefügt werde. Herr Vorsteher spricht der Commission den Dank des Vereins aus, bemerkt, daß ein Antrag der Minderheit nicht vorliege, und fordert daher auf, das Wort über den Gegenstand zu ergreifen. Herr R. Oldenbourg aus München erhält das Wort und schildert die Verschiedenheit der Ansichten in dem Verein über den vorliegenden Gegenstand, welche ec in dem Umstande begründet, daß der Verein Verleger und Sortimenter mit ihren verschiedenen Interessen in sich enthalte. Ec habe nun sich überzeugt, daß fast Jeder eine andere Meinung habe; darum habe er selbst Erör terungen angestellt, namentlich über die etwaigen Kosten der vorgeschlagenen Veränderungen, und habe gefunden, daß dieselben in dieser Rücksicht ganz ungefährlich seien. Er wolle nicht ins Einzelne eingehen, noch eine Uebcrsicht der verschiedenen Ansichten hier geben; er selbst stehe völlig unparteiisch da; aber im Ganzen habe er gefunden, daß Diejenigen, welche er befragt habe, zum größten Theile für die vorgeschlagenen Veränderungen sich erklärt hatten. Dem Verleger und Sortimenter aber liege daran, das Geschäft zu vereinfachen, und daher halte er dafür, daß, wenn die ökonomischen Gründe nicht überwiegend gegen denselben sprechen, der Versuch gemacht werde, einen Wahlzettel dem Börsenblatte beizugeben, dem Verleger es frei zu lassen, ob er seiner Anzeige' einen Wahlzettel beifügen wolle oder nicht, und den betreffenden Jnseratentheil des Börsenblattes gratis allgemein zu versenden, und stellt nun folgenden Antrag: Dreiunddreißigster Jahrgang. 145