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Falsches Geld. — Die K. Staatsanwaltschaft Stuttgart erließ eine Bekanntmachung, wonach in den letzten acht Tagen wiederholt gefälschte Reichskassenscheine zu 20 in Stuttgart in Verkehr gebracht wurden. Von den vielen Kenn zeichen der gefälschten Scheine seien hervorgehoben: schlechteres und im Format breiteres Papier, Druck der Strafbestimmung auf der Vorderseite in lateinischer Schrift, die Fasern im Papier auf der rechten Seite fehlen, die vier Unterschriften der Reichsschulden verwaltung sind schlecht nachgeahmt, Datum sämtlicher Scheine 10. Januar 1882. (nach: Papier-Ztg.) Verlagsanstalt Gustav Braunbeck A.-G. in Berlin. — Die Aktionäre der Verlagsanstalt Gustav Braunbcck, Aktiengesellschaft zu Berlin, sind zu einer außerordentlichen Generalversammlung auf Donnerstag den 29. August 1907, vor mittags 10 Uhr, nach Lützowstraße 105, Berlin ^V., eingeladen. Tagesordnung. 1. Beschlußfassung über die Genehmigung des mit der Guten berg, Druckerei und Verlag, Aktiengesellschaft zu Berlin ab geschlossenen Verschmelzungsvertrags, nach dem die Guten berg, Druckerei und Verlag, Aktiengesellschaft zu Berlin ihr Vermögen als Ganzes unter Ausschluß der Liquidation, mit Wirkung vom 1. Januar 1907 ab, auf die Verlags anstalt Gustav Braunbeck, Aktiengesellschaft, überträgt. Die Aktionäre der Gutenberg, Druckerei L Verlag, Aktien gesellschaft sollen für je 4 Aktien dieser Gesellschaft mit Dividendenscheinen für 1907 Fol. 3 neue Inhaberaktien der Verlagsanstalt Gustav Braunbeck, Aktiengesellschaft, über je nominal 1000 lautend, erhalten, welch letztere für das Geschäftsjahr 1907 zur Hälfte, von da ab vollgewinnanteil berechtigt sein sollen; außerdem erhalten die Aktionäre der Gutenberg, Druckerei L Verlag, Aktien-Gesellschaft eine bare Zuzahlung von ^ 30.— für je nominal 1000.— ihrer Aktien. 2. Erhöhung des Grundkapitals um 450 000 ^ behufs Auf nahme der Gutenberg, Druckerei und Verlag, Aktiengesell schaft, unter Ausschluß des Bezugsrechts der alten Aktionäre, und dementsprechende Änderung des Gesellschaftsvertrags. 3. Verschiedenes. Diejenigen Herren Aktionäre, die an der Generalversammlung teilnehmen wollen, haben gemäß Z 26 der Statuten bis zum 26. August 1907, nachmittags 6 Uhr, ihre Aktien bezw. Depot scheine bei dem Bankhause Georg Fromberg L Co. in Berlin IV., Behrenstraße 22, zu hinterlegen und dagegen Legttimationskarten in Empfang zu nehmen. (nach: D. Reichsanzeiger.) Musikverlag Rich. Bon«, G. m. b. H. in Leipzig. — Handelsregister-Eintrag: Auf Blatt 13 378 des hiesigen Handelsregisters ist heute die Firma Musikverlag Rich. Bong, Gesellschaft mit be schränkter Haftung in Leipzig — (bei 2 und 3: Reudnitz, Teubnerstraße 11) —, Zweigniederlassung der in Berlin unter gleicher Firma bestehenden Hauptniederlassung, eingetragen und weiter folgendes verlautbart worden: Der Gesellschaftsoertrag ist am 21. März 1907 abgeschlossen worden. Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb, die Veräußerung oder anderweite Verwertung von Verlagsrechten von Musikwerken jeder Art. Das Stammkapital beträgt fünfzigtausend Mark. Zum Geschäftsführer ist bestellt der Verlagsbuchhändler Felix Rupprecht in Leipzig. Leipzig, den 10. August 1907. (gez.) Königliches Amtsgericht, Abt. HL. (Leipziger Zeitung Nr. 185 vom 10. August 1907.) Bnchhandlungs - Ladenschluß in Wien. — Die Öster reichisch-ungarische Buchhändler-Correspondenz berichtet folgendes: Am Mittwoch den 31. Juli fand in der Statthalterei eine Verhandlung über den 7 Uhr-Ladenschluß zwischen Vertretern der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler und solchen der Gehilfenschaft und der Hilfsarbeiter der Kor poration der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler in Anwesenheit von vier Herren des Eintgungskomitees statt. Den Vorsitz führte Herr Statthaltereirat v. Hentl. Nach dem die erschienenen Chefs, darunter die Herren Deuticke, Artaria, Brand, Deubler, Fischer, Heck, Heller, Müller, Schiller, Schönfeld, Wachtl u. a., dann namens der Gehilfen die Herren Braunschweig und Gradmann und namens der Hilfsarbeiter Herr Rehm ihre Anschauungen über die 7 Uhr-Ladensperre vor gebracht hatten, wurde als Ergebnis der Besprechung festgestellt, die nächste Korporationsversammlung möge im Sinne der Gewerbegesetznooelle beschließen, daß die Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhandlungen in den Monaten Juni, Juli und August um 7 Uhr, in allen übrigen Monaten um 8 Uhr geschlossen werden müssen, wobei es natürlich jedermann freistehe, vor dieser Stunde zu schließen. Ladenschluß und Arbeitsschluß habe stets zusammenzufallen. — Diese Angelegenheit wird somit auf die Tagesordnung der nächsten Korporationsversammlung gestellt werden, die wahrscheinlich als außerordentliche im Spät herbst dieses Jahres stattfinden wird. * Ausstellungspreis. — Der Verlagsfirma K. Thienemanns Verlag in Stuttgart ist auf der Ausstellung -Das Kind- in Wien das Diplom zur goldenen Fortschrittsmedaille zuerkannt worden. Pers onalnachrichten. * Hoftitel. — Der Buchhändler Herr Julius Meyerhoff (in Firma Ulr. Moser's Buch- und Kunsthandlung) in Graz ist zum kaiserlichen und königlichen Hofbuchhändler ernannt worden. Herr Julius Meyerhoff stammt aus Hamm in Westfalen. Er hat nach dem Tode Ulrich Mosers (aus Steinbach, Würrtem- berg) dessen am 2. April 1868 am Bischofsplatz in Graz eröffnete Buchhandlung am 1. Januar 1882 übernommen und sich mit Er folg bemüht, das Geschäft im Geiste des Gründers auszubauen. Im Dezember 1896 verlegte er die Geschäftsräume in das Stadt- pfarrgebäude, Herrengasse 23. * Ehrendoktor:. — Dem Verfasser der bekannten Schiller- biographic, Karl Berger, wurde von der philosophischen Fakultät der Universität Gießen in Anerkennung der Verdienste, die er sich als Schillerforscher und Schillerbiograph erworben hat, der Doktorgrad booorie oausa verliehen. Der 2. Band der groß angelegten SchillerBiographie, dessen Vollendung durch ungewöhn liche, im Stoffe liegende Schwierigkeiten verzögert worden ist, nähert sich, wie uns die C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung, München, mitteilt, nunmehr dem Abschluß, so daß er bestimmt zu Ostern 1908 erscheinen wird. *Bstcher-ReVisor. — Der Buchhändler Herr Hugo Goeze in Berlin IV. 30, Neue Winterfeldtstraße 46, ist am 28. Juni 1907 von der Handelskammer zu Berlin als Bücher-Revisor öffent lich angestellt und vereidigt worden und wird seine Tätigkeit wie bisher weiter insbesondre dem Buchhandel widmen. Sprechsaal. <Ohnc Verantwortung der Redaktion; jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Buchhandlungs-Agent. Der Buchhandlungs-Agent Conrad Ostländer in Düren hat es durch monatelange Korrespondenzen verstanden, mich schließlich dazu zu bewegen, ihm unterm 13. April d. 1.12 Volger, Lexikon der gesamten Handelswiffenschasten, gebunden, anzu vertrauen, die am 15. Mat d. I. mit 100 zu bezahlen waren. Die ganze Korrespondenz mit Ostländer und auch die Übersendung der Exemplare hat sich postlagernd Düren abgewickelt, und Conrad Ostländer ist seit Empfang der Sendung verschwunden und nicht mehr ausfindig zu machen. Staatsanwaltschaftliche Strafanzeige und Ersuchen um Kurrendierung des Erwähnten ist von mir ein geleitet. Sollte Conrad Ostländer irgendwo zum Vorschein kommen, so bitte ich höflichst, mich telegraphisch zu verständigen; die Kosten werden sofort vergütet. Auch wäre es vielleicht zweckmäßig, sich an dieser Stelle darüber auszusprechen, ob nicht vielleicht auch andere Firmen mit C. Ostländer in Verkehr getreten sind. Wien, 10. August 1907. A. Hart leben.