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8640 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 168. 22. Juli 1912. S. Hirzel in Leipzig. 8656 45^Ä! ^ben. uxusLusZade in 3 Landen. U. Hoepli Verlag in Mailand. 8649 Robert Lutz in Stuttgart. 8648 Lutz' Kriminal- und Detektiv-Romane: Bd. 77. Appleton: Die Dame im Pelz. 5. Aufl. Brosch. 1 50 geb. 2 ^ 30 H. Bd. 78. Weitzl: Das grüne Auto. 4. Aufl. Brosch. 1 ^ 50 geb. 2 ^ 30 -Z. C. (5. Meinhold L Söhne in Dresden. 8657 Hermann Minjon in Frankfurt a. M. 8653 *8töpel: LüdamerLksnisetie präliistoriseko lempel und Oott- E. S. Mittler L Sohn in Berlin. 8654 *v. Estorff: Dienstunterricht des Unteroffiziers. 2. Aufl. *7. Beiheft zum Militär-Wochenblatt 1912. 75 H. Lause d. Abgeordneten. 2. ^uü. 2 ^ 50 *Schriften d. Vereins f. d. Geschichte Berlins. Heft XLV. 2 ^ 50 Thomas Nelson L Sons in Leipzig. 8653 Nelsoa's Ns^v Novols 6d. 27: Lidge: Love at kaddington. 2 ^ 50 Lleak Louse. 2 ^ 50 Oreen Library Ld. 087: Lronte: Lbirle^. 1 Berlag Ernst Reinhardt in München. 8651 — do. Lekt 7/8 u. 8. pro duli/Lept. 2 Hugo Steinitz Verlag in Berlin. 8649 Nowack: Die Kunst, glücklich zu sein. 3 50 Bernhard Tauchnitz in Leipzig. 8657 lauebnitr Lditlon. Vol. 4349. vavis: Ibe man wbo l a 1 60 eould not lose > geb. 2 ^ 20 Vol. 4350. Lain: 8tories xvitbout tears j Orig.-Oesebenlrbd. 3 Veit L Comp, in Leipzig. 8657 Entscheidungen des Reichsgerichts in Strafsachen. 45. Bd. 4 geb. 5 50 Leopold Friedrich Weiß in Charlottenburg. 8658 *VVeLss: k'ranrösisebe ^auberübel. 2 ^ 40 Constantin Wild s Verlag in Leipzig. 8649 krüt'er: Die keen. 80 ^Vild: Der King des Nibelungen. 80 H. ^Virtb: King des Nibelungen als XVotandrama. 2 Nichtamtlicher Teil. Das billige Buch. n. Im gleichbctitelten, diesen Zeilen vorausgegangenen Auf satz ist ausführlich über das billige Buch berichtet worden; dort ist aufgezählt, was dazu zu rechnen ist und zusammenge zählt, welche ungeheure Menge von billigen Büchern es bei uns in Deutschland gibt. Unabhängig davon und schon vor dieser Artikelreihe entstand dieser Aufsatz, der das Thema etwas anders saßt; es ist gewissermaßen ein kurzer Rundblick über die psychischen Ursachen, die das billige Buch entstehen ließen, und eine gutgemeinte Auslassung über allerlei Vorzüge und Nachteile des billigen Buches, so wie es uns jetzt vorliegt. Daß sich, nach Lage der Dinge, ohne eine gänzliche Vernichtung der Arbeit, manche Wiederholungen nicht vermeiden ließen, wird leicht zu verstehen sein, abgesehen davon, daß gar vieles was im ersten Aufsatze erwähnt ist, auch hier in anderem Zusammenhänge gesagt sein muh. Ich denke nicht, daß es bei der wechselnden Beleuchtung auch nur vorüber gehend langweilen wird. Bücher waren lange Zeit, weitaus die längste, seit wir uns der schwarzen Kunst bedienen, teure Dinge. Absolut teuer, nicht etwa relativ, im Verhältnis zu der verwendeten Arbeitskraft und dem benutzten Material. Bücher waren noch vor 3l» Jahren für die Mehrzahl der Leute Luxusartikel, da man ihrer nicht zu Berufszwecken be durfte. Bücher waren teuer im Vergleich zu den Nahrungs mitteln, sie waren es im Vergleich zu den allgemeinen Preisen der Lebensbedürfnisse und auch den Vergnügungsunkosten. Um den Preis eines Buches konnte man so und so oft in ein Konzert, ins Theater gehen. Um den Bücherbestand selbst in wohlhabenden Bürgerkreisen sah es wahrhaft betrüblich aus. Wenn es hochkam, waren da außer einem Konversations lexikon ein paar der üblichen Klassiker auf vergilbtem Stroh papier, einige Prachtwerke, die irgendeine Schenkgelegenheit ins Haus gebracht hatte, etliche Andachtsbücher, wie Zschokkes Stunden der Andacht, vielleicht auch das Generalstabswerk über den französischen Krieg. Dann etwa, waren Kinder da, die gebräuchlichen Jugendschriften, wie sie an Weihnachten, vielleicht auch zum Geburtstag anfallen, und ein Roman von Ebers oder Marlitt mit Genossen ähnlicher Gattung für die Hausfrau — auch ihr meist auf Schenkweg zugegangen. Hätte man sich aus dem Büchervorrat ein Bild über die geistige Verfassung der Hausgenossen machen wollen, so wäre es ein schiefes geworden. Wunderselten erlaubte es der Haus vater sich oder den Seinen, d i e Bücher zu kaufen, die sie gerne gehabt hätten; meist verbot sich dies auch praktisch durch die tatsächlich hohen Preise. Da war es denn kein Wunder, wenn der Buchhandel immer darüber klagte, daß der Deutsche, dieses Muster von Aufnahmefähigkeit für alles Ideale, keine Bücher kaufe. Das keine soll, in die gewöhnliche Menschensprache übersetzt, heißen: nicht viele, nicht genug, nicht so viele, wie der Buchhändler gern verkaufen möchte. Der Wunsch, möglichst ost eine Partie »Kainpf um Rom« abzusetzen, war ja ver ständlich, oder sei es auch nur »Homo sum«; es blieb da immer ein hübscher Gewinn, überdies war das Absetzen von Par tien früher trotz der hohen Preise leichter, als jetzt, da noch viel weniger an sogenannter Schöner Literatur erzeugt wurde. Auch war man in puncto Geschmack nicht so verschiedener An sicht, als man es heute ist. Die Tatsache, daß viele Bücher des Kostenpunktes halber nicht erworben werden, ließ den Gedanken entstehen, ob es nicht doch möglich wäre, das Volk zum Kaufen zu bewegen, wenn man ihm Gutes zu lesen zu ganz billigen Preisen anbiete. Langsam verbreitete sich in den maßgebenden Kreisen die Überzeugung von der Notwendigkeit des billigen Buches. Man erkannte, daß die Verbreitung der Lite ratur tatsächlich und eigentlich selbstver ständlich von einem Preise abhänge, der es gestattet, möglichst viele Bücher zu verkaufen. Sollte das Buch seine Kulturaufgabe vollständig erfüllen, so mußte es in möglichst viele Hände gegeben werden; nur so konnte, was es vermittelte, auf Tun und Lassen der Menge, lauf Gefühl und Denken, auf Körper und Geist Einfluß ge-