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7664 Nichtamtlicher Teil. 214, 14. September 1904. der Bezieher auf Erteilung ausführlicher Quittungen bei Einziehung der Zeitungsgelder durch die Briefträger zu entsprechen, werden auf der Vorderseite der Quittungsabschnitte Bezugszeit, Name des Bestellers, Benennung der einzelnen Zeitungen, sowie träger nicht angetroffen, oder ist aus sonstigen Gründen die Einziehung bei der ersten Vorzeigung nicht angängig, so wird die Vorzeigung wiederholt, sofern nicht bei dem ersten Einziehungsversuch die Erneuerung der Zeitungsbestellung endgültig abgelehnt worden ist. Die Zeitungen, die ein Bezieher Boten im Bestellzettel gestrichen werden. Wünscht ein Bezieher noch andre, im Bestellzettel nicht vermerkte Zeitungen zu be stellen, so sind diese von ihm oder dem Briefträger im Bestell zettel zu vermerken. Derartige Bestellungen dürfen die Brief träger aber nur unter dem Vorbehalt der nachträglichen Prüfung durch die Postanstalten annehmen. Das Publikum kann auch die Einziehung von Zeitungsgeldern bei der Postanstalt schriftlich beantragen. Für derartige Vestellschreiben oder Bestellkarten, die in jeden Briefkasten eingelegt oder den bestellenden Boten mit gegeben werden können, wird eine Gebühr nicht erhoben. Vom »Römischen Haus« in Leipzig. (Vgl. Nr. 11, 72, 106, 128 d. Bl.) — Noch in letzter Stunde vor dem Abbruch des vou dem kunstsinnigen Dr. Hermann Härtel (dem vormaligen Mitinhaber der Firma Breitkopf und Härtel) am Petersteinweg in Leipzig erbauten sogenannten Römischen Hauses ist es, wie die Leipziger Zeitung nieldet, gelungen, wenigstens die wertvollsten auf seine Wände gemalten Kunstwerke vor der Vernichtung zu bewahren und sie mit technischem Geschick aus der Architektur auszulösen. Dreizehn große Wandgemälde: die Prellerschcn Odlisseelandschaften, sowie der Aschenbrödel-Zyklus wurden durch ein eigenartiges Verfahren samt einem Teil des Mauerwerks ausgehoben und durch Menschenhand nach dem nahen Kunst gewerbe-Museum befördert, wo sie demnächst zur öffentlichen Aus stellung gelangen sollen. Von den sieben, etwa 1,4 m hohen, aber in der Breite verschieden großen Bildern des Friedrich Preller- Zyklus, die sich mit den Abenteuern des göttlichen Dulders wäh rend seiner Wanderung von Troja und bei der Heimkehr befassen, bedurfte das größte, das auf einem verhältnismäßig dünnen Mauerbewurf mit Temperafarben gemalte 1^ m hohe und 2*/z m breite Motiv »Odysseus und Nausikaa«, bei einer Last von rund Prellers: »Auszug aus der Höhle des Polypheim-, »Odysseus von der Jagd heimkehrend«, »Odysseus empfängt das Moly durch Hermes«, »Odysseus und Kallypso«, »Odysseus' Ankunft aus Jthaka« und »Odysseus bei Eumaios« erwiesen sich bei ihrer Translokation als Lasten von 10 bis 12 Zentner. Am besten erhallen zeigte sich das Motiv »Odysseus von der Jagd heim- kehrcnd«, während der »Auszug aus Polyphems Höhle« schon früher Sprünge aufwies. ^ Auch die iu Wachsfarben ausgeführten es nur Kopien von der Hand eines Schülers von Moritz v. Schwind, Julius Naue, der sie im Jahre 1874 einige Jahre nach des Meisters Tode nach den im Besitz des Freiherrn von und zu Franckenstein aus schloß Unstadt befind lichen Originalen schuf, wobei er indessen die volle koloristische Stimmung dieses »Gedichtes in Farben« und den festlich-heitern Charakter des Märchens treu wahrte. Es handelt sich hier um die Wiedergabe von sechs Hauptszenen des Aschenbrödel-Zyklus: »Aschenbrödel und die Schwestern«, »Aschenbrödels Einsperrung«, »Die Erscheinung der Fee«, »Aschenbrödel im Königsschloß«, »Der Prinz« und »Die Einholung Aschenbrödels«. N. Mittel deuischer Buchhändler-Verband. E. V. — Der Mitteldeutsche Buchhändlerverband E. V. wird am 9. Oktober d. I. im Kurhaus zu Wiesbaden zu seiner 26. Herbst-Hauptversamm lung zusammentreten. (Vgl. die Anzeige im amtlichen Teil d. Bl.) Neuer Prüfungs-Ausschuß von Lehrern für Jugend schriften. — Der Lehrerverein Magdeburg-Umgegend, der (wie uns mitgeteilt wird) führende Verein in* der sogenannten Landlehrer-Bewegung, hat einen Prüfungs-Ausschuß für Schriften allgemein bildenden Inhalts, Volks- und Jugendschriften eingesetzt. Dieser Ausschuß ist, wie versichert wird, unabhängig von den Hamburgern, soll vielmehr deren Anspruch entgegentreten, als allein maßgebend in Sachen des literarischen Geschmacks gelten zu wollen. Der einseitigen Kunstauffassung huldigt dieser Ausschuß also nicht; er fordert vielmehr, daß Autorität und Pietät, Glaube, Sitte und Vaterlandsliebe in dem von ihm zu empfehlenden Schriften zum Ausdruck kommen (vgl. d. Art. »Jugendschriften- Ausschüsse« von F. Stoye in Nr. 36 der Neuen Pädagogischen Zeitung von 1904). Die Beurteilungen erscheinen vorläufig im Vereinsblatt, der »Neuen Pädagogischen Zeitung«. Prüfungs- exemplare nimmt der Vorsitzende, Herr Lehrer F. Stoye zu Ver misch (Bez. Magdeburg) entgegen. Beschlagnahmte Druckschrift. — Die im Verlage von Caesar Schmidt in Zürich erschienene Schrift: »Wilhelm II., wie er geschildert wird und wie er ist, von einem alten Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. NitteilunZen der Nu8ÜraIienbancIIun§ Dreitlropk «k Härtel in 8". 8. 3049—3096 init Ve.Ia^ LueblianälunF in I^ip^. Lrok688or in (löttin^on. Dritte Dol^e, Dü. XXVIII.) 80. 37 8. XI.-80. 30 8. u. 2 8. In86rate. September 1904.^8.^137—^52^ Nit 8oiilü^8el.^ äwxu8t 1904. ' 40. 8 DZ9-244. VV. Hi6l86mann in Deipri^. 8". 204 8. 2492 Nrn. N1.O9 ^(l" September ^1904> 0^8^ 129—144^ Nit D^t^Iilr DeipsiF. IV. RiRrAanA, Nr. 9, 7. 86pt6mder 1904. 8". 8. 257 —288, Nr. 2104—2422. Nit vielen DäoüerI)68pr60ÜunA6n. Ilr- o^^n8U8t^1904.o^80. 12 p. 500 Nrn.