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26, 1. Februar 1912, Nichtamtlicher Teil. Sörsenilatt s. d. Dttchn. Silch-anbet. 1377 H. »chmidt L E. Günther in Leipzig ferner: L. Schwan» in Düsseldorf. 139« — lusoulnnev. 1 II, I n. — Ln^Ingesebrikt. gs^en Vsrres. I, 2 I >, 2 I e, Z II 1, Z II s. L. Schwann in Düsseldorf ferner, Ilornr: LpisLelii. 1 I, 1 II, 2. Itwoxäiäss: Ilnok. 6 I, 6 II, 6 III. Seemann L So. in Leipzig. 1391 Icsbrerbklt. I 20 cs. —- üo. Lobülsrbskt. 66 cf. Theodor Steinkopf «erlag in Dresden. 1385 «»gen Strien «erlag in «rotz-Salze. 139« *prie6rieü: linr Stzlixl l > 60 -I, gtzb. 2 «erlag für Börsen- ». Ainanzliteratnr « 8. in Berlin. 1405 »Ilnnübuoü üsr ventsoüenLIctisn-Oessllselinkttzll 1911/12. II. 24 Martin Warneck in Berlin. 1400 »Pricbe, Kirchliches Handbuch für die evangelische Gemeinde. Geb. 4 ^t. Nichtamtlicher Teil. Bernhard Tauchnitz in Leipzig 1837—1912. Der Verlag Bernhard Tauchnitz, begründet am 1. Februar 1837, kann am heutigen Tage auf ein fünsund- siebzigjährigeS Bestehen zurückblicken. Mit dem Namen Tauchnitz ist unzertrennlich das Wort »Läition« verknüpft, dieses großartige Zeugnis deutschen Weltbürgerstnnes und Bildungsstrebens, für das seinem weitblickenden Begründer der wärmste Dank der zahllosen Leser dieser sauberen billigen Bände gebührt, wie er am heutigen Tage ihm und seinem Sohne, dem jetzigen Inhaber vr. juris Bernhard Freiherrn von Tauchnitz freudigen Herzens allenthalben ent gegengebracht wird. Für die literarischen Beziehungen zwischen England und Deutschland ist die »Nanolmitr dolleotion ok Lritisü ^ut-bors« von unschätzbarer Bedeutung geworden, enthält sie doch die meisten unentbehrlichen Klassiker, von vielen der bedeutenden Schriftsteller des 17. und 18. Jahrhunderts wenigstens ein Hauptwerk, nicht zuletzt die jeweilig neuesten Erscheinungen der bekanntesten und besten jetzt lebenden englischen Dichter. In der literarischen Wechselbeziehung zwischen Deutsch land und England ist England lange Zeit fast einseitig der gebende Teil gewesen, von Shakespeares Tagen an, und die deutsche Literatur darf sich auch, ohne Verzerrung ihrer Eigenart, von der englischen, der des stammverwandten germanischen Volkes, eine Beeinflussung wohl gefallen lassen. Von der englischen Literatur hat die deutsche im 18. Jahr hundert ihre Neubelebung empfangen; die Nachahmung der französischen Literatur, der französischen Klassiker zumal, ist dagegen für unsere Dichtung meist unfruchtbar geblieben. Ist diese geistreich und witzig, so findet in jener unser Ge mütsbedürfnis das, was wir unendlich höher stellen, was unsere besten Dichter auch besitzen: den Humor. England dagegen verhielt sich gegen die Einwirkung der deutschen Literatur vordem zurückhaltend. Walter Scott und Coleridgs waren die ersten, die deutsche Dichtungen künstlerisch übersetzten; Byron verstand noch so gut wie kein Deutsch, trotz seiner glühenden Bewunderung für Goethe. Erst durch Carlyles Vermittlung begann das Einströmen deutschen Geisteslebens als einer nicht mehr versiegenden Quelle. Seinem Namen sind England wie Deutschland unauslöschlichen Dank schuldig. »Carlyle ist eine moralische Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 79. Jahrgang. Macht von großer Bedeutung. ES ist in ihm viel Zu kunft vorhanden, und es ist gar nicht abzusehen, was er alles leisten und wirken wird«, sagte Goethe 1827 über seinen schottischen Bewunderer. Carlyle, für den die Beschäftigung mit deutscher Literatur die Schicksalswende bedeutete, wurde der Begründer und Ausdauer der deutsch-englischen Geistcs- gemeinschaft. Benjamin Disraeli, Earl of Beaconsfield, einer der frühesten Autoren des Verlags, schrieb am 13. Juli 1844 an Tauchnitz: > die Zuneigung einer großen Nation ist der wertvollste Lohn eines Autors, und die Wertschätzung, welcher uns ein fremdes Volk würdigt, hat etwas von der Art und Geltung, die wir dem Urteilsspruche der Nachwelt beimessen.« Bei dem Umfang und der Bedeutung, die die englische Literatur, nach Macaulays Wort Englands glänzendster und dauerhaftester Besitz, für die Jubelfirma hat, ist es selbstverständlich, daß in der gediegen ausgestntteten Fest schrift, die der Mitinhaber der Verlagshandlung, vr. jur. Curt Otto, verfaßt hat, die Tauchnitz Edition den breitesten Raum einnimmt, die eingehendste Darstellung erfährt. Die Festschrift, die der jetzige Seniorchef der Firma zum fünfzigjährigen Jubiläum verfaß! hatte und die durch ihre Auszüge aus der Korrespondenz mit englischen Autoren vielfach bestehenden Mißverständnissen über die Rechtsver hältnisse, die für die Tauchnitz Edition maßgebend sind, er folgreich entgegengearbeitet Halle, konnte sür die ersten fünfzig Jahre als Grundlage dienen. Der stattliche rote Band ist längst vergriffen. Um so willkommener war die Gelegenheit der jetzigen Jubelfeier, in gedrängter, bis auf die neueste Zeit weitergesührter Darlegung die teilweise recht kompli zierten Rechtsverhältnisse aufs neue zu beleuchten, da trotz der durch die Berner Konvention vereinfachten Rechtslage sich immer noch irrige Auffassungen finden. Der Gründer der Firma Bernhard Tauchnitz, Christian Bernhard Tauchnitz, seit 1880 Freiherr von Tauchnitz, wurde am 25. August 1816 in Schleinitz bei Naumburg a. S. ge boren. Ein Bruder seines Vaters war der bekannte Verleger Karl Tauchnitz, der sich durch seine großen Stiftungen — die Stiftungen eines Menschenfreundes, denn er wollte ungenannt bleiben — um Leipzig unvergängliche Verdienste erworben hat; vor wenigen Monaten erst, gelegentlich seines 150. Ge burtstages, ward sein Gedächtnis dankbar erneuert. Er hatte sich besonders durch die Herausgabe der ersten Sammlung ISO