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Dresdner neueste Nachrichten : 26.07.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192407266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19240726
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19240726
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-07
- Tag 1924-07-26
-
Monat
1924-07
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 26.07.1924
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Mosis Mich war, sondern auch mit aller Macht aes a « dot, den Ort-a U Ost-bittern Das bedeutet Ida-erweite- .dasi es einen sei der Unaerechtiakeit « «« Deutschland die kosten des furchtbaren W auszuljrdein senn Gerechtialeit und nicht «Å v der sache der Uassiab des Urteils in diesem Falle gen sol, dann muß der ganze Gedanke del-.- ~dierarationen« verworfen und die entsetzliche Strafe den deutschen Schul tern genommen werden« · . «- » Ich bin jedoch nicht damit zufriedea, diese Frage der «Reparationen« bei diesen- Punkte zu verlassen. Lassen Sie und einmal tieser der gansen Situation nacht-eben. Nehmen wir einmal an, Deutschland set schuldig atn Oriear. Würde died bedeuten, daß die Reparationen, die zuerst durch den Versailler Vertrag und dann wieder von der Damedisiominission verlangt werden, gerecht sind? Jchskann das nicht glau b e n ; denn ini Gegenteil, selbst aus Grund dieser An-; nahme würden sie noch immer die Essens der Ungerecqul tiakeit darstellen. Denn was meinen wir damit, wenn j wir sagen, daß Deutschland schuldig am Kriege istPt Meinen wir nicht das, was Präsident Wilson uns 19171 so eindringlich lehrte, daß die deutsche Regierung im- Gegenfatz zum deutschen Volke schuldig war? Zuge aebeu, Deutschland war schuldig, wie man sagt, so be deutet das-: Die Re gierung war schuldig und nicht das V o lk, »eö war nicht auf seine Veranlassung hin, dass die Regierung Maßnahmen ergriff- in den Krieg einzutreten, das»aeschah weder mit seiner vorherigen Kenntnis-, noch mit seiner Zustimman Daher sind die Reparationen ein Verbrechen, und ihr Wegfall ist ein einfacher Ali der Gerechtigkeit Das ist-aber noch nicht das Ende unsrer Geschichte Lassen Sie uns noch einmal annehmen, nur als ein Argument, daß das deutsche Volk genau so schul dig wie seine Regierung war siir alles-, was Platz griss im Jahre 1914. Recht und aut, für i 914 aber wir schreiben-ietzt 1924i Diese-Z entsetzliche Jahr 1914 liegt bereits ein Jahrzehnt zurück. Las bedeutet, dasz das deutsche Volk, das die Reparatinnen heute und in» der Zukunft zu zahlen hat, recht ve rschiede n ist vou den« das lebte, als der Krieg aus brach. Von der augenblicklich lebenden Bevölkerung Deutschlands- die mit- der Zahinng der charationen belastet ist, waren 20 Prozent 1924 noch nicht geboren-TM Von jenen, die tatsächlich 1914 lebten, waren 80 Prozent grauen und Kinder verschiedenen Alters die in keiner « eise, weder gesetzlich noch mo:««-..lisch, ver antw o rtli eh waren fiir irgendwelche politischen Machenschassten der Nestern-trank »Reparationen« Usagen wir? ~.Reparat io nen« sit r was ? »Was für ein Verbrechen«, so Lagi ein distinguierter Gualanden ~l)aben diese hilflosen Männer, Frauen und Kinder, diese Säuglinge, diese ungeborenen und noch nicht gezeugtcn Wesen, von un aezåhltewMütternk bereits gebraut-knarrt von einem blinden, unergriindlichen Schicksal, zur Welt gebracht, den-angen? Gegen wen haben sie etwas verbrotheni’«. .. - Gerechtigkeit? In dieser "barbarischen Politik ist keine Gerechtigkeit Es sei denn, daß wis- ics unserm Zeitalter nochtimmer den veraltet-en Fiodexdw Barbnrismns als gerecht bezeichnen:.»Dte Sünden der. Väter sollen heimgesucht werden an den Kindern bis ins dritte und» vierte Glied-« Aber mir in Gerechtigskeii und Bamberzigkeit finden wie die Lösung unsres Problems « in jener Gerechtigkeit. welche die »Reparaiioneu« annnlliert und die Lasten der Wieder-Herstellung Und des Aufbaues nnter all den Mittampfenden in dem setzten Kriege Verteilt, und in jener Barmherzigkeit welche die Ge danken von Geiwjtmasßnrilsmen und Rache vevwirsft nnd in einer brüderlichen Gemeinschaft den Weg zur Sicherheit findet. DaseGerechiiakelt in irgend-einem aufrichtian Sinne Deutschland gegenüber geübt werden wird, ietzt oder in naher Zuls;·.ift, ist so guti wie ausgeschlossen Wir haben den Diones-Bericht mit den ihm anhaftenden Schwächen vor uns nnd damit eine weitere Mninnfrraeivn von der Aussiclxislosiakeit ein-er endgültigen Nerchmm innerhalb der Grenzen des Vertrags von Mrsailies.s Wennaleich auch« die Anwendung der Gerecht-tacht verzögert werden muß, Barmherzigkeit kann sofort in Wirkung Dreien. Wir können beute schon das Wert des Mit leids und der Anteilnahme beginnen, indem wir uns vor allen Dingen beeilen, den hungrigen Millionen der deutschen Republik zu Hilfe zu kommen. »Wenn dein Feind hungern gib ihm an essen, wenn er dürstet, Sil- ihsn zu trinken . . . Laß dich nicht von dan Bösen übmaunay sondern überwinde das Böse Inst Grum« . (Deutfch vhu Georg Weber) 011 Ncsc Fes Senatorö Robert L. Owen. Is. Dezember 111-L W- Neues Leben-in Vayrenth « , Von miser-I Sonderberkchterstaiter ? Banrenth, 24. Juli · »Stehe lange und halte sesti« Dieser Segen-Z -wnnsch, den Richard Wagner in der Feierstunde der Grundsteinlegung des Banreuther Festspielhansed aus sprach, ist in Erfüllung gegangen. Banreuth lebt, lebt wiederi Nur wenige Tage noch und es fährt sich zum zehn-sen Male der Tag, an dem die letzten Festspiele lah abgebrochen werden mußten, als in die weihe vollen»sfriedensklänge der Parsifalmufik schon von ferne her dte drohenden Donner erklangen, die der Ent ladu»ng des Weligiewitters vorangingen. Wie ost ist im Laufe dieser ze n harten Jahre ans Bayreuth das Bayreuths Wagners totgesagt worden. Von den Zweiflerm von den Mutlofen und von den Wider sachern, die endlich die Stunde gekommen glaubten! Und nun gehen mir doch dem Auferstehung-Heft Bay reuthö entgegen: Fu der alten-, liebe-n deutschen Klein stadt das altgewo nte, vertraute Bild. Vielleicht in den Lebensfarben ein wenig gediimpft, aber doch ganz ähnlich demjenigen früherer Jahre in der Einzigartigs keit nnd Einmaligkeit seined behaglich bewegten inneren Rhythmus. Auf dem Festspielhügel die ilatiernden Bahnen, auf der würdig einfachen Grabstätte des eisters srifcher Blumenschmuch in der Bevölkerung die übliche sympathische nnd surückhaltende, ieder Fremdenindnftrie ausweichende Teilnahme iiir die Gäste. Und über allem die Edelnatina einer eigenen Tradition undetwaö von jenem guten Konservatie:nrtg, der sich wohltuend und beruhigend auch heute no? dem Besucher enan so mitteilt wie vor Jahrie «.iten. Bankenthsåauberi - . Aber wie sind nun die ieelischen und geistigen Auf nahmebedingungem unter- dcnen dieser alte zwingende Bastentthauber diesmal wirklich werden soll? Das ift. ie entscheidende Frage. Und zugleich diejenige, die demSchmer nkt des ganzen Wagner-Problems nahe kommt· Stegs-riet formuliert-lautet fie: Hat die große Unnvertmi aller Werte innerhalb des letzten Dezen niums miser Verhältnis sur Kunst und zu den Wes-Ideen Richard Wagnng irgendwie snndas Wams-elim- inl MW x sam- a Jst-. Ja der Ohecwmi treu-( M den Präsidenten de- oeb. Staat-tates, ob er feine m Is. d. N. adgegebene Erklärung ergänzen tönne durch eine Mitteilung darüber, wölche wefentlisen Ists-! ichtitte mit dem Plan einer infchtänkuitg der; Niiftu n g e u gemacht worden feien. Grey schlug vor« zu fondieren, ob Deutschland bereit fei. g e m einfain mit andern Mächten eine Verpflichtung ein s u g c h e n bezüglich der Auslegung der Artikel 10 nnd is der Völkerbundsfatzung in dem Sinne, daß Eng land bei künftigen Streitfällen verfuretbe, alle feine Kräfte zu gebyuchen sn dein Zwecke, die Bdlketi sbundsfatzungen zu verteidigen. Er meine dies ungefähr fdlgeudermaßent Frankreich Deutsch land, Italien nnd Großbritannien würden eine Ber .nflithinng eingehen. daß. wenn zwei von ihnen mitein ander eine Differenz hätten, und einer von ibnen die Benutzung des Apparates des Völkerbundez zur Rege lung des Streite-s verweigere, die andern endgültig mit ihrer ganzen Macht auf die Seite des betreffenden Staates treten würden. Lord PUVMIMI erklärte, er habe nicht den Wunsch, eine Tür zu schließen, die zu einer wirkungsvollen Verbütung küns tiger Kriege führen könne. Die Politik der Regierung gehe aber doch von der Uebcrzeugung aus, daß es keinerlei Sicherungcn geben könne be-vor eine allgemeine -Vereinbarung betr. Abrii stung erzielt sei. Niemand, der? dieses Problem gepriiit dabe, könne zu einer andern Schlußfolgerung gelangen, als daß eine allgemeine ,Ab«rüstung, die sich auf alle Länder erstrecke. die einzige swirkfame Grundlage für dauernde Sicherheit in Europa biete. Wenn es einer Regierung mit der Ab riiftuna ernst sei und wenn man sie als einzige dauernde Garantie des Friedens wünsche, dann müsse man eben die Länder in den Völkerbnnd hineinbringen, die noch nicht darin seien Weit davon entfernt, die Autorität des Volke-wundes mindern zu wollen, habe die brittsche Regierung im Gegenteil durch ihren Premierminister erklärt, daß ihre gegenwärtige Politik eine Völker bundspolitik sei, daß sie zum Grundsatz des Völker-bundes stehe und daß ste ihn in jeder Hin-ficht wirksam zu machen wünsche; Lord Parmoor fuhr fort, das kritisiertc Schreiben des brttischen Minifteriums enthalte mehrere konstrukttve, wenn auch nicht detail lierte Vorschläge Es sei ausdrücklich gesagt, daß sie flicht einen exklusiveu Charakter haben sollten und Inerl ogar ein Vertrag geacnicitiger Unterstützung nebst andern Plänen vollste Erwägnttg finden solle » wenn es zu einer Abrii.stmigslkonferenz käme, damit das Thema ausführlich besprochen werden könne. Der erste Grundsatz müsse sein, daß das britische Reich als ein Ganzes austrete. Jede-'s einzelne Dominiwt habe sich aber ausdrücklich gegen den Plan gegenseitiger Unter ft ü tz n n g e r k l a« r t, msit Ausnahme des frischen Frei staatez der keine direkte Antwort erteilt bade. Eng land könne nicht daran denken, einen Plan anzunehmen, an dem die Dominions keinen Anteil hätten. Ferner würde ein solcher Plan den Beiåitt der « Bereiuigten Staaten zmn Blicke-bund unmöglich machen - Es habe ein großes Mißverständnis über die Haltung des Bölkerbundsrates bezüglich dieses sogenannten »Vertragsentwnrfs auf gegenseitige Unterstützung ge geben-. Der ständige Adrüstungsausschnß habe ihn ein stimmig für nicht gut erklärt. Die Tatsgxhtz daß der Vertrag eine vorher vereinbarte militärische Klausel cmhaltc, sei vernichtend für den gesamten Gedanken eines dauernden Weltsrie dens. Anstatt die Rüstungen zu vermindern, werdei er nur die Nationen dazu bringen, weitere Streitkräste aufrechtzucrhalten. Das Ziel der briiischen Regierung sei . . ciu internationalcs Zusammenwirken um den internationalen Frieden zu för d c r n. Der Vertrag gegenseitiger Unterstützung dürfte daher indirekt entgegengesetzter Richtung wirken. Die Regierung könne deshalb diesem Vorschlag nicht su ftimmen. - strömmtasen sog-en Wagner sich verwehrt baden, die Wagner-überwinder wieder reichlicher erstehen. Und X- nach dem Maße ihrer » Kunst-festeng ist ihr amps mehr oder minder gefabrlich. aß die Wagner- Vewegnng heute nicht mehr in dem Umsange wie früher non der Jugend getragen wird, mag begreiflich erscheinen, denn sing ietzt sucht die Jugend den Kampf, und der ist ausgejo ten. Daß sie andre Entwicklungen und andre Ziele ins Auge faßt, ist ihr gutes Recht. Und Wagner selbst würde sie darob nicht schelten. Aber daß der Versuch unternommen wird, blindlings zu zer stören und niederzureißen, daß deute jene gewandten »Führer« keine edlere Betätigung finden können als die destruktive Arbeit einer Unterminierung der Position des Genius, der seinem Volke so Großes gab, das ist es, was man als schmähliche Taterscheinnng nur bedanernd miterlebte. Welche Verkennung Wagners ein wie großes Mißverständnis seiner Art und seiner Werke indem darin liegt, wenn man etwa seinen Romantizismug bekämpft nach dem Worte Goethes, daß nur das Klassische esund, alles Romantische aber nngßsmcd sei, das branrgt unter Hinweis aus die hohe snra jschöpserische Bedeutung Wa verg, die ihm in dieser Hinsicht im deutschen Geschirstsleben einen Platz neben Luther anweist, wie seine Tonsprache ihn weitnb ’von der neuen Romantik an dte Seite Johann Sebastian Bachs stellt, nur gestreift zu werden. Undenklich viel gefährlicher freilich als all die doch mehr oder weniger ins Gebiet der literarischen Dummenjnngenstreiche fallenden Entgleisungen sind die Anzeichen einer schon weit fortgeschrittenen Politisies rnng der Wagnerxchen Kunst un insbesondere des Banreuther Gedan ens. »J« m V e r t r a n en a nf d e n Geist des dentschen Volkes« schuf Wagner sein Lebenswerk, dem er im Bayrenther Festspielhaug das schützende Heim gab, nnd von den Festspielen selbst wünschte er, »sie mdgen sein ein Teil des ewig jungen deutschen Geistes; der uns über die Jahrhunderte hinweg seinen jugendlichen-Morgengrnß zujauchzt«. Es ist nicht erträglich, den Geist und sein Werk in den Streit der Parteileidenschaften hinabgezogen zu sehen. Es ist nicht angängig, den tiefen und letzten Sinn seiner künstlerisch zu bewertenden Schd sungen als Privileg einer bestimmten« parteipolitisegen Einstellung zu reklamieren. Es ist ein Verbrechen am deutschen Voll, dessen Gesamtheit Richard Wagner mit seinen Werken so reich beschenkte und das er zu allen Zeiten nnd trotz aller Not-sie itin allen Wandlungen seiner eigenen gndividnal ät heiß liebte,-wenn man den roßen, edlen - anrentber Gedanken indicer erregten Zeiten poli - tisgj verwiissert und verfälscht. Eis ist ein rechen, das sig an der Sache dieses uns etligen WM nMekYmgexMM . « geegg : Sen-komd Is. Ost-its- Die Micum kündigt ihren deutschen . Angesteller . B. Be r liu , Zä. Juli. (Eig. DrahtberichU Von dem. bei der Micum und bei der Reaic beschäftigten deutsche-n Personal wurden nach cincr Essener Meldung des »Vorwärts« 7 5 Proz e nt zn m I.Septembergckündigt. . " Deutschland fin kommenden Donnerstag eingeladen? B. Berl i u- 25. Juli. (Eia. Drahtberichi.i Nan einer Land-mer Draht-um des -Vorwäriö«s iei die Ein ladung Deutschlands nunmehr gesichert und die Reichöreqieruua durch den englischen Beil-hast« in Berlin bereit-s in diesem S isn n e in iormie r t. Die Einladung witrde aber wahrscheinlich erit iii r Doluuerstaq oder Frei ia u niichit e r W o tlp e erqebew Die Beratuuacn in man eine der letzten geistigen Plattformen, auf die alle Deutschen treten können, mutwillig und kurz fi ch t i g z e r stört « wenn man auch hier Kluften auf kreißh statt die Brücken, die tm Werke Wagners liegen, Zu benutzen; wenn man die ernsten Mahnungen über ört, die ans den Schlußworten der »Meisterfinger«; unsddurch den deutschen Meister Hans Sachs zugerufenl wer en. Von der alten Gepflogenheit, die seit dem ersten ~?3a«rsisal«-Jahr (1883) die Festspiele mit einer »Par sial«-Aufsührung weibevoll anfangen ließ,-ist man diesmal abgewichen. Der erste Abend brachte eine Neu einstudierung der ~Meistersinger von Nürnberg-C der deutschen Nationaloper, in der dcuisgse Art und Sitten, deutsche Geistigkeit uiid Kunst ihre s önste Verkündung gefunden haben und in der, wie in keinem andern Werk Wagners, das Volk als Träger der Handlung in den Vordergrund gestellt wird. Mit Schauern der irr griffenbeit betrat man nach der langen Unterbrechung das geweihte, vom Meiger gesegnete Festspielbaus, an dem sich weder von au en noch von innen etwas ge »a'ndert bat, und seltsam beklommen, mit verbaltenem: Atem durchlebte man die letzten Minuten bis zu dems historischen Moment, in dem der Zuschauerraum sich in tiefes Dunkel hüllte und das 0-Dur des Vorspiels brausend eutspannend und besreiend durch den Raum klingt. Äm Dirigentenpult steht der junge Dresdner Generalmusikdirektor Fritz Bus ch. Unter den vielen, vielen neuen Kräften, auf die jetzt schwerste Verant wortung fiir den Wiederaufbau Bayreutbs und der vonsibr aus beeinflußten deutschen Opernkultur gelegt wurde, auch ein Neuer. Er hat also das Erbe des herrlichen »Meistersinger«-Dirigenten Hans Richter langetreten. Er nimmt deu Plasl ein, der nach Siegsried ss Wagners Absichten für diessen bend Arwur Nikisch lzugedacht war, dein Sieg ried Wagner Zum 60. Ge burtsta e diese Einladung als Gabe auf en Geburts tagltitiscljz legte. Das Schicksal bat es anders bestimmt- Gs bat nach Richter nnd Moitl auch diesen DirigierH sürsten uns genommen, nnd geblieben ist als letzterl Zeuge und autoritativer Träger der Tradition nur noch Karl Muth der »Parsisal«-Dirigent. Seine Auffassung des »Meistersinger«-Suiels im Sinne einer durchaus beiteren Ofer legte Busch gleich in den ersten Akten des Vorsp els nieder, die er beberzt, slott und freudig nimmt, obne das« Grauitäi tische des »Meistersinger iSchrittes hervortreten zu lassen. Ein Werk we die »Meistersingeir« ist bei Busch in guten Händen. Das ld der polyphonen Partitur gewinnt unter ibtn völlige Klar beii und Durchsichtigteii. Seine graffh exakte Rhythmil gibt ein sestes , tickfrah Sein ÄSchwung tragt die Handlung energi? vorwärts - . »ja seines-g arg-erlieger Q .-x Lust-d Dem MJMEM Mem-Um l « - Berlin 25. Juli s M Basses-um wäre, wenn ihn ein-viell« sknädhæ Geschick nicht von uns send-innen hätte, bevor »die deutsche Tragödie sich vollendete, am So. Juli siequ Jahre alt geworden Man wird ihm in dieser Zeit voll Unruhe und Bedrångniö sama ge räufchvolle Oesenkfecketn veranstalten, aber es ver lohnte sich schon, Leben und Leistungen des Mannes an uns vorüberziehen zu lassen. Män erkennt m solcher Betrachtung, wie nicht nur Wung Und Staatsforny wie vielmehr wir alle und von Grund aus uns Tini-erstem Als Ernst Vassermann 1891 neununddreißigs iährig in das Reichgparlament eintrat. war die große Zeit der nationalliberalen Partei im Reich allmählich znr Rüste gegangen. Von rechts her hat-te die Zet iplitterun der Partei begonnen. Zuerst waren Treitsske und Wehrenpfennig ausgeschieden, dann Thatte int Zusammenhang mit den Tarifccknwien des Jahres 1879 eine Gruppe füddentfcher Schuhzöllner unter Führung von Völk, Schauß und Höll-eh die fo genannte »schäußlis:he Völkerichaft«, die alten Fahnen verlassen. Jm Februar 1889 hatte sich Laster von den bisherigen Freunden getrennt, im August waren die andern Männer des linken Flügels, die But-ebenen Forckenbeck, Rickert und Staussenberg gefolgt Ben nigien, der ehedem im Reichstage über einen Heerbann von 150 Lampen geboten hatte, stand nur noch an der Spitze einer kleinen Mittelpartei. - s f Im Süd en indes lagen die Dinge vielfach anders und günstiger; zumal Baden war noch immer das gelobte Land des gemäßigt-In Liperalismns Noch standen die alten Führer aus großer Zeit an der Spitze und neben ihnen rührte sich siegend und fortschreitend junge Kraft. Indes dieser jun e Nationalliberalis mus, in dessen Namen Ernst Wassermann zunächst im Bereich der Vaterstadt wirkte und stritt, war doch von agxind der alten Generation nicht unwefentlich ver e cn. I Die Nationalliberalen waren ja nie ganz ein beitlich gewesan Nicht so ein fest· umrjssenes Pro gramm, als vielmehr gewisse allgemeine Stimmuugen, das unverbrüchliche Festhalten an Kaiser und Reich, als den Sinnbild-ern der lange genug schmerzlich er iscbnien Einheit und der Wunsch, die Forderungen des staatsbürgerlichen Liberalismus nur im Zusammen hang mit den geschichtlich gewordenen Autoritäten nnd in steter Rücksicht aus sie zu verwirklichen, trieb diese über Nord und Süd, Ot und West, über agrariscbe nnd bochindustrielle Gebiete verstreuten Männer zuein ander. Schon damit war gegeben, daß, je nachdem in dem einzelnen Individuum der eine oder andre vonz diesen Akkorden stärker anklang, derselbe gemäßigie Liberaliömus sich aus eine durchaus verschiedene Weise4 äußern konnte. . Die Zeit hatte dann noch andre Wandlungen ge bracht und die zwei Seelen des National liberalismus auf mannigfache Art durcheinandergewirhelt. Es waren rechts gerichtete Elemente hinzugekommen nnd dafür hei der Sezeffion linksgerithtete sabgeftoßen worden. Und Ewn früher hatte man wahrnehmen müssen, daß die öhlerfchaften bei Konflikten mit der Regierung unter Umständen die Führung einfach im Stiche ließen. Es war die. Zeit, wo die Jugend, die cPettin aewakhfene soLPut wie die eben erst heramva«)sende, izßisvsazrcks nhängersans phrase Zu fein ’kv·ü n..f ch,ie. Für das mänchertei Bittere as dem deutschen Liberalismus von dem im Schaffen und Abs-i 111 BUWW . » - «----«- Oasen leu siii w· abren war, « « EI- Æers M ist-M sein« vom Reichstag«abgelehntewttwsrektors des 111 wärtigen Amtes in einer Proteftrersammluug du Mannheim hielt, war Bassertnann entdeckt typr Im Parlament erzwang er M VeMg, da ex M auch von manchen nationall alen . en ersehntm - Ausnahme-gesehen M entgegenstemmte nnd nach-w ander Umstang , FKleines Costaliidengefetzss nnd Enchthausvor age« zu all brachte. Die ReichstaWsiaktion bot an jener-Frist ohnehin nur zu oft das ld bedauerlicbers Zerrixsenbeit Cz aeiehah nicht einmal selten, daß sie bei A stimmuugku in zwei gleich starke Miten sich schied und to ihr Votum selber aufhob: neben den Fragen der szjah nolitik tim enaheren wie weiteren Sinne) wirkte je länger ie me r der im Februar 1893 aegrtindkke Bund de r La n dwir t e als Spalfvilz. Gegen diese auflockernden und auflösenden Tendenzen hat Ernst Basler-nann, nachdem ihm im sit-dte 1898 die Führung der Nationalliberalen zugefallen war, das· einiacnde Moment in den nationalen Dingen gefncht: m der Ve, geisterung für das Reich, in dem festen Willen, auf jcde mögliche Weise den einigen deutschen Staat, dessen man fich nun ein Menschenalter erfreuen durfte, zn stützen nnd an seinem Aufbau nach Kräften mitzuarbeiten Naher zwanzig Jahre hat Bassermann so der Partei vorgeitandem bis am 24. Juli 1917, zwei TM vor feinem 63.Geburtstag, das kranke, vor der ijk verbrauchte Herz ihm brach. Manchen Sturm hat die Nationalliberale Partei in dieser Frist til-er sich cr gehen lassen müssen, und mitunter schien es, als oh nur noch ein operativer Eingriff, zu deutsch, das Ab stoßen des einen oder andern Teils eine Heilung würde bringen können. » Aus allen diesen Wirren und Roten hat Passa »mann seine Partei im großen ganzen unversehrt herausgefiihrt, weil er in den wirtschaftlichen Fragen, die damals die Gewitter vielfach am leb haftesten bewegten, die überlieferte Meinungssuihejk nicht antastete nnd den Fraktionszwang si? ausschließ lich für die hoc-politischen Fragen vor ehielt Als dann aber die Probleme der Kriegspolitik und dek Streit um das Kriegsziel die« Nationalliberalen aber mals auseinanderriffen und die neue Sezession ent stand, war Bazxermann nicht mehr am Leben. Aus der ationalliberalen Partei ist seither die Deutsche Volkspartei geworden. In manchem Stück erinnert dte Lage an die ausgehenden 70er und die Anfänge der 80er Jahre. In Treue bewahrte Mit lämpfer sind abgewandert,.mit ihnen auch wertvolles nationalliberales Erbe. Dafür find andre gekommen, die von den alten Ueberligerungen kaum über-haucht wurden und, an sich dur ans verständlich, nun zu neuen·Ufern drängen. Baffermann hat i»n der ersten Auflage des Handbuehes für Politik, gewissermaßen so ’die Summe seiner Arbeit ziehend, von den Ideen, die ihn leiteten, gesagt: »Positive staatliche Wirksamkeit war nnd ist eine Wesenseigenfchaft der National liberalen Partei .. .« Dieser positive Charakter der Partei bewahrt sie vor einer Uebersrhatzung des takti skhen Moments in der Politik, während die liberale Weltanichauung davor bewahrt, ~überall dabei fein zu müssen-C eine Gefahr« der eine Mittelpartei, die sich nicht jederzeit ihres liberalen Grunsdcharakters bewuin ift, unterliegen könnte. . Wenn man die Sitze richtig liest, möchten sie als Leitlgedanken wohl au noch unsern Tagen dienen. Seh ieleikh werden Zukunft und Schicksal auch der Deutschen Volkspartei davon abhängen, dasz sie ihres ~,liheralen .Grnnsdeharakters« sich bewußtbleibt. « -- Londoit wittdeu insabfamt noch 14 Tage in Anspruch nehmen. Dies Verhandlunan mit Deutschland hofft man in drei Tagen beendeix zu können. Anstellung der Milltärkontrolle am zo. November? es- Paris, 25. Juli. (Eia. DrahtberichU Die militärische Kommission bat bekanntgegeben. daß sie ihre Tätigkeit frikhestens am 30. Novem ber dieses Jahres einstellen werde. Der internationale Katholitenkongreß in Lugano B. Berlin, 25. Juli. (Eig. Drahtbericht.) Der internatiounle Katbolikenkongreß, der vom 15. bis 20. August in Venedig tagen sollte, wird, wie die ~Germania« mitteilt, mit Rücksicht auf die gegenwärtige innerpolttische Lage Italiens mit dem gleichen Datum in Lugano abgehalten werd-cu. W die Begleitung so, daß der Sänger auf der Bühne sich auch in den entzückend flüssi behandelten Konversai tionsmomenten mühelos durrlfsetzen kann. An Wurme und Jnnigkeit, auch an Zartheit der Ueberaänge in dynamischer und seelischer Beziehung blieb einiges zu vermissen. Hin und wieder auch an hellem Glanz. Aber das ist nicht die Schuld Buschs, sondern des verdeckten Orchester-s, das, im »Ring« und beim »Pagisal« ein Mittel einer idealen Lösung der Wag ners en Absichten, in den ~Meistersingern« den Wohlklang der Partitur etwas verändert und ab stumpst. Die »Meistersinger« sind eben von vornherein nicht stir ein verdecktes Orchester geschrieben. Inszenierung und Regiesiihrung sind das Werk Siegsried Wagners, dem bei den Entwurer dieser historisch treuen, in den Farben diskrcten und nicht oapageienhast scheinenden Kostüme Dainele Tho d e hilfreich zur Seite gestanden hat. Seine Neu inszenierung, die sich in ihrem Darstellungsstil wie in ihren Dekorationen weit von seiner letzten »Meister singer«-Aussührnng entfernt und sich bei weitgehendem Verzicht aus Einzelessekte sehr verseinert hat, Ist wiederum ga n z kdst li ch. Sie erreicht ihren· g and einzisgartigen Höhepunkt in dem dramatisch lebendigen und sesselnden Abschluß des ersten Akte-s, dann in der wirbelgunruhigen und doch nachden Gesetzen der Musik gekleide te n P r ii g el sz e n e (bei der freilich die Fenster nach der Gasse so stark mit Köpfen besetzt sind, daß man deU Gedanken an Zwangseinquartierung im alten Nürn berg nicht los wird) und schließlichin der bisHer unvergeszltch großartigen, in hellstem Sommersomienlicht erstrahlenden, in Bewegung UND Farben gleich bunten und fröhlichen F estwieses Aus das Solistische ist in Bahreuth niemals das Haupt gewicht gelegt worden. Dieömal noch weniger als je zuvor. So ssehlen dem Abend die großen Namen, du gleich aber doch auch die großen überragenden Persön lichkeit-U und dte scharf prosilierten Einzelleistungen Ueber das Verhältnis von einzelnen Persönlichkeiten zum gepslegten Ensemble unbedingt als vornehmste und beispielgebende Ausgabe Bahreuthd wird späterka noch zu sprechen sein.- Auch darüber, daß nach wie vor unsre besten deutschen Künstler in und an Vanreuth lernen kennen und dte Gelegenheit dazu benah-u sollten. Ueber einen guten-Durchschnitt kam also keine Leistung wesentlich heraus, wenn man sie als Einzel erscheinung betrachtet. Dasiir aber- einten sich alle ins einer nur in Bauteuth anzutreffenden Geschlvsienbktt des Gesamtbilded, zu ieneni Dienste am Kunstwerk das Befriedigung der persönlichen Eitelkeit und Vet vortreten aus dein,R inen nicht kennt. Nur waren -säs——4deä-LMLQL Les-TM . Lesen-getreu - W OEL- Oa- m· M W· Die Kons· heinienWider exkgirt Der-I ka Mcn -« die Mut Vor fürchte-m schlech ’ Wirtschaft das das Recht auf schon vorher j. hung. daiz sie Rechte, d- h- C nicht unangebr Gelehrter, par zu erinnern »lustit-nto of lin) die Repm I erstenr Krapäeär « i et « M ZEin dritte nach Deutt uah m e n e r halten. Die mancher Ersah Friedensvertra Sanktionen vol Deutschland nit einzuziehen S Erhebung dcuts zu machen, ist kundet worden nahmen zur Ei land nicht erfol Duishurg, Düss konnte deutsche-« Papier war fii wenigen Monm beobachtet, daß einen einzigen rung wirkte etl der französische tivnsfrage vom tien vor. Was schiedvon gewi Unmittelba kilndete die fra: Plan«, durch de lich eine Millia könnte. Von Goldmark aus andern Materi 540 Millionen i halb des besetzl Beschaffung der Materialien m« eine Frage, die brauchen. Wir politischen Erst in Deutschland. Der produsr diese verschiedg Deutschlands ni der Währung z land zwingt, in man- daß die notwendig fein 1 um ausländisch· land imstande s da fü k n u r z Ausführt, q einführt. T das qrundlegent MMSkschUsseö, stande sein, in 1 ishlen, wenn es in fremden Länd Ländern kaufen ir o l l mi t t e 1 nicht Deutschlan ftthr steigern. IN e W a hi P la n e n z u k an dem bin das Wes en brach. Fast a-] punkt vorbeigeg« Seite der Frage Die Garantie-i : nie um die Bez- W dks Neparati lediglich die Auf- ZU erzielen, und bei der UW EWE Länder ganz Großen, »di( Dienstes fügten eine Steigerung Diesmal wq wii r d i g e , fle Profilierung. S sinnige Hans Sa gemein warm sat erschöpfen und anspruche kam; ft net des Herrn j hartem Tenorgh Clkw i U g - der und andre mehr. Veckmesscr des L wieder eine k Faråkcztun Panz Ut rau a 4 ficht den Vorauss keine noch so qui der Tonfärbung des Werkes-, dess· Atuß an die heili Zuhörerschaft stet Erlebnis empfun = Program schlossen. Sch- Albertplatz Wiens der Unterwelt«, : R Juli bis 4. L -- Sch au fpi e Albertplqtz (g »Die Entführnn Gruppe 1 4001—4 degolettoC As. ( 1400 Mittwoch Zss (BVB. Gru Donnerstag: »Ri· Etukpe 2 61—120 welt , Za. (VV2 »Rigoletfo« Dis Gruppe 2 151—1«6( Gm- e 1 not-I Meeuö )in der des M annfch CVVXIIDIKC 8831. Toskabe 4001- et .m. teuz ( IFLAIZ JML
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