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Dresdner neueste Nachrichten : 27.08.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192408276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19240827
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19240827
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-08
- Tag 1924-08-27
-
Monat
1924-08
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 27.08.1924
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-" -—-ss-s- LI. » ·N sen Rechtsantoalt Dr- srey wer-lich an wäre versucht einen schlechten S erz zu machen und die Ueberfchriii so aus ufassen,·2asi der Strafverteidiger von irgend kemandeni oder irgend etwas deäitiöstigt wer e: von der Strasprozesis ordnung, d e tsanwaltsordnung oder irgend einem anders esedr. Natürlich ist nichts dergle chen der Fall. Im Gegenteil. Der Verteidiger wird be nachteiligt, wo und wie der Gesngeber nur kann. Hat er Rechte, so tibt er sie aus f r andre. Hat-er Pflichten, so bestehen sie gegen ihn selbst. Als Organ der Rechtspflege, das er ist und auch nach dem Geseh sein glltq hat man ihm d e Anerkennung verweigert. Ein tieskind der Strafrechtspsle e wie kaum der An geklagte. Wohlwaislicher Unterssied und sichtbarlich sur das Publikum: statt richterlichen und staats anioaltschastlichen Samtes trägt er als Robenbesatz die Seide. Sitzt auch nicht auf erhöhtem Podiuni, son dern Stufen tiefer. Er muß sich Uselbst erhöhen. · Mit der Beteiiinstigun des erteidigers ist also vielmehr ein na dem Gesgetz strafbarer Tatbestand ge meint: wenn ein Strafverteidiger einem Täter nach Beziehung eines Verbrechens oder Vergebens wisse-it likh Beistand geleistet, uin igi der Bestrafung zu ent ziehen. Diese persönliche egiinstigung ist eine zu einer selbstaiidigen Straftat erhobene Versuchshauds »Inng, d«eren«Ziel es ist, einen rechtswidrigen Eingriff indic· staatliche Rechtspflege dadurch hervorzubrin en, dan die Verwirklichung eines fiir den Staat erwachse nen oder erwachsenden Strafanspruchs ans dem Ver gehen eines andern verteilt wird. Es ist also nicht, wie man im allgemeinen glaubt, Teilnahme an einem De likt, sondern eine oersuch e Strafver eiteln ug. Charakteristifch ist, daß ein besonderer Abschnitt des Strafgesetzbuches sich nur mit dieser Ve gzinstigung und Heblerei beschäftigt. Wenn man an nimmt, daß der Staat als Zusammenfaffuns der Ein-. zelivesen, in seiner Gesellschaftsordnung o er in den. Interessen seiner Mitoglieder verletzt, verpflichtet ist« diejenigen, die den echtsxrieden brechen, zu be-. strafen, so folgt aus dieser P licht auch ein Recht. Der« Uebeltäter muß verfolgt werden, wenn er verdächtig ist. Er muß verurteilt werden, wenn er schuldig ist. Und gegen den Verurteilten muß die Strafe vollitrectt werden. »Die Mitwirkung der Staatsanwaltsihaft und des Gerichts bei Erforschungbder zu einer Verurteilung nötigen Feststellung er o fettiven Wahrheit regelt das Gesetz, die Beteiligung des Verteidigers ver schiveigt es. Eine Kollision der Interessen des An geklagten mit den Unsertichen des Staates kann oft entstehen. Eines über egenen und über-legten Men schen Pflichtgefühl und Gewissenhaftigkeit gehört dazu« einid in allen Zweifelsfällen den richtigen Weg zu; in en. Die Stellung des Verteidigers im Strafprozesse,; die im öffentlichen Recht wurzelt, hat nur«eine einzigel Kontrolle: das eigene Gewissen. Sie ist grund sätzlich verschieden von den Aufgaben des Staats anwaltes nnd des Richters, die ebenso wie das Ent lastungss auch das Belastungsmaterial herbeizuschaffen und zu berücksichtigen haben. Der Verteidiger hat nicht nur an Belastungsmomenien kein Interesse, sondern er hat sie nach Möglichkeit zu entkriiften. Das Reichs gericht erkennt ausdrücklich an, daf; fein Recht und seine Pflicht zur objektiven Wahrheitserniittlung eine be sondere Richtung nur auf die Nichtschuld oder die geringere Strafbarkeit des Angeklagten zu nehmen hat. Da aber praktisch der Staatsanwalt be müht sein wird - die Ausnahmesiille der Strafprozefz ordnung bestätigen die Regel —, das den Angeklagten belastende Material zu beschaffen und vorzutragen, bildet der Verteidiger mit seinen Entlastungen des An geklagten das entsprechend und unbedingt notwendige Korrelat dazu. Die öffentliche Rechtsordnung verliert durch den Verteidiger die staatsanwaltschaftliche Ein seitigkeit. Der Verteidiger stellt das Gleichgewicht der Wage der augenverbunsdenen Institia her. Eine einzige Erwägung führt zu der selbstverständlichen Be hauptung, daß der Verteidiger nicht zum Nachteile seines Mandanten dies auch nur in der mildesteii Form - wirken darf: sonst würde der Unverteidigte besser dastehen als der Angeklagte mit Verteidiger. Das Vertrauen in den Verteidiger-, das Emporblicken zu ihm als dem Retter, das Sichanklamuiern an ihn als die letzte Hoffnung, sein Ansehen, kurz, feine.über ragende Stellung im - wenn auch nicht Rechts-, so doch wirklichen - Leben würde unberechtigt sein, wenn dem anders wäre. Die beschränkten Rechte des Vertei diger-s aus Akteueinsicht, freien Verkehr mit dem verbafteten Angeklagten, Anwesenlfeit bei einem Lokaltermim Einsichtnahme in die Aus agen des An geschuldigten·und der Sachverständigen in der Ver mitersuclmng bergen Pflichten gegen den Staat in fich. Er hat sich bei seiner Verteidigung in den rechtlichen Grenzen zu halten. Diese sind, wie alle Grenzen, fsiissig, nnd immer wieder drängt sich die Frage auf: Wann ist der Zweck feiner Tätigkeit bestimmt und ge eignet, der Strafvereitelung zu dienen? Fälle. in denen durch M Raterteilnns dieslussithrnnsg der Flucht eine-. OF uldigten gefördert wird, in denen der Rat ges-neu seitd, die Unwahrheit zu sagen, sind selbstverst dliai pslistwidrig läut rasbar. Einwirkungen aus Zeugen u Sachner n dtgy Verändern oder Verschwinderlasfen von Ueber sit rungbstiitten sindeine Begünstigung Zweifelhaft ist schon die Ueberinittlung der aus Akten entnom menen Kenntnis von dein Vorlieglen ’ eines Ast besehls. Wenn dieser sisnaus die niersuchung ast bezieht, so- ist durch die itteilung der Begriff des Begünstigung-paragraphen »Bestrasung« destoan nicht erfüllt, weil die Untersuchungdhast keines e strasung ist. Ein Rat an den Mandanten, die Aus kunft zu verweigern, ist straslos, weil er nur ein Din weis aus ein gesetzlicheö Recht ist. Vlosze Meinungs äußerungen werden kaum je eine Begunstignngszein können. Ebensowenig, wenn beiDeliktem deren er folgbarleit von einem Strafantrag abhängt, die Zurücknahme des Antrags bewirkt wird. Die viel leicht wichtigste-sicherlich aber interessante-sie Frage ist, wie sich der Verteidiger zu einem ihm abgelegten Ge ständnis zu verhalten hat. Darf er trotz diesem aig Freisprechung ulaidieren? Er kann es tun, ohne si nach 3257 des Strafgesetzbuches der Begünstigung schuldig zu machen. Denn sein Antrag wird prozessual nur als eine subjektive Auffassung, nicht aber als ein Beweismittel gcwcrtet. Er würde auch manchmal mit einem »ich stelle dic Entscheidung anheim« seinem Klicnten schaden. Vielleicht ist auch der Gerichissaal nicht der richtige Ort zur Bekanntgabe innerer Ueber zeugungem Es wird also immer sür den Verteidiger eine der Gewissensfragen bleiben, siir die es keine all gemeinsgiiltige Regelung gibt, und die sich jeder selbst zu beantworten hat. M set Neu-we Its-weissen W, N. Paul Signac Aanarellanöstellnng im Knultsalon Emil Richter »Es ist Signae in glücklichen Momenten gelun gen, mindestens andeutungsweise dem Notbehelf des modernen Bildes, das unsre Wohnung zu schmücken vermag, die glänzende, ia eine ideale Form zu neben; den schönsten Fleck für die Wand, der sich am passend sten rahmen läßt und wenn nicht alles, mindestens das Wertvollste darstellt, was wir in einem vernünf tigen Heim brauchen: schöne Farben in schöner Form-« So urteilt MenersGräfe über Paul Signae. In den bei Emil Richter ausgestellten Aqua rellcu wird man diesen schönen Satz bestätigt finden. Sie sind unaemein sichere, geschmackvolle, ästhetiich vollkommene Werke eines Künstlers, der in Deutsch land zwilchen unsrer oft überwilden, oft nur stam mclnden Kunst doppelt fremd wirkt. Er zeigt Land schaften, in denen es ausfällt, daß Signae, der neben Seurat der erste Vertreter des Neoimpressionis muss tPointilismuN gilt, der reinen Theorie dieser Richtung nicht mehr huldigt, sondern die sormuebende Linie als wichtigen Faktor in seinen Bildern benutzt. Also auch hier nicht mehr eine immer weitergehende Steigerung in den technischen Mitteln. Es bleibt richtig, wenn man in Signaeö poiutiliertcn Bildern einen letzten Höhepunkt der physikalischen Logik er kennt, die das Schaåfen der Jmpressionisten beein flußte. Die neuen quarelle Signan sind in dieser Hinsicht ohne Zweifel Abfall vom früher Gewollten. Aber nur in den Mitteln seiner Kunst hat sich Signac ein wenig gewandelt. Was er ausdrückt, ist das gleiche wie früher, etwas, was wir in Deutschland kaum und seit dem Kriege gar nicht kennen: ein leichtes, unbesorgteg Fröhlichsein. Signae versteht es, überall in der Welt den schönen Schein aufzusuchen und festzuhalten. Alle Dinge müssen ein freundliches Gesicht bekommen. Was er auch darstellt, ob Meer,’ ob Strand, ob Stadt, immer ist es das Spiel der Farbe,v das ihn lockt. Manchmal bunt und hell gegen einandergesetzt, manchmal in den feinsten Nuaneen von Grau und Blau spielend. Es ist, als gäbe es keine Zweifel und dunkle Geheimnisse, als könnte man die Welt schon durch ein liebevolles Anschauen ihrer äußeren Gestalt begreifen. »Schön Farbe in schöner Form« mag wirklich die einzige Absicht und das Ziel dieles Künxtlers sein. Man darf nicht vergleichen mit deinywass entsche gråke Maler in ihre Werke legen. mittlxnen leidenschaftl en Mächten,«die3. B. aus Noli-es B rn, aber auch aus Corinths S nfsen sprechen. Es zist intere ant, aus« den Vergleich mischen den Sei-.- . Rkue schwere Smlavve der Spanier S« Paris, 26. Angnst sEigener Drahtberichu Die spanischen Truppen in Marakkp haben, wie soeben ans Madrid eingetressene Meldungen erkennen lassen, eine nene schwere Schlapne erlitten. Eben taia ist nach niertiigiger Belagerung in die Hände der Rislente gefallen. Die Garnison ist gefangen geno m m e n word e n. Es werden nachstehende Einzelheiten bekannt: Der Kommandant der Garnilon, Oberlentnant Sau Jaiö, der dein Unitnrm des Geg ners Tag nnd Nacht ersalgreich standgehalien hatte. suchte sich mit der Garnison nach Lama Verde durchzu ichlagen. Einigen Soldaten gelang es, das gesteckte Ziel gn erreichen. Die übrigen wurden bei Chentasa zntiickgedrängt. Joså gab Beseht. das gesamte Kriegs material zn zerstören nnd hat sich selbst. als die Ris lente in die Festung eindrangen. dnrch einen Schuß in den Kopf getötet. Das Direktorinm beabsichtigt, das hervische Verhalten des Oberlentnants in einer besonderen Mitteilung der Nation bekannt angeben. Frankreich ratäfizlert den Laulanner Vertrag Telegramm unsres Kozrrespondcnten « oh. Paris 26. August Die Kammer hat gestern die Diskussion über die Ratifikation des Laufanner Vertrags begonnen. Der Lausanner Vertrag ist bekanntlich von England, Ita lien, Japan, Frankreich, Griechenland und Rumänien unterzeichneh Die drei erstgenannten Signatarmächte haben den Vertrag bereits ratifiztert. Infolgedessen trat er in Kraft. Die Ratifikation durch Frankreig hat somit keine entscheidende Bedeutung, jedo wünschten die Finanzkreife durch die Debatte eine hin längltche Aufklärung über das von Frankreich in der Türkei vor dem Kriege angelegte Geld. Die Beträge, welche die französischen Banken und ihre Klienten vor dem Kriege in der Türkei untergebracht haben, Le laufen sich auf 9sMillionen Goldfranken. sn der Debatte erklärte der Marauis de la Ferronnays, daß der Lausauner Vertrag für Frankreich die Auf gabe seines Einflusses iu moralischer nnd wirtschaftlicher Beziehung im Orient bedeute. Er bat die Kammer inständig, den Lansanner Vertrag nicht zu ratifizieren. Herriot ergriff acaen Abend noch mals das Wort und wies auf die Notwendigkeit hin, die Debatte zu beenden. Er sagte u. a.: »Sonst waren wir im Orient stets die Ersten.«jetzt kommen wir erst als Vierte, um den Vertrag zu ratifizieren,« Schließlich ratifizierte die Kammer in einer Nachtsitznng mit 410 gegen 171 Stimmen den Vertrag. Pkohesiug ve- z a Irrt-ach- Schip«veu II B. Berlin, 26. August. ((s:ig. Drahtberichn Die Fiillung des amerikanischen Luftfchifics ~7« R Ill« ist« wie aus Friedrich-shaer gemeldet wisd, gestern beendet worden. Mit dem Probeflug wird für Mitt woch gerechnet. Die größere Probefahrt, die nach Berlin geplant ist, wird b i s n ach S ch w e d e n ausaedebntwcrdem - boren 1859) und den Pariser Signac igeboren »1863) hinzuweisen. . In Signan Werk seblt jede Absicht auf einen be deutenden Gehalt. Dies macht seine Wirkung so rein. Dem Wasser vor allem gestört Siguacs Liebe. Mit einer Sparsamkeit der Mittel, die uns sein unerreich tes Können zeigt,·mit ein paar kurzen Strichen, em paar leichten Farbflecken, weiß er »das leise Flim mernde. immer Bewegte der Oberfläche des Wassers zu geben. Wichtig fiir die Erkenntnis seiner Art, die Welt m sehen, find »Die Ansicht aus Avignon« und »Der Blick über einen Fluß auf eine Fabrikstadt«. Auch die Darstellung der majestiitisch-machtvollen« Architektur iu Avianon oder der entsetzlichsten Fabrik verändert; den Charakter, die» harmlose Fröhlichkeit seiner Amtarelle nicht. Er versucht es gar nicht, die Dinge auszuschöpfen Alles wird ihm Objekt zur Farbstudie. Man sehe sich die zarten, subtilen Töne an, mit denen die Fabrikstadt gegeben ist. Man betrachte, wie er den Rauch in lustige Wirbel dreht, ihm alles Lastende, Vedriictende nimmt. Jn Deutschland hätte jetzt kaum einer den leichten Sinn. die Welt so zu sehen. Der Franzose bat ihn, und es entsteht etwas Köstliches, etwas Erfreuliches. Der Deutsche allerdings kann nicht immer mit. Es gelingt ihm auch in der Kunst nicht, die grausigen, geheimnisvollen Dinge durch eine noch so köstliche Oberfläche zuzudeckem Wo Signae mit dem Auge blinzelnd sich an dem schönen Schein erfreut, versucht Corinth z. B» den Schleier aus zureißem die letzten Geheimnisse sichtbar zu machen. Kühl, klug und überlegen erscheint uns, was der Franzoie malt. Wir bewundern ihn, ohne aber die Liebe zu den Unsern aufzugeben, die die Harmonie, die Vollendung nicht dadurch erreichen wollen, daß sie vom Hiißlichen und Bösen wegsehen,'sondern es als wesentlichen Teil in ihr Bild von der Welt einstellen. · llilriebrund Gut-litt- = Metell-um des Sächsifcheu Staatstheaten Sch a ulf pielh a u B : Donnerstag (außer " Anrecht) wird a S thvorstellung zu Goethes 1751ähs riqem eburtstafkk - ~thigenie -auf T aneig« gespielt Der bend wrd eingeleitet durch das Adagio aus dem Streichquartett Werk 74 von Beethoven, vorgetrazen vom StriegleriQuartett Johannes Strick-ler; rlch Düfedau,ißichard Rote-by ,- alter « Schtlling). Sodann Beicht « Paul Wlecke Goe tb c Ox. ~8 an eig u n s«. te Jphigenie spielt gnttttmta Zsrzhchsdie übgizeitåådiollgtwwsmiilädkäxply -mnee, "n egqun « er«»«e»,- e »M: -W. Um Liegt-. ~-—«- »Es- « USE Dies Aussprache im Reichstag Gesunden-i M Dr. Herst- -: Wsse unsewa des Kanzler- -« Zofe-de Mzeueu s, . Deutscher Reichstag · M. Sihung vom Sti. August vDZ. Berlin, 25. August Its-K der Rede des Abgeordneten Dr. Betst sDeutf nai.), die wirtim größten Teil der gestrigen Auslage bereits nachdruckten, und in der er, wenn auch in vorsichtiger Komm fiir die Ableknungxaller Gut achtengesehe ein atund fiir Herbeifii rung neuer Ver handlungen mit einem Für Deutschland günstigeren Ergebnis plädierte, ergri f das Wort Abg.-Hilxerding (sz.). Er erlltirte, Dr. Hergt babe zwar scharl ritisiert, aber kei n e n besse r e n We g weise n dnn e n. Auch vom sozialist schen Stand punkt aus sei das Londoner Verhandlungsergebnis keine ideale Lösung, aber zur Zeit die einzig mögliche. Er wies vor allen Dingen daraufl bin, daß die Reichs bahn nach dem Londoner Protoko ein deutschesunters nehmen bleiben werde, während Stin ne s seinerzeit die Auslieferung der deutschen Eisenbahn an eine inter nationale Gesellschaft betrieben habe. Die Ablehnung-Z -politik der Deutschnationalen bezeichnete .er als Hafardspiel und forderte schließlich die quldsung des Reichstages, der mit seinem kommunistischi entsch nationalen Block arbeitsunfähig sei. Abg. Dr. Kaas (Zentr.) betonte, daß in London im Vergleich zur bisherigen Rechtslage bedeutsame Ver besserungen erzielt worden ieien. Vor allen Dingen durch die Teilnahme Americas an der Reparations tommission und durch das Verschwinden Poincarcäs. Eine Ablehnung des Gutachtens wäre gleichbedeutend mit Vernikhtung der deutschen Wirtschaft Das beseyte Gebiet lehne ! dieJllusiousvolsitit der Dentschnatioualen imit aller Entschiedenheit ab. Bei Ablehnung des Gutachtens würde der Separatismus abermals sein Haupt erheben, und General de Metz habe in der Pfalz bereits für den Fall einer solchen Ablehnung seine Fühler ausgestreckt - Abg. Frau Gohlke (Ruth Fischer, Komm.) polemis siert zunächst gegen die Sozialdemokraten, die sie als »unbezahlte Lakaien der deutschen Bourgeosie« bezeich net-. Sie erklärt, daß alle, die den DatvessPlan als rettendes Programm darstellen, Schrittmacher des amerikanischen Kapitalismus seien. Sie ironisiert die angebliche Friedensliebe Macdonalds, der seinen Gästen auf der Konserenz das Schauspiel einer Flottens parade geboten habe. Infolgedessen sollten auch die Sozialdemokraten trotz ihrer amtlich beschei nigten Aderverkalkung in Mardonald nicht den Apostel des Weltsriedens erblicken. Manche sagten, weil Herriot ein guter Kerl sei, habe sich die ganze Welt verändert. Aber das sollte man selbst in der Kinderstube im Deutschen Reichstag nicht mehr erzählen. Leute, die noch nicht ganz verblödet sind, was man von einem Reichstagsabgeord neten schwer verlangen kann Große-Heiter keit), sollten doch die wahren Motive Eng lands erkannt haben. Sie schließt ihre Rede mit der Erklärung: Fort mit dem Londoner Proto koll. Es gibt für Deutschland keinen andern Ausweg als das Bündnis mit Russland Abg. Dr. Cnrtius (Dcutsche Volksp.): Wir halten eine Ablehnung des Gutachtens für unmög lich, obwohl wir über das Ergebnis der Londoner Ver handlungen in vielen Punkten enttiiulcht nnd verbittert sindz London darf aber kein A bschlu B,.sondern nur ei n An f acin g fein. Die Politik LPer Deutschnationalcn müssen wir ablehnen, denn die nnahme ist angesichts der großen Gefahren für unsre Wirtschaft zur Zeit das kleinere Uebel. Nehmen ivir das Londoner Abkommen an,’so schlagen wir den Poinearisten die beste Waffe ans der Hand. Nur aus diesem Wege können wir den deutschen Rhein und die deutsche Freiheit wieder gewinnen.m » , Abg. Wnlle (Deutschsoz.) bezeichnet den Londoner Pakt als einen zweiten Versailler Ver trag. Der Katastrophenpolitik der Regierung Marx müsse ein Ende gesetzt werden. Die Nationatsozialiften lehnen daher einmütig die Gesetzentwürfe ab. »Dekl rufe»b»ei den-Pationglfozjalistxth Abg. Erkelenz lfDemJt Die nationalen Hetzer in Frankreich und Deutschland arbeiten einander in die Hände. Wie Poinearå in Frankreich, so haben auch die deutschen Nationaliften abgewirtfchaftet. Wir halten die Londoner Vereinbarungen keineswesis für vollkommen und halten Schwierigkeiten bei der Durchführung nicht für ausgeschlossen, aber wir hoffen, daß d e r n e n e G e i st, der von London ausgeben foll, sich besonders bei der Rückkehr der Ansaewiefenen nnd beim Auftreten der Syatefveace f »unter aller-kaljxst«f«:—eiii"tiikc7 tannter Brief Tollle Tolstoi hat bekanntlich in einer eigenen Schrift Shakespeare in Grund und Boden kritisiert. Daß er an diesem merkwürdigen Urteil auch noch in seinen letzten Jahren festhielt, beweist ein längeres Schreiben an den deutschen Literatnrforscher Eugen Reschel vom 2.515. März 1907, das jetzt im Most-quer Tolstoi- Mnseum ausgefunden und in der neuen Moskauer Zeitsicxzrift ~Ruszki Sopremmennik" veröffentlicht wor den t. Oefchquesdtden an's-Orten steil-. du«-spu dioner tut-innen seh-te ist uns-»wicht, aber wirbetrachteu es als eine wichtige Etappe aus dem Wege zu einer besseren Zukunft. Neben diesem Repatationsabkommen brauchen wir nun ein zweites Repqrationsabkonmeu zwischen den chmächeu Arbeit geberuundskbeitnebmetn - Rekzchkiauzled 111-. Matx wendet sich schars gegen einige Bemerkungen des-Abg. Bergt,.bie gegen benßeichspräsidenien den Vorwurf enthielten, er babe seine Amtsbesugnitge überschritten und parteiisch gehandelt. Diese but aus grund l-) sen A n g riske seien eine bedanerliche Verleyung ber notwendigen chtnng vor der Staatsautoritäi und dem Staatsoberhaupt. Dem Abg. Wnlle gegenüber betonte der Reichskanzler, die deutsche Regierung ver säume reine Gelefenbeih Auzlliirung iiber die Kriegsschulb rage zu s assen. Dasan aber nur aus dem Wege streng historischer wissenschaftlicher Forschung geschehen. Gelächter rechtö.) - Mit diesem Lachen werben Sie die Welt nicht überzeugen Beifall bei der MehrheW Die Vertreter der Oppo. sition waren nicht in der Lage, einen andern Weg qcz das Dawes-Gtitachten zu weisen. Ehesie das nicht kögttietk, muß ich mir ihre Kritik verbitten. iLärm re s. Die deutsche Reichöregierunk iii entschlossen-. in voller Loqaliiäi und in ir ediertiaer Gesinnung das Dmesaniachien duräzufiikreäe und sie rechnet dabei qui dieUnierittiimnades Abstaqu (Beifall.) Wir legen Wert darauf, dem deutschen Volke über unsre Lage volle Klarheit zu verschaffen. Das deutsch- Volk hat darunter gelitten, daß das nicht immer ge. schelten ist. (Lelihafte Zustimmung.) Durch Fan· faten und Trompetenqefchmetter wollte man das Voll in eine Begeiiterunn treiben. die un möglich anhalten konnte. Von meinen Ausführungen vom Sonnabend habe ich nichts zurückzunebmem Sie sinddvon der Opposition in keinem Punkte widerlegt wor en. Fels lage nochmals ganz offen: Ich lebe die Euc wick ung der Dinge außerordentlich o eisi ut i ft il tli an, wenn das DgwessGutacklten abgelehnt wird und sder Londouer Vertrag gescheitert ist. Dantz scheint mir allerdings alles aus zu fes n. Zu der Hoffnung auf neue Verband-nu gen gehört ein Duft-nisqu den iti nicht teile. lLärm rechts.) Die Opposition der Rechten arbeitet heute mit dem Begriff der Gerechtigkeit und der öffentlichen Meinung der Welt. Als ich vor einiger Zeit vom Weltgemssem von der Gerechtigkeit nnd öffentlichen Meinung sprach, da« wurde ich geradevoii der rechten Seite mit H o h n geläch te r empfangen. (Lärtn rechtN Eine Ab lehnung deg französischen Räumunggvorfchlages in London hätte eine geschlossene - Einheit-. fr o n t d e r A l li i e r.t e n gegensuns geschaffen. Das ist uns über-kennend klargemacht worden. Nicht die deutsche Regierung schließt die alliierte Front zu sammen, das aeschieht vielmehr durch Reden wie die des Herrn Wulle. Die Nationalisten im franziiiiichen Parlament und im Deutschen Reichstggzversen sich gegenseitig die Mille äii tLiirm rechts. iAbg. v. Grneie sNat.-Soz,l rast- Jammervolle Mänchenti Eines muß ich den Nationalsozialiiten sagen: Wenn Sie mit Ihrer Aaitatiom wie sie in den legten Wochen ge trieben wurde, fortfahren . . . . Die nässbsten Worte gehen in dem tosenden Lärm der Nationaliozinliiten, den sie mit drohend erhobenen Fäusten vollführen unter-. Man hört nur die Rnfe: »Wir-nehmen den Kampf anfi« Erst nach neramner Zeit iiinen sich die Nationniiozinliiien der Mahnung des Vizcnriifidenten Dr. Rteßay die Plätze wieder ein zunehmen- - » Dr. Marr (sortsahrend): Wenn Herr Hergt uns vorwirst, wir hätten nicht die Bankiers zur Verstärkung unsrer Position in London ansgcnntzi, so weiss ich nicht, wie sich das mit seiner Berufung an den sieg haften Reehtsae d a n k e n verträgt.- Wir hätten nicht freiwillig zu unterschreiben brauchen, sagt Herr Hernt weiter. Wenn wir uns in London aber einem Diktai gebeugt hätten, so möchte ich einmal sehen, wie wir bei Unsrer Rückkehr empfangen worden richtung des Ruhms von neuen Shatespeares, der nur aus die Dummheit und die Stunwsheit der Presse und des großen Publikums begründet ist. th erwarte auch dasi der Niedergang der menschlichen Intelligenz sich mehr und mehr bemerkbar machen wird, nicht nur in der Kunst. sondern auch aus andern Gebieten, m Wissenschaft, Politik und besonders in Philosophie —- kein Mensch kennt heute mehr Kant, aber alle kennen Nietzsche. Dieser Niedergang wird in dem voll kommenen Zusantmenbruch unsrer Zivilisation aipselm wie esbeiden Aegnptern, Babyloniern, Griechen und Römern der Fall war. Die Psychiater wissen- daß, wenn ein Mensch über alle Dinae spricht, ohne darüber nachzudenken, und nur das Maximum von Worten im Minimum der Zelt heraussnrudelti will, das ein aesährliches.. aber nur zzt wahres Zeichen für den Beginn einer Geisteskrankbcit ist. Und wenn der Patient in· diesem Fall sest davon überzeugt ist, das; er alles besser weiß als alle andern, dann ist die Geisteskrankheit außer Zweisel,· Unste. sogenannte zivilisierte Welt ist in dieser gefahrlichett und traurigen Lage. Das verkehrte Urteil der gegen wärtigen Generation, das sich nicht nur in derueberi schätzuna zShakespeares sondern in der ganzen Stellung zur Wissenschaft, Politik. Philosophie und Kunst anvert ist« das wichtigste und hauptsächlkkhste Zeichen für den drohenden Untergang.« »Es-sind weis-, ich ganz sicher«, schreibt hier der Weise von Jasnaia Poljana. »Und das ist, daß nicht nur die Mehrzahl der Stücke, die Shakespeare zugeschrieben werden, sondern alle insaesatnt, »Hamlet" nicht aus genommen, nicht nur das Lob, das ihnen gewöhnlich zuteil wird, nicht verdienen, sondern, vom künst lerischen Standpunkt aus, unter aller Kritik sind. Man wäre geneigt, sich darüber zu wundern, wie Leute, die Jbr Buch gelesen haben, noch weiter von diesen Scheinschiinbeiten Sbakesveares sich ge fangennehmen lassen können, wenn man nicht wüßte, dafz die Menge, weil sie bei der Beurteilung eines Kunstwerkes kein eigenes Urteil bat, bartnäckia wiedderboltcit wagchibrschoxm der Mlebrheit ätngeprggt , G wor en » . « reb vor anger et ti er : kp kaum ük Mittwoch. Overnhaug: e- Shakcspeare, fest davon überzeugt, daß es mir nicht schkpsscnk-zchquspjfelhausz Hasemqkmg Töchter-C As gelingen würde, irgendioen zu überzeugen; » ich - Opex am Albertplatz: »Orpbeuö in der Unterweltz wünschte nur öffentlich festzustellen, daß ich mich nicht Zis. Neues Theater-: Gesikzossem Residenztthsks von der-allgemeinen Meinung über Sbakesveare habe »Das Schwarzwaldmädel«, s. VUPUVMMM lassen «« s« « « = Mitteilung der Oper am Alberti-lata Jnfvlge In unsren Tagen sind es die Massen, die sden Wert Erkrankungen von Mitgliedern kommt am Mittwoch von Kunstwerken bestimmen. Und in einer Menge find »O rp beu s in d cr- U nter w e It« am Donnerstag es die Dummen und die, die unfähig find, Kunst zu »Der MaskenbalP und am Freitag »Oktav werten, die immer die,Mebrheit.babe-n. Desbaslb ist letto« zur Ausführung. Den Rigoletto singt Ernst ditedöfisengkchå MSeinung user Kiånst geti? ein Jrfiuitfi Pvssvmi alsGasL - , st Mk u en u . owarse zu aen e en, un o t = Kirchenkomvoni n Mitteter ge or es beme- da die Wirkung der Presse mehr und mehr Der Domberr beim Vrkxeseg tZonikapitel Jgnaz MU dabin gebt. alle die zu vereinen- die in Kunst und met-, wohl der bekannteste« Ko pouist taibolisches Philosophie unverantwortlich sind. So ist es mit der Kirchengesänge der Neu-seid ist, Migåziw in Br xen Ak- Kunsr. - in der Literatur-, Musik und Malerei aibt sez starben. Seine Kompositionen, essen, Litaneietts erstaunlichesßeispiele fiir den Erfolg und· die Bei Gradnalien, Weihnachtss, Kartvochens nnd Saite qunderung von Werken, die nicht nur künstleriscb mentsgesänge werden ebenso in allen katholischen kwertlsos sind, sondern auch vollkommen des gesunden Kirchen gesungen- wie seine Riechenliedey insbesondeäk iMegchenverstandesentbehren. s. . . seine Pers-Jesu- und-seine arieulieder. Mütze-» eswegens hoffeichmichtsnur nicht, daß die falschen außerdem Verfasser grunleender theoretischer Js- , - Anschauungen über Sbakespeares und andre alte über Kirchenaesang unlimr enmusik. Für seine Bettn Sigmftställeks sich änenne keine fäzmeönum gie Leute Fuge um Febåatbolige Kirchenmnizsit muss-END .n taro me rzu rann-ver n eniver ··en, ans ap sum- e men mmerer u vom . msmsweateiLlM-m tei- wadie Ist-« m-WsmM ges W I stetig ZEISS-« auferlegten s e use m m e . sscbcl DI M die sofo- DREI Ma. sit solange-i 1 er. at e leiustsbluss d Auf ZE derqutakhtö ee e r « 111-z Die bankgkgstfiäni u 1 s Rræzandwirt Abg. v. ( handlnu wissest Präsident Reichstag nu Ministern , Abg. Keil die verfehlte Währung-get non voraus-en Boden der Ei DawessPlam k im Saale.) W [ gebe, tnüsse e ! Reich eme Re Reich noch ei . mate, der mü Abg. Lcm verbreiteten s der Renten-no werde. Helsst Preis gewollt. die seitwätichk gro e nz wenn die Gefe Abg. Katz oder nicht, ein das ausbeute schafi nicht mel lage ab. , , Abg. Da-, Ablehnung de msit der Rente nur, ob die L Währung gar etwas Besseres setzen könnte. betten der Bat Deckung ausr mähkung zu s( Brei ng e r T nden Krc Ausland, wem Die 800 Millio! statt in drei U werden. Das teil für die La Rentenmark sid kommt ietzt n sondern auf m Abe Feder M Zug der A nuittiert jedes Lächeln. X Smttgat De u t fch c S bankentag eine Entschließu den Wunsch san-« Erörterung -ftel; nofvewrdmmg Kapitals-lustiger setzt, unter gr frellmmsvcrfahr einem nenn( Yo ld m eir ! w nannt Mitm- Pfleue des Pol strinag »Mit-sei arbeitet - Wagner i but-Mag des K. um l. Septembe Tagen erinnert, gckkönfc, auch i Da Wagner, z: ziehnngen stand brachte, der Mey lich gegenijbcrsta lich, Wagner von teiltmg zu mack läßt diesen darül armes junges M Teichen Herrn ve Siegesnachricht ( Preis nicht entg( Abgka indem HEXE sehen, esng klbst hat Humpe fandte dem Meis Perle-Thurm des «hlelt. 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