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Erscheint tverktSgllch. Dezugspreis im Mitgliedsbeitrag in- ZZ «Umfang einer Seite 3S0 viergefpaltene Petitzeilen. Mlt- begriffen, weiter« Stücke zum eigenen Gebrauch frei N glie derpreis: die Seile 75 Pf..'/, S.250M..'/,6.13»M.. ! Geschäftsstelle oder poftüberweisung innerbalb Deutsch-A'/.Seite S5M. Nichtmitglie d erpre is: die Seile 2.25M.. ^ lands 100 M. halbjährlich. Für «Nlchtmitglieder jedes N'/, 6. 750 M.. V, S. 400 M.. V« 6. 205 M. Stellengssucha ' Stück 2<^ M.^h^bjährlich. Für Kreuzbandbezug find die 40 Pf. die Seils. Duf alle Preise werden 25«X» Teuer.-Suschl. EI Nr. 216 (R. 170). Leipzig, Donnerrlag den 15, September 1921. 88. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Bekanntmachung. Ein Teil unserer Mitglieder ist mit der Entrichtung der von der letzten Hauptversammlung des Börsenvereins beschlossenen Betricbsbeiträge noch im Rückstände, Wir bitten erneut um umgehende Einsendung, und zwar spätestens bis zum 30, September, Firmen, die bis zu diesem Termin mit der Zahlung ihres Beitrages im Rückstände sind, werden dem Rech nungsausschuß bekanntgegebcn, der die Festsetzung des Betriebs beitrages auf Grund freier Schätzung gemäß dem Beschluß der Hauptversammlung vorzunehmen hat. Leipzig, den 13, September 1921, Geschäftsstelle des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, vr, Heß, Stellv, Syndikus, Bekanntmachung. Die Firma Union Deutsche Verlagsgesell schaft in Stuttgart, die bereits immerwährendes Mitgiied unse res Vereins ist, überwies uns weitere 10«»,- ,/t zur Ablösung des von ihr bisher gezahlten Jahresbeitrages, Wir danken herzlichst für diese Zuwendung, Der Vorstand des Unterstützungs-Vereins Deutscher Buchhändler und Buchhandlungs-Gehülfcn. vr, GeorgPaetel, MaxPaschke, MaxSchotte, ReinholdBorstell. WilhelmLobeck, Heidelberg. Die außerordentliche Hauptversammlung des Verbands der Kreis- und Ortsvereine, die am Sonnabend und Sonntag, 10, und II, September, in Heidel berg stattsand, wies wiederum einen sehr starken Besuch aus. Fast 300 Teilnehmer konnten gezählt werden. Es hing das zum Teil wohl damit zusammen, daß gleichzeitig noch einige andere Sitzun gen in Heidelberg abgehalten wurden. So hatte der Vorstand des Börsenvcreins schon am Dienstag und Mittwoch eine Vor- standssitzung angesetzt. Am Mittwoch nachmittag beriet er sich mit einer Anzahl von Sachverständigen über die Frage des Ver einsbuchhandels, Am Donnerstag und Freitag tagte der Satzungs- üuderungsausschuß, am Freitag nachmittag der VereinSausschnß, Der Sonnabend sah am Vormittag endlich Vorstandssitzungcn des Verbandes, der Gilde, von anderen Beratungen zu schweigen. Schon diese zahlreichen Veranstaltungen bciviesen aber auch miss neue, wie umfangreiche Arbeiten immer noch den Buchhandel be schäftigen, Da es sich run überaus brennende Fragen dabei Han- delt, an denen weiteste Kreise das größte Interesse nehmen, ist der starke Besuch, den die Tagungen der letzten Jahre immer wie der aufzuweisen hatten, nur zu natürlich. Im Vordergrund der Beratungen stand naturgemäß auch diesmal noch die Frage des Sortimenterteuerungszuschlags und der Notstandsordnung, Die beste Einführung in die Er örterungen bot das mit großem Beifall aufgenommene, überaus klare und sachliche Referat des Herrn Heinrich B o y s e n - Hamburg, das wir in einer der nächsten Num mern im Wortlaut bringen. Wir können daher hier dar auf verzichten, näher darauf cinzugehen. Die Aussprache, kam, wie Wohl nicht zu vermeiden war, sofort aus die einzelnen Abkommen der letzten Zeit und arif die dabei zutage getretenen Meinungsverschiedenheiten, Stießen hier die Gegensätze noch hart aufeinander, so brachte die weitere Erörterung erfreulicher weise doch mehr und mehr eine Klärung und Einigung, Mit teilungen aus einer Reihe von Kreisvereinen ließen erkenne», daß die Überzeugung sich durchringt, die bisherige Notstands ordnung und die in ihr zum Ausdruck gekommene Politik sei nicht das richtige Mittel zur Überwindung der Krise, Daß sich die Durchführung eines vereinsmäßig beschlossenen Teuerungszu schlags nicht unbedingt erzwingen lasse, darüber waren sich schließlich Wohl alle im klaren. So brachte die nachstehende, vom Vorstand des Börsenvereins abgegebene Erklärung nur noch eine Selbstverständlichkeit zum Ausdruck, Herr Hosrat IN, Meiner führte nämlich, um falsche Hoffnungen endgültig abzutun, aus: Eine Möglichkeit, Sortimenterteuerungszuschläge zu schützen, das heißt ihre einheitliche Durchführung innerhalb des Gesamtbuchhandels oder auch nur innerhalb des Sorti ments zu erzwingen, besteht nicht. Das nach den Satzungen in Frage kommende Zwangsmit tel, dieSperre, scheidet aus, weil der Verlag — mindestens insoweit er die Zuschläge bekämpft — hierzu weder bereit wäre »och gezwungen werden könnte. Die Ausschließung der die Gefolgschaft versagenden Mitglieder scheitert mangels rechtlicher Grundlagen an dem unvermeidlichen Konflikt mit Gerichten und Behörden, Diese würden jeden vereinsmätzigen Zwang, einen höheren Preis zu nehmen, als ihn der im Vcrlagsgesetz für maßgeblich erklärte Produzent verschreibt und als angemessen erachtet, wegen R e ch t s Widrigkeit, vermutlich sogar wegen Satzungs widrigkeit verbieten, zumal wenn der beschuldigte Sorti menter selbst den Zuschlag im Einzelfall als entbehrlich bezeichnet oder sich zur Rechtfertigung desselben nicht auf wirt schaftliche Notwendigkeit, sondern aus die vereinsmäßige Rege lung beruft. Auch hat es sich als unbillig und undurchführbar herausgestellt, von einem Sortimenter zu verlangen, daß er sich von dem Verlag oder Nichtmitgliedern unterbieten läßt. Kann aber vom Sortiment die Erhebung von Sortimenterteuerungs zuschlägen nicht erzwungen werden, so kann auch der Verlag nicht angehalten werden, ihre einheitliche Durchführung zu sichern. Von dieser Frage der zwangsweisen Durchführung ist na türlich zu unterscheiden die andere der Verteidigung der wirt schaftlichen Notwendigkeit, wie sie seinerzeit vom Börsenvereiu dem Reichswirtschaftsministerium gegenüber und in einzelnen Fällen bei Auseinandersetzungen mit Preispiüfungsstellen geführt worden ist. Die wirtschaftliche Notwendigkeit wird vielleicht nicht mehr allgemein, aber doch von Fall zu Fall noch anerkannt werden müssen. Die Aussprache ergab ja auch Übereinstimmung darüber, daß, soweit es die wirtschaftlichen Verhältnisse verlan gen, Abhilfe geschaffen werden muß. Nur sieht mau in dem ver- einsmäßig dekretierten Teuerungszuschlag nicht mehr das emp fehlenswerte, erfolgverheißcnde Allheilmittel, Hier machten cs Wohl in erster Linie die überzeugenden Ausführungen des Herrn vr, Bielefeld- Frciburg allen klar, daß , nur im Wege der vertraglichen Regelung und Verständigung das , neue buchhändlerische Verkehrsrecht vorbereitet werden kann, IZ73