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Dresdner neueste Nachrichten : 09.04.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192404096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19240409
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19240409
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-04
- Tag 1924-04-09
-
Monat
1924-04
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 09.04.1924
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· Ei E N iH M THE i « « « IJ Cz rzs7 - U « » »I« 7.. "·««:-’ «’s-«. JIJW « Hi cbl » ...«":««I«.i VI ska ;i:««-d.« Biel wahrscheinlicher ist es, daß die vielleicht vor gekommenen Exzesse, sei es im Luxus-, sei es in der Eroiil Ciisbrigens zwei Dinge, die eng zusammenhängen), durch die wirtschaftliche Depression, die wieder in gerade zu beunrushigendem Maße Platz greift, eingedänimt wer den. Die Staatswittfchaft mag Ende 1924 vielleicht ge fundet fein igewiß ift es weg-en der unauögefetzt steigen sdcn Ansprüche der Beamten und Angestellten deines nvegs). Sicher dagegen ist, daß die Volks-wirtschaft krank if:. Wir haben eine hochpassfive Handels-bilanz, nnd da der Effektenexport aufgehört hat, wächst auch das Defizit dei- Zahlungsbilansz immer mehr an. Trotz dem rot iisliergehenid guten Gefchäsft auf der Frühjahrsimesse wird doch im allgemeinen eine erschreckende Stagnation im Gefchiiftsleben festgestellt, in der Produktion wie im -L«)andel. Es wir-d nur das Allernotwendigfte gekauft und nur das Allerdrängendfte bezahlt. Das Unwesen der langen Kreditfriften reißt beim Konsum wieder ein und damit die Notwendigkeit der Geldbeschaffung beim Er zeuger und Händler auch zu Wucherzinieir Dazu dom men ietzt die enormen Verluste der Spekulation in Effekten und Devifen. Im allgemeinen mag es- ia rich tia fein-, daß die Spekulanten kein Bedauern verdienen, aber auch nichtspekulierende »cffektive Effektenliefitzer". die ihr bißchen Bargeld, weil Anlagewerte nur fünf oder sechs Prozent tragen, in Aktien angelegt haben nndjdas hat ein großer Teil des deklaffierten Mittel standes-, um eine Zusbuße zum Einkommen zu haben, aeian —, sehen Tag für Tag den Wertfchwund ihrer Habe wachfein ihr Vermögen zerbröielt fich, und wenn das noch eine Weile anhält osder gar weitergeht. greift eine neuerliche Verarmungswelle um sich, stärker als die bei der Jnflationx Dann schwindet der vielgelajfierte M- .- «-,k · Seek saniernng i - st- seiest-W les-»s- sie-. e tun 111-IF- er Dr. sei-ei in P Iz- schen sereine eine Rede aebalten die so , Ist Wedint war. Er, delslen Energie nnd UWdie sudlnuddanleibe zur Sa eruna des Bud stn deuten ist« bat sich mit dieser seiner Leistung durchaus nicht iltr oufriedeu erbiiiri. sondern We neben der Santerung des Staatdbausbaltd auch noch die »Saniernna der Seelen« ern-irren. Er hatte nämlich ein Thääirs psrö in der Oper be-» sucht und dort die Wahrnehmng gemacht, daß Schul tern. Rücken und noch andre Köwerteile des weiblichen Publikum- etwad unsnreichend verhüllt waren. Er hat das sehr unliebsam vermertt, was nicht weiter ver wunderlich ist, wenn man erwägt, daß Dr. Seit-eh be vor er Regierung-Eies wurde« als Professor der Moral tbeologie an der Universität tätig war. Er hatte teine Gelegenheit, sich zu überzeugen, ob fein oftentlich aus gesprochener Tadel wegen des über-mäßigen Dekolleteb aus die Frauenwelt Eindruck gemacht habe, denn schon die zweite Galavorstellnng in der Oper led waren drei geplant) mußte unterbleiben, da das Publikum wegen der, enorm hohen Eintrittsvreife sich sernhielt. IEZ gibt eben fürdie überaus tostspielige Teilnahme an derartigen Veranstaltungen nur ein Publikum. nnd wenn dieses an der Wiederbelebung einftyier hdfischer Pwntfeste sich einmal sattgefehen, ist e dafür ein zweites Mal nicht zu habet-J Bei den sonstigen Festl vitaten aber war von einer Wirkung der Kanzlerriige nichts zu merken. Die Modesaldns diktierten nach wie vor den Zu- und-Abschnitt der Toiletten. Dr. Seloel laßt sich jedoch durch Mißerfolge nicht entmutiqen. Er hat in einer-späteren Versammlung den Bürgermeister als Landeshanvtmann von Wien scharf angegriffen und ihm vzur Last gelegt, dafz er als Rzekursinstanz die gegen Schmutzschriften und an stoß«ge Theaterstücke gerichteten Polizeiverbote fast immer aufhebe. Der Kanzler hat dabei einbifzchen itan aufgetragen, denn er hat davon gesprochen, daß eine ~Flut von Pornogravhie wie noch nie zuvor« sich letzt über Wien ergossen habe. Nun wird von zustän diger Seite festgestellt, daß diese »Flut« nur aus einigen Witz wenigen Büchern idarunter die ~Gareonne« von sitaueriie nnd ~Jama« von Kuprins und zwei Zeit schriften bestehe. Bei den Zeitschriften war der Kanz ler im Rechte, Bücher jedoch. die nur in Buchhand lungen gehandelt werden dürfen, können nicht durch administrative Verbote, sondern nur von Staats auwaltschaft und Gericht durch Konfiskation getroffen werden. Was jedoch die Theaterftücke betrifft. so be steht ein Zensurbeirat, dessen Gutachten richiunggebend für die Entscheidung ist. Freilich sollte, wenn die »An ftößigkeit« eines Stückes einmal festgestellt ist« das Verbot durch Zulassung von »geschlosfencn«, d. h. auf sogenannten Elnladnngcn beruhenden Vorstellungen nicht gemildert oder umgangen werden. Das ist» eine Komödie mit der Komödie - so gerade ietzt bei Wede kinds ,-Sonnensvektrnm«und Brust-s »Willst-n« —, denn »Einladnngö"kartcn erhält feder, der sie haben will. Eine zwingende Notwendigkeit, ein ~Bordell-dell« oder Sodomie von der Bühne herab zu demonstrieren, besteht gewiß nicht. Aber daß die »Seelensanierung« gerade dadurch hinter-trieben wurde, ist auch nicht zu glaubet-. Anqrtlsie in Sllllqn von Arnald Bronnen Uransstihrung im Deutschen Theater Berlin- 7. April »- Die junae Bühne lud zur Mattnee am Sonntag em, bei strahlender Frühliitassonne ein leidenschaftlich araufatnes Stück dieses sehr beaabten, aber selbst etwas anarchischen Neunaturalisteu. Ein DynamvwerL Die Dynamik der Maschinen, diese technische Unklarheit der Lichtftörung bei dennoch brennendein Licht mag uns tlarer sein als die Dynamik der vier Menschen. die hier zusammenstoizen Der Jnaenieur ist ein Mann non hartem Willen des Aufl-aus der Techniler ist ein tsztanndon hartem Willen der Zerstöruna. die Sekte tarinllcebtjpasswnierd die Stenottmistin leicht. Es zieht ists; em Ring um iene drei: bochstaplerische Energie, Leidenschaft der Sinne, Widerstand der Vernunft, Lauer und Verrat, Drohung des Mordes, Veraifs hing- ein barteö Aufeinanderltogän letzter Triebe. die alle Jnstinkte töten und nur den illen retten. Es ist ckne unheimlich aeladene Iltntnsnpijirelf Ins Neale sit-ersetzt - unwahrscheinlich. unmoalich7 ins Symbo ij·ikhe, Lnrifche proiiziert, glaubhaft durch die Intensi iat des Augenblick-L die -Akkumulation veraangener Ursachen in eine einsam geschlossene, schauerlich vulkas nische Wirkung. Man kann den Trua des.lnaettieurg, seine Rache an der dumpfen Liebe des Technikerönnd der Sekretärin, seinen Verrat an sich selbst, am Ideal der Arbeit, an der Verkettuna zur Frau, das alles kann Wir leicht in eine Irrativnalität auflösen und die E siliche Bühne verdammen, aber man bleibt aespannt As v der Kraft und Wirkung der Geaensiise,-der Ent laæznm der Gewalten, der übervollen Dramatil des Hllr eablicks. Wäredas alles flacher genommen. ginge Ists-int- Publikum. Tiefer aenommen. acht es auf die wen der Literatur. Sie werden in der Phantasie er at. Sie überschlagen die Plansibilität. Sie werden Mita- und neuer Dinge aewärtia, die aus Übaründen stehen« scheinbaktNatnraliömnT doch einer verborge nfpren Region ald frühen Noch nicht geordnet, noch selbst «anarchististli, noch blutig "taftend, aber Ahnung schwerer-Zukunft « » . Smardowiki in als Jnaenieur anbaedeichnet fcharfiund bitter. Watte-: Franks als Techniker M Tradition aldsStiL Maria Eis als Sekte ««. « »so-m wilder Verführt-um Franziska Kin z( stmwpifttn vwsweickler Neugier. Hilpert, derv ««,-··-- sent-bewegt es schne und hart. Es dauert EJ « · Stunde Es rast vorüber. Man bleibt »z; « ssattict ·ane Besinnung. -Dann blatichen die : «-.- sm-,Mmpa-kqi sei-an - is L Meile-Monatslo- W aus-wiss- , m nun-arm Tag für W Riese-Hase der englischen Regierung - Keine Dei-nisten des Lobi-km X Lenden. z M sni eine Inst-ge Held lind Ob des cnns eine Gelegenheit erdalten werde. kaendnelüe nenen sdinntdnngen destiglich der inter aliierten Schulden oder Reparationen gn erwägen.«lies nor ein Uebereinlonrnien erzielt werde, erlliirte Vian den-id. er dnde dieie Frage iedr irrgiiiltig ges nrstr. Uns eine Antrage Kennioortdn s. od die dritiiche Regierung in desng nni die V er i a i t nn g des Viirgerrneiiters oon Dortntnnd nnd anderer denticher Beamten ins Rndrgediet zn Rate ge nesen vorden tei. erwiderte Maedonnld, Gng l n täd werde nicht gn Rate gezogen. Es iei eine dei e nnd schwierige Frage, nnd die Regierung tne ihr mitg litdites. Die zweite Lelnng der Regierungsvorlage de treitend » Regelung des Beginnt-Irr zwilchen can-beste nnd nr io en Mieter-n wnrde nntefr großer Erregnng des danies wieder aufgenommen. Die Regierung machte Mit teilnnn non der beschlossenen Übiindernng der Klanieh von-nd die Irtlitiien Behörden den ntdeitsloien Mie tern die Mietzndlnng abznnedinen haben, nni eine Unsteeibnng ans dein Hnnieznwerdinderw Die-Kon serontioen nnd Liberalen fragten, ob die örtlichen Be isdtden rnit staatlichen Geidern entichädigt werden witt den. Mncdonnld gnd iin Berlanie einer ausführlichen Darlennnn. während der es zn z a h l r e i ch e n Zn - rnien nnd Unterbrechungen inm. keine direkte Antwort nni dieie Frage. Erim-ach von der· drinnenden Notwendigkeit einer Reform des ge samten Systems der Armes-gesetzgebung nnd sagte, die Mietoorlage rniilie als Teil der Regierungsnolitik be dandelt werden. Bald-ein nnd Asgnithgaben ihrer Unsniriedenheitmitder Rede Mac donnlds Ausdruck. Das Hans nahm den Antrnn Chnmbesrlnins, die Vorlage In rttckznzieden. mit 221 gegen 212 Stimmen n n. » (Maedonald teiltc darauf mit. daß die Regierung in følae ihrer Niederlage bei- der Abstimmung über die Mietziusvnlagc su i chst d am i f f i o nie r e n , iondern die Frage vsu sueuem iusExwägunq ziehen winde. - I- Wachfende Schwierigkeiten fiir Mach-noli- O London. 8. Avtiic iEig. Drahtberitlitj Die gestrige Abstimmung über· die Regierungsvorlage be treffend den Mietgesegeniwnrf läßt die Regierung in einer« schwierige-n Stellung gnr sit-. Die »Dann-Mail« schreibt hente früh dazu: »Man kann mit einiger Wahrscheinlichkeit behaupten. daß die Regierng nicht in der Lage ist. vie Vorlage erneut »ein-zubringen ielbii dann nicht. wenn sie noch einmal umgearbeitet würde. Nach den parlamentarischen Ge pflogenheiten muß ein Zeitraum von sechs Monaten verstreicheu, bevor das Kabinett einen nenen Entwan wieder zur Sprache bringen kann. Zu« den Schwierigkeiten in denen sich die Regierung beii finden iriigi vor allem auch der Umstand bei. daß M i t- Luxus, der auch jetzt lange nicht so tief greift, wie man, geblendet durch eine Anzahl Ueberreicher, meint; dic «Nuditäten« verhüllen sich gleichsam non-selbst und die Erotik lchrumpft ein. Die schwarze Sorge setzt sich wie dcr zu Tisch und zu Bett und verscheucht die Lust zu Ex zessem Mit der Einschränkung der Leibeslüiitc geht dann die »Santerung der Seelen« Hand in Hand, und der Kanzler wird dann- nicht zu klagen haben. Dafür werden ganze Schichten der Bevölkerung die neuerliche Minderung ihrer Lebenshaltung beweinen. Ali-der Der Arbeiters-riet der Ideale «ruus essen Vorwurf darin-machen, daß sie Vecckliisse Mit. ohne vorher Blicks-rathe nii der Bitteileitunq neuen-neu »- habet-X s i Die kannst-ruiniert Benannt-agent Politische nnd wirtschaftliche Probleme - Zwei Teil onferengen 0 London. s. April. iEig. Drabtbericht.) Die rusfifche Delegation ftir die englifch-rufsischen Verhandlungen wird im Laufe-diefer Woche in Lon do n erwartet. Der russische Geschäftöträaer Cba ro - man, bohere Beamte des Lluszenamtes und des Handeldamies werden auf englischer Seite unter ver sonlicher Oberaulsicht des Ministeroräsidenten Mac donald als hauptsächliche politische nnd wirtschaftliche Sachverstandige verhandeln. Auch der Unterstaats selretar»«inx Außenamt P o nsonb y wird an der Kon ferenz tatigen Anteil nehmen. Der Zweck dieser Kon ’seren,s ist bekanntlich, die noch zwilchen den beiden Staaten schwebenden und unaelöstcn Fragen zu regeln, und man erwartet, daß ein nener Vertrag zwilchen den beiden Negiernngen gnftande kommen wied. Dieser .soll· sodann auch den im März 1921 abgeschlossenen englisch-rufsifchen Handelöoertrag ersetzen · Nach der Plenareröstnuna der Konterenz wird diese sich in zwei Abteilungen teilen, von denen die eine sich mit den politische n, die andre sich mit den wirtschaftlichen Problemeu beschäftigen wird. Die politische Teillonsereua wird ihre Sitzun .gen im Außenamt in der Downina Street abhalten. ’Si«e wird eine große Anzahl von Verträgen zu über oriisen und sich mit zahlreichen internationalen Ab machungcn »Hu-besassen haben, an denen Russland seit. den napoleonischen Kriegen teilgehabt hat. Die wirt schaftliche Teillonferenz. die in den Räumen des Handelsamts zusammentreten wird, wird sich . mit zahlreichen Schuldenansorücheu beschäftigen Zu diesen zählen die russifrhen Vorkriegøschulden an England, seine Kriegsschuld, dte annasberndl fünfhundert Millionen Pfund beträgt, uuid zahlreiche Schuldenanspriiche englischer Privatgliiubiger.· Die Presse betont, dass bei diesen Verhandlungen sehr viel von dem Geiste abhängen werde, in dem diese Schnidenanfpriiche von englischer Seite aus· vorgebracht werden· Wie es allgemein heißt, solle sdie Regelung auch die Gewährung ausgedehnier Kredite an Rusilansd in England selbst mit einschließen-. Nach andern Presse stimmen liege auch in der Behandlung der künftigen diplomatischen. konsularischen usw. Beziehungen zwischen den beiden Staaten eine eminente Bedeutung. Die schwierige Natur vieler zur Debatte stehen-der Fragen iwerde es wole nötig machen, die Konsereniz mel) r e r e Wochen lang zu süshren » « . Osfiz i ell bestreitet man in London, daß L itw i now nnd Rothstein, die zu der russisichen Kommis sion gehören. die Einreiseerlaubniic verweigert worden sei. Die Namen dieser beiden rulsischen Persiittljchkciteie befinden sich gleichfalls mit auf der ossiziellen Liste der Delegierten, die vom Londoner Außenamt empfangen werden sollen Opposition in Mailand f- Mailand-» 7. April. fEig..Drahtberichi.) Das Waihlrefultat in Mailand bedeutet für die Fafeiften eine etwas nnanaenehme Ueber rafch un g. Sie find dort freilich init 58000 Stimmen durchgedrungen es stehen ihnen aber 90000 Stimmen der Oppvfittonsparteien gegenüber. Man glaubt. daß sich bei der Opposition viele Wähler gefunden haben, die sich öffentlich als Fafeiften ausgeben Von den 90000 Stimmen der Opposition entfallen allem Fund 50000 Stimmen auf Einheitssfozialiftem Maximaliften und Kommuniften.· Die Mailä nd e r Fafci ft en erhalten nur infolge des neuen kompli zierten, ganz fiir die Fafeiften zuge fchnittenen Wahlfnftems die Mehrheit- Da mehr als 25 Prozent der Stimmen auf sie ent fallen, gelten die 47 Kandidaten automatiska als new-sit Aus dem Wahlergehnis in Mailand dürfen aller dings keine Schlüsse auf die übrigen Teile des Landes gezogen werden. Jn Bologna, wo das Bollwerk der Sozialdemokraten war, sind die Fafciften mit erdrückender Mehrheit gewählt worden« Ein Pelord wurde in G e n n a und in Li g u r i e n aufge ftelli, w o 90 P r oz e nt sieh an den Wahlen beteiligten. Neben den Fafeiften erzielten dort die unitariftifkhen Sozialisten die meisten dtin«cmen. Wie ans Bozen be richtet wird, hat die deutsche Gdelweißlifte eine überwältiqende Mehrheit gefunden. vorfand, haben sich neben dieser Opernvavzade »Tief land« nicht halten können. Soll man d’Albert um dieses Werkes willen zürnen. das nichts mit großer Musik zu tun hat, das in seiner Erfindung wohlfeil, das aber ein dramatischer «Tresser" ist? Das deutsche Opernpublikum bat sich nun einmal eine Vorliebe iiik echte-Z Theater bewahrt. Es will unterhalten sein mn ieden Preis. Und das wird es im »Tiesland«. Denn hier lodert ein wirk liches theatralische-'s Temperament dLllberis Opern ersolae sind übrigens zum allergrößten« Teil aus Deutschland beschränkt. Ganz merkwürdig »ist die Mischuna des Blutes. das in den Adern der d Albert schen Qpernsianren fließt. Verwandt sind sie zwar alle untereinander, die ersten Christen ans den »Toten Augen« mit den Citoyenz der »Renolnttonsbochzeit«, die zierlichen Gestalten der ~lereiie" mit den spani schen Ddrslern des «Tieslandes«. Aber ibr Schöpfer mit dem französischen Namen. der deutschen Herkunft und der englischen Heimat stebt selbst zwischen den Nationen, wenn nicht über ihnen. Man bringt ihn, sden Opernkonwonisten, damit nicht aus eine Formel, Fwenn man die Quellen seines Schaffens von Wagner, ’ Leoneavallo und Puccini berleitet Er ist vielmehr ein viel weiter Gereister in der Welt, der unsrigen und der Opernwelt. Er spricht. wenn eg ibm darauf ankommt, in allen Opernidiomen, die es aibt. Vielleicht liegen hier doch die Berührungöpunkte des Komponisten mit dem Virtuosen. Vielleicht ware dAlbert der origi nellste Opernkomponist unsrer Tage geworden. wenn er nicht von sriibester Jugend an nnd ununterbrochen srenide Musik in diesem mckrchenbaften Reservoire, wie es das Gedächtnis eines modernen Virtuosen sein muß, aufgesneichert hatte. - Diese Verbindung des schaffenden und nach sihassenden Musikerö, früher eine Selbstverständlichkeit, die keine Ausnahmen zuließ. ist heutigesta s un gern-Mund ja ganz vereinzelt. Der nachstsafiende usiter von heute hat nichts mehr mit dem Virtuosen vor hundert Jahren zu tun. der selbstverständlich seine eigenen Werke spielte. dkllberts Sgaisen für-sein eigenes Instrument ist nicht umfangLvei . Das Theater hai eö ihm angetan. Ilqu als ehrer trat er nie; sonder-lieh hervorz- Kurze «cit war er Opernkapellsi meister; sehr wesentlich ist hingegen seine —Mitarheit an der Herausgabe der Werke Liszt-, wie wir ihm überhaupt auch noch« manch andre wichtige instruktive »Klassikerausqaben siir sein Instrument verdanken. Doch all dies nimmt in seinem Leben lange nith den Raum ein wie etwa bei Busoni. der neben lebert uielleieht der einzige lebende Musiker ist, der in gleicher Weise«alb-«Kpmponistunb Virtuosewirkt « · Wen ists-under Meduse-ist heute m MS wol-e Sorxe nin sdie Mieuins vertr ge in Paris Das Eingreifen der englischen sechste-Ins itelegrannn unsres ziorresvondentenj - »Ch. Paris. s. Inril l ilni Vorabend «der« Dlilleldorlee Verhandlungen siiber die Verlängerung der Nimm-Verträge hat eine AReise Gtresenninus in ciel in hieiiaen politischen steilen geradezu sensationelen Eindruck sen-albi. Er klärte doch der deutsche Inkenwinistey das-« die enn liltlten sanken den deutschen Judnltriellem die mit dek Wien-n wieder abschließen. keinen Kredit mehr neben würden. Obwohl iin Lanle des heutigen Tages ver sucht wurde. hiertiber ans London eine Aufklärung zu erhalten. ist bisder das erbetene Dementi dieser Streses want-schen Erklärung ausgeblieben Es wird amm nvintnen. duiz der deutlthe Bdtsthalter deren Beinean vorine Woche tiber diele drohende Eventualität i« Kenntnis gesellt habe. Wie sich der lranndlilche Mi nistexnriisident geäußert hat. das entstellt sich der diletti lithen Kenntnis. deth herrscht in Reniernnaskreisen leb baste Sorge iiber das weitere Schicklal der Nimm-Vet triinq die man als den eigentlichen Ruhr-lieu betrachtet sund deren Aufhebung wit der Wiederaufnahme des passiven Widerstands von deutscher Seite als identisch erklärt wird. In diese-n Falle ständen aber die Dinge 10, daß England daw. die Bank von England rnit dieser Krise ins Zusamntenlmen gebracht wird. Dr. Streic inann nannte die ennl schen Bauten nicht. aber man nlandt hier« dait es lich nnt die Bank von England handelt, die denißeithsbankuriisidenten Schacht beim Abschluß des Voruertrages tiber die Anleihe die ein schränkende Klausel uporprieln daß Ruhrindnstrielic, die mit der Mienen selthluilen halten« durch die deutsche Regierung nicht nnterittittt werden diirsen. Die Bank uon«England beurteilt demnach die-wirtschaft lichen nnd finanziellen Folgen der Nimm-Verträge ebenso pessimistier wie die dentlchc Regiernnn. Dicsc Tatsache wirkt hier lehr benurnhiqend nnd dsirste ans den weiteren Verlan der dinloniatiichen Verhand lungen mit London einen nachteiligen Einflan aus- , üben. Pvincaress Absicht. die Mienen-Verträge als voll zogeue Tatsache bei den Renarationsverhandlnnnen ans den Konsercnztilelt zu lenen. ist bekannt. Es wäre iür die Regierung eine harte Entttiulcktunn« wenn dieser Plan nicht verwirklicht werden könnte. Ein wertvolles Eiyqeitåndnis ve- imnzviifchen Rhetnlanvlomiteei Die higue kranoockhenaue und das comitå Donk in rive gemeine du Rbin haben im Verein mit andern chauvinistiichen Propagandaverbänden im Saale der geographischen Gesellschast eine Kundgebung für die Unabhängigkeit des Rheinlandes veranstaltet, wobei aush der sisolonialminister im neuen Kabinett Poincar«'s, Oberst Fabry, das Wort ergriff. Die Einladung zu der Versammlung war von einem Appell zugunsten der rheinifchen Separaiisten begleitet, der folgende Stellen enthält: »Wo steuern wir hin? Zur-Sehlapphcit und zur Schwäche für die endgültige Annahme der Vormund schast Englands. Wir haben die rheiniichen Separa tisten in verbrecherisrher Weise treulos verlassen. Das war unsre Antwort für ihre Hilfe. Nachdem wir den Separatisten Züge zur Versüanna gestellt und Säle für ihre Versammlungen reamriert haben, nachdem wir ihnen erlaubten, Geld zu drucken, und bestimmten dasz dieses Geld unter Androhung schwerer Strafen im besetzten Gebiet in Zahlung genommen werden müsse haben wir die Separaiiiten verlassen. Für nns ist das eine Schande. Der Haß «der Englander und der Preußen gegen den Separatnzmns genügt uns, um zu erkennen, wie wertvoll der Separatisten Sympathie für uns war. Mögen sieh die wahren Franzosen zusam ;menschlieslen und am Vorabend der Wahlen erklären, wozu diese Schwäche und dieses seige Nach-gehen ge zeigt wurde-« Mit diesen Aussahrungen der einladenden Komi tees wird bestätigt, was das offizielle Frankreich bis her immer geleuxgter hat, nämlich, daß die Franzosen den Separatisten · üge zu den FaFrten nach ihren Ver sammlungsorten und dort Säle s r dick Zwecke requi riert haben, daß sie ihnen erlaubten, eld zu drucken und dieses Geld in den Verkehr Fu bringen. Es ge nügt, dieses Geständnis der Unter tiitzung der Separa tisien durch Frankreich hierssestzustellem « Die englischen Befctzuugstmvveu im Rheintaud 0 London. 8. April. sEia. Drahtberiicht.) Squ die Anfrage eines Abgeordneten erklärte gestern im Juntcrhaus der Kriegsminifter, daß die en alisch en IBcsatzungstruppcn im Rheinland. 8666 yMann betragen. einer Lebendigkeit »und körperlichen Widerstandslrafi, die das namenlog anstrengende Leben eines inter nationalen Virtuosen leicht bewältiaen Sein Spiel hat wohl an Feinbeit der Anschlagsnnaneen einqebüßt« weil der Meister zum größten Schmerz seiner intimeren Gemeinde auch den Winter über wenig zu eigener Klavierarbeit tomint Aber von der binreißendcn Verve, dein herrlich überfchäumenden Temperament. das ihn am Flügel ü«berlommt. ist nichts verloren gegangen in den mehr als vierzig Jahren. die d’Lllbert bereits die Welt als Klavierspieler bereist. Sein Lehrer Liszt hatte einst»das Wort geprägt, ein alter Virtuoie tange nichts. dsllbert ist jung geblieben. iein Vir tuosenium ließ ihn nicht altern, und wenn nmb manche kommen-de Sind-n noch ein neues Wert von ilmi voll Sensationen auf die Bübne stellen wird: der wahre. große dsllbert wird der des Konzertvodinnis bleiben auf dem wir ihn nocb recht, reibt lange feiern wollen- Csrl lowa Perl- - Mussfolinis Wahlsieg X Ro m . 7. April. Rath den bis heute miiiaq ans 51 Proviuseu vorliegenden Wa h le rse b u i f fe u sind 64 P rozent der Stimmen site die Re fgieruuq abgegeben worden. Sie erhielt I 1 437 252 Stimmen-. Von den Minderheit-sparsam et hielteu die Italienilche Volkspartei 242 978 Stimmen. die qcmiißiqien Sozialisten 158 642, die maximuliltiicheUl Sozialisten 150 055. die Kommuniiten 87 881 nnd die Republikaner 89 610 Stimmen. Die Wahlbe t e i l i - sung betrug 62 Prozent und überstiea damit die Beteiligung bei allen frshereu Wahlen. Engen d’Albert l Ein Pianist der hoben Schule, ein anw- ernsthafter Klaviervirtunse, der seinem Publikum noch nie sont-es sionen gemacht hat - und ein notmlärer Opernkouwos nist, der mit unerbörtem Raffinement· mit einer ans Lalzive arenzenden Melodik sich alle iene gewann, denen seine Beethoven-Abend zu schwer, zu an strengend waren. Ein seltsamer Zwiespalt! Ein kleiner. woblbeleibter Herr im Frack mit un ruhig zwinkernden Amen, mürrisch fast und in lich ge kehrt. Er streift das Publikum bloß mit einein Blick nnd setzt sich vorntibergebeuai an den Flügel. Er spielt mit großen Bewegungen eine nach heutigen An richauunaen altmodische Technik, spieltaucb ganz nu aleitb, kann manchmal aenial, aber kräftia daneben bauen oder mit einer verblüffensden Ueberhetzuna ein Werk berunterrasen. daß der Hörer beinahe selbst den Atem verliert und kaum zum Genuß kommt. Wer ibn aber einmal das Es-Dur-Konzert von Beethoven bat spielen hören. der wird die donnernden Skalen der linken Hand in der Durchführung des ersten Satzes nie wieder vergessen haben. Eine Riesenkraft wohnt in diesen Händen, die uns Späteren einen Begriff von der Klavierkunst Liszt-s vermitteln können. Man sprach von jeher von. d’Albert-3 klassischem Formbewußtsein. In ihm lebt eine Stilkunst, wie sie vielleicht nur Liszt besessen hat« Heroisch gestaltet er den Titanen Beethoven; weich und romanttsch spielt er Chooinx großzüqia nnd ernst klingt Brahms unter seinen Händen. Das ist der Guqen dAlbert, der im Winter von Stadt zu Stadt zieht als Virtuose, der einer Generation non heute die Werte von Bach bis Brahms in einer stilistischen Vollkommenheit dar bringt, die zum Vorbild wird. Der andre, der Komponist dAlbert wohnt im Sommer auf einem Landfitz im Süden, schreibt Opern, in denen eine romantische Vielfalt aller Siile blüht, die im ganzen genommen ohne Mittelpunkt ist. Fast jede feiner Opern hatte Erfolkr. Keine foiehr wie »Ti ei land«, der man in ihrer naturhafien Unverwüstlichs teit noch-eins lanqu Leben prophezeien kann. Jede Gattung hat er versucht, inii iesder hatte er.Glück. Keine aber traf. so ins. Empfindunagzcntrnm iened -ienia tionslüsternen, ans leicht faßliche Melodik einaeichwoi »renen Opernpublikums« wie »Tiefland«, obwohl die entzückende »Ah-leise« vornehmen »Hm-to solt-«- elemmierund der »Sti« von Olinerak drama-. tisch vielleicht noch packender ist« Selbst die »Spie« AugenC die wirklich als Theatereffeki ihrequeichen suchen, und »Die RevelniionöbochzeitC die itn nach-· M M einen veririmdniwollen Boden Meine-I leuklletou :- Ptogrmm für Mittwoch. Orest-haust »Die Zledermausch 7. - Schauspielhaus: »Im weißen ößl«, -sz. - Neuftädter Schauspieng: ,Pygma lieu« Fäs. - Neueg Theater Cin der Kaufmanns-Echan- Geftlflo ene Vorstellunp Fäs. Residen rate-: Statt ~ rinz Don Juan , »Er und seine Schwefterz W - Mtteilaugn der- Aussicht-« Cmtötsiateki Opernhaus atmet-stag« chatbierpou »Sei-illa« mit Liefcl v. Schach, Meyekolberslebew Staegemann, Gattung-, Ermold,.idaberkoru. Musika lische Leitung: Msch ag. Spielleimnq: Staegemam Anfang JAS Uhr. i- S ausstieg-UT Donners tag tanker Anrecht) Shatespeares an im an n von Veue ig« mit Meyer als Shylock und der übrigen Feåznnten Beschaut-. Spiellettung: Kiefern. Anfang r. = Opernhaus-Aus Anstellung gastierte Herr Karl unt-Hoffmann aus Nürnberg. Er sang den lvrestan in Beethovens Fideiko« und til-erzeugte nicht von seiner Eiqnuug sur die Dresduer Bühne Die Stimme mass den typisiken Eindruck ded zum Tenor soreierteu aritvns, ll net uxeæverbauchh in der Höhe glatglos und neigt bereits i t zum Zuiiess »sinqen. Der iinsiler zeigte sich im übrigen als seht !nmsitalisih. Er gestaltete die Partie geschickt Schaut Yielerisch läßt er sich nach dieser-Rolle nicht beurteilen In hinbliet aus das Eufembte des- kommenden Jahres, in dein unsre ersten Kräfte abermals uur als gis-F erscheinen mt,tse.klå:tts,autthinzwsiirmlms zweite e -.e es ret-- ~ vonein stuiteM New-M gJ-E« « M. .B- s e r U e iei der sit keu, als mm citat des Den » Gegenst-h Insekbiu will Uzspkcty bevoi Ist-stand its T »W, wie der »Um-d des 01. : sei der Reis-Its « werden. dem shncr Rechnqu sugeu über den siedet aufs-W kichsverkehtsm winett aber ab leli stir die s , befiicthtet Iß ein-e solche Q gesamten ! c nur träuf- und eine ii ste« , Kraikpkot warten doch s kamen- Io ist at Betrieb mit ·» Iwmteuvckionali Innen. Falls si mz Neigkizgje Wer Reiz-IN treikeude rückstr cqehcw f B- B e r l i u Bewququ as Ergebnis ges s befürchten w ihnetvetbaud hs k- Achtstundeuta er Meint aus« Eisenbahn-kramen jriftlicheu Gewe- Eache sklbexadcm etcn ist. Maul des Trank-wen e: wenn das Reichst vereinbarten Eini klith zustimm, den Die Wahr-ji Ein Beitrag zi GI f Die deutsche Einem in den dssenilichten Actik ein über die Beh( nen in Frankreich in denen der Gent ihre bodenlose Her fuhr hin« - fo äu beschimpr an werd geringste sUt deutsche Grat wieden werd( denn wir selb viel mehr. gel sranzösisiher Zeugi erhörten Sadismu vieler französischer schrockene Wahrhei des General-s spri· Kreisen Frankreich ist dort gerade jetzt Frankreich Deutsch und findet es dahe sischer General dal seine Landslente a alles. um die Mär wieder auszuwärm, das 6. französische s! den bekannten den witz eingeleitet, wes ödsische Kriegsgefai drahtkäfige habe eit Tatsache ist, das der Obersten H acsanaene in Drah schwiegen wird dab. ;rnna, daß diese M qelinngsmaßii war, um die franzit ien völkerrerhiswid =,Ein schwere lsqtmonir. Wie w1 gestern sein Anit harmonie n i c o e rv die in der letzten Z( dem-Orchester, »das U nnd wirtschgftlikhen trachtete und ihm je die die Grundbeding »Arbeit. ist.v Bei dei qbgehaltenenzssonzei daf Mraczek von-set er ahren wir. daß Inn-des, Direktor K-« erklärt unddic Lci die uns gewordenen jeder Musiksreund i« denn die Konzerte d· Herbst nach schwere worden waren, sind-- pflegt wurden-. kaiii wegzudenken Mrncz von jeher- -und,· seit übernommen hat, sv sich eine Wiederholu ist höchst wunderlich täglichen Verkehr di Eigenschaften dieses vpferwilligen Manns hinter das Werk ste kein Verständnis daf· offenbar, was man klagen hatte. nnd es den. daß weder künst in Dresden oder and kann. das offen-link o ivendigkeit der Antor das muß ebenso offen Lindnet Und unglücks so «soll egx offenbar getrieben werden. s M mit einer Orchester machen sind noch ein( den ist«,»nnd,daß nach fiit die Dresdnet Pl Istät-er steuer txtehr li e en gegen omme UWC M g
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