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15818 Börsenblatts, d- Llschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 287, 10. Dezember 1912. KrUilscke Sückerkunäe cler cleulscken Dsil II. Hatur^i886H8otiakt6ll. Von ^rieckrick vsmiemana. Wsiiuar 1913. ^.Isxaudsr Ouuok6r8 VsrlaF. HI. ZO. VIII u. 176 8. ?rsi8 xsllsktst 2 50 c^. Asbuudsu 3 ^ ord. Umfaßt der erste Teil der Kritischen Biicherkuiide der deutschen Bildung die Geisteswissenschaften (Philosophie, Geschichte, Sprache und Literatur, Kunst), so gilt der zweite Teil den Naturwissen schaften nebst ihren Anwendungen,' ebenso wird die Mathematik, besonders in ihren Anwendungen auf das naturwissenschaftliche Gebiet, in Betracht gezogen. Bekanntlich veraltet naturwissen schaftliche Literatur im allgemeinen weit rascher als die geistes wissenschaftliche, und deshalb treffen wir in der vorliegenden Zusammenstellung in der Hauptsache Erscheinungen der letzten Jahrzehnte an, neben denen natürlich die historische Literatur und hervorragende ältere Quellenwerke ge bührend berücksichtigt worden sind. Ausländische Literatur mußte bei dem internationalen Charakter der Naturwissenschaften auch mit herangezogen werden, doch ist dies nur so weit geschehen, als sie in guten deutschen Übersetzungen ein wesentlicher Bestand teil der deutschen Bildung geworden ist. Kurze kritische Hin weise im bibliographischen Teile charakterisieren Wert und Art des betreffenden Buches, ein Schlagwort und Autoren register am Ende des Bandes fehlen natürlich auch nicht. So ist das handliche Büchlein ein guter Ratgeber für Sortimenter und Publikum bei Auswahl und Kauf naturwissenschaftlicher Literatur. Es umfaßt das Gesamtgebiet der Naturwissenschaften, Astronomie, Physik, Chemie, Mineralogie, Geologie, Paläontologie, Meteorologie, Zoologie, Anthropologie, Botanik, Biologie, Heilkunde und Hygiene, Methodik und Didaktik der Naturwissenschaften, Technologie, Mathe matik, Jngenieurwiffenschast, jede dieser Abteilungen mit zahlreichen Unterabteilungen, ferner Photographie, Gesamtausgaben. Biogra phisches, Briefwechsel u. a. Kleine Mitteilungen. »Beendigung des .Kampfes im Buchhändlergewcrbc.« — Unter dieser Spitzmarke lesen wir in der am 7. Dezember erschienenen Nummer der »Leipziger Volkszeitung«: »In einer am heutigen Mittag im Pantheon stattgcfundenen Versammlung der ausgespcrrten und streikenden Markthelfer und Burschen im Buchhündlergewerbe wurde gegen wenige Stimmen der Beschluß gefaßt, den Kampf abzubrechen. Die Streikleitung.« Diese Feststellung kommt reichlich spät und ist, soweit es sich um die tatsächliche Beendigung des Streiks handelt, durch die Beobachtung in der Praxis längst überholt worden. Sie ist aber deswegen bemerkenswert, weil nunmehr auch diejenigen Arbeit nehmer an das Ende des Streiks glauben müssen, die bisher von ihrer Unentbehrlichkeit so fest durchdrungen waren, daß sie, statt eine Verständigung anzubahnen, ihr Heil in einem aussichts losen Kampfe suchten. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß diese Überschätzung durch die Arbeitnehmer- Organisation und ihre Führer genährt worden ist, und wird diesem Umstande auch tunlichst bei der Wiedereinstellung früherer Arbeiter, soweit eine solche unter den gegenwärtigen Verhältnissen möglich ist, Rechnung tragen. Im Interesse des sozialen Friedens wird man auch den Arbeitnehmern soweit als möglich hinsichtlich der Lohn- und Arbeitsbedingungen entgegen- kommen und sie in Einklang mit den Forderungen, die das Leben an den Einzelnen stellt, zu bringen suchen. Aber man wird nach diesen Erfahrungen schwerlich wieder im Interesse einer zweckmäßigen Verständigung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer wie mit Rücksicht auf die verantwortliche Stel lung der Kommissionäre gegenüber dem Gesamtbuchhandel dem Transportarbeiter-Verband eine Einmischung in buchhänd lerische Verhältnisse zugestehen, nachdem er durch seine Stellung nahme den Beweis geliefert hat, daß es ihm dazu an der erforder lichen Sachkenntnis fehlt. Wenn diese Erkenntnis, aus eigenem Nachdenken geboren, auch in den Kreisen der Arbeitnehmer Platz greifen würde, so wären die schweren Opfer, die der Streik auf beiden Seiten erforderte, nicht umsonst gebracht. Post. Zwischen dem Deutschen Reich und der Republik Haiti ist ein Abkommen über den Anstausch von Postpaketen ohne Wert angabe abgeschlossen worden. Die Ausführung des neuen Ab kommens in Deutschland kann indes erst startfinden, nachdem einige von der Postverwaltung von Haiti noch mitzuteilende Versendungs bedingungen bekannt geworden sind, was bald zu erwarten steht. Das Porto für ein Postpaket bis 5 kg nach Haiti wird nur 1 ^ 60 ä betragen. Bisher konnten Pakete nach Haiti nur als Postfracht stücke gegen wesentlich höhere Gebühren (7 ^ 75 H ab Hamburg für 5 KZ) versandt werden. Deutscher Buchgcwcrbevercin. — Am Sonntag, den 8. Dezember, ist die Weihnachtsausstellung im Deutschen Buchgewerbehaus eröffnet worden. In der Ausstellung befindet sich eine große Anzahl gut ausgewählter Bilderbücher und sonstiger Jugendschriften, die sich sehr gut zu Geschenkzwecken eignen. Sie sind übersichtlich ausgelegt, sodaß jedermann in der Lage ist, Einsicht in die ein zelnen Schriften zu nehmen. Die Ausstellung ist geöffnet an Wochentagen von vormittags 9 Uhr ununterbrochen bis zum Ein tritt der Dunkelheit, an Sonntagen von vormittags 11 Uhr bis nachmittags 2 Uhr. Eine Konferenz zur Verbesserung des künstlerischen Wctt- bewerbswescns in Berlin. — Am 12. Dezember wird in Berlin eine Besprechung von Vertretern der deutschen Künstlerverbände stattfinden, die eine Verbesserung der Wettbewerbsgrundsätze zum Gegenstände hat. Vertreten werden sein einmal die großen Archi tektenverbände, der Bund deutscher Architekten und der Verband deutscher Architekten- und Jngenieurvcreine, dann die Allgemeine Deutsche Kunstgenoffenschaft und der Deutsche Künstlerbund, der Werkbund, der Verband deutscher Kunstgewerbevereine, der Deutsche Buchgewerbeverein in Leipzig, der Künstlerverband Deutscher Bildhauer und die Bildhauervereinigung. Die Be sprechung knüpft an eine Konferenz vom 17. Dezember 1910 an, in der Vertreter der Mehrzahl dieser Verbände über Verbesserung der Wettbewerbsgrundsätze gleichfalls in Berlin berieten. Neue Bücher, Kataloge usw. für Buchhändler. Der Zwiebelfisch. Eine kleine Zeitschrift für Geschmack in Büchern und andern Dingen. Herausgegeben vom Hyperion-Verlag Haus von Weber in München. 4. Jahrgang, Heft b. Gr.-8". S. 195—232. Ans dem Inhalt: Von Büchern lind andern Dingeil: Bücher besprechungen. — Briefkasten: Glosse gegen Futuristen usw. — Weihnachtsgeschenke (Ein Ansrns, für das Bnch als bestes Weihnachtsgeschenk zu werben). Vorreielluw einer ^U8>vakl verZrikkener und 8elteiler Werke Nick) in I'reiburZ i. 6r., 8alL8tr. 13. 8°. 10 8. llneller uu8 allen Wi886N86llakten: Deutzie I-iteratur (^rnim, llrentano, Ooetlle, 8l!k>iller). ^ranLÖ8i8olle uncl enZlwelle Lite ratur. ?kil080j)klie, Oe8elli6llte, Lio^rapOien, l<un8t ete. (^U8 den öibliotkeken der Herren ?roke88or l)r. lleuter, Altona, ^int8A6rielrt8rat a. l). 8trotluuann, Ilokgeimnar. — ^.ntigu.- Katalog Nr. 143 von Ferdinand 8ekiöninAli in 08N3- brüek. 8°. 66 8. 1570 Nrn. Katalog von Ferdinand Schöningh in Paderborn: 1. Gute Bücher für Haus und Familie. 16". 16 S. 2. Verla^-Verreielinw: Ideologie und ?lül080ptiie. Naelr 8ell1aAxvorten geordnet. Herbst 1912. LI.-8". 42 8. IliblioZraptne d«8 1ivre8 kran<M8 de medeoine et de 8eienee8 1900—1912. ?udlie6 par la 8eetion de med seine du 8Z7ndieat de8 editeur 8 a ?ari8, 117, Loulevard 8aint- lin N. 24, 0raniendurZer8tr. 65. 8". 32 8. Personalnachrichten. Friedrich Wieland 1-. — In Karlsruhe ist der frühere Prä sident des Badischen Oberkirchenrats vr. zur. et tlieol. li. c. Friedrich Wieland im 80. Lebensjahre gestorben. Der Dahin geschiedene war ein hervorragender Jurist; er hat das badische Staats- und Gemeinderecht in gediegenen Werken behandelt und sich durch Herausgabe seines »Badischen Bürgerbuches« weithin