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2350 Nichtamtlicher Theil. ^7 >28, 18. October. klassische Bildung nur daS Gymnasium verleiht); jedoch wäre dies in den meisten Geschäften von heute nicht ralhsam, weil ein Lehrling, der Primaner war, nicht Lust hat, vier lange Jahre zu lernen, und sich nicht berufen fühlt, den größten Theil dieser Zeit mit mechanischen Arbeiten hinzubringcn. Man kann ihm nicht Unrecht geben, die Lehrjahre könnten recht wohl abgekürzt werden, allein die Natur unserer Geschäfte von heule verlangt noch mehrere Lehrjahre. Man kann auch hier nur die Zeit resormiren lassen. Ferner müßt- zweitens eine große Anzahl von Prinzipalen nicht mehr sehr ungern einen Primaner als Lehrling annchmen. Sie thun dies sehr ungern, weil sie fürchten, in geistiger Be ziehung von ihrem Lehrlinge übertroffen und übersehen zu wer den, und das ist allerdings kein erhebendes Gefühl, aber leider nichts desto weniger wahr. Ehe die Zeit, die große Versöhner!», diese beiden Punkte nicht inS Gleichgewicht bringt, eher haben wir auf keine Verbesserung unserer Stellung zu hoffen; aber sic wird, sie muß kommen, und dann wird sich alles schon allein resormiren. Heute, meine Herren College», lassen Sie das Studium unser Re formator sein, damit wir werth und würdig sind, früher oder spater in den Kreis derjenige» Männer ausgenommen zu wer den, die sich nicht bloß Buchhändler heißen, sondern die auch in Wahrheit, in der Thal, Buchhändler sind. Breslau, im October 1865. 2. Misccllen. Dem französischen Moniteur zufolge ist das Großherzogthum M ecklen b u r g-S tr e litz dem am 8. Juni zwischen Frankreich und Mecklenburg-Schwerin abgeschlossenen literarischenVer- trage (Börscnbl. Nr. 101) beigetreten. In Nr. 122 d. Bl. findet sich die „bescheideneAn frage", ob es gestattet sei, eine Ucbersetzung der Rogeard'schen Broschüre: „Lsurr« krancs", auf welcher nicht bemerkt ist, daß sie eine „auko- ristrte" sei, zu verbreiten. Der bescheidene Fragesteller bezieht sich dabei auf die in unserem Verlage erschienene Broschüre. Was er nun über internationalen Vertrag und schwere Strafe sagt, mag ganz klug und gut sein, aber es hak auf den von ihm angezogenen Fall nur keinen Bezug. Bei uns ist keine Ueber- setzung von „k-mrro kröne«" erschienen, sondern eine freie Bearbeitung, wie ja auch auf dem Titel deutlich zu lesen ist, und eine solche hat mit den Bestimmungen des internationalen Vertrages nichts zu schaffen. Sollte aber der Herr Fragesteller die Angabe angezweifelt haben, so hätte er doch erst das Original mit der Broschüre vergleiche» sollen, er würde sich dann die An frage erspart haben für — einen zutreffenden Fall. Dieses als unser erstes und letztes Wort. Berlin, 7. October 1865. Otto Humburg ck Co. Zur Abwehr. — In meinem Circular vom 23. April d. I., das, geehrter Herr Ludw. Frey in Ulm (denn zweifelsohne sind Sie der Fragesteller in Nr. 125 d. Bl.), in über 1700 Exem plaren an dieSortimenter versandt wurde, steht wörtlich: „Nach dem der Stcuerrath Zinnon> hier durch besondereSubscriptions- Einladung schon im vergangenen Jahre die Hauptzollämter auf das Erscheinen seines neuesten Werkes unter dem Titel ,goll- Handb uch >c/ aufmerksam gemacht und nicht weniger als 1600 Subscribenten auf das Werk gezeichnet, das in seinem Selbst verläge erscheinen sollte, habe ich dasselbe für meinen Verlag an gekauft. Der Subskriptionspreis von 1 Thlr. ist erloschen und kostet das Werk im Buchhandel 1 Thlr. 25 Sgr." Die von den Hauptzollämtern beim Autor subscribicten Exemplare sind vom Autor selbst am 26. Juli d. I. erpedirt worden und bei dieser Gelegenheit, wie auch schon früher, wurde ausdrücklich mitge- theilt, daß das Zollhandbuch im Buchhandel 1 Thlr. 25 Sgr. kosten wird. Dasselbe ist aber nicht nur für Zollbeamte, sondern auch für Kaufleutc, Industrielle und Spediteure geschrieben und darauf hin habe ich das Werk nachträglich in Verlag genommen. Wittenberg, 16. October 1865. R. Herros-. Das Verlagsrecht der ,,A l l g e m e i n e n M o d en-Ze i t u n g" ging am 16. d. Mts. in öffentlicher Versteigerung, die nach einer Testamcnisbestimmung des vor zehn Jahre» gestorbenen Hrn. Jul. Alex. Baumgärlner erfolgte, für 5000Thaler an Hrn.Äler. Edelmann hier über. Nach dem Lahrer Wochenblatt vom 11. Oct. befindet sich die erst vor kurzem etablirtc Buchhandlung von H. F. Leser da selbst im ConcurS. Von der polnischen Grenze, 12. Oct., schreibt man der Ostsee-Zeitung von i» Wilna neuerdings in sämmtlichen pol nischen Buchhandlungen und Buchdruckereien abgehaltenen poli zeilichen Revisionen wegen verbotener Schriften, und daß der Buchhändler Zawadjki infolge deren verhaftet und seine Buch handlung wie seine Buchdruckerei geschlossen und versiegelt wor den sei. Personalnachrichten. Am 5. October starb in seinem 78. Jahre an Altersschwäche zu Berlin Herr Traugolt Trautwein. Seit 1858 hatte sich derselbe bereits von allen Geschäften zurückgezogen. Neuigkeiten -er ausländischen Literatur. Englische Literatur. , l'. 6., 1ti6 n-ival lieulenant. 3 Vols. ?ost 8. I^on- 1862—1865. 12. I^oildon, Oliurcliill. 61o1.Ii 4 5. 6 d. don, 6oiv. 6Iolt> 7 s. 6 d. 5 s. Herr)', kroni tlie ^erir 1783 to 1852. 3 V0I3. 8. London, 6.^56 ot k > . ß ans. Olotl. IVIaxivell. Olotli 31 s. 6 d. don, 8milii L R. Olotii 6 8. i k 80118. Olotli 6 8.