Volltext Seite (XML)
15570 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Mchtamtlicher Teil. 290 15 Dezember 1S1V. möglich zuzustellen. Die Ausgabe der »Empfohlenen Pakete« erfolgt im allgemeinen von 1 Uhr an, während einzelne dring, liche Bestellungen »Zum Mitnehmen« — ausnahmsweise — auch schon von 11 Uhr an Erledigung finden. Schalteröffnung von 11—6 Uhr. Leipzig, den 14. Dezember 1910. (gez.) K. F. Koehler. (gez.) L. Staackmann. (gez.) F. Volckmar. * Gesetzentwurf gegen Mitzstände im Heilgewerbe. - Der achtundzwanziggliedrigen Kommission, an welche, nach leb hafter Kritik in der ersten Lesung, der Reichstag am 1. De zember den Gesetzentwurf gegen Mißstände im Heilgewerbe (Kurpfuschergesetz) verwiesen hat, gehören folgende Abgeordnete an: Deutschkonservative: Graf v. Carmer-Osten, Feldmann, Henning (Stellvertreter des Vorsitzenden), Mentz, v. Nautter. Reichspartei: vr. Hoeffel, vr. Kolbe. Wirtschaftliche Vereinigung: Roth, Vogt (Crailsheim). Zentrum: Duffner (Schriftführer), vr. Faßbender, Glowatzki, Hubrich, Vr. Mayer (Kaufbeuren), Fürst zu Salm, vr. v. Savigny, Sir. Polen: v. Morawski-Dzierzykraj, vr. v. Niegolewski. Nationalliberale: Fehlhauer, Schwabach (Schriftführer), Wölzl (München). Fortschrittliche Volkspartei: vr. Müller (Meiningen), Oeser, vr. Struve (Schriftführer). Sozialdemokraten: Stadthagen, Stücklen (Vorsitzender),! Zietsch. Bücher-Bersteigerung von Handschriften und Büchern in London. — Am Donnerstag, den 1. Dezember, fand bei Sotheby, Wilkinson L Hodge in London eine Versteigerung von Büchern und literarisch bedeutungsvollen Handschriften statt, von denen wir besonders hervorheben: Sir I. E. Millais, 46 Briefe, 16 Pfund (Woodbury); — Ruskin, Schreiben betr. Studien über San Marco in Venedig, 31 Pfund (Woodbury); — Ruskin, Gesetze von Fiesola 20 Piund 10 Schilling (Quaritch); — Ruskin, Bemerkungen über Friedrich den Großen, 21 Pfund (Willis); — Ruskin, 48 Briefe, 76 Pfund (Ellis); — Ruskin, 27 Briefe, 21 Pfund (Ellis); — Ruskin, II Briefe und die Verteidigung der Schönheit und Be ständigkeit der Zeichnung in Aquarellmalerei usw., 51 Pfund; — 18 Briefe von A. Pope, 66 Pfund (Strong); — Byrons Ode auf Napoleon, 320 Pfund (Sabin); — endlich eine größere An zahl Handschriften von George Meredith, die ausnahmslos sehr hohe Preise erzielten, z. B.: Ids lals ok Odios, 171 Pfund (Quaritch); — Pds Prämie Oorosäians, 220 Pfund (B. F. Stevens); — Bruchstücke von viana ok tds 0lO88^a^8, 168 Pfund (Quaritch); — Gedichte aus ksaäinA ok Lartd, 205 Pfund (Pole); — 1'do äans. 1<>6 Pfund (Sabin); — Oäs to t)bs Oomie Lpirit usw., 78 Pfund (Quaritch); — 5 Nummern mit dem Nontdl^ Ob8srvsr,! 1849, mit handschriftlichen Beiträgen von George Meredith, 80 Pfund (B. F. Stevens). Unter den Büchern waren bei derselben Versteigerung besonders bemerkenswert: Swinburne, vnäsr tds Nioroseops, 1872, 38 Pfund (B. F. Stevens); — Orientalische Teppiche, Hrsg, vom K. Hofmuseum in Wien, 3 Bde., 1892—1908, 46 Pfund (Quaritch); — Bunyan's kilAriin'8 kroFrs.^8, 1678, 30 Pfund 10 Schilling (Pearson); — Genfer Bibel, 1608, 46Pfund (Maggs); — Keats Endymion, 1818, 25 Pfund (Dobell); — Thackerays 'l'ds 6ovvQ8MLn, 1830, 50 Pfund (Maggs); — Libls anä vsaltsr, 1650—51, in gleichzeitigem Einband, 25 Pfund (Denby); — Luminalia, 1637, l'be 0o8t1is ^Vdors, 1637; Ids vroksn Usart, 1633, in einem Band, 32 Pfund (Quaritch); — vL Vovtaius, Oont.68 st NouvsUss, 1762, 21 Pfund (Leighton); — Shakespeares Hamlet, 4", ohne Jahres angabe, alt, 105 Pfund (Desborough); — Shelleys ^äonais, 1821, 45 Pfund (Leighton); — R. Burtons ^natowz? ot Nslau- edol^, 1621, 40 Pfund (A)oung); — John Fishers Ho k'ruitkul 8srwon8, 1632, 18 Pfund (Willis); — Owen Jones, Ids ^.Ibambra, 2 Bände, 1842—46, 30 Pfund (Potter); — ein gering beschädigtes Exemplar von der zweiten Folioausgabe der Shakespeareschen Werke, 1670, 19 Pfund (Aoung); — Sebastians Brants Narren schiff, 1670, 19 Pfund (Aoung); — W. Gilberts Vs Nu^nsts, 1600, 12 Pfund 10 Schilling (Gorton); — Firdusis Shah Nameh, Persische Handschrift, 16.-17. Jahrhundert, 18 Pfund 10 Schilling; eine andere Handschrift desselben Buches, 17. Jahrhundert, 31 Pfund (Noung); — de Bai, vibliotköqus Vi^toria-Is, 3 Bände, 1688, in schönem gleichzeitigem Einband, 126 Pfund (Leighton). — Der Gesamterlös betrug 4268 Pfund 15 Schilling 6 Pence. In der folgenden Woche fanden bei derselben Firma noch weitere Versteigerungen, darunter der Bibliothek des ver storbenen Major Tankerville Chamberlayne, des Verfassers eines Werkes über die Altertümer von Cypern, statt, wobei besonders auch eine Reihe wertvoller französischer Einbände hohe Preise erzielte. Dabei waren u. a. La Martinisres vietionnairs 6so- Frapbiqus, Paris 1768, 31 Pfund (Edwards); — Bellins vstit Naritirns, 1764, 18 Pfund (Belin); — Audsleys Ornarnsntkl ot äapan, 2 Bände, 6 Pfund 16 Schilling (Tregaskis); — Andersons vietorial ^>.rt>8 ok cka-pan, 4 Pfund 10 Schilling; — Watteau, Vivrs äs viKsrsnts Oaraetsrss äs lotse, 6 Pfund 10 Schilling (etwas beschädigt). — Der Gesamterlös betrug über 1000 Pfund. (Nach: »l'do Vablivdsrs' Oireular«.) * Bolkszählungs-Eraebnisse. — Als vorläufig bekannt ge- wordene Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 seien folgende Einwohnerzahlen von Städten hier mitgeteilt: Aachen Altona Berlin Bochum Braunschweig Bremen Breslau Charlottenburg Chemnitz Danzig Dortmund Dresden Duisburg Düsseldorf Elberfeld Erfurt Essen Frankfurt a. M. Halle Hamburg Hannover Hildesheim Karlsruhe 156 008 Kassel 153 120 172 4 1 Kiel 208 845 101 600 Köln 511 042 169 019 Königsberg 248 049 2 064 153 Krefeld 129 219 136 829 Leipzig 585 743 143 319 Magdeburg 279 600 246 827 Mainz 113 245 510 929 Mannheim 193 379 304 280 Mülheim a. Rhein 53 336 286 455 Mülheim a. d. Ruhr 110 686 169 30" 693 063 212 862 Münster i. W. 89 845 546 x82 Nürnberg 332 539 227 075 Plauen 121 104 356 733 Posen 154 811 170 066 Remscheid 71 371 111 498 Rixdorf 236 378 293 000 Saarbrücken 104 390 414 406 Schöneberg 172 672 168 293 Stettin 234 033 180 496 Straßburg i. E. 178 290 936 000 Stuttgart 285 589 299 753 Wiesbaden 109 013 60 216 133 953 Wilmersdorf 116 600 BevölkerungSziffer der Bereinigten Staaten von Ame rika. — Die Bevölkerungsziffer der Vereinigten Staaten von Amerika mit Einschluß von Alaska, Hawai und Portorico beträgt nach dem amtlich festgestellten Ergebnisse 93 402 161, das ist eine Zunahme von 20-9 Prozent gegenüber dem Jahre 1900. Briefmarkenauktion des Reichspostamts. (Vgl. Nr. 162, 264, 276 d. Bl.) — Unter ungeheurer Beteiligung der Briefmarken händler aus allen Teilen der Welt und hervorragender Philatelisten- begann am 9. d. M. in Rudolph Lepkes Kunstauktionshaus in Berlin die Versteigerung des Postens alter han noverscher Briefmarken, die vor zwei Jahren beim Auf räumen des- Hauptpostamts in Hannover zufällig zwischen alten Akten aufgefunden waren. Zuerst kamen 381 Bogen rosa Groschenmarken von 1859 zum Ausgebot; immer je 40 Bogen zu 120 Stück, die 10 875 brachten. Es folgten 108 Bogen Zwei groschenmarken desselben Jahrganges in Blau, die auf 12980 kamen. 42 Bogen Dreigroschenmarken in Braun vom Jahre 1861, mehrere Jahresauflagen, erzielten 12 350 Nun kam der Clou der Auktion, die seltenen Freimarken zu 10 Groschen, grün, geschnitten, von 1861, die im Kataloge mit 60 ^ das Stück bewertet werden. Das Angebot auf die ersten drei Bogen betrug sofort 6000 sie wurden mit 7700 zugeschlagen; die 13 Bogen gleich 1660 Stück brachten 32 310 11 Bogen grüne, durchstochene Dreipfennigmarken von 1864, roter Gummi, brachten 3460 sodann 25 Bogen weißgummierte desselben Jahrganges 2520 26 Bogen Groschenmarken von 1864, rosa,