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290, 15. Dezember 1910. Nichtamtlicher Teil. .--^.«rdlatr r. 0. Lisch». Buchhandel 15571 durchstochen, rot gummiert, erzielten 3260 .tt, 67 Bogen ebensolche Ausgabe (mehrere Jahresauflagen), weißgummiert, und 129 einzelne erzielten 2820 99 einzelne blaue 2 Groschen marken von 1864, durchstochen, weißer Gummi, wurden für 800 Verkauft, 4 Bogen 3 Groschenmarken von 1864, braun, durchstochen, weißer Gummi, brachten 2000 und 235 Briefumschläge von 1863 zu einem und drei Groschen kamen 105 Einen großen Teil der Marken erwarb ein Markenhändler aus Magdeburg. Der Erlös betrug ungefähr 100 000 (Vossische Zeitung.) Mecklenburgische Landesgewerbe- und Industrie-Aus stellung in Schwerin 1911. — Das Reichs-Gesetzblatt 1910 Nr. 69 (Berlin, 10. Dezember 1910) veröffentlicht folgende Bekanntmachung, betreffend den Schutz von Erfindungen, Mustern und Warenzeichen auf der III. Mecklenburgischen Landesgewerbe- und Industrie ausstellung in Schwerin 1911. Vom 30. November 1910. Der durch das Gesetz vom 18. März 1904 (Reichsgesetzblatt S. 141) vorgesehene Schutz von Erfindungen, Mustern und Waren zeichen tritt ein für die im nächsten Jahre in Schwerin stattfindende III. Mecklenburgische Landesgewerbe- und Industrieausstellung. Berlin, den 30. November 1910. Der Reichskanzler. Im Aufträge: (gez.) von Jonquieres. Reue Straßburger BerlagSanstalt, G. m. b. H. in Stratzburg. — Handelsregister-Eintrag: Handelsregister Straßburg i. E. Es wurde heute eingetragen: In das Gesellschaftsregister: Band X Nr. 170 bei der Firma Neue Straßburger Ver lagsanstalt, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Straßburg: Durch Beschluß der Gesellschafterversammlung vom 28. Juni 1910 ist der Gesellschaftsvertrag teilweise geändert worden. Es wird auf die bei dem Gericht eingereichte Ausfertigung des Protokolls der betreffenden Gesellschafterversammlung ver wiesen. Durch Beschluß derselben Gesellschafterversammlung ist das Stammkapital um 60 000 X, also auf den Betrag von 310 000 ^, erhöht worden. Straßburg, den 2. Dezember 1910. (gez.) Kaiserliches Amtsgericht. (Deutscher Reichsanzeiger Nr 289 vom 9. Dezember 1910.) Süddeutsche ZeitungS-Gesellschaft m. b. H. in München. — Handelsregister-Eintrag: In das Gesellschaftsregister wurde eingetragen: Süddeutsche Zeitungs-Gesellschaft m. b. H. Sitz: München. In der Gesellschaftsversammlung vom 24. November 1910 wurde die Erhöhung des Stammkapitals um 60 000 ^ auf 260 000 beschlossen. München, den 7. Dezember 1910. (gez.) K. Amtsgericht. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 289 vom 9. Dezember 1910.) * E. L. Teply in London. (Vgl. Nr. 286 d. Bl.). — Zu dieser Mitteilung in Nr. 286 d. Bl. vom 10. Dezember (Seite 15368) tragen wir berichtigend nach, daß die von der Londoner Buch handlung Charles MeuelLCo. gegen E. L. Teply, (auch Tepley, London L.6., 4, New London Street) eingeklagte Summe von 135 nur die eigenen Lieferungen dieser Firma an Teply betraf. Der Vorschlag einer deutschen Buchhandlung, zugleich auch deren Forderung an Teply mit der eigenen auf dem Klagewege einzutreiben, mußte leider abgelehnt werden. Abschaffung der GratiSverleilung von Kalendern. — Der Verein luxemburgischer Buchdruckereien erläßt in den Zeitungen des Großherzogtums folgende Erklärung: »Der Verein luxemburgischer Buchdruckereien hat es in die Hand genommen, dem bekannten Reklame-Kalender- Unwesen, das jedes Jahr um Neujahr sich fühlbar macht, im Interesse der Kundschaft und der Geschäfte ein Ende zu bereiten, und hat sich zu diesem Zweck mit sämtlichen luxem burgischen Papierwaren- und Buchhandlungen dahin geeinigt, daß alle, die der Übereinkunft beigetreten, auf die Ver sendung von Gratis - Reklame - Kalendern zu Neujahr an ihre Kunden verzichten. »Abgesehen von den jährlich anwachsenden Kosten hatte diese Gepflogenheit für die Geschäftsinhaber das Mißliche, daß sehr oft die Grenze zwischen den »kalenderfähigen« Kunden und den andern schwer zu ziehen war. Daß eine Papierhandlung an jeden, der für ein Dutzend Bleistifte, oder eine Druckerei an jeden, der mit einem Hundert Visitkarten bei ihr im Buche steht, einen Kalender im Wert von einer Mark verschenken sollte, konnte niemand verlangen. Wenn aber ein Kunde, der keinen Reklame-Kalender bekommen hatte, bei einem andern einen sah, fand er sich womöglich gekränkt. »Für die Empfänger selbst waren die Kalender nicht immer eine reine Quelle der Freude. Der Überbringer hoffte doch sicher auf ein Trinkgeld. Und wenn in einem Hause sechs solcher Kalender abgegeben wurden, von denen womöglich keiner dem Geschmack des Hausherrn oder der Hausfrau entsprach, so hatten sie dafür mehrere Mark ausgegeben, die sie jetzt sparen und wofür sie sich einen Kalender nach ihrem Gutdünken anschaffen können.« Stuttgarter BrichharrdlungS - Gehilfen - Verein E. B. (gegr. 1867). — Am 1. November veranstalteten wir einen Dialekt-Abend von August Ganther aus Freiburg, einem echten und sehr begabten Volksdichter, der mit vollendeter An schaulichkeit und behaglichem Humor zu dichten weiß, dem alle Engherzigkeit fernliegt, der mit liebenswürdiger Natürlichkeit und anerkennenswertem Wahrheitsmut seine Schwarzwaldheimat schildert. Ernste Gedanken und köstlicher Humor werden von ihm zu ergreifender und poetischer Wirkung gebracht. Was Ganther, der vorzüglich vorzutragen versteht, aus seinen Gedichtsammlungen »Dannezapfe«, »Silwerdischtle«, »Wälderlütt«, »Katzabussili« und »Summerögeli« vortrug, war alles in warme Farben getaucht und einem echten Dichtergemüt entsprungen. Der Dichter er zielte hier einen vollen und ehrlichen Erfolg, der ihm in jeder Hinsicht auch gebührte. Besonderen Dank aber schuldet der Verein Herrn Kommerzienrat Alfred Bonz, der uns die Ab haltung dieses Vortrages in hochherziger Weise ermöglichte. Von einer Herbstfeier wurde in diesem Jahre mit Rücksicht auf die schlechte Weinernte abgesehen, und so fand sich am 6. November eine zahlreiche Gesellschaft im Kursaal zu Cannstatt zu einer geselligen Unterhaltung ein. Nachdem unser Vorsitzender Herr Maier die Erschienenen freundlichst begrüßt hatte, wechselten Tanz und Vorträge miteinander ab. An gesanglichen Leistungen wurde sehr Gutes geboten. Fräulein Ennen, sowie die Herren Erpf, Schmieter und die Sängerrunde Schimmelklub haben sich um das Gelingen dieser Veranstaltung in hervorragendem Maße verdient gemacht. Am 10. November hielt unser geschätztes Mitglied Herr Heinz Müller in unserem engeren Kreise einen Vortrag über den englischen Buchhandel. In scharfen Umrissen gab er ein anschauliches Bild vom Wesen des englischen Buchhandels, dem jede einheitliche Organisation fehle und der, an deutschen Verhältnissen gemessen, auch aller eigentlichen charakteristischen Merkmale entbehre. Nicht nur die mangelhafte Ausbildung des Personals, auch die Gewohnheiten im Handelsverkehr ließen jene strafferen geschäftlichen Formen vermissen, durch die sich der Buchhandel in Deutschland auszeichne und ihm eine besondere Stellung verschafft habe, wodurch die von ihm vertretenen idealen Interessen in würdiger Weise berücksichtigt werden können. — Anschließend daran schilderte Redner in anregendem Plauderton das Stadtbild und das Leben der Riesenstadt im allgemeinen. Der sonnige Humor, der den interessanten Vortrag höchst ab wechslungsreich gestaltete, wirkte besonders unterhaltend, und in lebhaftem Beifall äußerte sich der aufrichtige und herzliche Dank, den die Versammlung gegen den Redner empfand. Am 2. Dezember widmeten wir dem Dichter Freiligrath eine schlichte Gedenkfeier im Saale des Königin Olga-Baus. Fräulein Klara Oesterlein leitete den Abend mit einem Über- ^ blick über des Dichters Leben und Werden ein und gab sodann eine größere Anzahl der schönsten Gedichte wieder, die für 2017*