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6910 Börsenblatt f. d, Dtschn. Buchhanoet. Künstig erscheinende Bücher. ^ 131. 10. Juni 1910. Verlag für Litteratur und Kunst Albert Langen München Demnächst erscheint in unserm Verlage eine literarisch hochbedeutsame Novität, die wir auf Bestellung versenden: Max Dauthendey Lieder der Vergänglichkeit Deckenzeichnung von E. R. Weiß Preis geheftet 2 Mark, in Pappband 3 Mark 50 Pf., in Lalbfranz-Liebhaberband 5 Mark Weltspuk, Lieder der Vergänglichkeit, — diesen uns mit leisem Schauder ergreifenden Titel, der an Zauberformeln, an Besprechung geheimer Mächte gemahnt, setzt Max Dauthendey über einen Band Gedichte. — Es ist in letzter Zeit so viel über diesen Dichter geschrieben worden, daß kaum betont zu werden braucht, was man von einem Werk dieses einzigartigen Lyrikers erwarten darf, dessen Name längst neben denen der Größten steht. Unter unfern wenigen großen und echten Dichtern ist Dauthendey es, der sich am ausschließlichsten und innigsten der Natur zugewendct hat. Wer so wie er dem Flug der Vögel, dem Wechsel des Lichts, dem Blühen und Welken in Wald und Feld zusieht, wem selbst der Flußsand und die Schneeflocken ein Lied eingeben, dem entschleiert sich wohl in Stunden der künstlerischen Er griffenheit das geheimnisvolle Bild des Lebens und läßt ihn mehr erblicken und begreifen, als sonst sterblichen Augen gegeben ist. Max Dauthendey scheint wirklich das Sonntagskind zu sein, das unter Millionen Stämmen des Urwaldes die Wunderesche Dgdrasil fand, die dem Auserwählten, der auf ihren Wurzeln übernachtet, das Wesen aller Dinge offenbart. Die Melancholie der Vergänglichkeit und die geheimes Glücksgefühl, das Gefühl ewigen Lebens ausströmen. Gleichzeitig bitten wir um erneute Verwendung für den von der ganzen maßgebenden Presse glänzend besprochenen Novellenband von Dauthendey Zwölf asiatische Novellen Deckenzeichnung von Walter Tiemann Preis geheftet 2 Mark 50 Pf, in Leinen gebunden 3 Mark 50 Pf., in Lalbfranz-Liebhaberband 5 Mark 50 Pf. Stimmen der Presse über „Lingam": Frankfurter Zeitung: Seit den Asiatischen Novellen des Grafen Gobineau ist mir kein Buch begegnet, das den eigentümlich narkotischen Zauber jener exotischen Welt so echt ausströmen ließe wie die Sammlung „Lingam" von Max Dauthendey. Berliner Tageblatt: Dauthendey ist schon in seinen Gedichtbüchern ein wundervoller, an Bildern reiner Künder der Liebe, — hier iil^dem Prosabandezeigen seine Liebesgedichte Leidenschaft, diehinreißt.^ ^ i in ,^nu ' ^ i ' endigung der Lektüre umschweben uns diese Bilder, und ihre Stimmung klingt in uns nach wie eine fremdartige bezaubernde Musik. Pester Lloyd: „Dalar rächt sich", „Der Kuli Kimgun" und „Im blauen Licht von Penang" sind novellistische Meisterwerke, wie sie in dieser harmonischen Rundung kaum zahlreich sind. Grazer Tagespost: Seine Naturschilderungen sind von anschaulicher Kraft und von einer Farbenglut, daß wir glauben, leuchtende Schilderung der Menschen, ihrer Handlungen auf Grund ihrer eigentümlichen Weltanschauung. Neue badische Landeszeitung, Mannheim: Die Novellen sind knapp, gedrungen und strotzend von innerlichem Glühen und Funkeln. Eine fürstliche Sprache, die jedes Verbum, Bild und Gleichnis aus dem fremden Lande, dem fremden Leben, der fremden Naiur holt, bewirkt beispiellose Anschaulichkeit. Asiens uralte heilige straft wird im Kunstwerk des deutschen Dichters so gebändigt, so lebendig, daß man nicht nur auf Neisebeschreibungen. sondern auch auf das Reisen selbst in jene Wundermelt verzichten zu können glaubt. Der Bund. Bern: So sind diese zwölf Erzählungen Prachtstücke packender Darstellung, inhaltlich zum Teil tief ergreifend, einige grauenhaft, andere von Humor getragen, die meisten erotisch leidenschafilich. In exotischer Novellistik wird man nicht bald etwas antreffen, das sich neben diese asiatischen Novellen von Max Dauthendey stellen läßt. Hamburger Fremdenblatt: Er wird phantastisch und auch mystisch, ganz wie es dieser märchenhafte Orient verlangt Wer hat diese weltentrückte, unsagbar weiche und erschlaffende Asiatenstimmung schon erfaßt wie hier? Lefcadio Hearn? In seiner Art ja. als zärtlicher Ästhet, der die Dinge liebevoll schildert aber nicht darstellt. Tann freilich der Däne Johannes V. Jensen, nämlich überall da, wo er nicht gar zu sehr ins Renommistische und Bizarre verfällt. Neben beiden Ausländern besteht Max Dauthendey, der deutsche Lyriker, in voller Ursprünglichkeit. Rheinisch-WestsälischeZeitung:Es liegt ein leuchtender Goldton über dieser Geschichte, die wie eine beinah religiös gestimmte Heiligung des Urtriebs anmutet Dauthendeys Erzählungsweise ist wundervoll tonig. Sie hat Farbe. Diese Bilder sind von stärkster Suggestivitäl des Ausdrucks. Schlesische Zeitung, Breslau: .,Lingam" ist ein Buch, das man nicht vergessen wird und dessen Lektüre nicht nur beim ersten Male einen außergewöhnlichen Genuß bereiiet. Deutsche Nachrichten, Berlin: Hier liegt ein großes Stück Kunst, in kleinem Raume bezwungen!