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Die Firma E. Loescher L Co.-Rom hat ihren 87. Antiquariats-Katalog herausgegeben, der sich mit Bü chern über italienische Geschichte (Storia. Italiana) befaßt. Der Katalog umfaßt 336 Seiten und enthält über 7000 Nummern. Dem Inhaltsverzeichnis zufolge wurde nachstehende Einteilung beobachtet: I. Teil: Italie nische Geschichte im allgemeinen (S. 1—91 mit 2024 Nummern); H. Teil: Geschichte und Topographie einzelner Provinzen und Ge- meinden (S. 92—330 mit 4930 Nummern); III. Teil: Reisen nach und durch Italien (S. 331—336 mit 118 Nummern). Dieser Kata log wird auch als bibliographische Quelle über die Geschichte Italiens mit Erfolg benutzt werden können. Prof. M. Scherillo hat es verstanden, die 100 Novellen des Boccaccio auch für jugendliche Leser und Studenten zu bear beiten. II vsoamorouo (U. Hoepli-Mailand; I. 4.—), der in der Libliokcca Olassica UoeMa.ua soeben erschienen ist, hat an deren Ausgaben gegenüber den Vorzug, mit zahlreichen aus den neuesten Forschungen geschöpften Anmerkungen versehen zu sein. Außerdem enhält das Buch Zitate anderer Autoren und Ver gleiche mit anderen Ausgaben. Bei den Novellen schlüpf rigen Inhalts hat Professor Scherillo die schwierige Auf gabe dadurch gelöst, daß er sie in einem auch für die Jugend Passenden und sittlich einwandfreien Auszug herausgegeben hat. — Nello Toscanelli hat soeben die Herausgabe eines großange legten Sammelwerkes über den Ursprung des italienischen Volkes begonnen. Das Werk führt den Haupttitel I>o oriMui Ita lic b o und besteht aus mehreren Bänden, wovon die zwei ersten den Ursprung der Literatur behandeln. Der erste Band: OriMui äs 11a Isttsratura: Ic lin^us ssoticsts «teil' Italia antica (U. Hoepli - Mailand; 15 1.) be faßt sich mit der exotischen, das ist der vom 8. bis zum 3. Jahrhundert v. Chr. nach Italien eingewanderten, sowie mit der inländischen (lateinischen, etruskischen, venetischen und messapischen) Literatur und Sprache. Der Ver fasser verfolgt damit den Zweck, uns das Urbild Ita liens nicht durch die sonst gewöhnliche Schilderung der sozialen und politischen Geschichte, sondern durch Darstellung der Litera tur und Sprache der italischen Urvölker vorzuführen. Nach dem entworfenen Programm sollen die nächsten Bände den Ur sprung der inländischen Sprachen und Literaturen mit einer aus führlichen Darstellung des Etruskischen, ferner den Ursprung der Wissenschaft und den Ursprung der Kunst behandeln. Der zweite Band: 1.« ori^ini äslla Isktsratnra: lin^us inäi- xene ä 611' Italia antica ist bereits unter der Presse. In Gelehrtenkreisen wird das Werk gewiß mit Freude ausgenommen werden. G. Oberosler. Kleine Mitteilungen. Ein Nationalmnseum in Peking. — Das chinesische Unterrichts ministerium plant die Errichtung eines Nationalmuseums in Peking. Vor kurzem wurden die Kunstschätze des kaiserlichen Palastes zu Jchol nach Peking übergefiihrt, um später in dem neuen Museum aufge stellt zu werben. Die Schätze des Mukdcner Palastes sollen, wie die »Ostasiatische Zeitschrift« schreibt, folgen. Die Deutsche Geologische Gesellschaft hält ihre Hauptversammlung vom 5. bis 12. August in Hannover ab. Zahlreiche Exkursionen in das Sollingvorland, in das Eggegebtrge und den Teutoburger Wald, nach dem Deister, Besichtigungen der Kaliwerke bei Hannover, der Asphaltgruben bei Limmer u. a. sind in Aussicht genommen. Nach Schluß der Tagung finden vom 13. bis 18. August noch größere Ex kursionen in das Harzgebict sowie in das östliche und nördliche Harz vorland statt. Personalnachrichten. orben: Herr Verlagsbuchhändler Hermann Schmidt in Berlin, der seine Verlagsbuchhandlung im Dezember 1888 gegründet und bis an sein Lebensende geführt hat. In den letzten Jahren stand ihm, als er von schwerem Leiden befallen war, seine Iran als Prokuristin zur Seite. Paul von Tischcndorf f. — Am 18. Juli tst in Hannover der Kaiserlich Deutsche Generalkonsul a. D. vr. Paul A. von Tischcndorf im 67. Lebensjahre gestorben. Er galt als einer der besten Kenner des Islams. Besonders eingehend hatte er sich mit dem Lehnswesen in den moslemitischen Staaten beschäftigt und seine Studien darüber in einem 1873 erschienenen Werk niedergelegt. S-rechsaal. iOhnc Verantwortung der Redaktion: jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über dtc Verwaltung des Börsenblatts.) Berlorengegangene Nemittenderi-Pakete. Wie kann sich der Leipziger Sortimenter gegen den Verlust von Remittenden-Paketen schützen? Mir sind zweimal bei demselben Kommissionär — einer alten, bekannten Firma — Fälle vorgekommen, daß die betr. Firmen die Pakete nicht empfangen haben wollen. Einem anderen Leipziger Kommissionär ist es passiert, daß fünf Verleger, die auch durch obige Firma vertreten werden, die Remittenden-Pakete ebenfalls nicht er hielten. So forderte auch schon einmal eine Hallenser Firma Inter essenten auf, sich bei ihr wegen verlorener Pakete bei demselben Kom missionär zu melden. In einem Falle habe ich einen ganz zuverlässigen jungen Mann das Paket abgeben lassen; der Herr kann eidlich erhärten, das Paket in den Paketkasten gelegt zu haben. Um mich nun in Zukunft vor Schaden zu bewahren, bat ich die Firma, mir den Empfang der übergebenen Pakete zu bestätigen, was aber rundweg abgelehnt wurde. Wie soll man es nun machen, um Gewißheit zu haben, daß die Pakete richtig weiterbesördert werden? In jedem kaufmännischen Betriebe wird über den Empfang der Ware quittiert, nur im lieben Buchhandel gibt es diese Einrichtung noch nicht. Ich bitte um Aussprache. Leipzig. Otto Kuhn. Wer schützt den katholischen Laienbuchhandel? Zu dem unter dieser Überschrift in Nr. 124 vom 2. Juni 1S14 im Bbl. erschienenen Artikel dürfte der nachstehende Beitrag von allge meinem Interesse sein. Es ist m. E. eine unbedingte Notwendigkeit, dem katholischen Sortimentsbuchhandel das ihm allmählich entrissene Interessengebiet — die katholischen Bibliotheken — wieder zurückzu erobern. Der Verlagsbuchhandel könnte erheblich viel dazu beitragen, und die Erörterung der Frage wäre sicher für die Vereinigung der ka tholischen Buchhändler eine dankbare. Als Verleger richtete ich unterm 10. Juli das nachstehende Schreiben im Interesse des katholischen Sor timents an die Zentralstelle des Vereins vom Hl. Borromäus, Bonn: »Im Besitze Ihrer gefl. Karte vom 16. Juni, auf der Sie mir Mitteilung machen, daß Sie den Betrag meiner Rechnung vom 12. Juni ord. 2.80 in netto ^ 2.10 zuzügl. 20 Porto umänderten, teile ich Ihnen ergebenst mit, daß ich aus prinzipiellen Gründen Ihrem An suchen nicht stattgeben kann. Der Verein kommt für mich nur als Privatperson in Frage, und ich muh Sie bitten, meine Rechnung voll anzuerkennen. Der Borromäus-Verein bildet für den schwer darnicderliegenden Sortimentsbuchhandel eine schwerwiegende Konkurrenz, umsomehr, als er den Bibliotheken Zuwendungen in Höhe bis zu 30°/o der Bezüge macht und dadurch die Grundlage des Sortiments unterminiert. Wei ter liefert der Verein für den Mitgliedsbeitrag Prämien, die im regu lären Buchhandel erheblich teurer sind als der gezahlte Beitrag. Würde der Vertrieb der über eine halbe Million jährlich zählenden Bände, die der Verein verbreitet, dem katholischen Sortimentsbuchhandel über lassen, so wäre es besser um diesen bestellt, ohne daß dadurch die Existenz Ihres Vereines in Frage gestellt wäre. Es ist bedauerlich, daß die katholischen Verleger sich zu diesem Standpunkte noch nicht durchgerungen haben. Ich bin jedoch überzeugt, daß diese Einsicht bei objektiver Betrachtung der Sachlage bei diesen sowohl wie bei Ihrem Vereine Platz greifen muß. Der katholische Sortimentsbuchhandel ist ein wichtiger Knlturfaktor, und ich betrachte es als eine meiner vor nehmsten Aufgaben, den ihm zugefügten Schädigungen entgegenzutre- tcn. Bei geschlossenem Vorgehen der katholischen Buchhändler beim Verlag einerseits und andererseits bei der kirchlichen Behörde muß sich erreichen lassen, daß der Borromäus-Verein und der katholische Sorti mentsbuchhandel, deren Bestrebungen die gleichen sind, Hand in Hand arbeiten. Mit vorzüglicher Hochachtung Neuß a. Rh. gcz.: L. Tinner i/Fa.: Ludwig Nutz.« Verantwortlicher Redakteur Druck: Na in in L Seemann. 1160 ? 1 ^ Säüttl?» »n 2 r s e ii v e r e t ii der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlcrhans. -»amtlich in Leipzig. - Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg LS sBuchhänblerhauS).