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Aus dem Deutschen Buchgewerbehaus in Leipzig. Die Weihnachtsausstellung. <Vgl. 1909 Nr. 290, 298; 1910 Nr. 2 d. Bl.) IV. Auserlesene künstlerische Werke enthalten die umfangreichen Blütterfolgen, die in Hestsorm unter dem Sammeltitel »Teuer dank«, Fahrten und Träume deutscher Maler im Verlag von Fischer L Franke in Berlin erschienen sind*). Es war sicherlich ein schöner Gedanke, der diesem Unternehmen zugrunde liegt, der jedem Mitarbeiter volle Freiheit gewährt, das künstlerisch ge stalten zu können, was seiner Individualität entspricht. Hier auf alle Einzelheiten oer schönen Blütterfolgen einzugehen, müssen wir uns versagen; nur auf den Inhalt einiger Hefte sei daher hingewiesen, ohne damit die übrigen Darbietungen etwa in Schatten stellen zu wollen. In einem 12 Zeichnungen enthaltenden Hefte versinnlicht Franz Stassen Goethes »Faust« II. Teil in großzügigen, durchaus monumentalen Charakter tragenden Bildern, die uns diese phantastischen Gebilde in kongenialer Weise widerspiegeln. Ein zweites Heft, von desselben Künstlers Hand ausgesührt, schildert die »Götter« in olympischer Hoheit und Schönheit. — In vorwiegend schönen Einzelfiguren schildert auf 10 Zeichnungen Hans Heise in seinem Heft »Erwachen« mensch liches Empfinden und menschliche Erlebnisse. Die hier vom Künstler angeschlagene Formensprache zeigt eine bewunderns werte Vollendung der Durchbildung. Durch reiche Naturpoesie zeichnet sich die landschaftliche Blätterfolge »Einsamkeit« von Horst-Schulze aus. Einen besonderen Gehalt haben diese Bilder noch dadurch erhalten, daß in ihnen die Natur in innige Be ziehung zum Menschen gebracht worden ist. Aus der künstlerisch wertvollen Kollektion sei noch aus die Hefte: »Vom Weibe« von Alois Kolb«, »Waldweben« von G. A. Stroedel und »Sonnen-Märchen« von F. Haß hingewiesen. Von Hilfsbüchern kunstgeschichtlichen Inhalts und illustrierten Werken sind ferner zu nennen: »Die Bildnisse Albrecht von Hallers«, von Or. Artur Weese veröffentlicht aus Anlaß der Enthüllung des Denkmals von Albrecht von Haller, das am zweihundertsten Ge dächtnistage seiner Geburt in Bern gesetzt wurde, mit Licht drucken, Verlag von A. Francke (vormals Schmid L Francke) in Bern; — »Genovefa-, erläuternder Text von Ludwig Tieck zu den Kompositionen von Joseph Ritter von Führich, mit einem Begleitwort von Hans Nolden, B. Kühlen's Kunstverlag in M.-Gladbach; — »Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungs bezirk Cassel: Kreis Fritzlar«, im Aufträge des Bezirksverbands des Regierungsbezirks Cassel bearbeitet von C. Alhard von Drach, mit 244 Tafeln nach photographischen Ausnahmen und Zeich nungen, Marburg, N. G. Elwert'sche Verlagsbuchhandlung, und der V. Band »Klassische Illustratoren: Der Bauern-Breugel«, von vr. W. Haunstein, mit 66 Abbildungen nach Gemälden, Kupferstichen und Zeichnungen, München und Leipzig, R. Piper L Co. G. m. b. H. Ernst Kiesling. Der Zeitungs-Beamte. Ein Leitfaden für die Praxis. Von Ferdinand Kranzhoff. Leipzig 1909, Hermann Beyer. 56 S. 8". 1 40 H, geb. 1 ^H80H. Infolge der außerordentlichen Entwicklung des Zeitungswesens hat in den zahlreichen Verlagsgeschäften eine Menge kaufmännischer Beamten Anstellung gefunden. Viele davon sind ohne technische Kenntnisse in diesen Berus hineingekommen und haben sich in der Praxis selbst erst die nötige Vorbildung angeeignet. Andere haben zwar in einem Zeitungsbetrieb ihre Lehrzeit durchgemacht; aber da namentlich in den mittleren und größeren Betrieben eine ge naue Arbeitsteilung durchgesührt ist, so haben die meisten nur eine ganz bestimmte Tätigkeit erlernt, während ihnen die übrigen Ar beiten ziemlich fremd geblieben sind. Aus diesen Gründen hat Ferdinand Kranzhosf ein aus der Praxis geschöpftes Büchlein ge schrieben, das durchaus keine vollständige Darstellung des kauf männischen Zeitungsbetriebes geben will, sondern nur den An fängern, die in diese Materie noch nicht eingeführt sind, und den bereits in der Praxis tätigen Zeitungsbeamten, die nur eine ein- *> Jetzt bei A. W. Franke's Verlag in Steglitz b. Berlin. Red. fertige Ausbildung erfahren baben, die nötigsten Kenntnisse über die wichtigsten Arbeiten eines Zeitungsverlags in seinen ver- chiedenen Abteilungen beibringen soll. Der Verfasser behandelt die schriftliche und die mündliche Anzeigengewinnung, die Anzeigenberechnung, die Anzeigenbuch- mhrung, das Abonnementswesen, die Propaganda sür eine Zeitung oder Zeitschrift und deren Vertrieb und die technische Herstellung eines Blattes. Zum Schluß gibt er einige Bewerbungsbriefe für Zeitungsbeamte. Die Darstellung ist übersichtlich und leicht ver- tändlich. Sie berücksichtigt zumeist einfache Verhältnisse in kleinen und mittleren Betrieben, weil diese für Anfänger haupt- ächlich in Betracht kommen. Selbstverständlich passen die Rat- chläge und Anweisungen nicht für alle Verhältnisse; aber sie werden dem jüngeren Zeitungsbeamten gute Dienste leisten, insofern sie ihm das Wichtigste der zu verrichtenden Arbeiten vorführen und ihn zum Denken anleiten, damit er sich den jeweiligen Verhältnissen anpassen kann. Beherzigenswert ist auch die Mahnung des Verfassers an seine Kollegen, auf eine gute Allgemeinbildung bedacht zu sein; denn wer eine solche sein eigen nennt, wird schnell die nötige technische Fertigkeit gewinnen und seinen Beruf zur Zufriedenheit seines Arbeitgebers ausfüllen. Bredeney, Ruhr. Tony Kellen. Kleine Mitteilungen. Drachc's «crlagsgcscllschaft m. b. H. in Dresden. — Handelsregister-Eintrag: Auf Blatt 12143 des Handelsregisters ist heute die Gesell schaft Drache's Berlagsgesellschaft mit beschränkter Haftung mit dem Sitz in Dresden und weiter folgendes ein getragen worden: Der Gesellschastsvertrag ist am 20. Dezember 1909 abge schlossen worden. Gegenstand des Unternehmens ist der Verlag der bisher von dem Privatmann Gustav Camillo Drache herausgegebenen beiden Fachzeitungen »Holzstoffzeitung« und »Kartonnagenzeitung«. Das Stammkapital beträgt einhundertzweiundsiebzigtausend Mark. Wenn mehrere Geschäftsführer bestellt sind, so wird die Ge sellschaft durch zwei Geschäftsführer oder durch einen Geschäfts führer und einen Prokuristen vertreten. Zum Geschäftsführer ist bestellt der Kaufmann Richard Teich in Dresden. Prokura ist erteilt dem Kaufmann Richard Lange in Dresden. Aus dem Gesellschastsvertrage wird weiter bekannt gegeben: Der Gesellschafter Privatmann Gustav Camillo Drache legt auf das Stammkapital in die Gesellschaft ein das von ihm unter der Firma Holzstoff-Zeitung Camillo Drache in Dresden be triebene, die Holzstoffzeitung und die Kartonnagenzeitung um fassende Verlagsgeschäft nebst Zubehör, jedoch ohne Außenstände und Passiven, nach dem Stande vom 31. Dezember 1909 der gestalt, daß das Geschäft vom 1. Januar 1910 ab als auf Rechnung der Gesellschaft geführt angesehen wird. Im einzelnen werden von ihm eingebracht und von der Ge sellschaft übernommen: die von ihm bisher betriebenen Verlags unternehmungen der Holzstoffzeitung und der Kartonnagen zeitung, sowie das Geschäftsinventar einschließlich Bücher und Bibliothek laut aufgestelltem Verzeichnis. Diese Einlage wird zum Geldwerte von 152 000^ von der Gesellschaft angenommen. Die öffentlichen Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen durch den Deutschen Reichsanzeiger. Dresden, den 3. Januar 1910. (gez.) Königliches Amtsgericht. Abteilung III. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 4 vom 6. Januar 1910.) * Die Literatur auf der I. Internationalen Jagv- ausstellung Wien 1910. — An die Spitze des Subkomitees für Literatur und Buchhandel in der I. Internationalen Jagd ausstellung in Wien 1910 ist der k. u. k. Hofbuchhändler Herr Wilhelm Frick in Wien berufen worden. Gleichzeitig wurde seiner Firma das alleinige Verkaufsrecht aus der Ausstellung (Mai—Oktober 1910) erteilt. In demselben Pavillon, in dem die Ausstellung des Buchhandels untergebracht sein wird, soll auch ein Jagdbibliotheks- und -Lesezimmer eingerichtet werden, das gleich- ! falls der Leitung des Herrn Wilhelm Frick untersteht. Herr Frick