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Ni. ll sent-P «- Wiss u? Or en des Völker. . M Jschcmu hqmjhs d stausvhsche Begian der Ig tu Gered-im d werde be s vor erriot im Laqu der Ueber die Absich· kannt. Das »Juk iährenb der quuna .litiil:kontrylle n Bölkerbund kicmn (Eig. Drahiberithu Auflöfmm der Mi- IVeryandlungeu : Bewe« meldet, die gen, daß die Ver u tsf eh la n d un d nes wirtschaftlichen tber beginnen. Die stattfinden, da die miten, die die Ver- Kücksicht auf die bo- Daw·es-Planes in lelgckfche Delegation schen Auswarttgen rt werden. den Fafcismus Eig. Drahibcrichu Ratteottiö hat sich, Erre g n u g i n kaut- Jn Tos s d e m s i u te r - l km es bei einer gekocht zwischen per der Carabineri s. In die Mien eingeliefert, von erfuchtr. das Ge z u it ii r m en. pon Matteotiks vart der Gerichts- Tonello, Bocconi 7täudiger, darunter ne behandelt hatte, wur d en di c Ic Ucbcrrcftc is festgestellt rokko cuosscnsivc rahtbericht.) Die okko schreitet fort. stiin vom Feinde iu und T o u r a c kende von Melan . Die spanischen sen wird gemeldet, schwer verwundet eife mit äu ß e r- Marokkauer ver äckia. Bei einem n die syanifchcii lucb machen. Ein f fpanischcr Seite » i. Ein Ueber quen konnt-: sikmäfchen Irch FunkipruchJ c. daß ungefähr ihrer Spitze Ge )—Veracruz au fende befördertc. zum Entgleifcn esteckt und etwa s der Schweiz sahtberichtJ Die usgewiefety dar edncten Thomas nicht eine Reise tm Gefarntbild Ernst, der das r uxtd azx Sän- mationsstil des machte es den entgegengefctzti »stellen, nachdem elben Enfemble e. Furtwänglet Hentümliche Art ·Reinheit und itiife Leichtigkeit de Elcganz der ne von relfstcm der Einzelheit Eiteten Schwim ozartinstrumens Imus und groß e fich schnell in nur die zarte rn noch Schwie dic Sänger, so eit des feisnen cute Grundlage blieb gepflegten I Marie Jov nglich wie dar retnen Mozart- p außerordent ’ccht und Schat hrem schärfsten iftlcrischen Po- Nangel ift, die . dem unfrucht- Am szenischen nichts geändert hau 1922 hatte uöftelluna von lichen Bühnen czeigt, daß sich rden deutschen cenillusion be lerioden »ver erung auf das d nur im un fchienen. Von chner Mozart mgsmitteln sich W v »»O . ---AS——P ·- yäa immer sein est-sitts- Muts »Z; «19. sagst-it ( . Meritdt.) Die Verichte über die mgedliGetÆerergerstwer. die new-singt einlantem find sehr m erleva Die sher Polizeibiilt daran fest« daß die Ver dxichtigen mit den Mördern nicht iden xised find nnd daß auch dem in Haft befindlichen thltee der sclibibeweis gelungen fei. Man halie ihnl nur deshalb«feft. weil feine Papiere nicht in Ordnungj jen. - J ' s « Sämtliche drei Verdächtige sind han xifche Offizierr. Einer von ihnen, der sich Schneider nennt, hat sieh gestern mit der Schwester des Abgeordneten debds verlobt. Der deutsche Ge sandte in Bndapeft hatte eine längere Unterredsung mit dem Ministerpräsidenten Beil-lett Im Verlauie pedgestrigen Tages meldete sich ein deutscher Kauf manns der bekundete, daß er Gelegenheit hatte, Schalk und-Tillessen skennenzulernen. Er wurde zwei Stunden ver-hört. Eine Konfrontierung mit Förster wurde aber nicht vorgenommen , Der Kampf um vie Aufwertung « « X Verm-, 18. August. Im Reichstagsaussrhusz für die Aufwertunsgöfragen erklärte heute, wie ans parlamentarischen reisen verlautet, ein Vertreter des Reichgernährungsministeriums, ei n e allge m e i n e Asufwertung sei schon mit Rücksicht aufl die Notlage der Landwirtschaft Fand unmö g l i ch. Ein , Vertreter des Reichss nanss ministeriums· betonte gleichfalls den a b l e h n e n d e n Standp u n kt seines Ressoris. In den Frage stellungcn, die sich an die Regierungserklärnngen knüpften, kam zum Ausdruck, daß auch seitens derauss wertungsfreundlichen Parteien nicht m e h r a n die generelle, sondern nur an die individuelle Aufroe r tu n g unter Berücksichtigung der sozialen Verhaltnisse gedacht wird. Der Mordprozesz gegen die « Chicagoer Millionarssöhne Von Alaska bis zur Kiiste des Stillen Ozeans find zur Zeit in Amerika aller Augen nach Cbicagv ge richtet, wo der Prozeß gegen die beiden jugendlichen Mdrder Leop·old und Loeb begonnen hat, die beiden achtziehnnihrigen Millionärssöhne, die geständia sind- den vlctzclmiälitigen Schüler Frank grausam qvgeschlachtet zu haben, um ihrem kranken Geist eine neue Seniation zu verschaffen. Arnald-) Cipolla, der Berichterstatier der ~S-tampa", der eigens nach Chicago gereist ist« um der Prozeßverhandlung beizuwohnen,» tadelt seinem Blatte den folgenden Bericht über den» ersten Verhandlungstagc ! »Der Schauplatz des Prozesses ift ein Saal, der» uns« ein fiir solche Prozesse recht ungewöhnliche-Z Bild bietet. Von lfsseierlichkeit keine Spur. Der kleine Saal liegt-im fünften Stock eines alten, grauschivarzen Ge bäudes. Oben an der Decke iurren über den Köpfen der nicht eben zahlreich erschienenen Zuschauer die Ventilatoren. Durch die offenen Fenster dringst der Lärm des Geschäftstreibens der Riesenstadt. Die An geklaaten sehen viel älter aus, als sie sind. Sie haben ihren Platz links von dem Vorsitzenden Valvern. Ihr gleichgültiges Aussehen läßt darauf schließen, daß sie an alles eher denken als an den schimpflichen Tod, dem sie entgegensehen, wenn es nach dem Willen der Mehr heit des amerikanischen Volkes geht. Denn die Volksstimme verlangt stürmisch die Ber urteilung der beiden oerkommenen jungen Leute, nicht nur als Sühne fiir ein schenßliches Verbrechen, sondern ans dem Wunsch heraus, der Welt den Beweis zu erbringen, daß in den Vereinigten Staaten das Gesetzzauch vor Mil lionären nicht haltmacht. Jm Saal befinden sich die Frauen in der Mehr heit. Eine ganze Seite des Saales wird von einer geradezu unglaublichen Zahl von Film apparate n eingenommen, die beständig in Tisiiakeit sind. Der tropifchen Hitze wegen haben die meisten Herren den Rock ausgezogen nnd sitzen in Hemdsiir nie ln da. Gerade in dein Anaenblick, als ich den Saal be trat, sprach der Verteidiger Da rrow. Mit wahrhaft diabolischer Geschicklichkeit suchte er zu beiyeisen, daß die Angeklagten nicht das entartete Prodnkt der anieritanischen Sittenlosigkeit, sondern vielmehr als Opfer der enropäiichen Kulturverir-- rung anzusehen seien. Er verweist daneben auf I Aretino und Benuenuto Cellini, die in · erster Reihe siir die Erziehung Loebs nnd Lieopolds i» verantwortlich zu machen-seien Ausr- der Let- 1 iiire ihrer Bücher hätten die beiden ihre krankhaste 4 Leidenschaft geschöpft, die sie znr Begehuna des«Ver- i brechend siihrte « Die öffdistflichc Meinung ist aber überzeugt, daß M- ~—R—-.-::———.—————k—-——.—--— ani- den Ton des seinen musikalischen Lustspiel-S finden wte ihn Maric Jvog ü n und Joseph Gc i s sv meisterhast verstehen, nnd von chn die somit-se Träg lieit der Regictradition ganz abgekotnmen ist« Dass müßte nm so leichter sein, als, wie der »Nimm-« in be sonderem Maße gezeigt hat, in Orchester nnd Sängern der Mozartstil schnell wieder gefestigt ist. Dies die besondere Lehre nnd Eigentiiinlikiiteit der Miinchner Sliiozartfestspiele; ein Jahr reicht be quem. um das nächste Mal vor die grosse Errungen schaft einer gründlichen Erneuerung zn laden. Pros. Dr. Jos. Liniin Fischen -·—-"- ’Ozrogramm siir Mittwoch- Opernlsarw: Ge isblosfein Schattfittclhatid: »Ist-mischte in Sillian«, E-.-8. Oper am Lilvertplan tsstenstiidter Sclmuspielljansh »I.lndsne", "«.·-»-8. - Ncues Theater: Gefchlofsen. Reff denztheater: »Das Schniarzivnldmädel«, Eiss » :- Mittetlungeu der Sächsifchen Smatstheater. Frhaufpielhaus Tns Schauspiel ~s.)lnak(tlie Iln Sil«lian« non Arnolt Bronnen, dessen Erstaus fsihrnng am vorigen Sonntag stattfand, wird anc Miti nmclj den 20. August sAnrerhtsieihe B) in den regn -Isjiren Spielplan übernommen Die vier Personen des Stückes werden durch Decarli, Steinbock, Lilln Kann nnd Jenny Schaffer dargestellt. Spielleitung: Gielen. Anfang Zäss Uhr. Jn Schillcrs »Don Car los-C der nach längerer Pause unt-Donnerstag den 21.Angnsi tanßer Antechts zum erstenmal wieder aufgeführt wird, ist die dekorative Gestaltung durch Mabnle und Brandt-—lnil·lst«ändig erneuert, die kostiirnliclie Links-—- Itattung durch Fanto znni größten Teil. Den Carlos spielt diesen Donnerstag Kleinoschega. lsei der ersten Wiederholung am Mittwoch den 27. August Steinbisck Ren sind Antonia Dietrich (Kisiiigiii), Aiiee Bei-den lEboli), Decarli (Alba), Herhscli sPage der KönigiuL Ten Ktinia Philipp spielt Mehicert, den Mamnis von sUtPsa Lindner, den Großinauisitor Müller-. -Leitcr der Jlnffiihmngt Kiesanr Anfang 147 Uhr. - = Die Musikgeschichte Glashsittes. Der Tetmolder Wusikpädagoge und cschriftfteller W. Schramm hat- UF schåeirkt unser a.-Kcä7rirecsizondäil3talBt(så ll M gii tte, Tine r eit über die ui ges e .a V e f« SA !"-rtiggeste"llt,- die im Berliner -,-,A r chiv fti r M usik- Zlisfenschan erscheinen«soll. Er gibt darin ein «-iiicl Heimat- und Stadtgefchichte Im einzelnen lie ssimdelt er die Gründungszeit der Kirche- deren Grund ssein 1319 gelegt-worden ift, die gesanglichen Verhält- Fgssc in den Schulen und Kirchen Sachsens im 16. nnd --1. Jahrhundert mach- dem »General-Artsieul««voml Jahre 1580), die Stellung und Aufgaben des Kanten-B, zmkvnimensperhältnisse nnd Biblioaraphisches iiber W Neueite Nachrichten Mittwoch, 20. August 1924 Der Ritt quer durch die Sahara Tauieudnndeine Nacht in der Wüstk Einen kühnen Mit durch die anze Sabara unter nahm der lettische Oberstleutnant ge l i l n s. Er durch auerte auf dem Rücken feines Katnelö, nur von zwei Eingehnrenen begleitet, die Wüste von Tuggurt iNiz Aglgier bis Timbuktu in der Nähe des get . · , » Der Ofsizier hat nun dem Mitarbeiter eines Pariser Blaiies eine farbige SZildcrung feiner äußerst spannenden Reise gegeben. « ki) verließ«, io erzahlt er, -TUg'gurt am 21. Februar mit zwei Ein- Peborenew Wir ritien nach U a r g l a, dem bedeutend ten Platz der afrikanifchen Oasengarnison, machten dort einige Tage Rast und brachen dann in die Wüste auf. Zehn Tage ging es über den beißen Sand durch die unendliche Ein-öde Wir faben keinen Baum, keinen Strauch, und nirgends käeielte eine Quelle, an der wir uns hätten laben unen. In der Morgenröte des elften Tages aelanaten wir an ein weites Tal, wo einarünes Meer von ich·attigcn Palmen um ' kleine weiße Panier rauschte. Es war El Golea, die Stadt de r Wunde r. Ich habe die Gefchichten von Tausendundcine Nacht gelesen, aber ich hatte niemals gedacht, daß mir eines Taan eine dieser seltsamen Gefchichten zur Wirklichkeit würde. Die Augen brannten noch von der Hitze des Sandes, als ich in den duftenden Gärten von El Golea Winkeln hielt, in denen die selten it e n Vöa e l niitcten. Zur Rechten wie zur Linken wiegten sich Orangen-, Zitro-» n e n- und V i r n b a u m e im Winde, lachten die köst lichsten Früchte Afrikas und Europas mir entgegen.4 Es war» ein Traum« voller Wunder-. Noch vor zwanzig Jahren war diese Gegend wüst und schattenlos, und erst die Brunnen, die man hier gegraben hatte, bahnten dem unterirdischen Wafferreichtnm den Weg zum Licht. So ist hier der BelaidsSee entstanden. Heute ist das Klima in diese m T also mild, daß man glauben könnte, im Paradies zu wohnen. An den Felsen von El Golea erhebt sich eine alte ~Kfar«, wie man dort die Festnngen nennt· Sie beherrscht die Wüste ans weite Sicht. In früheren Zeiten nannte man sie El» Menca, d. h. die »Uneinnehmbare«. Im lit. Jahrhundert wohnte hier eine Frau von unbe schreiblicher Schönheit, die Königin dieser Gegend. Zweimal verteidigte sie die Stadt, umgeben von ihren Landsleuten nnd Sklaven, gegen die marokkanischen Banden, die ihr die Herrschaft streitig machten. Ich habe die königliche Wohnung betreten, die in den Fels gehauen ift, nnd die Größe der Vergangenheit in dem feuchten Gestein gefühlt, wo sich einst die Königin Antinea barg· Von hier brachen wir nach In -S ala In auf. Der Weg führte uns nach dem alten französischen Fort Miribel nnd den diifteren Grotten von Nin- Guettara. Nirgends ist mir die Vergänglichkeit alles Menschlichen so lebhaft vor die Seele getreten als beim Anblick dieses verlasfenen Forts. Ich trat in den stillen Hos; meine Schritte hallten an den Mauern und Bastionen wieder, wo man noch Ueber reste von Kanonen sehen konnte. Die Jnnenriinme Itroiz allen Anstrengunan, die der Staatsanwalt Crom machen wird, um eine Vernrteilnna herbei zuführen, die Mörder dem verdienten Tode entgehen werden. Tag Vermögen der Familien Loeh nnd Leopold wird ans die Kleinigkeit von 20 Millionen Dollar geschätzt Das bedeutet, daß der Prozeß ins Endloie ausgedehnt werden kann und daß die Ver teidigung eine ganze Legion von wissenschaitlichen Autoritäten aufmarfchieren lassen wird, die« M Un znrechnunasftihigkeit der beiden Mörder beantachten werden« Der Staatsanwalt Croto, der mit einer aebiirtigeu Jtalienerin verbeimtet ist, ist sich durchaus der Bedeu tung der- Urteilsfälluug und Rechtssiudung bewußt. Er weiß, daß das Urteil als ein Prüfsteiu für die l am eritE a n i sch e Mo ral angesehen werden wird. ’Ter Vorsitzeude Valvern, in dessen Händen die Leitung des Prozesses liegt, erfreut sich in der Oesseictlichteit unbeschränkter Achtuua und hat sich bisher mu ster hast unparteiisch gezeigt. Bei dieser Gelegenheit sei ein für den Geistes-- zustand dieser jugendlichen Mörder bezeichnender Brief angeführt, den der Angeklagte Leopold im Gefängniss» an einen wegen Schwindeleieu in llntersnchnngshash sitzenden Mitgcsangeuen, mit dein er sich befreundetl hatte, gerichtet hat. Der Brics lautet: »Es wird Sie gewiß interessieren, zu erfahren, daß ich fiir den Fast. daß» ich deiu Tod am Galgen erleide, wofür alle Wahr scheinlichkeit spricht, nichts unversucht lassen werde, mu den Schleier, der uns vom Jenseits trennt, zu liisten, —————— » einzelne siantorem insbesrmkscrc über Samuel Eridel nnd über dessen Werke (J«rnct«luerke Inthandschriitem, die musikalische Bedeutung nnd musikacsclsichtliche Ein ordnnng Seidelg, die Elanmreiaesellirhast, die Liturgie zu Mai-hätte nach Auszeichnungen des Pfarrers Henning vom Jahre 17218. das Notenmatcrial der alien lHElashiitter Kirche das Lraelmers in der Kirch-H die Oraanisten nnd Kalfanten Die Trucklcauna imik photographischen Ausnahmen, z. B. von Titelhliiitern. Handschrift Seidels nsml lässt sich aber wahrscheinlich nicht ohne Zuschan der Stadt oder interessierter Kreise durchiühgsn « · , Its Schaljavins Rückkehr nach Russland Ter Sänger Schaljanin , der die letzten zwei Jahre im Auslande verlebt hat, gedenkt jetzt, wie der Ost-Erwei; meldet, nach Russland zurückzukehren Seine sieh zehnjiihrige Tochter wird ihn begleitet-. Schaljapin wird im nächsten Winter im Großen Theater in Mog kan austreten. Bei seiner Durchreise dnrch Berlin gedenkt der berühmte Sänger mehrere dionzerte zn aebeti,,die Anfang September stattfinden dürften. —- Solltc es nicht möglich sein, Schaliapin auch in Dresden zu hören? Jetzt, da wir eine so gut studierte ~Onegin« Ausführung haben, wäre es von besonderem Reiz, den Künstler in seiner weltberühmten Partie, als- Grafen Gretnitk zu hören. - . I Stille Nacht- heilige Nacht In Ob e r n d o rf bei Salzbnra wird, so wird der ~Neuen Freien Presse« geschrieben, ein erareisendeg Fest aeseiert, ein Fest, das eigentlich letzt durch kein Datum, sondern nnr dnrch ein Tantbarkeiisaesiihl gegenüber zwei einficheii Menschen aelioten ist. die in der Stille ihies Gehirns dortes unbekannt lebten nnd inoeincr bennadeten Sinnde ein Lied schnsen, das vom Fliiaeischtaa der Ewiakeit nniraufcht ist« das schönste Weibnachtgilied: »Stillc Nacht, beiliae Nacht . . .« Vor sechs Jahren hätte inan die labrlnindcrtseier dieses Liedes beziehen können. Aber in der Weltnnieraanassiiininnna jener· Taae hörte man nicht ans die lesse- riibrende Stimme »dieses Liedes-. Vielleicht hätte die Gemeinde Obern dnrs besser daran aetan,. die Erinnerung an dieses Lied im Winter zn feiern. Denn wie nnr die ersten Akkorde seiner feierlichen Melodie erklinaen, sieht man - unwillkürlich eine Winterlandseliaft vor sich: ein Durs ties im Schnee ver-grobem in der kleinen Kirche flackert das ewiae Licht, nnd die Bauern, irösieliid in der eiiiqcn Nachtluit, bekreiiziaen sich nnd sinaen, vom Oraelspiel begleitet, das Weihiiachtslied. So war es in der Christ-. nacht 1818. Europa war damals dnrch die Schrecken der napoleonischen Kriege reranasiiat nnd verstört Schiichtern diickte sich das kleine Oberndors in den Schnee. Auch in dieser Eitiöde hatte man die Releas aeiszelzn spüren bekommen. Mitten aus der Brücke zwischen den benachbarten Ortschaften Odcrndors nnd waren von einer seinen, fast fuissigen Sandschicvt be deckt, die sich wie Wasser ansiihlte An den Mauern waren Inschristeu eingetreten die von der ehemaligen Betst-Jung hcktühttcm Da nnd dort Spuren von Ge wehrkugeln, die durch den Stein gedrungen waren, und Blut. Hier wurde im Jahre 1917 der »Gutn« von El Golea, eine Eingcdorenentrnppc unter französischer Führung, von den Tuaregs überrascht und zusammen .g t« h a u e n. Am Fuße der Mauern deuten noch kleine weiße Steintaseln die Stelle an, wo man die Leichen ein gescharrt hat. Nun braust der ewige Wind dcr Wliste über das Fort hinweg und riittelt an den Mauern. Da und dort löst sich ein Stein und stürzt, dtc unendliche Stille entweihend, donnernd zu Boden. Jn einiger Entfernung fanden sich Ueberrestc alter Ossiziersbäuser und inmitten der Ruine eine gestürzte Säule, aus deren Sockel eine fast unleserlichc Inschrift von der Er mordung einer Patronille berichtete, die hier tm Jahre 1897 von den Eingeborenen übersallen wor den war · Einige Tage später gelangte ich an die Höhlen von « A i n- G u,e tta r a , die viele traurige Erinnerungen bergen. Im Jahre 1917 wurden hier drei Automobile, in denen sich französische Flieget befanden, von den Tuaregs ans dem Hinterhalt angegriffen, die Jnsassen erschlagen und dies Fahrzeuge nacheinander angesteckt. Jn der Tiefe des Tales befindet sich unter steilen Fel sen, geheimnisvoll und tief, der alte Brunnen von Atti. Riesige Palmen beschatten den diisteren Platz. Das bewegungslose und dunkle Wasser erinnerte mich an den Eingang in die Unterwelt. Ich vermeinte, den Nachen des Charon iiber die glatte Fläche dahin gleiten zu sehen. Einige Tage weilte ich als Gast bei dem König von Hoggar, dem Land der Autinea. Er schenkte mir zur Erinnerung Schwerter aus dem Jahre 1768. Wir gingen zusammen an das Grab des Gene rals Laperine et de Forteanld, des Einfiedlers der Sahara. Der König sagte mir: »Der General war unser Vater. Als er fühlte, daß es zum Sterben ging, kam er durch den Himmel wieder zu uns, um in unsrer Mitte zu schlafen.« Als ich Hog g ar verlassen hatte, begann der schwierigste Abschnitt meiner Reise. Die Durchguerung von T a n e z r u f, des D u r it l a n d e s, in das man sich nur in Begleitung von mindestens 30 Mann wagen sollte, dauerte 22 Tage. In dieser; Zeit habe ich kein lebendes Wesen gesehen.« Jch habe Durst und entsetzliche Hitze gelitten. Zweimal bin ich den Lageru »der marokkanischen Räuber nahe gekommem aber ich hielt geraden Weg, de n n ich wollte allein die Wüste durchaueren. Am 12. Juni erblickte ich4 von einein hohen Sand hügel das breite Silberband des Nigety mit seiner üppigcn Vegetation an den Ufern. Ich fühlte in diesem Augenblick mit den 10 000 Kriegern des Xenophon, die auf dic Knie fielen und unter Freudcnträncn aus riefcm »Thalatta! Thalatta!" obgleich ich persönlich überzeugt bin, daß ein Fortleblcn nach dem Tode nicht existiert. Aber ich will mich wenig stens auf alle Eventualitäten vorbereiten, falls ich mich in einem Irrtum befunden habe.« Neues vom Tage Schwesz Faltbootungliick aus der Saale I Die Studenten Rieckaug Charlottenburg lund Kohle aus So m merfeld unternalmieu, wie aus Jena gemeldet wird, am Montag trotz dec- Hochwassers eine Fahrt mit einem Segelialtboot auf der Saale von Rudolstadt nach J e na. Bei Burgau wurde das leichte Boot kurz vor einem Wehr non der Flut in einen Strudel gerissen und kenterte. Die beiden jungen Leute versanken in den Fluten. Ein junger Mann auc- Bnrgau konnte mit eigener Lebensgefahr den Studenten Rieck retten. Die Leiche des Studenten Kohle ist bis-her noch nicht gesunden worden. » Ein Vater von feinen Kindern ermordct Ein aan in den Zeiten, da Mord nnd Totschlag fellist in Familien san allxiiqlikli geworden sind, nu glaublicheg Verbrechen hat sich, wie aus H e i l b r o n u gemeldet wird, in Thalheim abgespielL Dort wurde der 52iähriae Tagelöhner R ji a c r nach kurzem Streit von feinen Kindern erschlagen. Während der stährige Sohn in Gegenwart der Mutter den Vater am Boden festhielt, schluan die leährig e Toch ter und zsveil4- und 12iiibriqc Söhne mit Laufen maren Grenzpsiihle errirhtei toordeu, die beiden , eng verbundenen Gemeinden tonrden durch eine mill kiirliehe Grenze, die dac« Land Salzbnrg oerstiiinmelte, voneinander getrennt. Handel und Schiffahrt litten darunter, eine tiefe Verdrossenheit hatte sich der Be nölterung bemächtigt Aus dieser Stimmung entstand das non tiefer Friedenssehnsncth eriiillte Weihnachte lied. Der Pfarrer Mehr brachte seinem Freunde, dem Lehrer Gruber , ein kleines Gedicht nnd bat ihn, die schlichten Strvphen zu oertonen. Gruber nahm das mit zitterinen Buchstaben beschriebene Blatt Papier in seine Arbeitsstube nach Arnsdors mit, las die Stronhein bis-er sie ansioeudia wußte, nnd der Stern non Bethlehem strahlte iiber ihm. Die Melodie flog ihm zu, als niäre sie ihm von den Engeln zugesiiistert .loorden, die in der heiligen diiaiht den Hirten erschienen sind. Jn der Christnacht teils sann der Chor der St.-:liitola-.t’iirche in Obern dors, oon oersshioebcnder Musik vieler Gitarren begleitet, zum erstenmal dass Weihnachtdlied Schtoielige Hände falteten sich zu audiiehtigem Gebet und die innige Frömmigkeit dieses- Liedes riihrte viele zu Tränen. Alo dann der Pfarrer die Kanzel bestieg: »Friede ans Erden nnd den Menschen ein Elikohlgesaiten!«, da ging eine inbriinstige Friedenssehnsnkht durch die kleine Ge meinde. lind iu dein leideitichaftiichen Drangs der Friedensbotschaft Geniige zu tun. legten die Vertreter der dnreh den Krieg getrennten Gemeinden Oberndorf nnd Laufen das- seicrlikhe Gelübde ab, dasz ihre Ort-« sthaften sich auch in der Trennung nie zusammen aehiirig betrachten sollten.· Tag Lied non der heiligen Nacht aber slog ans deut salzburgisshen Torf in die Welt hinaus-« Weit iiber alle tousefsioucllen Grenzen ist eo längst zum Gemeingut der gesamten Menschheit geworden, die sieh nach Frieden sehnt. lind wenn auch Dichter und tionwonist dieses Liedes sa't unbekannt ge storben sind und die Kirche, in der das Lied zum ersten mal erklang,·dnrth ein Hnchivasier zerstört ist, so schwebt doch. ein Hauch non Unsterblichkeit, ein unneraisnaltkher Abglanz ieiter Weihnakht um das kleine Dort und nn ziihlige Menschen griisicn ec( im Geiste zu seinem Feste = Das Schiller-Garteuhnus in Jena. Aus Jena wird geschrieben, daß nunmehr das Schiller-(«starten »haus, das seither als Assistentenioohnung non der iilniversität Jena beniin wurde, als Erinnerunch stätte der Oesiezitliehkeit übergeben morden ist. Damit ist eine Anregung, die Goethe bereits gemacht hatte-, erfüllt. Die Wände der kleinen Wohnung, in der «Wailenstein«, die »kliiaria Stnart«, »Das Lied von der Glocke« und fast alle Balladen geschrieben wurden, tragen wieder die Farbe des ursprünglichen Aitstl·ichs. Zugleich wurde die Danneckerfehe Schillerbiiste in der Wohnung aufgestellt. . . Oette .- Spazier-stricken auf den Vater ein bis er hass: tot mai-. Hieraus versetzte die Tochter ihm noch einen Stich in den hale nnd der älteste Sohn durchschnitt ihm die Kehle Die Täter wurden verhaften Zwei Holzwetke in Flammen Jn der Edelhölzerverarbeitungöfabrik in Mep pen im Hannoverfchen, brach, wie aus Dannovex ge meldet wird, in dem mit großen Holzvorrötcn gefiixlten Laacmcbiiudc G r o ß f e u c r aus. Drei Fabrikgebckudc brannten bis auf die Umfassnngsmanern nieder. Nur das Maschincngebäude wurde gerettet. Auch das Sägcwcrk Deutsch-Evens in Hannover wurde durch ein Grtztfkfcncr mit den gesamten Lagcrbeständen ein oeä )crt. Eine New-York« Tänzerin als Einbrecherin Tic New-York« Polizei hat, wie von dort bek richtet wirb, eine junge Tänzerin Barbara D a n a bei einem Einbrmb in einem Hause des vornehmen Washington Sanare festgenommen. Die junge, unge wöhnlich hübsche Person hatte sich nanz wie ein gewerbsmäßiger Einbrecher durch ein otsenstehendes Küchenienster Eingang in das Hans verschafft nnd sub in einem Wandschrank bis 2 Uhr morgens versteckt gehalten. Doch die Schranktüre knurrte als sie herang iteigen wollte nnd die Tänzerin wurde von den Be wohnern entdeckt. Sie will angeblich in die Wohnung aus Gründen eingedrungen fein, die nichts mit Dieb ;ti;ihlzutlllcbätteii, über die sie jedoch nicht reden nne. Katastrophaler Damuibruch bei Pekiug Wie ans Pcking gemeldet wird, ist der Tamm des großen Kanals, infolge des Hochtvassers, nahe bei Euhsien in Westschantung gebrochen. Rund 150 Dörfer gingen in den Fluten unter-. « Letzte Nachrichten - - « xtttd Telegramme « sc nn rer Originaltelegramine Ist-urKnTichtdaxelnckauersQuellenanaabe aestattetl Wenn wir ablehnen —- B. Berl i n , 10. August. (Eig. Drabtberichtki Matt hat im allgemeinen angenommen, daß die in· London vereinbarten Friften automatisch »sich hinau·s - wiirden, wenn bis zun- Falligkeitøtermnn dem so. August, die Voraussetzungen des Abkoinmens noch nicht erfiillt seien. Diefe Annahmejtellt Heh, wie wir von zuftändiger Stelle erfahren, als irrig her aus nnd findet in den in London getroffenen Fid machungen keine Begründung . Wenn der Reichstag durch Ablehnung der drei Dameø-Gefetze· der dentfchen Regierung es un möglich macht, die Unterschrift nnter den Londoner Pakt zu setzen, so find in de m felbcn Augenblickdie in Londou·geiaßten Beschlüsse hinfälli g. Die Beteiligten haben dann wieder völlig ir ei e ban d. Damit wiirden gn gleich die Zusagen fiir die Räumung von Dortmnnd, Hörde nnd die Räumung der übrigen sofort zu rannten den Sanktiondgebiete hinfällig werden. Die Dentschnarionalen werden bedenklich B. Berl i n, 19. August. (Eig. DrahtberichtJ Wir hatten non vornherein es als wenig wah r - ich ein lich bezeichnet, daß die Dentfchnatioualen trotz der Fansarenftiiße ihrer Presse es jetzt ans das R i i i k o einer Reichstagsanflöfrin g ankommen lassen wurden. In der Tat scheinen sich bereits innerhalb der Dentfchnationalen Volkspartei it ar k e Bc - denken gegen eine Ablehnung der Don-eck- Gefetze geltend zu machen. Es besteht durchaus die Möglichkeit, daß, namentlich u n t e r d e in D r u ck d e r wirtschaftlichen Kreise innerhalb der Partei einer der von uns bereits angedeuteten Wege be fchritten wird. Natürlich find die Diu e lin Augenblick noch in Fluß- so daß eine beftincuite Parognofe fiir den lPslaus der Reichstagsfitzung fich noch nicht anfftellen c! . Senfationelle Verhaftnngen in Kattotvitz » O Hin tto w i tz, 19. August. Die Gerüchte, daß die vier Direktoren der Hohenlohu Werke verhaftet wurden, werden heute in vollem Umfange beftätigt. Es wurden verhaftet die Direktoren Desert, Pits, Schwarzer und Schmidt. Ofiiziell wird verlautbart, daß der Schaden, den der Staat durch die Steuerhinterziehnngen bei den ·sohenlohe-Werten erleidet, den Betrag von 15 Millionen Gulden iiberfteigt. Befoudere Seniation hat die Verhaftung des ehemaligen G e n e r a ld i r e k tors der HohenlohuWerke Schmidt her vorgerufen, der gerade in dem Augenblick festgenom men wurde, als er in einer Verfammlnng des Vereins der Berg- und Hüttenindnitrie über die Ergebnisse feiner Avnferenz in Warichan mit dem Ministerpräw deuten Grabiki nnd deni Arbeitsminiiter Darowiki referierte. Die nolnifche Presse fordert die Regierung auf, eine griindliche Revision ihres Verhältnisses In dein obenerwähnteu Jnduitriellenverein vorzunehmen = Die Entdecknna des Kalender-s der Mana. Als die wichtiaite und cntfsehenerreaendste Entdeckung, die bisher in der aknerikanisehen Archäoloaie gemacht worden ift, bezeichnet Dr. Thomas Gan n die Ent deetnna des Mann-Kalenders, die dem Archäoloaen der Harnard-11.uinersitiit Dis. Jos. Spinden gelun aen ist. Nähere Mitteilungen über diese Entdecknna wird Spinden auf dein AmerikaniitenMonareß in Gatenbnra machen. Die wichtiaften Einzelheiten teilt Gann schon jetzt in englischen Blättern mit. Durch die Feststellungen deg· amerikanischen Gelehrten ist en actunaen. die 21Jiaha-.«siultnr bis zum 14. Oktober 3373 n. Ch r. znriick zn datieren, so daß also das- Sllter der aeheimnisvollen Mann-Stätte auf mehr als lunn Jahre feitaeleat wird. Hunderte non arnsxen klininenstiitten nnd Tetnveln der iilteften ame ritaniirhen Kultur werden sieh jetzt mit Sicherheit datieren lassen. Dr. Spinden wurde zu feiner Ent decknna durch Venbachtnnaen geführt, die er iiher die Laae zweier großen Stetnmonolithen anstellte, die sich anf den Spitzen zweier Oiiacl in den Ruinen von Canan in Mittelafrifa befindein Tiesc beiden, etwa Z. Kilometer von einander entfernten Monolithen innr don non den alten lirbewohnern dain benutzt, nm die Stellung der Sonne am Himmel bei einem ganz he ftimniten Datum feitznleaen. Nachdem nnn einmal die zahlreichen kliiaymMonolithen als Gilfennittel erkannt waren, die dazu henntzt wurden, um Kalender nererhnunaen anzustellen konnte Spinden an ver schiedenen Tenkntälern die« Art der Zeitberethnnna dnrih die Mana nachweisen· Seine Eraebniiie werden durrh den heriwrraaenditen Kenner der Maria«-Kultur, Dr· Johanns-s 81. Morleir befiiitiat. : Ednard Stuckens Gattin gestorben Der Dichter Erd n a r d S tn ei en hat in Dorf S a a l e ck in Thürin aen, nsu er zur Sommerfrische weilte, einen schmerz lirhen Verlust erlitten. Nach länacrem Leiden verstarb dort im Alter non 46 Jahren seine Gattin. . · -- craelvesvek in der Frauentikthc Die nächste ti. Latei trseiner sann erit Mittwoch den 27. Ananit abends 6 ishr statt .finden. ts-« nsird daran erinnert, daf; diese Veranstalnsnaen nnr tnsi reger Teilnahmenutiiiliebender streite weiteraessibrt ( werden kennen- Vortraassolae wird noch bekannter-reden " » —: Watte-F Armbrust. der ltiidtiiehe Kauellmcitter »in Eisenale tn Dresden von feiner Wirksamkeit im Phili lmrinoniikhen Orchester bekannt, wurde. wie nnd aus Eisenach aeiehriciken wird. in Anerkennung friner Verdienste um das Eisenacher Miiiitlehen zum sta· dtii eh en Mnii s d i r e k t o r ernannt. : Lief-e Instit Fided, sinnendorsitrafie La: Genn«ild·.l nnd eine neue Auswahl des granhitchen Werkes von Emil N o l d e daneben Brot-ie- nnd Terrakottaolaltiken von Lairrent Keller hisrankturt a. M.i. c: Die nächste Ftihrnna dnrch die Glut tutenlammlaua findet dicien Donnerstaa den 21. Anautt ti klin- n inmitten-ö -imter Lettnna des Mut-es lis-. Walter Müller statt· Les werden die Tenkniisler der italienitksien Hochrenalsianee, tn erster Linie die Werte Michel-»meine erläutert.