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Slichcint (in Verbindung mit den »Nach richten aus dem Buchhandel») täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. — Jahresprets: für Mitglieder ein Exemplar io für Nichtmitglieder 20 Deutschen Buchhandel und die verwandten Geschäftszweige. Eigentum des Börsenvcreins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. 229. Leipzig, Mittwoch den 2. Oktober. 1895 Börsenblatt Anzeigen: für Mitglieder 10 Mg.. für Nichtmitglieder so Psg., für Nichtbuch händler 30Psg. die dreigesPalienePetit- zeile oder deren Raum. für den Amtlicher Teil. Auchgewerötiche Jest-AussteLung im Deutschen IZuchhändterhause zu Leipzig. Die anläßlich des Besuches der Mitglieder des Kongresses der »Internationalen Vereinigung zum Schutze des geistigen Eigentums« veranstaltete buchgewerbliche Fest-Ausstellung wird vom 1. bis 7. Oktober täglich bei freiem Eintritt geöffnet sein und zwar Dienstag, Donnerstag, Sonnabend und Sonntag von 10—1 Uhr, Mittwoch, Freitag und Montag von 2—.5 Uhr. Die Ausstellung enthält eine systematische Vorführung von ca. 200 Inkunabeln der Kgl. Bibliographischen Samm lung sowie der Lithographie, eine große geschichtliche Sammlung von Musterblättern der Holzschneidekunst, Radierung, Litho graphie und des Kupferstichs, worunter besonders Albrecht Dürers Triumphbogen Kaiser Maximilians, ein Holzschnitt von 3ffg Meter Höhe und 3 Meter Breite großartig hervorragt, eine Sammlung von mehr als tausend Pracht- und anderen hervorragenden Werken der neueren Zeit aus allen Gebieten der Wissenschaft, eine systematische Vorführung der Druck herstellung der graphischen Verfahren, in Holzschnitt, Kupferstich, Lithographie und den verschiedenen photomechanischen Ver fahren, in den verschiedenen Stadien der Entwicklung, nebst fertigen Probeblättern, Maschinen-Modelle, sowie eine schöne Auswahl von Buchbinderarbeiten der neuesten Zeit, namentlich aus Berlin und Leipzig. Leipzig, den 1. Oktober 1895. Das Sekretariat des Lentratvereins für das gelammte Buchgewerbe (C. B. Lorck). Nichtamtlicher Teil Zu dem Artikel: „Reingewinn im Buchhandel" in Nr. 219 des Börsenblattes. Die Ausführungen des Herrn Verfassers jenes Artikels sind ohne Frage in vielen Fällen durchaus zutreffend, — anderseits liegt aber doch eine gewisse einseitige Beurteilung darin; denn, daß bei einem Umsatz von ca. 11 000 sehr wohl ein Reinertrag von 2700 erzielt werden kann, sollen folgende Zahlen zeigen. Von dem Umsatz des betreffenden Geschäfts entfallen auf den Papier- und Schreibmaterialienhandel, der bekanntlich einen hohen Gewinn abwirft, circa 6000 und auf den reinen Buchhandel circa 5000 Rechnet man nun von dem Umsatz im Papier rc.-Handel (6000 ^ 40o/„ als Brutto gewinn, was keinesfalls zu hoch, und 25"/g von 5000 ^ Umsatz im Buchhandel, so ergiebt sich ein Gesamt-Brutto gewinn (2400 und 1250 von ^ 3650 Hierzu treten „ 200 Lehrgeld, das der Lehrling bezahlt, sind Sa. ^ 3850, davon gehen ab die Geschäftsspesen mit „ 1064 sodaß ein Netto-Reingewinn von ^ 2786 verbleibt. ZweUmdfechztgster L>ahrg«uig. Die Geschäftsspesen, die allerdings gering sind, setzen sich folgt zusammen: Miete 500 ^-8 Steuern und Abgaben 109 „ Beleuchtung 25 „ Kommissionär-Honorar 30 „ Leipziger Spesen, Porti 2c. 200 Laufjunge 200 „ 1064 Bei kleinen Geschäften in der Provinz ist bekanntlich vielfach der Ertrag ein verhältnismäßig höherer als in Ge schäften der Großstädte, weil in letzteren die Spesen ge wöhnlich so unverhältnismäßig höher sind, daß selbst Partie preise und Umsatzprämien einen Ausgleich nicht gewähren können. Die effektiven Werte des in Rede stehenden Geschäfts sind auf 6700 ^ geschützt; der Käufer erhält also für den Kaufpreis von 6000 volle Valuta. Dieser Umstand, so wie der, daß bei Anlage eines so kleinen Kapitals von 6000 ein Gewinn von circa 2700 verbleibt, läßt die Offerte für einen bescheidenen jungen Mann mit kleinen Mitteln als durchaus günstig erscheinen. Freilich soll der angegebene Ge winn nur den geschäftlichen Nutzen darstellen, — außerdem noch ein mäßig hohes Gehalt für den Besitzer zu beanspruchen, 723