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Dresdner neueste Nachrichten : 01.06.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192406013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19240601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19240601
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-06
- Tag 1924-06-01
-
Monat
1924-06
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 01.06.1924
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Mc Ing san-is aussnweisesa Hierbei erfüllt es mich als Un Vertregr der Regierung des Freistaates Sachsen Mitbesitz-derer Genugtuung, daß diese deutsche Destil ms is in Sachsen stattfindet nnd tn erster Lme von sächsi sen Firmen beschickt ist. Steht doch Sachseng Textilindu nicht nnr der Zahl der Arbeiters ast, gut-ern alt-Z der Unzahl und Bielgestaltigteit der « ctriebe n tm Reich an erster Stelle. Den Ruf als Zuknstriestaat hochwertigster Fertigerzeugnisse als raztstonswerkstatt Mitteleuropas hat Sachsen nicht in letzter Linie seiner höchstaualifizierten Textil-» industrie zu verdanken. Im Freistaat Sachsen selbst nehmen die Textil- nnd Bekleidungsindustrie bei weitem die erste Stelle unter den verschiedenen Ge werbezweigen ein. Nach den neuesten Zäblungen der Gewerbeaufsichtsiimter entfallen auf sie 26 Prozent aller gewerblichen Betriebe und Z4,4 Prozent der in Sachsen überhaupt vorhandenen gewerblichen Ar beiter. nnd mit Recht kann die Textilindustrie als-das wirtschaftliche Rückgrat Sachsens bezeichnet werden. Sinn und Bedeutung der Ans stellung, die wir im Begriffe stehen, in dieser festliZen Stundli e einzuweihen scheinen mir in einem Dreifa en zu egen: Zunächst erblicke ich in der Tatsache, daß die Ans stellung in einem solchen Ausmaß überhaupt zustande gekommen ist, den beredten und weithin sichtbaren Ausdruck des nngebengteu Lebenswillens des deutschen Volkes. Trotz Kriegs- und Nachkriegszeit, trotz aller; Widerwärtigkeiten der jetzigen Wirtschaftsverhältnisses ist Deutschlands Volkswirtschaft nicht gewillt, auf den ihr gebührenden Anteil am internationalen Güter austausch zu verzichten. Eiserner Fleiß und zähcs Wollen der deutschen Unternehmer- und Arbeiterschaft, unterstützt durch Wissenschaft, Kunst und Technik- haben es sich zum Ziele gesetzt, der deutschen Industrie im friedlichen Wettbewerb mit den übrigen siulturviilkern den früheren Platz in der Weltwirtschaft wieder zu erringen. Möchte diesem heißen Bemühen, von dem auch die Tertilausstellung 192—i Zeugnis ablegen will, der Erfolg nicht versagt bleiben- Sodann ist die Jahresschau bestimmi, den ans ftellenden Firmen unmittelbar nnd der ganzen deut schen Textil- und Textilmaschinenbranche mittelbar wirtschaftlichen Nutzen zu bringen Während mehrerer Monate ist den Ausftellern die Möglichkeit geboten,- einem ständig wechselnden internationalen BesucherJ kreis ihre besten und neuesten Qualitätser«3-:ngnisse vorzusiihren nnd für deren Absatz im Jn- und Aus lande zu werben. Das Vertrauen zu deutscher Leistungsfähigkeit, zn deutscher (s)etvisseuhaftigk:it und Punktlichkeit im Gefchiiftsverkehr soll neu belebt, frühere, durch den Krieg zerrissene Welch-Jubels beziehungen sollen wieder aufgenommen, neue ange knupft werden. Den Fachleuten aber soll nnd wird die Schau eine Fülle von Anregungen zu gelsmgesteigectee Güte in Arbeit, Stoff nnd Form n. Endlich hat die Tertilansstellung die Ausgabe, in den weitesten Kreisen der Bevölkerung das Interesse nnd Verständnis fiir diesen Industriezweia zu wetten und zu vertiefe::. Taf; die Sächsische Staatsreaieruna einer Ausstelluna, die solche hohen Ziele nerfoslah ans richtiaes Interesse entgegenbrinat und sie nicht nur deckt- sondern auch finanziell zu fördern bestrebt ist, entspricht ihrer traditionellen Wirtschaftsvolitik und der besonderen Bedentnna, die der Textilindustrie für das sächsische Wirtschaftsleben zukommt Der herzliche Wunsch der Staatsreasieruna dem an dieser Stelle be sonderen Ausdruck zu verleihen mir ein aufrichtian Bedürfnis ist, aebt dahin: s« Möchte die im Rahmen der Jahresschau Deutscher Arbeit Dresden in Deutschlands schwerster Zeit ne schasfene Textilansstellnna 1924 die Hoffnungen nnd Erwartungen, die ihre Veranstalter nnd Förderer, diei die ausstellcnden Firmen nnd die wir alle in sie setzen. ! in reichsiem Masse erfüllen zum Nutzen siir die deutsche i Textiinwustkie, damit aber zugleich zum Scan fiir dies gesamte deutsche Volkswirtschaft nnd unser deutsche-Z Vaterlandi« Der»JolknnaerWiarfrlxbeschließt die schlichte Feier· Die Teilnehmer am Fsestakt machten dann unter Führung der Herren von der Ansstellungsleitung den ersten Nnndgang Die Gliederung der Textilansstellung ist im ganzen weit übersichtlicher, als die der beiden letzten Aus stellungen. Das mag darin seinen Grund haben, daß in diesem Jahre ein beträchtlich größerer Ansstellungss raum zur Verfügung stand, und das; die Ansstellunge leitung von vornherein eine klare Disposition ge troffen hatte, die den großen Ansmaszen der Textil mafchinen, die hier im Betrieb norgefiihrt werden, Rechnung trug. Noch gestern abend herrschte in den Hallen ein gefährliches Durcheinander, man stolperte über Bretterstdfze und Farbtöpfe, Hunderte von rennst lern nnd Handwerker-n sah man in eifrigster Tätig keit, Kisten und Kasten wurden ausgepaclt lind man hätte kaum vermuten können, daß keine 24 Stunden später alles dies geordnet sein, daß die Ansstellung, im großen und ganzen wenigstens, fertig fein Ivlirde,ivas dem vielfältigen Arbeitseifer der Anssteller und ihrer Helfer doch tatsächlich gelungen ist. Betritt man vom Haupteingang, non der St ü b el allee her, die Knppelhallc. die ebenso wie die Haupthallen von Heinrich Tessenow ausgestattet worden ist, präsentieren sich die Erzeugnisse dec- Wilhclnpslansnmnn-.sionzerns-, der mit seinen Tcppichen und Stoffen die ganze Halle ein nimmt. Von hier aus gelangt man zum Hauptsaal, der bekanntlich früher srei von Aussicllnngsgcgcnstän den gehalten wurde, nun aber, nicht zuletzt infolge der Tessenowschcn Einbautcn, sich als eine der schönsten und cindrucksnollsten Hallen dem Beschattet zeigt. Hier sind bis hoch hinaus an dic Decken die besten Erzeug nisse unsrer Teppich- nnd Möbclstossindustri«c, daneben dustige Spitzen und Gardincn der vogtländischcn Jn dustrie zu sehen» Die beiden Seitenhalleu, die den Hauptsaal flankicren und früher gleichfalls der Ausftellung nicht zur Verfüguan standen, bergein was Sachsen, Norddeutschland, München, Wiirkicmberg und Thüringen an handwerklichen Textilerzcugnissen Munstgcwerbri zu zeigen hat. Die Verbindutcgshallem die von hier nach den Hallen der Weftfeite und nach denen der Oftfeite führen, find der außereuropiiisben Textilkunft und den Wirt-varer der Wäsche-, den Kleiderstoifen gewidmet Hier findet man auch ein türkisches Zelt aus königlichem Besitz, das schlimms direktor Professor Dr· Hacnel ausgestellt hat. Die M-—- Met Rates-e Nachrichten Sonntag4xfswi IM , Zslleu an der Westfeite , seinen Amte Textilknust und die technische Entwicklung et Textilindustrie. Die Windstille-. die früher der große Leuchtbumueu beberrscbte, sind ietzt mit einfachen Mitteln vom Architektur Walle für eine Sammelausstellung kirchlicher und vrofauer europäischer Textilkunst hergerichtet worden. Außer dem haben hier die Fachschulen und staatlichen Kunst sckälcån teine außerordentlich mannigfaltige Schau ein g te · Die Ofthallen, vom Architekten Franz Wirth ausgestaltet bergen die Textilien für ekleidung. Es gibt da eine ganze Halle voll Oberlausitzer Erzeugnisse, zahlreiche Firmen zeigen hier ihre Seiden, Posamenten und Wirkwaren, Stoffe, Wäsche u. a. m. Die Maichineuhqlleu, die zu beiden Seiten der Kuppelhalle, entlang der Stühelallee, sich mächtig ausdehnen, sind vom Archi tekten Hans Richter ausgestaltet worden. LZier schnurren nnd sausen die grokßen mechanischen eb stiihle, die Spinn-, Web-, Wir - und Zwirnmaschinen nnd die vielen kleineren Tertixsilssmaschinew Die hohen Hallen, ganz aufs Sachli e und Zweckmäßige gestellten Raume zeigen die Textiltnaschineninduftrie in dem ganzen bedeutenden Umfang ihres Schaffens. Mit besonderem Interesse wird hier der Laie ver weilen, um die Herstellung dessen aus eigener An schauung kennen zu lernen, was ihn näher als alle andern Dinge umgibt. Die Hallen im Garten, die wir von den früheren Ansstellungen her kenn-kn, sind erhalten geblieben. In der kleinen Mann sa ktur, nm ehedem die Meissner Porzellansabrkk nnd dann die erzgebirgische Spielzeugindustrie ihre Ar beitsweise zeigten, wird jelkt die Anfertigung hand werklicher Textilien vorgef'hrt. Vor allem ist hier die berühmte Pillnitzer Teppichweberei von Wanda Bibrowiez nnd Professor Wislicenns unter gebracht. Der Po ewig-Tempel zeigt Textilien des Spelzeuggenserbes. Unmittelbar an der Lenn6- straße hat Architekt Hans Richter eine g r o ß e Halle nenerrichtet, die alles enthält, was der Textilverede lnng dient, Maschinen, Laboratorien, nnd die Erzeug nisse der Hilfsindustrien. Natürlich fehlt es im Park nicht an den unter schiedlichsten Unterhaltungsstätten. Neu ist, daß man zu diesem Teil des Parkeö jetzt auch durch einen Ein gang von der Herkulesallee her gelangen kann. Diesahresschau Deutscher Arbeit Dresden Ihr Entstehen und ihr Ziel Von Gar-i Walter stkasshausen Direktor der lahresschaw Das Volk der Dichter und Denker erfuhr im letzten Viertel des vergangenen Jahrhunderts eine ge waltige Veränderung im Rhythmus seines ruhigen Dahinlebens. Bismarck hatte das Reich in den Sattel gesetzt. In der jungen Kraft seines geeinten Körpers strebte es voran. Mit ungeahnter Schnelligkeit errang es, arbeitsam und schöpferisch, den Platz neben den durch Jahrzehnte, Jahrhunderte auf festgesiigten Wegen des Handels eilenden Völkern der Welt. Ein bewegtcr und treibender Staat der Technik und Jn dustrie wurde aus der stillen Heimat der Kunst und Wissenschaft. Deren Wurzeln aber lagen zu tief in der Muttererde, als daß die Krone urdeutschen Geistes hätte verderben können in den Mauern seiner Fabriken Grünend blieben Kunst nnd Wissenschaft in dem rauhereu Klima der Industrie, wachsen heute noch und werden weiter blühen zu neuer und reicherer Frucht- Als am Ende des ersten Aufschwungabschuittes dem deutschen Schaffen Gelegenheit gegeben war, aus der Pariser Weltallsstellung im Jahre 1900 und bald darauf auf der Weltausstellung in St. Lunis seine Fähigkeiten zu erweisen, zeigte es sich, wie sehr der glückliche Bund, den das Gewerbe mit Kunst und Wissenschaft eingegangen war, Deutschl-and nor den andern Ländern vorangebraiht hatte. Der Ruf der deutschen Wertarbeit ging in alle Welt hinaus-. Was war natitrlixtieiz akk- dcxn dies-.- sfrbeit umi citat- Freude daran sank-, nicht nur als Gast in der Fremde-, nein, auch im eigenen heimatlichen Hausf- siih in seinem schönen Gewande zu zeigen. Große deutsche Städte gaben in zahlreichen illustsftelsunaen die irre-eng nisse des deutschen Gewerbes der Kritik preis, und sieghast hielten sie ihren Rang. Unter diesen Stadien war Dresden meist ge nannt. Souiohl was die Zahl, als auch besonders, was die Schönheit der Ansstellungen aiibe.trisit. Aber die Stadt, die wie keine andre in deutschen Landen die Kunst beheiuiatet, gab zunächst noch dieser in starkem Masse das Wort. Zwischen seinen Kunstauöstellungen der Jahre 1897, 19()-i, 1908 imd 1912 waren nur wenige Ansstellungen mit gewerbliche-in Einschlag oder gar rein gewerblichen Charakters-: die Bauausstellung 1902, die Deutsche Stadteausstellung 1903, die Kunstgewerbes ausstellung 1906, die Photographische Ausstellung 1909 und die gcivaltige Hygieneausstellung 1911. Jetzt aber, narh dem Kriege, der die deutsche Wirt schaft bis in ihre tiefsten Fundamente erschüttert hat, will Dresden nicht beiseite stehen in der Sammlung aller Kräfte zur wirtschaftlichen Wiederaufrirhtung des deutschen Vaterlande-T will Dresden seinen Aus stcllnngsruhm in den Dienst der deutschen Industrie stellen. Im Herzen des Reiches geZegen, will es zu den Schönheiten seiner Gärten, seines Stromes, zu den Herrlichkeiten seiner Schlösser und Museen, zu der Weihe der Stätten seiner Kunst und Wissenschaft die deutsche Arbeit in ihrem schönsten Kleide einladen. Als der Entschluß in die Form gegossen werden sollte, reisten die Ueberlegungen in logischer Reihe aus dem Wollen und aus dem Können der bedriickten Zeit zu einem nenartigen Aitsstelliingstov. So kam die ~Jahresschau Deutscher Arbeit Dresden« zustande. , Sie ist keine einmalige Aussielluna, sondern eine dauernde Einrichtung, die sich in jedem Jahre mit cinemSpezialgebiet beschäftigt Ein thlus von Aus ftellungen. Und zwar nur der deutschen Industrie, nicht auch der Geschäfte Handelt es sich dorh bei der Jahresschan um die Kultivierung des Bodens der Er zeugeriu, um die Steigerung seiner Fruchtbarkeit fiir edle Arbeit. Als Spezialausstelluna quantitativ be grenzt, ist sie auch in schwerer Nachkrieaszeit lebens —- fähig. Gleichzeitig wird sie durch ihre jährliche Individualität zielstärker, kann sich dem jeweils ne roähltcn Industriezweig innigcr widnien, wird quali tativ fördernd. Das soll aber nicht sagen, daß sie eine Luxusansstelluna sein will, vielmehr bringt sie auch Gegenstände des täglichen Gebrauchs, wie siir technische Zwecke, gibt jedem Erzeugnis das Recht, sich sehen zu lassen, wenn es in Stoff, Arbeitsgiite und Form mehr als Durchschnitt ist. Damit und durch die gedelmtej Dauer der Schan, die immer vie-r Monate hindurch steht, gewinrit sie Bedeutung über die Fachkreise hinaus auch für das große Publikum. Mit zweifacher Einwirkung also, der unmittelbaren ans die erzeugende Industrie, der mittelbaren ans den beschauenden Jn teressenten, strebt die Jahresschan ihrem handels politischen Ziel, der Werbung für die Quali tät der deutschen Arbeit, zu. Sie betont ihr Streben anch nachdrücklich durch besonders ständige ,Einrichtuuaen in ihrem jährlichen Aufbau. Die eine List der sichtbareHinweis aus die Entwicklung des ans iaestellten Industriezweiges in historischen und Vor ditTiers-Abteilungen, die andre die Vorführung der Produktion und die dritte sind Vorträge von Jn dxzsirieilen nnd wissenschaftlichen Fachmännern. Es bedarf keines Wortes mehr, um darzutun, daß die Jahres-schau keine Messe ist, weder ein Abklatsch davon, noch ein Gegner. Die Schwesterstadt Leipzig mit ihrer alles nmspannenden, zeitausrnfenden W elt m esse hat sich in ehrlichem Erkennen zu der Dresd ner Jahresschau als zu einer Gutes verheißenden Er- » gauzung bekannt. - Wie traafähig die Jahres-schau in ihrer Grund idee ist, zeigt der Anfang. Sie begann in den schwer ften Jahren und erntete Erfolg. Die Fsaclitreish die breite Oeffentlichkeit, das Inland und das-«- Ausland schenkten dem jungen Unternehmen Beifall. Tie erste Jahres-schau 1922 brachte mit dem llntertitel »Deutschc Erden« das Gebiet Porzellan, Keramik, Glas-, die zweite Jahres-schau uuter dem Namen »Spiel und Sport-« die Erzeugnisse der deutschen Spielwarem und Sportartiketindustrie. Nun marschiert in diesemi Jahre eine ~Te;:tilaus ftelluna« auf. Das nie-f biet ist fo weitgestreckt, daß trotz Beschaffung von 3200 Quadratmeter neuen Nanmes der Kern siichfisihl bleiben musi. Doch find die Pforten den Werken des ganzen Reiche-?- offen. Die Ansstellnng führt zunächst in den historisch-miffensrhaftlichen Teil ein, zeigt in Statistikcu die Bedeutung der Textilindustrie fiir die Volkswirtschaft, Vergleiche der deutschen mit der Aus landsentwickluna und meist das lehrende Arbeiten in den Tertilsmhsihnlen auf. Dann zeigen sich die Textil mafrhinen in ihren mannigfaltigen Arten, zugleich mit der Vorführung der Produktion. Weiter präsentieren sich Textilien fjir innenarchitektonifche Ririecke,Textilien kfiir Betleidnng. Ferner erscheinen die Textilveredeluna und Textilien für technische Zwecke« Schließlich, »ein Vindealied, wird das Kunstaewerbe fein Schaffen im Entstehen und im fertigen Stiick bringen. So schließt sich denn die dritte Jahresfchau ihren Vorgäuaerinnen an: des deutschen Kauf manns edles Streben zu vertiefen, deutschem Handel wiederum den Weg zu ebnen zur Hebung hochwertiaen Ermor tes.zum deutschen Volk- zn sprechen: Dies ist der Stolz deiner Arbeit. Textilindustrie Tenilcinzklljunvel und MW : Von Landtagsabg. Prof. Dr. Kastnek Mitglied des Ebrenansschiisses der Jedresschan Deutscher Arbeit » Die diesiäbrige Jahresschan ist vielleicht die boden staiidigste der bisherigen Dresdner Ansstellimgsveram staltunqen Sachsen tst ia das weltbekaniite Land für die Erzeugung bochtnzertiaer Textiliem nnd wenn auch die Jahresschmi selbstverständlich die gesamte deutsche Ereingaun en Worte kommen läßt, to bat Sachsen an der Schau ein besonderes beimatliebes Interesse » Der organisierte deutsch-e Will-Einzellan be grußt deshalb die Jahresschaii mit bete-lieben und warmen Wünschen »Nicht nur der Fachmann sondern auch das breite Mlikuni wird hier einmal im Ueber bltcklund Ausschnitt eines der wichtigsten deutschen Arbeitsgebiete voraesübrt sehen. Wenn schon die »Dein-schen Erden-« auch für das Laienvirblikuni starke. Ansiiebungstkraft boten, so darf solches der dies-jährigen « Schan mit besonderer Berechtiaima vorwissiesaqt werden. Denn an den Tertilwaren ist der einerer noch viel unmittelbarer interessiert. . Dresden vor allem aber erwartet von der dies jährigen Jahres-schau Großes. Dresden ist Fremden stadt in so starkem Musik-, wie kaum eine andre Stadt Deutschlands oder der Welt. Die auswärts zwar ü—bertriebencii. aber immerhin recht unersreiilichen Störungen der Vernanaenlieit haben irns die Fremden vergränit Diese Dinge sind überwunden iiiid wenn jetzt mit Eifer und Energie darancieaaiiaeii wird, die alte Bedeutung Dresdeiisz als Frcindenftadt wieder herzustellen, so wird die Jaliresschau eines der bedent -Isgjmiten und wirkiinxiövollsten Mittel silr dieses Ziel n. « Aber auch der Gedanke muss immer und immer wieder ausgesprochen werden. dass eine Schau wie die diegsahcrge ein ungeheures Stück Erziehungsatbeit leisten tun-n. Wer einmal offenen Auges durch unsre Porzellanmanufaktur in Meißen gegangen ist und der Fabrikation zugeschaut hat, dem bleibt siir immer Ehr furcht nnd Achtung vor der ungeheuren materiellen und künstlerischen Arbeiitsleistunm die sich auch in dem kleinsten Geaenstand verkörpert Es war deshalb ein guter Gedanke, dass die Jahresschau neben dem fertigen Produkt auch den Eurwickluugsgaug zeigen und die fiir die Anfertigung von Webswaren erforderlichen Maschi nen von den einsachiten und ältesten an bis zu den allermodernsten und konwliziertesten im Betriebe vor fiihren mind. Wohl auf keinem Gebiete ist die Viel fältigkeit des Maschinenwesens so umfassend . und io verfeinert, wie auf diesem. Das ergibt schon die große Zahl der in sich verschiedenen Robstoffe. Dazu komnlt, daß der Weg vom Reh-steif zum Fertiafabrikat eine sehr umfangreich-e und verzweigte Stufenleiier dar stellt und daiz auch bei gleichem Rohmaterial und ahn licher Herstellunasart das Ergebnis ein aasnz andres sein kamr. Diese bunte- sait verkmrrende Fiille der Fabrikation wird auf der Jahres-schau zu sehen sein« lind gerade vom Stimdpinikt fdeleitizlekmkiFeffs Ziis ist das zu· bearüsty«, denn diesem liegt daqu daß der Käufer ine Qualm-i verstehen nnd wär-innen lernt. Fit. 128 - Die Erziehung zur Qualität, um die der Einzelliandck - sich seit Jahren bemüht, wird so auf das mchztüw : lichste unterstühn · I Oh und inwieweit sieh die wissenschaftliche Abtei· E lung auch mit den Fragen der Kalkulation heschäfj r tigen kann und, für das breite Publikum verständij die im die Preisbilduna maßgebenden Faktoren aus« - dem Tertilmarkt m die Erscheinung tret-en läßt« wird man erst nach der Eröffnuna beurteilen sonnen Liefe - umgsbedinmtnaen oder Fragen wie Revartierunqs, klausel und Disparitåtövorbehalt lassen sich leidet akz stellungsmäßia nicht verwerten. vPielletcht aber W die TextilsEnauete noch so rechtzeitig abgeschlossen, daß ihre Ergebnisse der Ansstellunq ·zu«gute kommeli. Herrschen doch aerade ans dem Terttlmarkt die wider sprechendsten Auffassungen Der Preisabbau wij von niemand mehr ersehnt, als vom EinzelhandeL Ah-r er kann ihn nicht herbeiführen Der Preisabe k·um nnr kommen. wenn a beun Yorlieieranieu Wem Gegenwärtig deutet an diesen· Stellen noch nichts auf einen Preis-abe hin. Eher ut das Gegenteil der Fau« Doch das sind Gedanken,»die nicht unmittelbar mit der Ansstellung zusammen-bangem die stch»aber dem« der mit den Dingen vertraut ist, nntmllkurlirh auf driinaen und die namentlich dem Emzelhandel am Herzen liegen. So ist es« denn kein Zufall. daß geko aus den Kreisen des Ecnzelhandels heraus. nämlich von dem amtlichen Organ des Reichsbundes des Term- Einzelhaudels nnd des Verbandes deutscher Wäsche aeschäfte und Wäschehersteller, der »Tertil;—·Woche«, den » Ansstellunasbesmhern eine« instruktive Erlantermm zur Verfüanna aestellt wird: die Zueietkmansnschen Tabellen über die Entwicklung der Textilwtrtichaft in Deutsch land. Und wenn im Augustwiederum nunmehr zum viertenmal, die Deutsche ·Lecnen- und Wascheichan i« Dresden stattfindet, so Ist sie ebenfalls trotz ihrer andersartiacn selbständing Zielsetzunsg praktisch eine wertvolle Ergänzung der» Jahres-schau Der Dresdnck Einzelhandel aber wird m der alezchen Zeit. also auch im August, durch einen Schausenttex-Wettbewcrb die Anziebunaskraft der Jahresichau fordern und ver stäran helfen-» « , » s An sich ist die Ausstellmta ja rein auf die Industrie eingestellt Doch auch der Einzelbcmdel ist nicht unver trcten. Namentlich wird er durch die reqelmäsxiqen Modeveranstaltunqem die im Rahmen der Jahres-schka stattfinden, praktisch mit in die Reihe der Aussrcllek gerückt nnd dadurch helf-en. in gefälliaem gesellschaft lichen Rahmen dem Grundgedanken der Jahresschkm weitgxe Frctknde«ztt·qapinztcn. · , s Wenn aber so in diesem Jahre der Einzelbandel »etwas stärker, als es bisher nach Absicht der Ansstel lungsleituna der Fall war, an der Jahresscbau mit zuwirken berufen wird, so kcmn das dieser nur förder lich sein. Im Interesse der Sache steht des-halb zu ek wiarten, daß diese angebcrkmcte Verbindung von Jahk zu Jahr vertieft und aus-gebaut wird. Lebendiges Altertum Von Dr. Otto Neustättek (Hellerau) Leiter der Wissenschæftlichen Aibteilimsg der Jahresschau Wer ans der Textilanösstellnng die zaihiwsen Maschinen sich ansehen wind, die heute den Vorgang von der Ansloclerung, der Reinigung«, der Vorbereitung der Rohstosse fiiir das Spinnen, das Spinnen feil-st, die Behandlung der Spinnstofse mit chemischen und physi kalischen Mitteln zur Erzeugung neuer Eigenschaften wie größere Elecstizitän Veränderung sdes Glanzes, An gleichung des einen an einen andern Spinnstoif bis zum Ver-weben in die vevschiedenen Stoffgattungen mit ihren verschiedenen Verwendungsartew Oderfiäscheii. »Dischtigsk«eit, Glanz, Minderung, Färbung, von den ein -f«aki)en Hadern-, Handtüchern bis zu den kunstvollen Bild-, Samt-, Teppich- und Düllgewebsen zu vollziehen slxaibem wer sda« die endlos-e Diifferemzierung der Betriebe kennenlenien wird, die sich schon fast für jeden ein zelnen Akt dieser langen Vorgänge von der Gewinnung des Roshstofscs bis zum lMelsfertigsen Artikel voll zieht und ganze, große Betriebe mir für einen kleinen speziellen Aus-schnitt vorsieht, dessen wird sich mit Recht ein Staunen iisber diese groß-artige Entwicklung be mächtig-en. ist ein natumines Erzeugnis ver Kakaovvhnexbesitzidasiräffmeizåiavåscwmaundvecg vindci mit leichter LöslichieiihekzbafienGefchmackunvjvokzügbßetömmiirhkeit Tell- Katapiileimiheraus vollwertigeøjiahmngømitivl fükiungnnd ali, Gesundem-d mais M verlangt-Tellwa in Original-Beme mit »dem-keimten MBM Wenn er dann in die Gefchichtliche Ad teilung der Ja«bresk.2«7si"«s.7.u den Schritt lenkt nnd dort die einfachen, undein fken Verrichtungen sie-ist, mit den-en man« bei den lSiixltnwödikeen früher-, und noch deute bei den primitiueus Völkern, das Spinnen, Weben, Farben und Bei-edeln der Stoffe betrieb-en hat« der wird sicher zunächst kein besonderes Zutrauen zu den Erzeug nissen der Vergangenheit bekommen, sondern ein be geisterter Lobresduer der modernen Zeit sein« Nun wird niemand sich dem Zauiber der Entwick lung der Textilindustrie und ihrer vielfeitigen Pro dukte entziehen können. Er wird es nm io weniger je mehr er sich in die Materie vertiest und erkennen Eiern-t, wieviel Geistes-kraft dazu gehörte. um den jetzing »Ach-stand des Textilwesens zu erreichen. Doch wird der Betrachter aller dieser fesselnden Erscheinung-en nicht umshin «könuen, wenn er sich nsun der Betrachtung der alten Stoffe widmet, mit Bewunderung festzu stellen, daß sie den Vergleich mit den neuen nicht zu scheuen brauch-en. ju dan sie oft gerazu bewundernsaverte Schönheit nnd Qualität anfweisen · Gewiß ist ztisz-ligeben, daß das, was auf unsfre Zelt noch gekommen isft, eben das Vollendsetstse seinerzeit AC weien fein wird, da schlechte Stoffe der Aufbewahrung nicht würdig befunden fein werd-en, noch auch die Anf bewiahrung vertragen baden- würden. Es wittdeskch »aus dem Mangel solcher einfacher Swffiicherbleelnel ibdchsteus der Schluß ergeben, daß die Durchschnittsware in seit-derer Zeit weniger gut gewesen ist. Im Gram teil wissen wir nun aber, daß die Qualitätspriifnnwl durch die Titeln-than die »Leggen", die von den ZWMU sosder den Behörden eingerichtet waren, streng aiuf Qua lität gehalten ital-en. Wenn auch gelegentlich PMBen alter Gebrauchs-Mist (z. B. einige derer, die ans dem Hauptstaatsmchiv stammen) Stoffe zeigen, die sich nicht gerade qualittits- und reizvoll anfithlem fv dükfkn WTV nicht vergessen, daf; wir anch heute, und nicht mir sctt der Kriegszeih neben vollswertiger aiuch recht minder wertiae Ware erleben. Im allgemeinen Hat man nach den Schilderunnen aus der Vergangenheit oder-M
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