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verarbeitet werden. Als geeignetes Hilfsmittel für den Drei farbendruck schlägt die optische Anstalt von Voigtländcr L Sohn die Anwendung passender Ringblenden Lei den Objektiven vor, mit Hilfe deren man diejenigen sphärischen Zonen für die drei Farben heraussucht, die wenigstens annähernd dieselbe Einstclleüene haben. — Zur Vervollkommnung der farben empfindlichen photographischen Aufnahmeverfahren sind eine große Menge neuer Farbstoffe untersucht worden. Nur einige wenige davon haben praktische Bedeutung. — F. Hesse schreibt eingehend über den direkten und kombinierten autotppischen Farbendruck, schildert die zu überwindenden Schwierigkeiten und illustriert seine Ansichten durch zahlreiche bildliche Darstellungen. Diese kurze Rundschau aus dem Jahrbuch zeugt von der Reichhaltigkeit des Gebotenen, unter dem sich freilich auch manches Minderwertige findet. Auch dieser 13. Band dürfte eine wertvolle Bereicherung jeder Fachbibliothek ausmachen. ^.d. laselitzubneli äer pi'aLtiselitzu ?IiotoLsrupIii6. Din Dsitkaäsn kür Lmkängsr nnä Lortgssollrittono. Von Or. D. VoAtzl. 6. vornwürto nnä vsrstsWsrto L.uk1ags. 12". vill, 308 8. mit vislsn ^bbildnngsn und 6 1'akoin. Loriin 1899, dnstuv 8oümiät. Wir besitzen eine große Menge derartiger Taschenbücher. Das vorliegende gehört zu den guten. In knapper Form ist eine Dar stellung der wichtigsten photographischen Prozesse gegeben. Be sondere Aufmerksamkeit widmete der Verfasser auch dem nassen Collodiumverfahren, das für die modernen Reproduktionsverfahren immer noch unentbehrlich ist. Ebenso wichtig sind die Verfahren zur Herstellung von Duplikatnegativen und die verschiedenen Methoden der farbenempfindlichen Photographie. Alles dies, einschließlich der mannigfachen Positivverfahren, nebst Angabe und Beseitigung der vorkommcnden Fehler, enthält das Buch. Kleine Ausstellungen kann man in Anbetracht der großen Vorzüge wohl unterlassen. Das gut ausgestattete handliche Werkchen kann bestens empfohlen werden. Lü. Kleine Mitteilungen. Ambulanter Gerichtsstand der Presse. — Zu den Ge richten, die sich gegen den ambulanten Gerichtsstand der Presse ausgesprochen haben, sind neuerdings auch Hamburger Gerichte getreten. Eine bei dem dortigen Gericht anhängig gemachte Klage gegen Verleger und Redakteur der -Mittheilungen aus dem Verein zur Abwehr des Antisemitismus» in Berlin wurde im Mai d. I. vom Schöffengericht in Hamburg mit der Begründung zurück gewiesen, daß bei Preßdelikten als Thatort derjenige Ort anzusehen sei, wo die betreffende Druckschrift erscheine. Dies sei im vor liegenden Falle Berlin. Das Landgericht in Hamburg hat die gegen diesen Beschluß erhobene Beschwerde als unbegründet ab gewiesen, indem es ausführte: -Das Gericht steht auf dem neuer dings von v. Stenglein vertretenen Standpunkt, daß in den Fällen des H 186 und 200 St.-G.-B. das Gesetz in die Verbreitung der Schrift das entscheidende Moment gelegt hat. Ort der That ist hiernach für den Herausgeber einer Schrift derjenige Ort, von dem aus er sie verbreitet hat, nicht derjenige, wohin die ver breitete Druckschrift zufällig gelangt ist.» Falsches Geld. — In Berlin sind in letzter Zeit wiederholt falsche Fünfmarkscheine angehalten worden. Als Erkennungs zeichen wird angegeben, daß auf den Falschflücken die Schrift -Fünf Mark-, die ursprünglich zu blaß ausgefallen war, mit Tinte nachgezogen ist. Ebenso ist die Unterschrift -Michellp» auf gleiche Weise nachgebessert, und die in der Figur befindlichen Punkte sind gleichfalls mit Tinte hergestellt. Die Strafandrohung ist fast unleserlich. Ein seltener Druck. — Der Provinzial der ungarischen Franziskaner hat aus der Bibliothek des Kremnitzer Klosters ein dort aufgefundenes Exemplar des Murmelliusschen lateinisch- deutsch-magi) arischen Wörterverzeichnisses (1553 gedruckt) dem unga rischen Nationalmuseum als Geschenk übergeben. Dieses Werk ist das erste ungarische Wörterbuch und das dritte ungarische Druckwerk. Von: deutschen Buchgewerbehause. — Das deutsche Buchgewerbehaus in Leipzig, das mit dem deutschen Buch händlerhause auf demselben Banblock erwachsen ist und den Baumgarten des Buchhändlerhauses nördlich begrenzt, geht schnell seiner Vollendung entgegen. Dächer und Außenfronten sind zum größeren Teil fertig, von letzteren eine sogar schon gerüstfrei. Das Haus macht von allen Seiten einen schönen und großen Eindruck. Am meisten zurück ist der Anbau nach der Platostraßc hin, die Gutenüerghalle, deren Weiterbau infolge veränderter Anordnungen in der Gestaltung der Saaldecke für einige Zeit geruht hat. Vor kurzem wieder in Angriff ge nommen, konnte vor einigen Tagen auch dieser Teil des Dach gerüstes vollendet werden. Damit war auch der Zeitpunkt für das nach altem Handwerksgebrauch übliche Richtfest des ganzen Baues gekommen, das am Sonnabend den 15. Juli um 6 Uhr abends seinen Anfang nahm. Eine — wohl aus Anlaß der soeben begonnenen Sommer- fcrien — nicht gerade übermäßig zahlreiche Festversammlnng blickte von der Ecke der Dolz- und Platostraße aus nach dem mächtigen Dachgebälk hinauf, das in höchst malerischer Gruppierung von den gesamten am Baue beteiligten Arbeiterscharen besetzt war. Auch eine Art Bühne mit einem Rednerpult am äußersten Rande war in solider Weise gezimmert und dicht von Werkleuten besetzt. Mit dem Choral -Nun danket alle Gott» eröffnete und schloß der Bläserchor in der Höhe die Feier. Die Rede des Herrn Zimmer poliers Plunk war wie üblich in gereimten Versen gehalten und brachte in schneller Folge sechs Trinksprüche: auf den Deutschen Buchgewerbeverein, den Bau-Ausschuß, den Bauoberleiter, den ausführenden Bauleiter, die Meister und die Gesellen. Nach dein letzten Hoch warf der Redner das Glas zertrümmernd in die Tiefe. — Mehrere große Räume des Erdgeschosses ver einigten hierauf alle Festteilnehmer bei einem Imbiß, wobei eine reiche Bierguelle sprudelte. In einer Ansprache bekundete Herr Johann Weber im Namen des Vereinsvorstandes dem Bau meister Herrn Hagberg, dem Bauführer Herrn Büchel, den Meistern und Werkleuten Anerkennung und Dank für die rasche Förderung des großen und schönen Baues, der in allen seinen Teilen wohl gelungen sei. Seine Empfindungen faßte er in ein Hoch auf den Baumeister, Herrn Architekt Hagberg, zusammen, das lauten und beifälligen Widerhall fand. Noch einige Stunden hielt die Fröh lichkeit des Festes die Teilnehmer beisammen, und noch mancher Trinkspruch wurde ausgebracht. — Auf ein Huldigungstelegramm an Seine Majestät den König von Sachsen, den erlauchten Protektor des Deutschen Buchgewerbe vereins, lief schon am nächsten Tage eine huldvolle Erwiderung bei dem Vorstandsmitglieds Herrn Johann Weber ein. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Der angebliche Ruin des Kleinhandels durch den Ladenschluß. sFlugschrift Nr. 5 der Berufsgenossenschaft deutsch nationaler Handlungsgehilfen-Verband, Juristische Person, Sitz Hamburg.) 1.—20. Tausend. 8°. 36 S. Ham burg 1899, Druck der Hanseatischen Druck- und Verlags-Anstalt, e. G. m. b. H. Preis 20 Uacbmsistor's Litsrariscbsr Nonatsbsricbt kür Lau- unci Ingsnisur- vissonsebaktsn, Lloütrotscbnilr null verwandte dsbists. 5. dabr- gang. dir. 7. (1. duli 1899.) Liebst 8cblüsssl darin. 8". 8. 97 —112. Leipzig, Verlag von Lacbmeister L llbal. IVsgvsiser kür äis slsirtrotscbniscbs Lacblitteratur. 8cb1agvort- Icatalog äsr Lücber unä 2sitscbrikten kür Llolrtrotscbnib unci verwandte debists, einscbliesslieb clor bauptsäeblicben aus- ländisobsn Littsratur. 4. vorm. u. vsrb. Enkings. 8". 92 8. L/atalog u. 8. 93—120. Leipzig 1899, Verlag von Liacb- meister L 1'bal. ^ —.50 orci., —.35 bar. In Lartisn billiger. Vsrssicbniss antiguariscbsr IVorlro ans allen Oebistsn, voran! krsisangebots erbston werden, leckes annsbmbars dsbot wird sokort ausgskübrt. ^.ntiguariats-llatalog dir. 24 von Lnbolce L Hart mann in Lübeck. 8o. 35 8. 906 dirn. Literaturblatt für Armee und Marine. Monatliche Berichte über die Militär- und Marine-Literatur aller Culturstaaten. Mit kriegsgeschichtlichen und literarischen Aufsätzen. III. Jahrg. 1899, Sir. 6 (26. Juni) 4». Sp. 95—106. Verlag der Militär-Verlagsanstalt G. m. b. H. in Berlin. Personalnachrichten. Ehrendoktorat. — Herr Verlagsbuchhändler Paul Siebeck, in Firma H. Laupp'sche Buchhandlung in Tübingen und I. C. B. Mohr in Freiburg i/B., mehrjähriger verdienter früherer Schrift führer des Börsenvereins, ist von der philosophischen Fakultät der Universität Freiburg i/B. zum Ehrendoktor ernannt worden. Ihm ist damit dieselbe verdiente Auszeichnung zu teil geworden wie vor einem halben Jahrhundert dem Gründer seines jetzt in Freiburg blühenden Verlagshauses Jacob Christian Benjamin Mohr in Heidelberg, der Ende 1851 von der philosophischen Fakultät der Hochschule seines Wohnorts mit der Doktorwürde bovoris causa, bekleidet wurde.