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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 9ö, 26. April 1916. P. Choudens, Inh. Paul de Choudens, Editcur de musique, Paris; I. Jurgenson, Magasin de musique, St. Petersburg P. Jur genson, Magasiu de musique, Inhaber: Boris, Grigory und Alexandra Jurgenson, Moskau; M.P. Belaieff, Musikverlaq in Leipzig, Rabenstein platz 3 (Verwalter: Biicherrevisor Georg Gebhardt, Leipzig, Sophien- plav 0); — Druck- und Verlagsgesellschaft A. F. Marcks, A.-G., St. Petersburg: P. G. Bevler, London; L. I. Biton, St. Laurent sur Sevres; Costallat L Cie., Paris; S. Iubert, Paris; Millereau, Paris; Nouart, Lerollc L Cie., Paris; Joseph Williams Ltd., London, W. Bcsel L Cie., St. Petersburg: K. G. Fazer, Nya Musikhandcl, Hclsingfors; A. Gutheil, Moskau; Axel E. Lindgren, Helsingfors; P. Neldner, Riga; Gebethner Wolfs, Warschau; A. Apostel, A.-G., Helsingfors (Vermalter: Redakteur Karl Hesse, Geschäftsführer des Vereins der Deutschen Musikalienhändler, Leipzig, Deutsches Buch händlerhaus); — Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in St. Pe tersburg; Constable K Co., Ltd., London W.C.; I. M. Dent L Sons, Ltd., London W.C.; John Gibson (Me Corquodale), London E.C.; Wm. Heinemann, London W.C.; Hirschfeld Brothers, London, W.C.; Longmans, Green L Co., London E.C.; W. P. Nimo, Hay L Mitchell, Edinburgh; F. Alcan, Paris; Edition et Librairie russe, Paris; Eugene Fasquellc, Paris; Arthome Fayard, Paris; Ernest Flam- marion, Paris; H. P. Laurcns, Paris; Arm. Colin Librairie, Paris (Verwalter: Bucherrevisor Adolf Jaegcr, Leipzig, Johannisgasse 4); - Alexander Koch L Sons, London W C. 44 (Verwalter: Verlags buchhändler Carl Ziegenhirt, Leipzig, Strafte des 18. Oktober Nr. 17). Bekanntmachung betreffend die Fristen des Wechsel- und Scheck- rcchtö für Elsaft-Lothringcn. Vom 13. April 1916. — Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Gesetzes über die Ermächtigung des Bnndes- rats zu wirtschaftlichen Maßnahmen usw. vom 4. August 1914 im An schluß an die Bekanntmachung vom 6. Januar 1916 folgende Verord nung erlassen: Die Fristen für die Vornahme einer Handlung, deren es zur Aus übung oder Erhaltung des Wechselrechts oder des Regreßrechts aus dem Scheck bedarf, werden, soweit sie nicht am 31. Juli 1914 abge laufen waren, für die in Elsaß-Lothringen zahlbaren Wechsel oder Schecks in der Weise verlängert, daß sie mit dem 31. Juli 1916 ab laufen, sofern sich nicht aus anderen Vorschriften ein späterer Ablauf ergibt. Diese Vorschrift findet keine Anwendung auf die Frist, innerhalb! deren nach den gesetzlichen Vorschriften der Regreßpflichtige von der Nichtzahlung des Wechsels oder Schecks zu benachrichtigen ist. Der Holzvcrbrauch der Zeitungen. Die Redensart: »Es rauscht im Blätterwald« hat ihre gute Berechtigung. Ganze Wälder wandeln sich dank der Mithilfe der Zellulosefabriken, Holzschlcifereien und Papierfabriken allerorten in Papier um. Der Verbrauch von Holz- papier für die Tageszeitungen ist z. B. in den Vereinigten Staaten ganz ungeheuer: 1900 rund 3,5 Milliarden, 1905 rund 5,5 Milliarden Pfund, der Gesamtbedarf an Holz für die Papierindustrie der Erde belief sich 1910 auf 38 Millionen Festmeter, der der deutschen auf! 7 Millionen. Mehr als eine halbe Milliarde Mark ist das Holz wert, i das die Welt jährlich zur Erzeugung von Papier verwendet. Die! neuesten Schleifmaschinen vermögen in 24 Stunden 10 000 Kilogramm Holz zu zerfasern! Die deutschen Holzschleifereien, über 600 an der Zahl, verbrauchen jährlich 1 Million Kubikmeter Schleifholz im Werte von 14—15 Millionen Mark Walöpreis. In Sachsen liegen - wie der Forstmann Prof. Dr. Franz v. Mammen in einem soeben er schienenen lesenswerten Büchlein »Die Bedeutung des Waldes, ins besondere im Kriege« (»Globus«, Wissenschaftliche Verlagsanstalt) j erzählt — 200 solcher Schleifereien, die jährlich Million Kubikmeter im Werte von 7 Millionen Mark beanspruchen. Diese Holzmasse beträgt über die Hälfte des Jahreseinschlages des sächsischen Staats forstes und entspricht der nachhaltigen Holzerzeugung von 100 000 Hektar. Mit anderen Worten: über die Hälfte des von den sächsischen Staatswaldungen gelieferten Holzes wird zu Papier verschlissen! Die deutsche Zellstoffindustrie, ungefähr 55 Fabriken, gibt ihren Ge- samtholzvcrbranch für das Jahr 1912 auf 3,5 Millionen an. Kriegsärztliche Kongresse. Die Ophthalmologische Gesellschaft in Heidelberg veranstaltet am 31. Juli und 1. August eine Kriegs tagung in H e i d c l b e r g. Die Vereinigung mitteldeutscher Psy chiater und Neurologen wird am 22. Oktober in Dresden eine Kriegszusammcnkunft veranstalten. Ein Referat wird die Frage der »Geistesstörungen und Neurosen des Heeres zur Kriegszcit, ihre Dauer und Ursache« behandeln. Rasche Unterdrückung sogenannter musikalischer »Kriegsansgabcn«. — Unter dieser Überschrift bringt Droit ä'^uteur vom 15. März einen Artikel, den wir gern wiedergeben. Stellt er doch abermals zu unserer Genugtuung einen glänzenden Sieg der Berner Übereinkunft dar. »Die Lahmlegung des sogenannten Kriegsnachdruckunternehmens der Berliner Hauses Platt«, heißt es darin, »hat jetzt auch ihr Gegen stück in Frankreich gefunden, nur mit dem Unterschiede, daß, dank den gemachten Erfahrungen, das zweite Mal die Unterdrückung noch viel schneller vor sich ging, sodaß die Sache im Keime erstickt werden konnte. So hat sie tatsächlich, obwohl sich ihr durch den Krieg inter nationale Möglichkeiten eröffneten, keine internationale Ausdehnung angenommen, sondern sich einzig und allein auf ihr Ursprungsland beschränkt. Die Rollen sind vertauscht worden. Das duldsame Opfer der Handlungsweise des deutschen Hauses im ersten Falle, die Syn dikatskammer der Musikverleger, die ihren Sitz im »Oerolo äe Io Dibraiiie. hat, wurde im zweiten Falle zum scharf vorgehenden Ver fechter der Interessen eines deutschen Verlegers. Herr Jacques Durand, der tatkräftige Vorsitzende der eben genannten Vereinigung, berichtet uns darüber: Ein Musikalienhändler in Paris hatte, in dem Glauben befangen, daß die durch den Krieg eingetretcne zeitweilige Aufhebung aller Ver einbarungen zwischen unseren Staatsbürgern und den feindlichen Untertanen sich auch ans künstlerisches und literarisches Eigentum er strecke, Werke von Grieg und Sinding herausgebracht. Die Syndikats kammer der Musikverleger, allzeit bestrebt, der Berner Übereinkunft vollständig ungeteilte Achtung zu verschaffen, hat sich durch ihren Vor sitzenden an den Präsidenten des Seine-Gerichtshofes gewandt, um ihm den Tatbestand zu unterbreiten und auf den Erfolg hinzuweisen, den sie, dank dem Büro der Berner Übereinkunft, bei Beschützung französischer Werke in einem ähnlichen in Deutschland stattgehabten Nachdrucksfalle zu verzeichnen hatte. Das mar der einzig richtige Weg, denn die Verlagsrechte der Werke von Grieg und Sinding ge hören einem deutschen Verleger, dessen Angelegenheiten in Frankreich unter Zwangsverwaltung stehen. Der Gerichtspräsident forderte den Zwangsverwalter auf, im Sinne der Berner Übereinkunft vorzugehen, und wir regten an, daß er versuchen solle, die nachgedruckten Exemplare und die zu ihrer Her stellung dienenden Platten in seine Hände zu bekommen. Kurze Zeit darauf war die Sache in der von unserer Syndikatskammer vorge schlagenen Weise erledigt und uns vom Gerichtspräsidenten und Zwangsverwalter in aller Form bestätigt. Letzterer übersandte uns die beglaubigte Abschrift des ihm von dem betr. Musikverlcger zuge gangenen Briefes, in dem er seine Fehler bekannte und sich verpflich tete, die Nachdrnckscxemplare und Zinkplatten wie verlangt ab'.n- liefern.« K Personalnachrichten. Gestorben: am 18. April nach kurzer Krankheit Frau Ckaudine K a a tz c r geb. Tau in Aachen, die seit dem am 27. November 1892 er folgten Tode ihres Mannes, Josef Kaatzer, die P. Kaatzersche Buchhandlung in Aachen mit gutem Erfolge geführt hat; ferner am 22. April nach langem Leiden Herr Julius Born- müller in Leipzig, der 50 Jahre lang ein treuer Mitar beiter des Bibliographischen Instituts in Leipzig war und in dieser langen Zeit als Hauptredatteur die Herausgabe des be kannten Meyerschen Konversations-Lexikons geleitet hat. Fünf Auflagen dieses wichtigen Nachschlagewerkes sind unter seiner Lei tung herausgekommen. Jede dieser Auflagen bedeutet ein Jahr zehnt im Leben des Verstorbenen, aber auch zugleich einen er heblichen Fortschritt der deutschen Lexikographie. Unablässig war der Verstorbene bemüht, das seiner Obhut anvertraute Werk so reichhaltig und zweckmäßig wie nur möglich auszugestal- ten und zugleich alle Neuerungen und Fortschritte des Buch drucks und des Jllustrationswesens in den Dienst dieses Werkes zu stellen. Franz Renz 1-. — In Breslau ist der ordentliche Professor für j Moraltheologic und Dogmatik und derzeitige Dekan der katholisch-theo logische» Fakultät der Breslauer Universität Dr. Franz Renz im Alter von 56 Jahren gestorben. Er schrieb u. a. über »Die Eucharistie bern-iffs« (1902). ^ ^ ^ ^ Siegwart Fricdmann s. — Der Schauspieler Professor Siegwart Friedmann ist kurz vor Vollendung seines 74. Geburtstages nach langem Leiden gestorben. Aus seiner Feder stammen auch einige Theaterstücke und Memoiren, »Vertrauliche Theaterbriefe« usw. 484