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Dresdner neueste Nachrichten : 03.01.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192401035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19240103
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19240103
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-01
- Tag 1924-01-03
-
Monat
1924-01
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 03.01.1924
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Nachmile Illllkllll Scharf-s Urteil eines Engläuders Von A. Dem lebten Oefteder von Noli Oardiner tEambridnel herausgegebene-i ausgezeichneten Viertei. tadketchtitt der englischen Jugend -L)s utb« ent nehmen wir nachttebenden Latini-. der durch feine frischr. tiicisikhtsiofe Art für deuttche Leier gerade heute in den Tagen der vor allem in Studien teilweise nans in den Händen dvgmatiichet Doktrinktre nnd iedenduniiibiqee Utopitten beitndiichen Schuleeiormdeweiuns sehr niiuich su ieten iit. Der Verfasser tit in Dresdner Schultreiien nicht unbekannt. Mr. A· S. Nelil war swet Jahre lann Leiter der Jntcruationaien Abtettnna der Neuen Schule tu Heilernu und konnte die deutsche Jugend und die modernen Strömunqen auf dem Gebiete der deut schen Schule qenau beobachten. Wir weisen untre Leser aui die von Noli Gardiner derausaeqebene Zeitschrift» qan deiondccs bin. Sie kann tn Deutichcand durch den Verlag Da nd seligen Dei-ich bei Leim-tm be-; zogen werden. Die Reduktion. j E nebenan tu Deutschland liebt man ietzt iunae imkschen mit kurzen volen, langen Haaren, bloßen Mkka und Sandalem Die Mädchen siwd ebewlo ein fach gekleidet. Sie wandern in Gruppen, singen alte Volksgesänge und tanzen altertütnliche Tänze auf den Wiesen« Sie tauchen und trinken nicht; lie »Hm die Kinos, und cin Konzertkassee ist ihnen einfach eine Hölle. Die mod e tne n Tänz e find für sie TeufelswekL Sie find meistens Pazifisten, das chng sie leben friedlich und fangen mit niemandem Zank an. Die jungen Leute sehen in ihrem Lan-de eine ver fallene Kultur. Sie versuchen alles das. was schön und edel in der deutsch-en Geschichte ist, wieder aufleben Fu lassen. Sie sind Reformen Viele junge Lehrer gehören zu der Bewegung, und im Gespräch mit ihnen hxwe ich mir meine Meinung von der deutichen Jugend gebildet ; Ich finde in dielen jungen Leuten großen Jisealidsj wus. Sie fühlensich als leldsternannte AnolteL die eine fchlerkt gewordene Welt retten sollen. Sie glauben, daß sie die ältere Generotion nicht ~retten« -können, die Bier in rauchiqen Calez trinkt, und sie de -schxän.key sich infolgedessen darauf· die Kinder zu retten. Ihre Haltung zu den Kindern ist idealiftisch. Sie haben völlige Freiheit in ihren Schulräumen, sie ge vkquchen weder die Mittel der Furcht noch der Strafe. Al- er . . . · Mein Eindruck ist, daß ihre Haltung zu den Fragen Der Erziehung von Grund aus veraltet ist. Sie -glauben. daß ein Kind geführt werde-n muß. Die ältere Generation bildete ein Kind durch Furcht und Strafe, diediungeGenerativn sucht es durch das B eiip i el zu bil en. ",,Wag·foll ith machen, wenn ein Junge ein-e Zigatette tauchen will?« sagte ein jun ..ger fächsischet Lehrer- »Jch setze ihm auseinander, daß Tobak ein Gift ist, das ein Mann mit Jdealen zurückweift. Aber ich füge ihm aush: Wenn du aber durchaus tauchen willst, so rauche.« »Und raucht erk« fragte ich. »Meine Jungen tauschen niemals-C antwortete er lächelnd - ·Drei Tage daran hatten wir einen Kongreß der entschiedenen Schulreformer in unsrer Schule. Prof. Paul Ocsterreich hielt eine große RedeY - « E« D »Wir können nicht Reform-r aus dein Gebiete der Erziehung sein, wenn wir mitdicken Zigarten um Munde herumlaufen.« Ich fühlte mich erleichtert bei dem Gedanken, daß ich Pfeife rauche. . . · Dieser Versuch, durch ein Beispiel zu erziehen, ist so -alt wie Salomoö Weisheit Die jungen deutschen Lehrer beeinflussen die Kinder fortgesetzt durch das Beispiel."« Sie rufen: «Kinder! G oeih e ist ein .Genius. Eh a r lie Eh apl i n ist gemeint« Ein Beispiel . . . Ich kaufte einen kinemaiograpyifchen « Apparat und schickte einen Brief an die Lehrer "kvlleaien der benachbarten Schulen: »Ich habe ein Kinn bekommen, bringt eure Kinder herauf, damit sie an den Vorführungen teilnehmen.« Wir«. hatten eine Sitzung, um die Filme auszuwählen. Sie wählten zwei wissenschaftliche Filme über S e e l e b e n und Fischfa rig. Jch wandte bescheiden ein: »Warum wollen wir nicht auch noch einen Charlie-Chap lin-Film oder einen spannendcn Aberteurersilm nehmen?« Sie ftarrien mich entgeistert an. »Aber wir müssen doch Kulturfilme haben«, sagte einer. - s. Noill -Und was verfiel-m Sie unter Kultur-W frag-te ich, aber-keiner antwortete. Gut. Die Vorstellung send statt. Viele Kinder langte-eilten sich entsetzlich. Ich nicht. Denn ich Ldrttclkte mich bereits nach den ersten hundert Metern Noch ein andrer Zug aus dieser Jugend. Wenn ein Mädchen herumläuft und jedermann erzählt, daß sie Herrn Braun haßt, so vermutet man gewöhnlkckh daß sie in ihrem Untevbewusztsetn Herrn Braun nicht haßt. Das gleiche gilt von den deutschen Wandervögeln. Wenn sie so bestig gegen den Foxtroit und den Tobak wüten, so habe ich sie im Verdacht, ein starkes unbewußtes Interesse an Foxtrott und Taba- au haben. Mit andern Worten: sie msachen mir den Eindruck eines soeben vom Protestantismus sum Mtbolizismuz Bekehrtm Der Bekehrte nimmt seinen unbewußten Protestaniismus in die römischc Kirche hinüber, und bei bewußter Er bitterunq gegen dcn Protesiantismus bemüht er sich, seine unbewußte Liebe für den Protestantissmus nieder-zuhalten i Es gibt nur zwei Wege bei der Erziehungss- und Lebensresornn Der eine Weg ist, ein Rebell zu sein. zu rufen: »Das Leb-en, wie es heute gelebt wird, ist vulgär und unsidealistisch. Laszt uns das Trin ken, den Tabak, die Kinos, die Konszericasås, die Koba rctte, die Prostitution nnd die schlechte Literatur alb schasim Laßt uns alles vernichten, was faul unsd schlecht isti« Der andre Weg ist, zu sagen: »Wir können unsre Augen nicht vor dem Leben ver schließen. Das Kind ist eine Lebenstatsache; es bereitet vielen Millionen Vergnügen unsd ist im Grunde kein Uebel. Das Kind muß in einer Umgebung von Kinos aus-wachsen, ob wir sie lieben oder nicht. Es muß infolgedessen ihm überlassen werden, lich sein Urteil über Kinos,« Tabak oder sonst etwas selbst zu bilden.« Wenn ich gegen die deutsche Jugend als M assen - erscheinung bin, so liebe ich sie doch ebensosehr als Einzelmenschem Diese jungen Knaben und Mädchen, »die singend in Deutschland herumwaiidern sind gute, J lindliche Seelen. Viele von ihnen sind gut gebildet und wohl belesen, sind optimistisch und energisch. Ich zweisle nicht daran,daß sie ein neues Deutschland inner-» halb der nächsten zwanzig Jahre schaffen werden, aber’ ein besseres Deutschland? Ich zweisle. Wenn; sie fortfahren, das Leben zu sehen, wie es ihre Ansicht: auch sein so nie, anstatt wie es wirklich i st, dann m:ksz( das neue Deutschland ebenso unt-taktisch und philo-. iophsich sein wie das alte. s Die deutsche Junendbewenuna vernachlässiat allzu sehr die Psychologie des Jnd i vid ue lle n. Das alte Deutschland predi-gt: De r Staat ko mmt zu c r st. Die Jugendbewegung predigt: Die Masse kommt zuerst. Infolgedessen wird jede Persisnlichkzit in dieser Bewertung gleich ein Führer, oft ein kle«ncr Heiliger. Die Fähigkeit, 16 Seiten mit den nirlz-tZ-’agendsten Phrafen zu bedecken, aualifiziert ost einen Mann zum Führer unter ihnen, und es wäre sehr unrecht, wollte man die deutsche Jugend nach ihren ossiziellen Sprechern beurteiten Die deutsche Jugend liebt eif sicher, sentimentale Reden üb:r Sonnenuntergängc und Goethe zu hören, aber in ihrer Masse sind- viele, die geistig ihre Führer überragen. Verbot von Samt-klungen der internationalen Arbeiterhilfe in Bayern X München, l. Januar. Der Generalstaats kommissar v. Kahr hat eine Verordnung erlassen. wo nach Sammluugeu der internationalen Arbeiterhilfc unter allen Umständen zu verhindern lind, da sie letzten Euch nur verbotenen Zwecken dienten. · Die Dienstzeit der Beamten Wöcheutlich mindestens 54 Stunden ·)( Berlin. 81. Dezember. Nach Beschluß des Rerchskahrnetts vom 14. Dezember beträgt die Dienst zeit der Beamten wöchentlich mindestens 54 Stunden. Negeimäßige Dienstleistungen kön nen innerhalb des sinlensderjahres durch regelmäßige Minderleistungen ausgeglichen werden oder umgekehrt Soweit der Dienst in bloßer Dkenstbereitschatt besteht, ist die Dienstzeit entsprechend zu erhöhen. Dieser Be-· schluß bedingt eine Aenderuna der vorläufigen Dienst dauervorschriften für»dag Betriebs-» und Verkehrs versonal der deutschen Rerchsetsenhcbnen vom Deus-www s. Jamm- 1024 z. AWTW Zåsengewerkichasten zu Verhandlungen hierüber ein » cui A»», . Ein neuer Sar aller Nenßen Krbnnng des Grokfiirften Nikolaus in einer Villa n Samt-Elend In Paris nnd in der Umgebung der standosiichext Hauptsta- t leben, schreibt das »New Wiener JPUMAI - einige gewesene ruissische Großliiritem die um sich einen sKreis oon Person-en versammelt haben, die gewisser jmaßen ihren Hofstaat bilden. Diese Gesotgslente be tragen sich wie Hoschargen uwd halten ein genaues Zeremoniell ein, wie in den Tagen der Zarenherrschast in Russland Mit diesem Kreise pflegen verschiedene reiche Leute in Paris einen regen Verkehr. Sie ver ansstaltcsu häufig in ihren Häusern Festlichleiten oder Diners, zu denen die Exgroßfiirsten einsaeladen werden oder erscheinen bei diesen zu Besuch- Jn allen diesen Fällen unterwerfen sie siuj den Vorschriften, welche der Zeremoniemneistex des exkaiserlichen Gastes ihnen auferlegt, Eine solche nach strengster Etitette durchgeführte Festlichteii san-d kürzlich in der Villa des Großlürsten Bot-is in Samt-Elend bei Paris statt. Diese Ber ianstaliuna war nicht nur durch das bei solchen An lässen til-liebe erwähnte Zeremonien bemerkenswert, sondern auch dadurch, daß man sich einer sehr ans sälliaen Geheimnistuerei defieiszigte. Die Fenster der Villa waren diclit verschlossen unsd verhängt, unsd unter dek arvßiürstlikben rusfiiclksen Kolonie waren nur die allerintimsien somit-adsischen Freunde zugelassen. Es wnvde nämlich ein hoch-wichtiger Alt vollzoaenx Cis gab eine reprelrerbie Krönung Nach den Pariser Blättern wurde Großfiitst Nikolaus, ein Reife des ver storbenen Zaren Nikolaus IL, zum Zaren aller Reußen gekrönt. Es seh-eini, dka die Pariser Ex grvßfiirkten mit dieser Aktion den Großfiirften Knrill uwd Dmitri zuvor-kommen wollten, die bekanntlich beide bis-her als die ernsteften Anwärier auf dem Zarentlzron gegolten haben Welch-e Wirkunizt der» Krönnnasaki von Samt-Elend auf die russistlyenH ntonarejtkirlzen Kreis-: hab-en wir-d, muß sich jedenfalls erst zeigen. Ssiccer ist nur, daß der neue Zar aller Reußen vorläufig bloß Herrscher im Ein fein kann. 5 bis 6 Uhr. Diese Tage müssen zur Begletchung un bedingt innegehalten werden = Mitteilung des Neuen Theaters. Donnerstgq und Freitag oben s AS Uhr »Der Schildpattkamm« W der Veseizung der Erft—aufsühruna. Volksbühne am Donnerstag Nr. 10201-—10430, Freitag Nr. 10431—10560, : »Der Sprung in die Ehe«. Mit dem ~Sprung in die Ehe« sprang das Neustadter Schauspielhaus ins·neue Jahr. Auf dem Sprungbrett standen ein paar Springer und Springeriunen, denen man fürs Künstige festen Grund und Vühnenboden unter die Füße wünscht. Der Schwank stammte teilweise von einem Schwank fabrikanten Max Reimann, nicht zu verwechseln mit Hans Reimann, der ein erfindungöreicher humoristischer Schriftsteller ist. Immerhin: der Max, dei- sickx mit einem Otto Schwartz zufancmenaetan hatte, ft auch wihig Doch scheinen diefe sämtlichen Schipankmacher eine heimliche Tradition zu befolgen; wenigstens soweit es die zuletzt gespielten Schwanke des Venstädter Schauspielhauses betrifft; alle Schwank ehemanner begeben sich nämlich nach kurzem Bühnen dafein auf die Reife. Man sieht: ihre Abreise ist fast immer notwendig, Eheichwänke einznleiten, und ihre Rückkehr dient dazu, die Dinge-ins die Spitze zui treiben. Auch in diesem Luftfprung werden die Dinge; auf die Spitze getrieben, ohne daß der Ehemann, der! sich zwar nicht vor seiner Frau, aber doch vor dem( Publikum entlarvt sieht, anfgespießt wird. Auf aefpießt werden in diesem Schwank lediglich Spinnen, die ein-Naturforscher sammelt. Wer für den Silvester abend, m dem viel heiterer Unsinn getrieben wird nnd launiae Narreteien an der »Nathtordnnng« find, .ein tieferes Bedürfnis auszufchalten verstand, konnte mit diesem leichten Sprung einverstanden fein. Das Publikum zeigte fich auch animiert darüber, daß der Spinnenmeister Professor Wendland schließlich einer skleinen ichillernden Fliege ins Netz ging. Diese kleine Fliege. Charlotte v. Arnstaedt, wurde von Anna -lieie Würiz gespielt. Es war eine Stube-if!iege, d. h. nicht interessant und gefährlich. doch dreist, ein wenig ipitzbübifch mit viel Gesurrr. Den Professor Dr. Felix Wendland, der zur Ehebeute wurde, gab Richard Ulde mit Sicherheit« Er machte in diesem 111-ans die bgte Jigur. Daneben hielt sich Albert W lli als aus iener Friedrich mit gutmütig Kissen Dausdienermanieren und ver-traulichen , ort erweisdeitFe Alfred Stiiger hatte in dem . Ums des J ritdirektors Wen land diesmal mehr s. , IM.mmldmit reine meine Sicher- Iheit gemeint ist. Sein Spiel leidet oft an Unauss aealichenhejt. Die Sprachbehandlung ift un Affekt ·dlirr. Die Stimme wird dann kurzaimig und ab gehackt. Seine Frau Ottilie Ganna Helmer) war in diefem jungen Haushalt ein fanfter Augftattuugsp gegenstand, wie es ja auch in der Wirklichkeit oft fo ist. Die Schwankautoren hatten ihr wenig zugebilligt. Minna, das zeiiFemäße Berliner Dienfuuädchcn iHedwm Ludwig, und Frau Lindemann fToni lßudenzi taten in kurzen Epifoden das thre s l k. ci. s» = Das Weibnaciitskonzert der Kantoreineiellsrbaft m der Versöhnungskirche bot deutsche Weibnachtstziusik Ides 16. nnd 17. Jahrhunderts an der die Musik weitaus sersrenlicher nnd iesielnder war als die meist besser ge- Imeinten als aeftalteten Worte. Im 17. Jahrhundert bietet die Musik trotz allen primitiven Aniätzen doch leinen günstigeren Eindruck als die trockene Poesie. Die Ausführung unter Kantor Stiers beschwingier Lei stung ließ alle rhythmischen und harmonischen Fein zbeiten dieser zum Teil wirklich köstliclzen Musik lebens voll auf-blühen Einen Teil des Erfolges konnen die Damen Lieschke und Kapitku für sich bean spruchen. In der vonFrau Aulhorn-Baldainus und den Herren Hosmann-Stirl nnd Schrader gespielien Triosonate Abaco kamen dagean die Aus sitshrenden anfangs nicht reibt zusammen Georg P r e z e w o w s k n war als Oraelbegleiter sehr zurück baltsensd. - D. s. = Märchennachmittaw Es interessierte-, Gertrud Busch auch einmal andrer Dichter Märchen lesen zu hören. Sie spricht sie mit einer starken inneren Anteil-« nahme, versunken nnd persönlich, so, als ob sie die» Dichterin wäre. Grimme Märchen votn singendew Knochen und von der Teichnixe wirkten - wie alles. Verbaltene, Tragische-, wehmiitig Singende - ganz besonders auf dlie großen und kleinen Hörer. Wie stete, glückte es i )r auch diesmal, ihre Gäste in ihren Kreis hinüberznleiten Man hätte der guten Ver anstaltung einen besseren Besuch gewünscht G. B. s s- Eine Aktien iiir die Wiener Staatstheater ist. wie aus Wien geschrieben wird; vom österreichischen Unterrichtsminister ·Dr. Schneider eingeleitet worden. In einein öffentlichen Ausruf erinnert er an ein Wort des Bundeekaiizlers über die Pilichtens dcrvGeiellichcst Der Bestand des Buvgtheaters und der Staatdoper - von einer Entstaatlichung, von sder man kürzlich hören wollte, könne kein-e Rede iein iei zwar gesichert, doch seble es an Mitteln sur ils-en weitem Unmut Um ist-leert beschatten- wirdl demnächst eine Konfcreniz einberufen werden, zu der bestimmte Persönlichkeiten der Gesell schaft eingeladen werden sollen. Die Aufgabe der Gesellschaft wiire es, jene Ueberfckiisse nuqubringsem die zur gefiederten Fortentwicklung der Staatstijeater notwendig fiwd. - Es ist wohl nicht zu bezweifeln, daß dieser Ruf entsprechenden Widerhall findet. Pat doch erst kürzlich der Großitrdustrielle B viel sich a S wahr hafter Mäzcn der Wiener Universität bewährt und sich verpflichtet, ans eigenen Mitteln die wissenschaftlichen Institute in reichem Maße zu fördern; ein Beispiel, das auch außerhalb Wiens Nachahmung verdiente. ! = Jutcndant und Kritiken Wir erhalten aus Kiel tdie Nachricht, daß der Jntendant Vrocktnann des dortigen Stadttheaters dem Theaterreferenten des I«Berliner Börsenkuriers«, Dr. v. Schweden die Presse karte entzogen hat« um ihn an der Ausübung seiner Tätigkeit zu hindern. Die Ursache dieses Vorgehens ist darin zu sehen, das; der Reserent in seinen Berichten sachliche Bedenken über die Leistungen Brockmanns ald Seh-anspielen und Regisseur geäußert hat. In einer lprivaten Aussprache die durch den Leiter der Presse ahteilnna des Handels- und Jndustrieamtes Kiel her-» heiaesührt wurde, versprach der Jntendaut, die An gelegenheit beizulesen und die Pressekarte wieder aus zugehen. Er ließ dabei verlauten, daß er ledialich durch die Weinerunaserklärunsa seiner Bühnenmitaliedev nicht aufzutreten, sobald der Kritiker im Theater an wesend sei, zu der von ihm verstiaten Maßnahme ge zwungen morden sci. Im Gegensatz zu der vom Inten danten bei dieser Untegreduna gemachten Zusage. die eine friedliche Beileau a des Konflikte erhoffen ließ, wurde Dr. v. Schrveder zwei Tage später der Eintritt iinö Theater durch den Haudmeister auf Befehl des Jniendanten verweigert, obwohl der Reserent diesmal iseine Gintrittgkarte aus eigenen Mitteln bestritten hatte. Als Dr. v. Schroeder ed absehnte. das Theater zu verlassen, ließ ihm der Jntendamt den Bescheid au .aehen, daß es ihm dies es Mal aestattet sei. der Auf führuna beizuwohnew - Diefer Konflikt ist im Inter esse des-Meter Stadsttheaterö, das einen anten Ruf hatte, sehr bedauerlich. Anscheineud aber schlägt der Jntendant die Sorge um den Ruf des Theaters nicht so an, wie es seine Pflicht wär-, sonst hätte er niemals eine »Weigerunggerkläruna« sein-er Mitglieder nach außen hin durch die Wegnahme der Pressekarie faktisch vertreten dürfen. Spieloerweigeruna bedeutet Kon trakihrukh. Der Jntendant aber begünstigt das disziplinwidriae Verhalten der Schauspieler, M er »durch das Mit-ice Wer-et M w heißt eine solche Handlung ist mit den organi satorischen Aufaaben eines Jutendanten unver seinbar und zeugt von einer höchst befremdeuden Uuoorsichttakeit und llnerfahrenheit in den Dingen des Theater-T Ueber die kritische Seite der An gelegenheit behalten wir uns unsre Stellungnahme vor, da nicht die Frage nach der »Berechtigung« zu dem völlig verfehlteu Voraeben mean einen Krittker M beantworten ist. Es handelt sich u. M. zunächst darum, der Theaterleituna ernstlich zu empfehlen, ihre Aufmerksamkeit nach innen, auf i.hre oraanifatoriscken List-Festen zu lenken, damit nicht das Theater Schaden ei e . i . - Konzert zugunsten notleidender Künstler. Jn dem am, si. Januar in der Philharmonie stattfindenden Konzert zugunsten uotleidender Künstler mit dem Phil harmonischen Orchester unter Leitung von Generalmusiks direttor Setz-empfing wird, wie aus Berlin gemeldet wird, Reichsminister des Innern, Dr. Jarres, eine An sprache halten. Dass Programm der Veranstaltung bringt u. a. die seltsin geioielte Beethcvensthe Our-etwa »Aus Weide des Hauses-« und die Regerschen Variationen übe-r ein Thema von Mozart in der Reaerichen Original bearbeituna für zwei Klaviere gespielt von Frieda KwastHodaw und Professor Innres Kwast Kammer stznaer Armster wird am Schluß die Ansprache des Sachs« aus den ~Meistersinacrn« vertrauen. Die Ber anstaltuna. die unter dem Protektorat des Reicthräsio deuten steht, und deren Ertraa den notleidenden deutschen Künstlern zugute kommen solt, verspricht ein hohes künst -lcrisches und aeiellfchastliches Ereignis zu werden. s. s- Architekt Lauzheinicieh ist, 53 sahe-e alt, in Mün chen acsto rben. tr gehörte zu den Mitbegründern der ~Elf Scharfrichter-« und war der Verwalter von IMUIIZTEPSFZÆDYPFJ ·k-. kk«· « WW = ice er r n um n ansinnen am g. Januar abends 7 Uhr km convert-days " soosloeifsven Gartenx Außer den schon kanntmeaebeneu Künstlern wirkeä unst: Opflvmcfzmetster Professor hätt-ist. 8««-s;ss-«s.szss Wass- 2szsg«sgs;-.«ss«-sks JOHN « te en un e . ten a gl. KaxfsnnnO Bucht-namens Billnitzer Straf-hu Mmc . » = Dresden- Touksusiletveteiu« Die wehe Soielkällie 1928124 besinnt mit dem am Jeeivaq den 4. Januar XI U v kn- Palmcnsaasktcn ftattfindendentk Uebnuasabend. · Die Mitaltddor des Tonkünltxervereing we en ersucht- ihre Mitgriedskmes nchtfpellif vorker svelazwstbahmetster einst-Wen sum-us Nu tkalsenafndluångig Egid-er 11. vormittags I bis ls M . C . TA- Xsszz Vase-E »ZWik.s-I"sssnsps-R«F.käss »Es-M -quake e. en von m u o . . a mass Oenw les- ssu M 111-II- M M sung Fests Itfrals i eind -38 ist-. lt win cui-c- Mini- Bett Ists- m Ge slstftent M mu gst-c sa- Die sc I zerbänlzc in chil : l i ch c u I bü k - folgende O Vet liele. die g gründ- Klauen ser Wahl sen dem icomumå are der cmissars T-. HFVXU ß Arti e r d i c Verkom uug der Ost-echt ekö ver hat ab er Dr. gewinic Dfprache ministkr er Par- Lamdess itf iljrc Ikctmtg saß hie üben Dtessser Neu-sie Recht-Mist Im Lichte des Aas-W Neues vom Tage . Mitte und Schneestiirme Bis» zum Neujatjrstaae hielten die gewaltigen Schneefaile allentlmlven noch an. Wie die Reichs bahnd i rektion mitteilt, find in den letzten Tagen Dank verschiedenen Strecken Güte rz ü ae im Schnee liegengeblieben und große V erspätungen im Pe rsonenzu a v e r k e h r eingetreten Die Strecke Liegnitz-Goldberq z. B. kann zur Zeit nicht befahren werden, Der Verkehr wurde über Haynau umaeleitet ·Gle:clles wird aus Thüringen be richtet, eben-so aus Freiburg. Im Schwarzwald ist sogar ein Zizq vollkommen eingesklinein so daß die Passagiere die «N-.ul)t im Eisenbahnzug zubringen lmuizten Zahls«eicbe «kleine Sitwnrzwalddörfer sind von zder Auszeuwelt völlm abnechnitten Die am Sonn -abend noch vorhandene Cefnhr eines iöokljwassers ist durch starken Frost bis ans weitere-Z gebannt. Während in Thürinan das Therntometer 15 Grad »Celsius zeigte. sank es im Nieiennebirae bei der zWieienbaude aus - 82 Grad. Dort liesien laut sßerikbten 14 Personen mit erfrorenen !si«liesdern· Der Schnee dliexit dort viele Meter hoc-ins Während hier ernste Untälle nicht zu verzeichnen sind« scheint das Unwetter in St e i e r m a r k Oper neinrierit .zn haben. Nach einer Meldnna aus M ü rzzusch la g werden ieit den Weihnachtsceiertanen im Stuhleckkl Wechsetqebiet fünf und in der Veitich zwei jWiener Stiiahrer vermißt. Die Berg rettungsstelle in Mützzuschlaa ist«an Wien-ins er sucht worden. eine Rettunaserpedition auszurüsten —i Auch der Sänffsverkehr mit den deutschen Hiisen leidet! unter dem Frost. Das Treibeis beginnt die Knitens und Däer immer mehr zu blockieren. Der Schiffs-- verkehr mit Seinvesden nnd Dtinemark steht, nach Mel dnngen aus L tibe ck, vor der (s:iisstellllna, nn·cbdeni noch am Sonntna ein dänischer Viehdampfer mit schwerer Fracht den Liibecker Hafen hatte erreichen können. - sechs-miser in Frankreich Aus allen Teilen Frankreichs wird Hochwasser ge meldet. Die Markte ist in stetem Steigen begriffen und ebenso issse Seine, die bereits einen Wassersmnd von 5,24 Meter erreicht hat. Auch ans dem Süden Frankreichs liegen Meldsnngen über ein starkes An sthwellen eer Flüsse vor. Die Tekephonverbindung mit dem Süden ist seit Silvester durch die Stürme an der; Küste unterbrochen Paris kann mit Marseille und der Riniera nicht verkehren. Die Seine ist an der Peri pherie von Paris aus den Uiern getreten und hat einige Gassen überschwemmt Mehrere Häuser mußten« geräumt werden. Der Komplice als Eilgnmepäck I Zu einer überraschendcn Enthüllung führte, wie uns aus-»Gera gemeldet wird, eine Verhastung auf dem-dortigen BahnyLP Dort erregte ein Mann mit leise einem Ballen Tuch Verdacht. Als man ihn feftnebinen wollte, ließ er den Ballen im Stich und entfloh. UT konnte aber ergriffen werden und entom-vie lich als ein Kaufmann Trich Wegener and Berlin· cui feiner Vernehmung ging hervor, daß er mit einer R eif etifte «atbeitete«, die einen erwachsenen«’ Mann mehrere Taae ununterbrochen beherbergen konnte. Die febt wohnlich ein-gerichtete Kiste enthielt unsichtbar-e Luftlöcher, eine tegelrechte Spule kamncer, eine Bedürfnisanftalt und fogar eine Verrichtung, die es ermöglichte, wenn die Kiste beim Transport auf den Kopf aeftellt wurde, den um geftiirzten Jnfaffen wieder auf die Beine zu bringen« Wegener hatte einen Komplicen aedunaem der als Eil-tut aufgegeben wurde und während der Eifenbahnfahrien die Giiierwagen beraubte. Die Frau Weneners, die gleichfalls verhaftet wurde, leistete ihm Hehlerdienfte Die eigentliche Aufklärung des Geheimniiies brachte die Geliebte Wegeners, eine Verkänierin der Konfcktionsbranche, die fich mit ihm entzweit hatte nnd nun die Entlarvung des ehe maliaen Freundes herbeiführte Die leiste Kapfklavin Jn Pietermarivbura lNataU ist. nach einer Melduna aus Kapitadh die letzte Kapfklavin verstorben. Es ist eine Mohammedanerin namens Alcmia Hassant, die ein Alter von 110 Jahren erreichte. Vor 99 Jahren. in ihrem 11. Jahre, war sie durch die Aufhebung der Sklaverei in Siidafrika frei aeworden. Als aanz kleines Kind war sie auf Mozatnbiaue arabifchen Sslaveniäaern in die Hände aciallen und einem Kav- Enaländer verkauft worden. Ihr zweiter Mann ist vor eLniaer Zeit im Alter von 108 Jahren gestorben Ein käutalichcs »Puppeul;cim« Als eine der größten Sehenswiirdiakeiiem die die Britische Reichsausstellung in diesem Jahre bitten soll, wird in englischen Blättern das Puppenhaus der Königin Marn von Eng land genannt. das die Königin von hervorragenden Llrchitcktem Künstlern und Schriftstellern «uni Geschenk erhält. Dieser vrächtigste Miniaturbau Zer Welt ioll als ein Muster der englischen Kunst und des englischen Ha ndwe rkg für die Zukunft aufbewahrt werden. Das Haus, das auf einem Fundament in der Größe eines Biilordiischez steht, ist eine winzige Wie derholung des Teiles des Hampton Court- Pola fres, der von dem großen engliichen Baumeisier Sir Christovhler Wren neickafien worden ist. Abgesehen non keiner Kleinheit ist dieses Puppen-bang den gewöhn· lieben Spiele-engen dieser «Art so uniihnlich wie nur uioqlich Es liegt zwischen grünen Rasen plätzen und Efeuhecken wie ein Traum pa last, der mehr Wunder auf den Quadraton birgt als irgendein andres Bauwerk der Welt. Eine Ein gatigshallc mit einer stattlich-zu Kuppel führt zu einer Marmortreppe; die Decke und Wände der Halle sind mit Fressen geschmückt, die von berühmten Künstlern gemalt werden. Ein Raum hat seidene Wanddefpan nung, andre haben Eichentiifelung, und der Wand-schwillt fbesteht in Bildern, die nicht größer sind als eine iN ri e fma rke. Eines der vielen Wunder ist das ’Musikzimcner, dessen wichtigster Einrichtungsgegenitand ein sieben Zoll großer Flügel ist. Ein andres fWunder ist das Waffenzitnmer in dem Gewehrk und i Waffen sowie Sportsachen aller Art in den winzigsteic I Fermaten, aber in kostbarer Ausführung unteraebracht äsind. Noch merlwiirdiner ist die Bibliothek. Ihre Wände sind mit Bücherschranken bedeckt-, hinter deren niedlickien Gkasfenitern Vände aus Blinde in Miniatur sorm sich reiben· Diese Bibliothek umfaßt W erke von allen berühmten englischen Dichtern; ieder Band ist schon pebunden und mit so winzigen- Lettern gedruckt, daß er nur mit dem Mikroskop ge lesen thrisezi kann. Eine elektritche Miniaturanlage iortit siir strahlende Heiligkeit Auch die Wasserleituner funktioniert und stillt die silbernen Wännchen der Bade zimmer zur Benutzung. Eleftrische List-s ergänzen die wahrhaft königliche Einrichtung. . Letzte Nachrichten - nnd Telegramme Benesch reist nach London B. Berlin, 2. Japan (Eig. quhtberichti ~Daily Tclmraph« meldet der »8..3." zufolge, baß der tsMchoiflowakischc Ministewtäsideut Ende dieses Monats iu London eintreffen werde, unt der eng lischen Regierung veridnlich Aufklärung über den Ver trag mit Frankreich zzu geben. Senatswahlen in Frankreich -)( Paris, 2. Januar. Am Mantua finden in Frankreich die Senats-mahlen für ungefähr die Hälfte der Sitze statt. In 36 Departements sind UC Senatowu neu zu wählen. Von den ansfckicidenden Scnatvmt gehören 55 der radikale-: Partei an. die sich die demo kratische Linse nennt. Weitere 34 sind Linkstepnblis Inner, 15 acmirjzigtc chubllkanct und 12 Kotgexmäivr. ZU hmtcn st mit natich er ein vrifche st von chigm Ber- DIE-U- Kaus 111-Nö- Ist m·c Dadu- Mita- TMUL E hin -1 den nd B- Vor- Nach- Lung. zwar mit ; als kler üller Nu- für ". MS M
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