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139, 19. Juni 1897. Nichtamtlicher Teil. 4465 die nach nach Verlegern eingeführt worden. Für denjenigen, der sich über die wichtigeren Erscheinungen des Jahres auf verschiedenen Gebieten orientieren wollte, war das Gruppensystem wohl bequem; indessen war es doch nicht in einer Weise durchzu führen, die dem Wesen der Ausstellung als einer »gewerblichen« entspricht. So wurde schon durch die erste Gruppe des Katalogs »Größere Pracht- und Tafelwerke« das System zu grinsten der Ausstcllungspraxls durchbrochen, dann waren die elf Gruppen doch auch wieder so weit gefaßt, daß ein biblio graphisch richtiges Bild sich daraus nicht gestalten ließ, der mäßige Umfang der Ausstellung hinwieder gestattet eine weitere Spezialisierung nicht. So schien es der Ausstellungs- Kommisston geratener, die Gruppeneinteilung ganz fallen zu lassen und die Werke jeden Verlegers ohne Rücksicht auf ihren Inhalt zusammenzulegen. Es ist somit bei den einzelnen Verlegern die Möglichkeit eines Ueberblicks über ihre gesamte Jahresproduktion gegeben, und der Verlag kommt als Buchgewerbe zur Geltung. Durch Einsendung ihrer gesamten Verlagserzeugnisse des ver gangenen Jahres hat eine Anzahl Verleger diesen Stand punkt anerkannt*). Die zur Verfügung stehenden Räumlich keiten legen ja allerdings eine gewisse Beschränkung in dieser Hinsicht auf, doch hat bisher der Platz für die erfolgten Ein sendungen vollständig ausgereicht. Es wäre hier nicht angebracht, eine Aufzählung aller der eingesandten Neuigkeiten, oder auch nur eines größeren Teiles vorzunehmen, es sei vielmehr nur dargestellt, wie auf Grund des angedeuteten Systems die Ausstellung sich gestaltet. Zur Jahresausstellung der buchhändlerischen Neuigkeiten dient der im östlichen Seitenflügel nach dem Gerichtsweg zu gelegene 7 fl, m breite, 27flz m lange Saal, von dem am Eingang eine Abteilung als Lesezimmer des »Centralvereins für das gesammte Buchgewerbe« und des »Vereins der Buch händler zu Leipzig« abgetrennt worden ist. Durch diese Neuerung erhält man beim Eintritt Einblick in einen größeren freien Raum, der im wesentlichen für Ausstellungszwecke nicht verwendet wird; der anschließende Ausstellungsraum selbst ist durch 6 Doppeltische in 6 Quer-Gassen geteilt, während an dery längs laufenden Verbindungsgang eine durchgehende lange Tafel zur Auslage dient. Die ausgestellten Werke sind nur in der Buchstabcnfolge der Verlegernamen der Reihe nach so aufgestellt, daß jedem Ver leger ein abgeschlossener Abschnitt des Ausstellungstisches zufällt. Diese haben eine Platte, die das Auslegen von Quartwerken mäßiger Größe gestattet, darüber erhebt sich ein Schräggestell, auf dessen Kamm die Bücher in Reihen aufgestellt werden können. Bei der Verschicdenartigkeit der Einsendungen konnte die Buchstabenfolge nicht streng genug eingehalten werde. Es mußten zunächst alle Verleger mit größeren Tafelwerken aus der Reihe genommen werden, dann mußte, um den einzelnen Verleger zur Geltung zu bringen, das Alphabet etwas ver schoben worden; doch sind die Buchstaben immer zusammen gehalten worden. Die Tafelwerke und größeren Prachtwerke rc. wurden nun auf einigen breiteren Tafeln untergebracht, die architektonischen Werke, die sehr zahlreich vertreten sind, erhielten eine besondere Koje angewiesen, daneben fanden im gleichen Raum mit größeren Tafel- und Prachtwerken noch einige andere Verlags handlungen Platz. Es konnte hier, wie bei den anderen größeren Tafeln so eingerichtet werden, daß an den Wänden unter Glas und Rahmen Proben aus den Werken ausgehängt wurden, die *) Teilweise ist der Verlag nur in gehefteten Exemplaren ge liefert. Es läge im Interesse der Aussteller selbst, geheftete Exem plare nur dann einzusenden, wenn der Umschlag an sich durch seine Ausstattung anzieht, sonst aber, wenn die Werke gebunden nicht geführt werden, sie für diesen Zweck kartonieren zu lassen. Licnietscchzizslcr Jalpzciug. sich in Mappe auf der Tafel darunter befanden, so daß die Thätigkeit jedes Verlages immer beisammen gehalten ist. In dem nach Süden zu gelegenen Museumssaal sind, neben Auslagen aus den Museumsbeständen, wie früher namentlich solche Blätter ausgelegt, die einen Fortschritt oder Höhepunkt der technischen Fertigkeit bezeichnen. Außer diesen beiden Abteilungen, der Verlags- und der technischen Ausstellung, war in den Tagen der Buchhändler messe noch ein Tisch mit Proben künftig erscheinender Werke aufgestellt, der allerdings nicht umfänglich bedacht war, aber als ein Anfang dessen, was wir zur Messe den Buchhändlern vorweisen wollen, hoffentlich manchen der anwesenden Ver leger zur Nacheiferung angeregt hat, damit auch dieser Teil der Ausstellung nächstes Jahr sich stattlich ausnehme. Einen besonderen Reiz erhielt die Ausstellung durch die damit verbundene Sonderausstellung künstlerischer, meistens französischer Plakate, die Herr Gerhard Kühtmann in Dresden die Güte gehabt hat herzuleihen. Die Treppen- und Saalwände waren mit diesen bunten Bildern mannig faltigster Darstellungsart behängt und gewährten einen leb haften und abwechselungsreichen Anblick. Probeabbildungen aus dem angekündigten Werke von H. Sponsel (das moderne Plakat) gestatteten den Vergleich mit den ausgehängten Ori ginalen. Vielleicht wird ein späterer Aufsatz Gelegenheit geben, noch auf Einzelheiten der Ausstellung einzugehcn; vorläufig möge dieser kurze Ueberblick berichten, in welcher Weise die Ausstellung fortgeführt werden wird, um namentlich dem Fachmann den Aufenthalt in den Räumen des Museums ge winnreich zu gestalten. — Das Gelingen der Ausstellung hängt in der Hauptsache von dem Entgegenkommen der Ver lagshandlungen und technischen Anstalten ab, an die auch an dieser Stelle die Aufforderung gerichtet sei, durch freund- willige Darleihung ihrer neuen Erscheinungen und Erzeugnisse das Unternehmen der Vollkommenheit nahe zu bringen, v. ö. Werke und Schriften des Chemikers Geh. Hofrats Professors vr. Karl Remigius Fresenius- geboren 28. Dezember 1818 in Frankfurt a/M., gestorben 10. Juni 1897 in Wiesbaden. (Vergl. die Todesnachricht in Nr. 135 dieses Blattes.) Anleitung Lur g uuli tut! von cdomieobsn ^nkJss. VüeXnfüngsr unci Usübtsrs bsurbsitst. Nit sinsm Vorvort von dustusv. bisbig. I. ^uü. Lonn 1841. ^ I.—. — 2.—4. ^uü. Lrs,unselievgig 1843 -1846. ^ 5.25. - 5. ^.uü. 1848. ^ 4.—. - 6. Luü. 1850. .F 4.—. — 7. Tluü. 1852. 5.—. — 8. Xuü. 1853. ./x 5.50. — 9. ^uü. 1856. ^ 5.50. — 10. Xuü. 1860. ^ 5.50. — II. ^uü. 1862. ^ 6.50. — 12. Huü. 1866. ^ 7.50. - 13. ^.uü. 1869—70. ^ 8.—. — 14. ^.uü. 1874. ^ 9.—. — 15. Xuü. 1885. ^ 11.—. — 15. ^uü. 2. ^.bdruob. 11.—. — 16. nsu bsurbsitsts unci vsebssssrts ^uükgs. Nit 48 UoUst. und 1 ü>.r- bigsn Vuksl. ge. 8". (XXIII, 637 8.) LiLunsebevsig 1894—95, Vrisdrioü Viswsg L 8odn. ^ 12.—; in Xalileo gsbundsn ^ 14. —. sin 2 ^btbsilungsn srsebisnsn: I. ^ 9.—. II. 3.—.j ^ulsituug sur quantituti von odsmisedsn Xnalz'öS, odsr dis I-sbrs von äsr Oseviebtsbsstimmung und 8sdsidung dsr in äsr ?imr- waois, dsu Xünstsn, Usvsrdsn und dsr Uundevirtbselinkt düuLgse vorleommsndsn Xörpsr in sinkaebsn und rusummsngssstrtsu Ver bindungen. Vür Xnlüngsr und Ksübtses dsardsitst. 1. ^.uü. 1845. ^ 7.—. — 2. Huü. 1847. ^ 7.—. — 3. Luü. 1853 — 1854. ^ 10.—. — 4. L.uü. 1857—59. ^ 13.— — 5. Xuü. 1861—64. 15.-. — 5. Luü. 3. ^.lxle. 1870. 15.—. — 6. strerle vsrmsbets und vsrdssssris Xuüags. In 2 Lündsn. ge. 8". (XVIII, 537 u. XVI, 8718. mit in dsu Vsxt singsdr. Uolrstiodsn.) Lrs,unsobevsig 1873—87, Veisde. Visevsg L 8obn. Lplt. 30.—. — do. 2. ^bdruelc dss 2. Lundss dsr 6. ^.uüags (1877—87 sr- eodisnsn). gr. 8". (XVI, 871 8. mit Uolrsobnittsn.) Lbsnd». 1896. ^ 18.—. (Vom 1. I!:>nd wird leoin nsusr drbdruele vgranstieltst.s 598