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Dresdner Neueste Nachrichten Bezug-pfeif« Nr tot-Ecle Monat 1 O««quf ——————7 ll V im « Mosis-Izu OMÆ Ist Tschecheiölomka uzbandsendungm tm Inlande wöchentlich Ein-M W HMWW«W unabhängige Tag-W , MMW NOT-THO- EWW ii Hdi v3 v strie Zeinm WW -- · « « FWEMO NEMPMM ....: m UU es« UU U U S MMWI - MMW M M WMWM Man-Q- W. 4. v Fernwi- 20024- 22 ost, AND-.- 21 pos. · Zeug-samme- Me Die-dem · postfcheckc Dresden 2060 W WWM W· Wsw W m Woo- uso W J- Isa- M sie-mä- WM po- omm est-·- msii W um states-o us WW »- Hiqu « www aus«-«- 111-. 180 Gomit-W, 2. August 1924 xxm Jahrg- Sieg nez imnzsssiitljen Standpunktes In London August 1914 August 1924 Und ums wollen wir mts selber prüfen Es ist Zeit, Bilanz zu sieben. Die Bilanz der ZU ß e r e n Ereignisse auf politischem militärkfchem und wirtschaftlichem Gebiete ist bekannt. Wie steht es um wisse seelische Btlanzk Wie ertrug unsre Genera tion das seltene Schicksal, das ihr auferlegt wurde? Fand die große Zeit etn ihr entsprechendes Geschlecht? Wir wollen Gerichtstag halten und unerbittlich unser Gewissen als Volk erforschen. Wir wollen keine Flagellauten werden, die ihr Schuldbekenntniö zerkntrscht tn alle Welt hinaus qumern, wie die Pietisten des achtzehnten Jahrhun ts thr: M »Ich bin ein rechtes Ravenna-, th wahrer Sündenknltppel.« Aber wir wollen auch nicht kneifen vor unlieb famen Entdeckungen. Wir wollen auch in versteckte Winkel unsrer Seele bineinleuchten. Wir wollen nicht über Dinge, die uns peinlich sind, btnwcgbufchen und ichadgkkfte Stellen Yetntlich zutünckzem Wir wollen Hindernisse nicht umgehen. Eis Rhodas. hie saltcl hier ist der Weg, er muß gegangen werdeut Drücken wir uns mn tlcte Entscheidunqu so schädigen wir keinen mehr als uns selbst. Ein Ge schäftsmann, der in feine Bilanz saule Zahlen einsetzt weil er sich nicht die Kraft zutraut, die Lage feines Geschäfts so zu sehen- wie sie wirklich ist muß eines Tages unter allen Umständen Bauktott Men· vix-s- Wer trägt Schuld, daß Deutschland sich 1914 so isoliert unter den Völkern sand? Wer träat Schuld daiz der Krieg schließlich verloren ging? Wer trägt Schuld- daß die Nachkriegszeit so entsetzlich traurig. niederdriickend und hoffnungslos wurde? Wir beantworten dieie schweren Fragen gewöhn lich dadurch, daß wir - anfangen zu schimpfen. Seit 1918 beschimpfen wir uns fast ununterbrochen gegenseitig: die Sozialisten das Vitrgertunn das Bürgertum die Sozialisten, Ludensdoris Herrn Scheide mann, Scheidewann den Kaiser, die Zivilisten die Militäts, die Miliiiirs die Zivilistew die Hakenkreuzler die Juden. die Agraricr die Großstädier. die Jugend das Alter und so im lieblichen Kreislauf weiter. »Der Kaiser und Biilow«, heißt es zums Beispiel, ~baben die großarttge Gelegenheit eines englisch-deutschen Bündnisses verpaßt. Sie; sind schuld an Deutschlands Niedergang·« G anz ge wisz baden sie das getan und sind dadurch objektiv schuldig geworden- Aber die Sache batauchnoch eine Kein-seite. Als Biilow 1898 das neue englische Vitndnisangebot im Reichstag abwies, da - jub eltc ihm der größte Teil der deutschen össentlichen Meinung zu, und der Reichstag war außer sich über die —— U n o e r s ch ii m t heit des englischen Angebots. Btilow stand also nicht allein. Es standen viele hinter ihm, die ils-n seine Haltung heute vorwersen. Mit Recht ovrwersen. Aber sie sollten nicht bloß an Bitlow, sondern auch ein ganz klein wenig an sich selbst denken. Ehrlichkeit ist ab und zu eine ganz hübsche Sache. « A i«- Noch ein Beispiel: Im Jahre 1901 bestand die Möglichkeit eines ventichsenquschijapq- Utichen Bündnissed. Was geschah in Berlin? Man erkannte die Möglichkeit, aber man handelte, wie gewöhnlich, der Erkenntnis gerade entgegengesetzt Man wagte den Kaiier nicht einmal zu in formieren, weil er meer denn je eine aus gesprochene Abneigung gegen die gelde R a i se b e s a si. Heute glaubt jedes FeuilletonsGeHirnchen nnd Pakteiagitatiouswichtleim seinen Witz am Kaiser üben tu können. Auch solche, die früher Preisaedichte auf ibn Gewicht haben nnd auch deute wieder aufs ihn gemacht denen. Nur bemerkten sie sur rechten Zeit, das- die Konjunktur umschlng nnd daß nicht der Kaiser-, sondern Scheidemami zurück durchs Brandenbuer Tor geritten lam. Sicher haben die Memoiren der lebten Jahre klar- Mmucht. was Gingeweilste längst wußten, nämlich wie »sehr des Kaisers impulsive und svrnngdaste Urt, außen- Mttische Dinge von schwerwieaender Bedeutung zu behandeln, Deutschland geschadet dat. Aber haben sie «- Schwache und unzulasqcicheeit de- K Sile r s enthüllt,sso haben sie in weit bdberent Maße Auch die noch viel größere Schwäche nnd Uusulänglicdreit und Schuld jener Per iioneu dlpsgestellt, - die seit Mein-Deren schreiben, die-den Kaiser winden nnd die M» lauter Sernilismuj nnd Bosantinistnus nicht wagteus den Kaiser zu informieren, die vergessen hatten, daß» du Nuits-rat ein ganz niihlieder Teil des mensc- MMatswa die Wind-T tsr WJ Bissen nnd Meinen handelten, als auch m einen Blick tatserltcher Unqnade ermüdeten Man sagte: ,Bußefehlt« nnd kam sich dabei auch noch als treuer Diener feines Herrn und set-nig »vvr, glaubte, hohe Witten-flicht zu erfüllen, und war doch tm Grundenur ein erbärmlicher Feig lina, der eigene Verantwortung scheute und sich hinter den fchützenden Qfenschirm eines Befehls von allerhöchftck Stelle ver-kroch. . i Diese sehlende Zivileouraae der obersten Stellen trägt tncbr an Deutschlands Untergang die Schuld als alle Jmpulsioitäten des Kaiser-. Dieser Mangel an Zivtleouraqe sickerte von den obersten Stellen immer tiefer nach unten nnd griss endlich das Mark des Volkes an. Keiner batte den Mut, dem Kaiser entgegenzu treten. Aber wen n er dcn Mut gehabt hätte? Wer hätte den kühne-n Glauben gehabt, daß e r g e a e n d e n Kaiser recht behalten hättet- Nicht nur der Kaiser, wir alle duldeten vor dem Kriege im Glanz des neuen Deutschlands keine Schwars s e b e r. Der Kaiser war Idol, verlbrpertes Stnnbild dieser Zeit. Jetzt schlägt man ihn. Ub e r es ist nur Buschneaerart, den Götzen zu schlagen, wenn er nicht alle Wunsche er s ü llt b a t. · . Der alte Bismarck lag Nächte durch wach ttnd rang mit dem grausigen Alpdruck der Koalitionen. Ihm graute vor Deutschlands Zukunft. Die neue Generation aber wußte nichts von den Abgrundem sie sah nur die glänzende Oberfläche Sie glaubte an keine Stürme, sie sonnte sich im reichen, satten Glanz des nnerbörten industriellen Ausstieaö, den das neue Reich genommen hatte. Unter-dessen wurden die politischen Balken, die der Reichöqründer ge zimmert hatte und auf denen aller dieser ind nsteielle Glanz erst beruhte, zernagt und zer mächt. Ein alles beherrschender Maierialismus erfüllte alle Schichten. Industrie und Handel hatten »keine Zeiss flch um die Politik zu kümmern. Das Geschäft und nur das Geschäft war die Lofungl Jm Mittel punkt des Lebens stand allein der Geschäftsgewinn auf der Seite der Arbeitgeber-, der Lohn aus der Seite der Arbeitnehmer-. Sozialdemokratische und nichtsozialdemvkratische Schichten des Volkes standen im Banne des gleichen Mater-tausan Nur dasz die Sozialdemokratie einen offenen Kuli daraus machte, bei dem man nicht wußte, ob man sich durch die Selbstgesälliafeii, mit der er als Endziel menschlicher Entwickluna gepriesen wurde, an aewidert fühlen oder über die naive Halb dilduna, mit der er gepredigt wurde, lächeln sollte, während man idn in bürgerlichen Kreisen mit einem innerlich unwabrcm ~idealistischen" Flitterkra m umaatlx Dieser ~Jdealigmus« der Borkrieaszeit war nur schwach-er und schwächster Ansguiz eines früheren bei den Vätern einst echt gewesenen Idealidmuli. Sedanfeiers und KaisersödeburtstaÆTrMel. Gerade für einen Tag hinreichend I Auf diesem dürren Boden hat sich während des !Weltkrieaes keine aroße Idee entwickelt, die und zu lsammenaebalten hätte. Auf ihm wurde selbst der ge waltige Zusammendtmd des Jahres 1918 zu einer trivialen Indus-ungenu-a.».1 . Noch aber steckten gute Kräste im deutschen Volk, noch war der Kern unversehrt. Die Augusitage vor zehn Jahren baden es be wiesen. Die «Wacht am Rhein«, die man damals in den Straßen sang, klang anders als die »Warst am Rhein« bei Sedaniommersen. Weiß man noch, wie sich die Kirchen plötzlich dif ueten, wie sie sich füllten mit Tausenden und aber Tausenden? Ein ahnendek Suche-n und Tasteu ging durch das Volk» Man wurde plötzlich inne in dieser Stunde furchtbarster Erschtitterung nnd gewaltigsten Belebend, daß es noch etwas hinter dem Lohn und hinter dem Profit und hinter dem ganzen mate riellen Tageskram gab. Daß an der Grenze der Dies seits noch nicht die letzten Grenzen lagen. » Nu- diesem erschreckten Jnnedalten im mai-erteilen Taneskram wuchs leuch tend der Geist von 1914 aus. hatte es bisher; Igedeiszem alles stir m i ch und so wenig als möglich itir Idie Gesamtbeit, so dieii es aus einmal: » nichts mehr ftir mich, alled stir dap Vaterland. Und binnen 48 Stunden stellten BE Millionen sungerl Deutscher freiwillig das losibarste, das sie besahen« ihren eigenen Körper nnd idr eigene-i Leben in den Dienst der Gesamtheit Welch ungeheures Schatz an Begeisteruna. Opfer- M und Wlltareir M khdte hänge Ein bewegter Sitzungstag Annahme der Formel Heut-is - Dke Bahn endlich frei für Deutschland M W zu W W W Wer-W o. Mon, 1. Zwist Der gestrige Tag war ebne Zweifel der beweg-( teite Tag der Kot-fernen Die Franzosen» gingen mit einer Entschlossenbcit zn Werke, wie man! sie bisher nicht erlebt battr. »Wir müssen diesmal durchdringen«, sagte Derrtot zu seinem Sekretär Bergern. Am Nachmittag kam plötzlich die Hiobsbot schnit, daß das erste Komitee über den Hauptpunkt der neuen franztisischcn Formel (die Einfetzung eines Schiedsgerichtes zur Entscheidung bei Unstirntnigkeiten in der Repla) nicht einig werden konnte. Sofort wandte sich Herriot an Seydoux und ersuchte ihn, e i n e zweite Sitzung dieses Komiteeb zu bean tragen. Der Wunsch stieß»bei den übrigen Dele gierten ans Widerstand. Alb aber Seydonx erklärte, daß Derriot unbedingt darauf bestehe, bis Sonnabend über das Schicksal seines Vorschlaged unterrichtet zn ·s.ein, damit am Montag ein Beschluß darüber gefaßt werden könne, gaben die andern Herren nach. Es war das erstes und vielleicht auch das letztemal auf der Konserens, daß Sendon der Sendbote Verriotd ingr, denn die Beziehungen zwischen derriot und Seydoux sind nicht besonders gut. Man erzählt allerdings, daß Derriot in den beiden letzten Tagen eine Verständi gung-mit Sendour suchte, um in der französischen Dele gation das fehlendc gute Einvernebmen herzustellen. In der streiten Sitzuna des ersten Konttees ent wickelte fich eine sebr komplizierte Debatte iiber die Schiedsgerichtbfraae Der englifche Delegierte- Snowden beantragte die Anfnabine eines D e n t s ch e n in dieses Schiedsgericht. das die absicht liche Verfehlung Deutschlands feststellen soll. Mit scharfer Ereegnng wies der Franzose Climentei diesen Antrag zuriick nnd sagte. daß er sofort da- Recht ani eine isolierte Aktion Frankreichs in die Formel einfiiaen werde, falls Sinon-den ani seinem Antraa bestehen tobte. Eteuicntel erklärte weiter, das Frankreich nnr dann ans eine isolierte Alcion verzichten könne, wenn die Formel im Prin zip als Ganzes, fo. wie sie non Frankreich vor geleat worden tei. angenommen werde. Alb Snowden sah, wie energisch Clementel seinen Standpunkt vertrat, gab cr n ach. Es bemühten sich besonders der Amerikaner Logan und der Belgier Hymanb um die Verständigung zwischen Snowden und Clementeb Nachdem sie gelungen war, beglückwünsch-l ten sich alle nnd Snowden sagte n. a.: « der Regierenden gelegtl Und wie nat-los wurde er in den Händen der führendcn Vureauktaten, die nur For meln und Noth kanntest. und der führenden Milttärö. die nichts vom Geiste, sondern nur vom «Menfchen m aterial« etwas wußten, vergeuden Der Geist non 1914 verpuffte, atnn ins Leere, war nutzlos’ vertan und nat-los geopfert, genau wie von den mill tärifrben Führern jene Krieasfreiwtlligentotvs auf den Ebenen von Flandern, die binnen zwei Wochen deztmiett waren. o . i Es ist heute bei ausgetlärten Leuten Sitte gewor-« den, über den Geist von 1914 lächelnd oder ablehnendt hinwegzugebm Aber der Geist von 1914, der Geist jener Krieggireiwilligem ist das einzige wirk liche positive, zntunstskräftige Erzeng nig deutschen Wesens in den lebten b o J a b r e n. - Heute schmäht jedes dabeimgebliebene Literatenss dtiblein diesen Geist: Jed war im August 1914 Kriegss; freiwilligen th dabe die Leiden und Qualen der( Front gesehen, habe aber auch den Geist miterlebt, der. diese Leiden und Qualen freudig ertragen liess. Ich würde deute in gleicher Lage wieder Kriegdfreiwilliger sei-n s Denn es tagt noch nichts gegen den Geist dieser Jungens, die singend bei Ypern in den Tod gingen, die in den Wassergräben des überschwemmen Gebiet oon Dtxmuiden langsam verfaulten und ersteren, daß man aus diesem Geist io gar nichts zu machen verstand. Wenn vom Geiste von 1914 die Rede ist, muß ich immer wieder an jenen kleinen Krieg-frei willigen aus Neusalza in der Lausid denken, der mit nnd im großen Mtlitiiri Lgeiangenenlagerin England war. Tag sitt jTag stellte er, obwohl von skbwiiebliebem nnd gebrech litbem Körper, seine ganze Kraft in den Dienst seiner Kameraden Er arbeitete unverdrossen an der Erhal tmtg ded Deutsebtumd inmitten der Gefangenen, bielt Vorträge, gab Unterricht, klärte ans, las Zeitungen ·vor." Man riet ihm an,· seines geschwächten itdtvers wegen vor eine der schweigerischen Kommissionen en treten, welche die Lager in England bereisten, um die . M Mdee M en bei-sann ,So koste ich. daß morgen die Bahn ftir die Deutschen frei ist und wir dem Sude der Konserenz erheblich näher getonnuen find.« Späterdin lam noch eine d ritte Sitzung der Sachverständigen des ersten Komiteeg zustande, um eine Mitteilung der Banlleiter zur Kennt nis zu nehmen. Wie es beißt, haben die Bankleiter Lamont und Mac Kenna und die maßgebenden Finanziers ihre Befriedigung über die fran zdsische Formel mitgeteilt. Sie stellten aber die Frage, ob auch bei Streitfragen iiber die erhöhten deut schen Sachleiftungen, die Frankreich verlangt, das Schiedsgericht in Aktion treten solle, denn es handle sich hier um Leistungen, die im Damm-Plan nicht vorgesehen seien. Ueber diesen Punkt erbalten die Banlleiter erst itn Laufe deö heutigen Tage-s eine Antwort, weil das zweite Komitee darüber bigh er ob n e Erfolg verhandelte Wahrschein lich wird es notwendig sein, daß der Rat der Fünf über die geforderten erhöhten deutschen Sachleistungen verhandelt. Englands Widerstand macht sich sehr gel tend. Von belgischer Seite liegt aber ein V er mittlunsgsvorschlag vor, dahingehend, daß über alle diese erhöhten Sachleistungen ein gemischtes Schiedsgericht, in dem auch Deutschland ver treten sein soll. die Entscheidng zu fällen habe. Es soll zwischen dem Trandferloniitee und Deutschland oder zwischen dem Transferkomitee und der Reparas tiondkommission hierüber eine Bereinbarunggetrofsen werden. Jedenfalls hält man diesen Punkt noch für Verhandlungen mit den deutschen Vertretern offen. Daran kann also die Einladung Deutschlands, welche man nunmehr für heute erwartet, nicht scheitern. In englischen Kreisen wurde gestern abend erklärt, daß Macdonald aus in nerpoli t i s ch e n Gründen ans eine rasche und erfolgreiche Beendigung der Konse renz hinarbcite. Es ist möglich, dasz die Wahlen in England schon im Herbst stattfinden müßten, und in diesem Falle würde ein günstiges Konsercnzi resultat sehr erwünscht sein. Auch die liberalen Kreise teilen dies- Auffassung Aus New-York wird dem »Daily Telegraph« ge meldet daß der Befchlusz des amerikanische-i Federal Reicroe Bonrd die Handelswechsel der deutschen Gold notenbank zu diskutieren, als ein Beweis aufgefaßt werde, daß man in amerikanischen Finanzkrcisen mit einer weiteren Ausdehnung der amerikanischedentichen Finanzbezieliungen rechnen kaut-, und daf- eö leicht iein Zierde, in Amerika Kapitalieu fiir Deutschland aufzu rinnen. Er ging nicht. Er blieb auf seinem Posten. wo er sich unentbehrlich fühlte. Blieb, obwohl er wußte, daß ihn die Tuberkuloie, die Geisel aller Krieij gcsanaenemaqco aepnrxt hatte. Harrte aus auf feinem Posten bis zum Letztcn. Bis er im Holz-ital feine Lunge ftückweife aus dem Körper herausbnstcte und zugrunde ging. Einsam, ohne Dank. ohne das alänscndr. strahlende Heldentmm das den Tod feiner Kameraden an der Front ver goldete. Aber er war auf feinem Posten ge blic b e u l Das war der Geist von 19142 Der kleine Kricasfrciwillme hat ihn uns besser vomelebt, als all die tausend gelehrten Bücher, die über diesen Geist schon geschrieben worden sind. « O( . I Ucherhaupt der Geist der Kriegs gesangenenlageri Man weiß so wenig von ihm in Deutschland. Auch Deutschland ist heute ein Kriegsgesangcncnlager inmitten einer seindiichen Welt. Aehnlirh der heutigen Lage Deutschlands, so laacn »wir Kriegsgcsanaenen in England und Frankreich in iunsern Zeiten und Baracken In trauriger Monotonie ’sehlich das Leben dahin· Wir waren ganz scindlicher Willkür ausgesetzt worden, von der Heimat abgeschnit ten, ohne Aussicht und ohne Hossnung. ohne Gelegen heit, etwas sür unser Vaterland hn tun, ohne Ge legenheit, uns auszuzeichnern Ganz wie das Deutschland von heute. Nur ein e s wa r aude r ö. Wir waren keine inilitärische Organisation mehr. Wir waren eine neue zivile Ge meinschaft geworden. Wir hatten viele Interessen konflikie im Innern des Lagers, hatten unsre --Sozia listen« und »Konservativen«. unsre ~Revolutionäre« und »Anarchisten«. Uher nach außen hin waren wir geschlossen. Nach außen hin schmiegte sich dieses Häuflein Deutscher eng aneinander. Hin wie-Dienen zusammen gegen jeden Versuch, diese Einheit-zu serstdrer. Stets herein süreinsndet einer-treten und seinDeutschimn In verteidigen, wie einst die kleinen puritanischen Oe nceinden inwden Urwäldesi ftsinerikaswveiterei izn sek e nten I ehundert pr e an In nen n Wec- W mag MoWT W i-