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Dresdner neueste Nachrichten : 20.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192405206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19240520
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19240520
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-05
- Tag 1924-05-20
-
Monat
1924-05
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 20.05.1924
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H. sentqu K serlin. V. sti. iEin Drabibeeiisu h UICIIItU in Fürsentoaldh der « W in der M nnd die Ue eins W in der Meer-e berl W Dar. if obne wesentliche Instituten-s use iekcmea Te- msk et- uasemiacm you-· Musen ein Rose noch Fiiritenioaldr. die ickr Wild oerittrtte schwoll-sei ver-kochte aber sen weitsten Teil von« ibnen noch ans dein Annarich ansdndslten Mehrere Mord Kommuniiten konnten also in den Lastantod. in denen iie aekonunen waren. wieder anriickneichitlt werdet-. Dennoch lind etwa 8000 Kommt-nisten in Fürsten-tilde ein gedrungen. die sich an verschiedenen Stellen san-- smeiten nnd die zmn Doni ziehenden Kirchgiinaer be lästiaten Schließlich ariii eine Schaar von etwa 50 Mann einen etwas binter feiner Schwadron zurückgebliebenen Ossiziey den bekannten Herren-reitet o. Tredkoiv, an. Er erhielt mit einem Knüdvel einen ronchtiaen Schlaa ant den Kopf. Während Straßenpasianien mid Schnitpolinei gegen die Angreiier voran-nein siel plötzlich ans einem ans Markt qezegenen sdnie ein Schuß . durch welchen ein Polizeibeamte-r nnd Treskons verletzt wurden. Später machte ein andrer Trupp von Kommunisteu den Versuch, die Kirche zu siiirncen, wurde aber von der Polizei anseinanderaetriebcn. Gean uiiitag begann die Schntznolizei eine nmsangreichc Sänbernng. Von 10 Uhr morgens an wurden alle in Deiirftenwaide einlanfenden Züge ans ihre Jnsaisen lontrolliert nnd Verdiichtine aceich zurückgehalten Bei vielen fand snan Handsenerwaifem Schlag ringe, Totschläger, Docche, Messer nim. »Die Rommnnisten nun-den nnn rottenweifc nach dem Bahn hof zn bereitgestellten Ziigen geleitet, nm nach Berlin zurückgebracht zu werden. Die Abgeschlossenen schritten anfangs zu dein Hilfsmittel, unterwegs die Not t- r e m se zn ziehen. Sobald die Siiac hielten. sprangen sie ans dein Wagen nnd entwichen iiber die Felder-. Später teaaierten die Zug- nnd Lokomotivführer nicht mein- anf das Ziehen der Notbrcmie. So konnten die Ruhestörer dann doch nach Berlin transportiert nnd hier an das Polizeipräsidinrn abgeliefert.wcrden.« Die Verletzungen bei den verschiedenen Schiägekeien am gesteigert Tage sind im allgemeinen nur leicht ac wesen. Drei Wachtnieister der Schnno scheinen durch kommunistiiche Messeritiche erheblich verletzt wor den zn fein. Der Deutsche Tag in Breslan hingegen ist. oh n e Zwifchen f ii ll e verlaufen. Oeffentliche Um ziige waren verboten. Die Polizei hatte nmfaugreiche Sicherheitsmaßregelu getroffen und ganze Straßen ziige abgeriegelt. So blieb die Feier auf den Gatten des Vetfammlungslokals beschränkt - Nlllll keins Eklliqlllltl illl Bektlllllll Annahme des Schiedsspruches durch den Zechenverband Ablehnung durch die. »» ffskkbeituehmcr «)( Essen. 18., Mai. Der Zechenverbaud hat ein Schreiben an den Reichsarbeitsminister gerichtet, in dem er erklärt, daß er sich trotz schwerwicqcndcr Beden ken zur Annahme des Schicdssprnches sin den Nuhtbergbqu entschlossen habe. Leitend sei dabei siir ihn die Absicht gewesen, alles nur Mög liche zu tun, mu die bestehenden Arbeitsstreitiqkeiten mit ihren verderblichen Folgen zu beendet-. Wie der alte Bergakbeiterverband mitteilt, haben der Verband der Bergnbeiier Deutschlands und der Gewerkverein christlicher Betsarbeiter den gestern in Berlin gesällten Schiedssprnch einstim migabgelehnt. ! Jtalienischer Kredit für Sugoslatvien s- Paris, 19. Mai. tEigener Drabtbericht.i Eine Havasmeldung besagt, daß die italienische Re gierung auf Grund des italienisch-jugo flawischen Handelsvertrages bereit ist, Jugoslawien eine Anleihe in Höhe non 600 Milli on c n Lire zu gewähren. 400 Millionen non diesem Betrage werden von der Handels-dank und YOU Millionen von der Jtalientschen Kreditbanktoufno bracht. Der Gesamtbetrag muß zum Bau der adria iiscdcn Eisenbahnlinie verwendet werden. Jtalienische Ingenieure werden zusammen mit serbischen Jn aenieuren die Arbeiten leiten. Laut dem Vertrag müssen drei Viertel der Arbeiter Jtaliener setzt. Schließlich wird drei italienischen SchisfahrtsgesellJ schaften das Recht zur Beförderung jugoslawischcrs Ausmanderer zugestanden werden. « « sinke an Auswanderungsluftige Wo km ich mich anstedelnf Von Kaki Thsllwim : mat geworden war. Aehnlich fteht es leider auch mit ; Russland aus das sich noch immer die Blicke zahl - reicher Siedlungslustiger lenken. Die Politik der » Sowjetregierung ist alles eher denn einwanderungss s freundlich; nur Genossenschaften werden überhaupt zu » gelassen, aber auch für diese sind die gestellten Be dingungen keineswegs günstig zu nennen. So schaltet denn auch das große Zukunfts- und Siedlungsland Sibirien vorläufig noch für deutsche Einwanderungs aus. Die Vereinigten Staaten, die einst Jahr fiir Jahr den nicht ruhenden Strom deutscher Einwan derung aufnahmen, sind heute kein Kolonialland mehr, in dem der Boden noch ungenutzt des Schatzhebers wartet. Land ist teuer geworden in ihnen, für den wenig bemittelten Siedler, der keine Verwandten in der deutschen Farmerbevdlkerung der Staaten hat, kommen sie nicht in Frage. Was sie brauchen, sind ~llands«. Arbeiter für die immer mächtiger aufstre bende Großindustrie - gerade das also, dem ein großer Teil der auswanderungslustigen Industrie arbeiter entfliehen möchte. So bleibt im Wesentlichen auch heute noch nur S ii da me rika für den Siedler iibria und auch hier wieder vor allem die subtropische Zone, die den Süden Vrassiliens Cdsie Staaten Rio Grunde do Sul, Santa Catharina und Parana), die kleine Re publik Paraauan und die Novdterritorien Argenti niens umfaßt. Hier-her vor allem richtet sich derStrom der deuhchen Siedlunaswaiidertitta. Und hier steht wieder der Siedler in der Bot-but der Kultur, muß Schritt für Schritt, mit nie erlahmender Zähigkeit dem llrwald ein Stück urbaren Landes nach dem andern entreißen. Die aünitigsste Siedlungsgeleaenheit bieten hier die Kolonien der Hanseatischen Koloni »sationsgesellschaft, die seit langem als Musterkolonie Südbrasiliens gilt und die auch heute noch über weite Landfläthen versiigi. Hier hat der Siedler vor allem auch die Gewißheit, nur mit deut schen Landsleuten zusammenzuleben Vielleicht werden hier in einigen Jahrzehnten ähnlich blühende deutsche themeinwesen erstanden sein. wie wir sie heute in den alten deutschen Kolonien Blumenau, loinville und vielen andern mit Stolz verzeichnen Aber die Arbeit im Urwald ist schwer; manch einer denkt vielleicht lieber an die Vampazone Argentiniens, wo wenigstens der Kampf mit dem Urwasld weafiillt. Ta bietet sich ihm heute Gelegenheit in einer im Aufbau befind lichen neuen deutschen Siedlzma im Staate Mendoza, der nach menschlichem Ermeser eine günstige Zukunft voraitsaesaat werden kann. Aber hier muß das An fatngsskapital größer sein; 2000 M. außer den Ueber sahrtskosten ist das mindeste, worüber der Siedler ver fügen muß. l Wer n o cl) a r öß e res« Kapital besitzt, dem bietet sich auch noch an andern Stellen —— in Canada, Mexiko, den Südstaaten der Union, neuerdings auch wieder in Süsdasrika - Gelegenheit zum Landerwerb Auch ihm aber muß geraten werden: niemals allein siedeln, immer den Anschluß an bestehende deutsche Siedlungen suchen - und vor der Aus-reife sich gründlich beraten lassen-M Nur dann wird der schwere Entschluß, sich im Ausland aus einener Scholle ein-e neue Existenz zu aründen, für ihn nicht zum Fluch, sondern zum Heil ausschlagen können. General Townshend 1- X Par i s, 18. Mai. Heute verstarb its-Paris. wo er zu Besuch weilte, tmerwartct General To w ns - head, der Verteidiger von Rahel-Amort- . General Townshend war einer der bekannte iten lOcerführer der englischen Kolonialtruppem der jedoch nicht immer vom Glück begünstigt war· Im Alter von 20 Jahren trat er 1881 ins Heer, nahm 1885 an den Kämper im Sudan teil und war 1895 Kom niandant der von den Attfständischen einaeschlossenen Feste Tstliitral in Nordwestindienx 1898 stand er unter Kitchener wieder im Sudan, 1900 nahm er am »Burenlriea teil; im Jahre 1903 war er als Milltäv latstache in Paris tätig. In den nächsten Jahren hielt er sich wieder in Indien aus« Während des Welt krieges wurde er auch in Deutschland bekannt. Als englischer Oherbesehlsshaher führte er die alliiertel Armee in Mesopotamicn, die 1915 nnd 1916 bei Gesi phon geschlagen und von den türkisch-deutschen Streit kräften unter Führung des Marscltalls v. d. Goltz in Kut-el-Amara eingeschlossen iyurde Nach langer heldemhaster Verteidigung mußte sich Townshend am 29. April 1916 ergeben nnd war während der weiteren Kriegsdcmer Gesangener in Konstantinopei. m) In Mitteldcutichlqnd bestehen gemeinnütziae An g · wandercrberatnuasftexlen m Dresden Grieer gasse S) und L e i v z i g (Fkiedrtch-s!izxk-Straße EN. f bleth so sollte der auch wich-c ver-klungen fcm der asls »Der König ohne Reich« in die Dichtung des Lape De Begsa eingegangen ist unsd der sich vor allem seldber un audrotvbar in das Gasstibusch des Geschehens ein geschriwen hat. Von den Asbenteurergeschichten aus dem spanischen Jahr-hundert ist wsolil das meist-e verl-o-reng-segangen. Um so stolzer darf der Stuttgarter Museumsidtwktor Dr. Otto Fischer darauf sein, sdsie Lebensabesichreibueng des Contreras neu ausgefunden zu haben. Es ist dieses Busch ein osst trostloser Spiegel seiner Zeit. Es wird asber auch die bunteste Fülle offenbar, die den Künstler be zaubern der mit raschen Strich-en das heftige Tun der sahrenden Menschen umreißt. Max Unhon mit seinen schinungiiollen Zeichnung-en hat unss das Sausen der Weite gesehen-Et, die den jungen Contreras versüstt Aius dem Zwölsjäsirigen schreit schon dex Mord. Ein Verbrechen, unschuldig begangen noch, tveibt ihn in dies Flucht. Jn Flanidern fängt er ausfeigene Faust zu leben an. Der Ksiichenjsunge win Soldat unsd Maltessers ritter, der seine Beute verjusbeli unsd sich auch einmal in den Haer der Eslse verirrt. All-er Frau und Freund werden von »dem Betrogsenen niederg-emacht, der sich am Aibihang dieses Mioncano als Biiißer anibauh von dort anis nach Madrid auf sdie Folter geschleppt wird, wo er sich von der Anklage zu reinigen hat, im Bunde mit den sansstiinsdischen Morisken gewesen zu sein. Und wieder iwird die Fahrt begonnen. Hossnungsen scheitern. Immer ;ficgreicl)er wird das Ungemach Man sucht ihn mit Gift aus dem Wege zu räumen. Er kommt zu dem Ruhm, Walter Raleigh, den englischen Freicheiiter, aus det- Fslucht gesrlslagen zu haben; aber es wird ihm vdurch Jn trigsanten die Gunst des Königs gemuGt, so daöß et des wolslvevdienten Admivalpostens verlustig ge t. Im Jashrc 1625 nimmt Lope de Vega den Hauptmann oshne Trappen in sein Haus, beherbergt ihn wie einen Bru der tin Kameraden, gibt ihm Kost und Kleidung acht Monate lang. In Rom, im Dienst-e des spanischenßots schasters Monteren, Ende des Jailireg 1630, macht sich Contreras an seine Lebensbeschreibkung, deren jäher Ab bruch zu bedauern ist. Wir haben bei diesen Angaben verschwiegen, was bunt und ver-wegen an seinem Schick sal wär, um den Bericht nicht seiner instimen Reize zu emu en. Aus dem spanischen SEND-hundert ist auch Lasz a - rillo von Tormeö,der pmchtvollste aller Schelme, bevooraegangem dessen Leben der Swtdnmm Don Dicgo Huriaido de Mondes-a in feiner Stu denten-fahren beschrieben km. Dass Buch ist fiv W, MEchjxäthithMMs MgÆngM Zifgestänvnjsseh vkr RgvitheZ TelZCZadtm supij Fotikfpvyudfench oh- Garis, U. Mai. Die qukkuc W N Qui dein Wes-. den Sozien-es eine Reihe beträchtlicher InseMUHHc in mache-. In innernolitiitder Oiniiht sind He bemä· die Inneitie in oolleni Umiance auch itit ppchpckkäsp« en bewilligen nnd die wegen Streits entlassener Ellen ialnter ohne Prüfung-der einzelnen Falle met-» rin ssitellew O mtli e cienergeietzk Pin earås iollen iiik nnll nnd nichtkg »Hät« w e r d e n , unt den Weg iiir Reform des SteuersmeS iin Einverständnis rnit den Sozialisten fkeiznumäcru In der auswärtigen Politik kommt mai-»den Sozia listen insofern entgegen. als inan die sinnt-Uma d» Ruhr nnd die Freiqabe aller Gefangenen phy- Gew iordernnnen prinzipiell znlalen will. Selbstverständ«cl ioll die Piiinderiraqe itn Einklang mit dem Sachver ständigenplan gelöst werden. Die Situation bleibe trotzdem unklar. Die Sozialisten sind sich über den Eintritt in die Regierung nach wie vor nneiuig. Die russkfche Handelsvertretun km schwerer belastet g mer l O Berlin, 18. Mai. Der Fast Bezeuhardt «nitmnt, nach einem Bericht des »Vorwakis«, eine iu teressante Wentmntk Das Verbin- des Verhasmeu km ergehn-, daß Bezeuhardt tatsächlich Angestellter dek russischen Handelsvertretung ist« Er wurde vier Wochen vor den Wahlen«zum Reichsqu von der Vertretung unter Weitersewähruug des Ge halts »benrlaubt«. Im Anstraqe des Reichs-»W komtteeö der KPQ trat er darazts in Süddeutichxand als Wahlreduet aus. Damit ist zweisellos seit gestellt, das- die rnssische Handelsdelegatmu einen ihtck Angestellten der Kommunistischen Partei zu Wahl zwecken zur Verfügung gestellt hat. Fichte-Feier in Rammenau Unter starker Beteiligung aus allen Lande-steilen Sachsen-s fand arm gestrigen Sonntag dsie von der Dein schen Demokratischen Partei alljährlich veranstaltete Ge benkseier zur Erinnerung an den Geburtstag Zolan Gottlieb Fichtes in seinem Geburtsort Ramme nau bei Bischofs-werdet statt- Die Teilnehmer versam melten sich vor dem Fichte-Denkmal und wurden M dem Vorsitzenden der demokratischen Ortsgrnvpc m Rammenau, Brunco Fichte, einem Angehörigen M Geschlechts des großen Philosoph-en begrüßt. Mini sterialriat Prof. Dr. Menk e - Glück er t führte 1« seiner Gedenkrede aus« daß lder Grundng von Fichtess Wesen unid Philosophie der Appell an den Willen und die Tatkraft des Menschen gewesen sei. In kurzen, peti sgnanten Zügen wurde dies an dem Lebensgang des zgroßen nationalen Denker-Z gezeigt, der den armen Rammensauer Hirtenjungen unid Leineweberssuhn W der Etitlegenbeit sein-es Heimatdovses zum anerkannten Führer der Philosophie seiner Zeit nnd zum geistigen Begründer der Wiedererneuerung Deutschlands nach dem Zusamuienbruch von 1806 gemacht hat. Der nackende Vortrag wurde mit starkem Beifall aufgenommen Die Feier umsrashmten vaterländische Gesang-e, die von Mik gliedern des- Rammenasuer Ortsgetsiangvercinis vor getragen wurden. Im Erbgericht war dann eine gefellige Notl)feicr, wobei Landtagsabgeordneter Dr. Dehne in bemer kenswerter Weise zur gegenwärtigen, durch den Aus sall der Reichstagswahlen entstandenen politischen Lage Stellung nahm. Er hob hervor-· daß die demokratische Partei im Wahlkreis Oftsachfen sirb ehrenvoll behauptet habe, und daß es eine ungewollte Anerkennung des demokratischen Gedankens und der demokratischen Ver fassung durch die Deutfchnationalen bedeute, ivenn diese jetzt auf Grund des Wahlaussalles ihre Beteiligung an der Reichsregierung verlangen. Die Forderung nach Rücktritt der Reichsregierung finde jedoch in der Reichsversassung keine Stütze, da dort keineswegs, niie in der sächsischen Landesversassung. der Rücktritt der IRegierung nach erfolgten Neuwahlen vorgeschrieben sei. Trotzdem erscheine es durchaus zweckmäßig nnd richtig, der Deutschnationalen Volkspartei, die als nex antwortungslose Opposition einen nicht zu lenaneaden «Wahlerfolg errungen hat, nunmehr Gelegenheit zu kgeben, als Regierungspartei die Versprechungm ein izultisem die sie ihren Wählern während des Wahl kamufes gegeben hat. Sie müsse sich aber darüber klar sein, daß sie selbst vorher ihre Stellung zur deutschen Außenpolitik cimoandsrei klären müsse, nnd daß ihre Teilnahme an der neuen Reichsregicrung wohl die Mitübernahme der Verantwortung aber keineswegs die Auslies e r u n g des Deutsche-i Reiches an die Deutfchnaiionale Volkspartei bedeute. Für jeden Einsichtigen steht außer Zweifel, daß das Sachverständigengutachten trotz seiner Schwere zur Grundlage der deutschen Außenpolitik gemacht nie-den wo uns das Weinen nahe ist. Deren der hat nic" sie stechte Auffassung von den Eulenfpiegeleicn einer Ucit, der glaubt, daß sie ihn nur erheitern follen. Man halte doch den Atem an und horche auf M furchtbare Heulen, das aus der Tiefe kommt; es ist der Dring, der Mensschendunz den sie untergseackert hab-en unter de- Neiches Herrlichkeit Lazarillo von Tot-mes, Alowsv de Contrems und Don Quijoie, sie sind alle drei Vettern aus der schaurig verzweigten Menschenverwanotichaft, die, aus der Verzweiflung entsprungen, sich zum Lachen durchgekåmpft hat« Der Simplicissimus der Deutschen und der Gil Blas der Franzosen hatten sich schon vorher eingefunden in die bunte Reihe, in der nun auch dfk iPwpyläemVerlag sden grandiosen Spötter Rabelais ’lnit feinem ~Gargantua« und ~Pantagruel« aufgenom menlyat Denn irgendwie leitet er asuch feine Herkunst asuss der Bruderschaft der Asbenteurer ab. Und bei ihm dem großen Umgetriebeneiy ist das Lachen schmetternd zum Aus-brach gekommen, das bei den andern umilvtt aeblieben warr. Auch RaGelais, der entsprungene Month batte den Mut, von vorn antzufcmgeiu Und das ist doch idek letzte Sin aller Jason daß wir den Reiz W Wiederholung erfahren und trotz aller Kreuz und Quer immer wie-ver bei und selbst ankommen Des Lq n d flu chi, die vor dein Wendejahre 1914 eine der Daupttendenzen der Bevölkerungsbewegung in Deutschland dagtellich ist nach dem Kriege die ent gegengesetzte Ers teinung des Dranges zur eigenen Scholle gefolgi. Die Entbehrungen der Kriegsgeit, die den Städter in ungleich harterein Mage trafen als den selbstversorgenden Bauer, die Welt wtrtfkhaftslatastrophe und die durch sie hervorgerufene Riefcnarbeitslosigkeit, wie sie nach Umfang un Dauer noch keine der früheren Industrickrisen gezeitigt, das alles läßt die Existenz des Bauern heute in einem ganz andern Lichte erscheinen als vor dem Kriege-. Dazu hat vielen Städtern der Krieg eine viel cngere»Berüh rung mit der Schelle gebracht, als sie sie frischer be fassen; manch einen lockt es heute aus dem m notonen ,Mechanisnms der Fabrik zu der zwar schwereren, alser sabwechslungsreicheren und menschlich befriedigendereu Tätigkeit in der Landwirtschaft. ~Siedlung auf eigener Scholles ist heute für viele Hunderttausende in Deutschland die Parole des Tages. Neben den· Industrie-arbeiten dem der Fabriksaal zu eng geworden ist, tritt der Landarbeiter. der jüngere Bauernsohn, der lmidwirtschaftliche Be amte, deren beherrschendes Ziel die Selbständigkeit ist, die sie in ihrer bisherigen Lebensstellung nicht finden konnten. Ein Jammer nur, dafi wir all diesen Hundert tausend-en, die wirklich nicht zu den Schlechten-en des deutschen Volkes gehören, nicht im eigenen Vaterlande die Erfüllung ihres Wunsches ermöglichen und dadurch einen Blntncrlnst vermeiden können, den wir vielleicht schon in naher Zukunft schmerzlich empfinden werden. Als im Jahre 1919 das Neichsfiedlungsaesetz zustande» kam, da schien die Möglichkeit zu innerer Kelonisations im größten Maßstabe gegeben. Durch die Aufteilung der Domiinen, die Besiedlung des Oedlaudes, die Ver pflichtung des Großgrundbesitzes zur Hergabe von Siedlungsland hätte Land in völlig genügendem Um fange zur Verfügung gestanden. Die Finanznot Ldes Reiches hat alle diese Hoffnungen vorzeitig welken lassen. Wer von den Siedlungslustiaen verfügt denn then-te über eine Summe von 17000 Goldmark, dise erst sknrzlich von einer gemeinnützigen Siedlungsaesellfehaft als erforderliche-s Mindestkapital fiir eine Ansiedlung in Deutschland bezeichnet wurde? So treibt denn auch heute wieder. wie in der Ver gmigentseit, der Drang zur eigenen Schelle den Deut schen in die Fremde - dorthin, wo er zwar mit weniger Geld, aber mit einem hier oftmals zu gering abgeschiitztcir Maß von Zälzigkeit und Energie, aus naher un-dl.rtlsdringlichem Urwald oder aus unberühr ter Pamna Kulturlansd und Siedlnngøsboden schafft. Da ist nun die große Frage: woshinTD Eine Frage, über die jeder Siedlnngslnstige sich ich o n ins d e r H e i m at auf das gründlichite informieren sollte, denn non ihrer richtigen Lösung hängst ja meist fein ganzes Schicksal ab. Ein Rat muß da vor allen Dingen jedem Siedler eindringlich-n an das Herz gelegt werden« niemals allein fiedeln, sondern immer den Anschluß an be reits bestehen-de deutsche Sicdilungen sucheni Gang ab gesehen von den nationalen Schaden zerfiplittierter Ein zelsiedluna, beweisen alle Erfahrunqem daß wirklicher Erfolg nur bei einer geschlossenen Siedlung möglich ist« Man muß sich nur einmal die ungeheuren Schwierig reiten vor Augen fü!hren, die die ersten Jahre nament lich für den Siedler im Urwald mit sich bringen, um ermessen zu können, welche Bedeutung für den Siedler die Hilfe und der sachsknnidige Rat der Nachbarn hat. Es muß des-halb dem Siedlcx von vorn herein von allen denienigenGcbieten ab gera-t«en werden, in denen geschlossene deutsche Siedlungen nicht bestehen. Dann kommt ein zweites, der vielfach ver-breitete Glaube, man könne sich in Brasilien oder Venezuela oder IMexisto oder sonst irgendwo gan-«l ohne Kapital ,ansiedeln, ist irrig. Keine Regierung gewährt heute sFreisasbrtem keine auch unterstützt die Siesdslung in so weitgehendem Masse, daß der wirtschaftliche Erfolg dadurch sicher-gestellt wäre. Dlllzitviel Deutsche haben nach dem Krieac versucht, sich ohne Kapital in Süd anieriska eine eigene Schelle zn schaffen; aber ihre Er-: fahrunigeu find oft recht traurig, und nu r ein kleiner Teil hatsich durchgesetzt Das waren dann immer Leute von einer Energie, körperlichen Kraft nnd litt-beugtam(keit, durch alle Schicksal-Zwitng wie sie unter Hundert nicht zwei oder drei besitzen. Ein kleines Kapital - fiir Vrassilien mag man es außer iden Ueberfahrtsskossten wenigstens mit 1300 M. aarseisen - tst auch heute nioch Vorbedingung Wohin aber, wenn dies Mindestkapi tal vorhanden ist? Nun, die Auswahl ist nicht allzu groß, denn ein grosser Teil der Welt ist den Deut fschen noch immer verschlossen. Australien z. 8., das vor dem Kriege immerhin schon etwa 100000 deut lschen Bauern. vor allem norddeutfcher Herknnft. Hei h— Das spanische Jahrhundert Von Mal-tha- charlotta Nagel «» »Mein Hm .Es ist ein nnvergleichlicher Vorgang in der Welt- fu« T « i «« U e . geschichte, wie Spanien zu einer enropiiischen Groß.nacht HkkkggähbtkuxgksdgknojiåestkcAäsääeeueLkuck veranwuchxs und· wie das Volk, das im Kampf gegen Schleu«d«kz-nd mit dem letzten Ate,nrpzugei die Mauriensberrichaft wundctvvll erstatkt war, nun auch Ein Umgetriebener war ainch Al o nso de Co n m geistiger Ruitung erglänatc und ldie wdeligltc Kultur tr e ras, dessen Leben, Taten und Abenteuer von ishm netvorznbrinxzen vermochte Dadwörtlich unsd bildlish jewst g.cschkicsh.en, aus dem Spanischen Mcrtfqgen von Senkt-muten weine Dichter trugen »den Degen. Auch die Otto Fische r, mit Zeichsnuwgsen von Max Un «Bmssczitat war ein Gedicht. Garcilaio de la Vega hold, im Propnläen-V erlag zu Berlin soeben ans Eoleda oer mit seinen Schön-fangen an Zartheit herausgekommen ist« UFID Ziele Pltmtca etteichth hat lti Oelkctkeich Mng Wir haben von Spanien als dem Schalwlatz prun dis UWZLII gefochtm und vor Tuttts liklsuen lmd klt kensder Begebcntyeiten nur ein-en- verworrenen Begriff, :I!itcr»-Fimled. in der Provence schwer Vckjvlmdkt wor- wenn wir uns nicht klarzuntachen versuchen, wie ern deu. » u izz die lia mo cus , einer der grüßten Soziek märchcnsbasftes Kolonialreich dem ibcrischen Mutter-lanide Tiitctt dsk Lseltlifkmtulv hsat in Indien Als portugiesi- ano dem Meere erwachs. Die Antillcn, Florida, Bakka icksi Fvldat an» maimbcm Streite teilaenvmmm tan, Mexiro, Honsdur»a?s-, Guateumla, Nicaragua, Kali- Alon»v o de Ereilla y Znniaa bat seine »Amt«- fosrnicn, Venezucla, Cshile und Peru diese Zukunft Fa II a« acdtrbted als der Kampf mit den Ein-gebotenen ver-dankte Karl v. nicht zuletzt den aedoxeneu Glücks zn.O-l)ile,·«oen Araukanern, ilmi kein andres Obdach sur kittckn, die qllkiu Des-halb dem Staate frische Ent isme Mut-F ließ als dar- Zelt oder die Wildnis oder den Mmmzngkjchxkcjtm schwka weil sie fkjk sich set-her Uran. dort-a ntcs darbei Lepanto die Feucktaufc nicht Raum genug hatten nnd aus Drangsal und Er cxlmltctp wo zwei Kugeln in die Brust ihn trafen und niedriaung nach einem inngsfraulichen Platze stredtcu, eine dritte ihm »die· lmske Hand zerschmettert-e. Lopc der Gold im Schoße trug, der noch von keinem Men-; de Vcaa ist Fmt m dem Feldszuge lxsasch England auf fchenschrei durchzittert und nur beiß und nnmnhig von der »un»berwmolichcn Flotte-« gewesen lind Cal- einer fremdartigen Flora nnd Fauna war. Die meisten del-ou bat m Islaitdcrn acstl«itten. Zu beberrfcbi ern Enldecknnassasbrten waren das Werk der Unverzagten, rillcrlicbcr Weist die Literatnr, die wie ifeinc andre von die ihrem Traum Wirklichkeit aufzuzwingcn suchten, das dem echtefoen Tllaiionalqefiiljl durchdrungen mar. »Da Werk »der einzeln-ein die sich in den Rausch non Gefahren war nicht«-, wag die Tenkari untergraben das Gefühl stürzten, um nicht an der ljoblen Gestc ihres Berufs zu verwirren, den Sinn verkehren iomite", san Friedrich versweise-Im das Werk der immer um den Einfastz Be- Schlcaelr mid es ist von grosser Eindrinalicbskeit was troacnen, die man mit Würden begabte, wenn ihnen sein Bruder Asuanst Wilhelm über die Spanier-, Idie ein längst das Geschmciß von Wenelaaerern aus der Spur Volk von Helden nnd Dichtern waren, schreibt: »Als war, um ihnen mordhanariadie Tat zu entreißen. eine verlorene Vormacht des bedrohten Euroan aeacn Man muß die Berichte des Ferdinand Co rtez die Einbrüscbc der alles iisberscknvemmenden Arabcr an seinen Kaiser, man muß bie Lebensibeschreibung de: lagen sie asus ihrer Purensiiischen Halbinsel wie im Felde, Pizarros gelesen haben, nm die Eroiberertraaik als ohne fremden Beistand, zu immer erneute-n Kämplen etwas Furcht-batest zu begreifen und nur von ferne zu bereit. Die Gründung ihrer christlichen Ksöniareiche, ahnen, was an Schweiß nnd Blut ein- Machtgebäusde lalhvbnndertc hindurch, von der Zeit a-n, wo die Ab- kostet, das, oft nicht ein Mthundert ausdauernd, im kömmlingc der Gotein in die nördlichen Gebirge zurück- Atem der Zeit wie ein Nichts vevwehi. · gedrängt aus« diesem Zusinchtsort wieder hervor-traten, Wir wollen Conirevais nicht mit Cortez oder ben bis zur gänzlichen Verdränauna der Mauren aus Spa- Pizarros veraleichem aber ein Unverwüstlichcr war er nien, war ein einziges, langes Abenteuer.« auch, einer, der den Zwang der Nichtamdkebrbavkeit Die Gründung ibrer christlichen König-reiche war schicksaslshast empfunden. der immer wieder von vorn ein einsigez langes Abenteuer-. Das ist bevAnbs anaesanqen uwd dem Abenteuer feinen tiefen, welt drnch den wir brauchten nnd strikten Denn es sind die baltigen Sinn gegeben bat. Wie Cortoz, bei verbliebe- MLesSo. list-ten die igsr ihr Ball die Eise-it new WITH-tubu- -in seinen tägan loben-die ewbert haben. Und es ist asus ihnejsheworgogjmen spez- Itmgetriebene Mensch, der wie Parzival fein Leben a : Die heilige Unwette- Die Jdee dieses Lustlspielg von Darin Vier-o --d e m i, bei uns in Deutsch and seii einiger Zeit ein be vokgugter Bühnenauior, ist recht mager. Die italie nif e Sonne, die dem Verfa er zu diesem »Werk« gr leuchtet hat, scheint seine Er indungsgabe dabei aus getrocknetcku haben. Der Inhalt ist der: Das philo sophische rbeitsgebiet von Prosessor Filipps Samt ist die weibliche Untreue. Ueber dieses interessanteste Gebiet mannlichsphilosopbischer Betrachtung hat er bis letzt einige wissenschaftliche Wälder geschrieben Wir finden ihn bei seinem neuen Werk »Propb Inkttk Und Therapeutik der Unirene«. Die Treue ist Für ihn ein leerer Wahn. Wigenschastlich nninteressani. Die Us ireue aber ist das deal, das er sucht, um es sit Umk· suchen. Die eigene Gattin ist ihm nicht untreu new-«- deu imeiut ersi, any see-m- ee ach m ihr Er Mk sicb eine Geliebte, von der er erwarten darf- baß st· kw Gelegenheit gibt, die Untreue prakiilich M m In studieren Tit-) Rock ein reicher-sah kopi M FAU cenzee, bietet ihm se e Geliebte ce au, die gerade zu ein Mike-« eine preise-tu km its-treue F- W kaum beim PM, wies-stem- ppie so. W Vetilihtimgeu ersteht sie. Die will non dem teichsk Moos ON W YWMMM Dreck-M M W MA, W. Mftw M. US —-
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