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Dresdner neueste Nachrichten : 21.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192405215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19240521
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19240521
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-05
- Tag 1924-05-21
-
Monat
1924-05
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 21.05.1924
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Reise txnx Von Col: XII! KIMUMII llls Cluwllllclkklmllslllllll Witzes-. im Miirz - Wir waren den ganzen Tag durch Kern Couniy »Mer und Felsen Abend von all dem Sehen ein wenig milde« ein unser Programm war noch nicht »Wind und unser Führer ruht-e nicht, bis wir noch M zakm von Mr. Leialxton besichtigten Mr. Leiahiion hatte den tiefsten Bewaisserunaetuvm nnd die stärkste Punuie im Bezirk. Der Brunnen war im Grunde wie qlle andern Brunnen, nur daß sein Spiegel tiefer lag Und der Wasserster dicker war, den die rientrifunab Wap- zutaae forderte. » Allein der Amerikaner hat nun einmal eine »Mcbe iiir Siwerlatior. nnd so mußten wir noch »du Leigbton Allein der Beiuch war doch in andrer Hinsicht recht lehrreich; denn wir lernten auis der Farm »Mit-« ten nm Fritz war ein iunaer sächsischer Fabritarbeiten der vor einem ualben Jahr heriwevgetonvmen und isedt dabei mar, den Grund zui den klu- bis zweitausend »Dollar zu legen, die ihm einmal ermitalichen ssollen- eine eigene Farm zu tauseini Das Schöne war, daP Fritz mit Kaliiormen und Kasligi sornien mit Frid· geicherweise zuiirieden war. »Hier-» W Fritz ausgevdmnK saade der Farmer. ails er uns! WÖ die sauber aeseate Tenne fiiihrtr. »Wir sind soi »ph, daß wir ihn baden-« z Ich renne den Typ- der in Uebersee als Land-» lUkheiter anfanat und aus die eiaene Faun hsiu spart. ich kenne viole, die unterwegs zusanpnienbraehein Even ihnen der Weg zu lana uznd zu bart war, und ich tenne einige wenige, die durchineslten und Erfolg dritten. Ich mußte vor albeinan den jung-en Deutschen denjen, deu ich im siidbvasnlianiichen llrwald aetrrsfen, der aus der Suche nach Arbeit von einein deutschen For-missen zum andern wanderte, der mit Negern und Winken zwfammesn von Tagesanbruch bis Sonnen unkmqng arbeitete, mit Mais und Bohnen zufrieden war, auf der Erde schlief und init eiserner Energie jeden verdienten Misle sparte. Veralichen init ihm hatte Fritz ein« golden-es Los« und doch waren beide unter den gilecchen Verhaltnisssen iiber den Großen Teich Leiwndms . . Fritz kam gerade irisch aewasihem um sich mit der Familie des Former-s an den Abend-nich zu setzen: an den weismedeckten Tisch mit weißem Brot« Butter nnd zskllchten vor reib-ein« Gedeckk Ich swb danin auch die Wohn- und Schlarstätte non Fritz. Er hatte init einein Wem zusammen ein iasuiberes Zimmer. Und beide hatten aeziieiiiisam ein eigenes Bad nnid Klio-fett- Das ist allerdings nicht»das .iibtliiche. «Aber auch unter den migiinstigstcn Verllailtnifsen ist hier die Lebenshaltung M i’siiruii«rrdeiters und Tagelöhners eine unvergleich lich höhere als in Silb- und Metelamerisa - Wenn man in Kaliiornicn reitst, wollen einem alle die vielen-Fritzes nicht aus dem Sinn. siir die in Deutschland und Oesterreirh kein Brot und keine Arbeit ist, und alle die vielen Familien, die ihr Letztes ver kaufien und nach Südameriska auswandern, in Ver hältnisse, von denen ihnen iede Vorstellung fehlt. - Je großere Erfahrung man in Ausswanderunab iind Siedluniassrauen gewinnt, desto ikeptisrher wird man und desto bestimmter in der Malinuna: nicht auszuwandern, wenn man in der Heimat such nur halbwegs die Möglichkeit zu einer leidlichen Exiltenz bat! Aber eins muß ich ietzt, nachdem ich Kalisornien aesetyein doch sagenzwenn schon auswandern, dann nur nach Kali sornien. Mifornien iist ein aaniz einenartiacs Lan-d, wie es dermutlich nicht noch einmal in der Welt vorkommt. Ich meine nicht dais Kliina, sonder-n iensed einziaartiae Zusammentreffen von iunirfräuslirhenc Rohland niii einer höchst entwickelten technischen Fiioilisatioin In Süd- oder Mittelamericka siodeiln heißt: ais-i liwhrcy vielleicht aus ein Menschenleben auf alle Erleichte runjien und XSinnes-tilinlich-leiten menislchlicher Kultur nnd Zivilisation verzi en, beisei: ein hattes, entbehrunqs ieichcs Leben in vaald oder Steppc, dessen Früchte im allgemein-en erst die Kinder ernten. Der Sicdler in Kalifornicn isfliiat den gleichen Boden wie der in Brasilien und Meriio, jun-wirksa liches Land, das znm erstenmal die Psluaschar ritzt. Aber es ist nicht alle weit von ciner glänzenden Antoftrasie entfernt, auf der er in Kürze nach der nächsten Stadt fahren kann; denn der Besitz eines eigenen IJiotorwaaens lieat schon sehr bald im Bereich der Möglichkeit Die Elektrizitätsaesellschaften leaen sehr bald eine Leitung auch in die kleinste -Sicdluna. und damit hat der Former einen Gehilfen. wie er ihn io nreiswert nirgends aus der Welt findet. Kali foruien ist das Land mit der billiastcn elektrischen Kraft. Auch die kleinste Farni hat elclirissbcs Licht, aus dein einfachen Grunde. weil es das liilliiiste ist. Viele haben elektrischen Herd- elek irische Waschmafchine nnd elektrischen Antrieb fiir icde Art landwirtschaftlicher Maschinen die Welt in Koss Und dann die Feinden im lateinischen Amerika be deutet die Niederlassung des stolonisten filr die Kinder im besten Falle eine aesicherte, manchmal wohl auch eine glanzende wirtschaftliche Existenz, in iedem Falle aber ein kultnrelleö Oerabsteiaem die Unmöglichkeit einer höheren Schulbilduna. In Kalisornien holt der Schulautobus auch von den abgelegeneren Farmen die lsitinder ab und bringt sie nach Schulschluß wieder nach Hause. Auch die nachste Hiahseool iit nicht allzu weits entfernt, auch zu ihr werden die Kinder im Schulautol gebracht, und auch der Besuch der Universität ist später nicht unerreichbar, vor allem, weil nicht nur« alle Schulen frei, sondern auch alle Lerninittei nnd Bücher kostenlos geliefert werden. ; Ein Haken in allerdings da. Die Reise nach Kali somien ist teurer als nach jedem andern Lustwande runaöland, und die zum Selbständtamachen erforder lichen Mittel sind hier ariißer als anderswo. Die eins bis zweitausend Dollar stellen ein Minimum d a i-, mit dem nur der den Anlan einer eigenen Isaria riskieren kann, der iiber arosze Er fahrung im Lande versiiat. Sonn wird man drei tausend Dollar rechnen müssen. Das Selbstandiamachen wird allerdings dadurch Ehr erleichtert, daß man nicht nur acgen eine kleine nzahluug und geringe Jahreöraten Land kargen son dern auch Haus, Vieh und Gerat auf die glei e Weise erwerben kann. Ja, es wurden mir sogar An erbieten gemacht, deutschen Familien ohne jede Anzahlung Land zu überlassen, ihnen Haus, Vieh und Geriit zu stellen und erst nach vier Jahren die ersten Zahlungen von ihnen zu verlangen, unter der einzigen Bedinguna daß ich für die Tüchtig keit und den Fleiß dieser Fam lieu aaraniiere. Jch ver mutete zuerst irgendeinen Schwindel hinter dieisen An geboten, aber ich bekam sie mit allen Sicherhe ten be stätigt, und ich fand auch die Erklärung: in d e r u n g e heuren Achtung, die man in diesem Lande vor der Tüchtigkeit und dem Fleiß des Deutschen hat. Dieser Ruf, den der deutsche Landwirt und Arbeiter im amerikanischen Westen genießt, ist ein Kapital, das vielleicht einmal auch politisch ausgeniitzt werden kann. Um so wichtiger ist es, daß, wenn eine-deutsche Aufwan derung nach Kalisornien einsetzen sollte, sich jeder einzelne, der hiniibergeht, bewußt ist, daß nach ihm das neue Deutschland be urteilt wird und daß vor allem jenen schwindel haften Kolomsations- und Augwanderungsaelew schasten, die im lateinischen Amerika so namenloses in -l)eil»anrichteten, von vornherein keine Möglichkeit zur Betatigung geaeben wird. Neues vom Tage Das Urteil im Prozeß gegen das Institut ~,Mntabot« In dem Proz-eß gegen Iden Apotheker Heiser in Berlin, über den wir gestern derichteten, sällte das Gerile folgendes Urteilt Beide Angeklagten find der Beihi se zu dem versuchten Verbrechen nach § 218. M sdrtgesetzter Handlung und in einem weiteren selb standigeu Falle, schuldig. Der Angeklagte Paul Veiser wurde zu 2 Jahren Gefängnis, unter Anrechnung non 1 Jahr Untersuchung-sooft, Frau Heiser zu 8 Monaten, unter Anrechnung von 2 Monaten Gefängnis verurtcilt. Frau Heiser wurde Vewährunigsfrist zugestanden. Der Staatsanwalt hatte gJlen Helfer 5 Jahre .3311tl)tl1aus und feine Frau :;«- Jahre Zuchtbans beantragt. Der Kastbefehl gegen Helfer wurde gleichzeitig aufgehoben. Die zur Aus führung der strafbaren Handlungen benutzten G e g en st änd e. wurden b e seh laana h m t. Das Gericht hatte Heiser mild ern d e Umstände zugebilligt, da er das Opfer einer sixken Idee geworden«lvar und nicht Geldgier, wie gewöhnlich in solchen Fallen, ihn zu diesem Tun veranlaßt hatte. Elektrizität ans der Lust Vor »dem Schöisengerieht Berlin-Mitte begann ein Nieseubetrugssprozch, dessen Ver handlung imhricheiuliih zehn Tage beanspruchen wird, da etwa 120 Zeugen und eine ganze Anzahl Sachverständige zu vernehmen sind. Angel-tagt ist der Jngenieur Wilhelm llnruh aus Berlin, der sich Freiherr v.llnruh nennt, dessen Adelsprädikat aber vom Staatsanwalt bestritten wird. Weiterhin stehen unter Anklage ein Hauptmann Coler und zwei Kaufleute-, Vrinkmaun nnd Wille- Der Angeklagte Unruh hatte einen elektrischen Sironierzeuger konstruiert und behauptete-, durch diesen Apparat Elektrizität aus der Lust ge winnen zu können. Unter Vorlage von angeblichen issntachten Sachverständiaer verstand er es, eine grosze Anzahl von Geldlenten flir seine Erfindung zu interessieren. Er stellte dabei die Behauptung auf, das; sein Apparat die Herstellung der Elektrizität so weit net-billige, daß durch die Ersparnis die gesamten Reparationskostcn bestritten werden tdnnten. Dem Jngenieur sind insgesamt mehr als» eine Million Goldmark an diapitalien zu geflossen, die er zur Finanzietung feines »Strom erzeugers U« nötig haben wollte. Nach der An klage ist jedoch der tromerzcuger völlig wettlos. Es sind über diese Frage eine Reihe von technischeni Sachverständigen geladen, die ein Gutachten über die Brauchbarkeit und den Wert des Stromerzeugcks ab zugeben haben werden. Unter den Zeugen befindet sich auch der bekannte Münchner Psychiater v. Schrenkb Notzing, der ebenfalls Geld bergegeben haben soll. Da ferner auch noch dem Angeklagten Dollarsälschungcn zur Last gelegt werden, so wird sich die Veweisaus nahmc umfangreich gestalten. Die Mitangeklagten werden beschuldigt, an dem« Absatz der Anteilscheine mitgewirkt zu" haben, obwohl sie den Erfindungs schwindcl gekannt haben sollen. Vom Lustballon in die See gesprungen Die an der Küste der Insel Wiaht und deri» Granchaft Hampshire verjammeltcn Zuschauer deez Ballonwettbewerbs nm den ist-CumcntsTliievilleWreis erlebt-en ein äußerst aufregendeå SchauwieL An dem Wettklua nathm auch ein französischer Ballen teil, dem, wie seine Intassen mit Schrecken feststellen mußten, cui-z nach Benann- des Aufstieges gerade iisber sder See Gas- zn entweichen begann. Der Ballen sank, nnd Feine Jnfasscn bemühten fich, durch Abwerfen von Vallast ihn wieder in diie Höhe zu bringen« Als dies nicht ausreichte, entschloß fich einer der Mitfaiircr namens 9ioltard, ins Meer abzusprincten und «ii·klirie diesen küh nen Sprung auch tatsächlich aus. Unheichädiat von dein Sturzc schwamm er mehrere Meilen im ngier, vie er von einem Küstenstvächtcr im Boot auf-gesucht nnd gerettet werden konnte. Der vom Gewicht Rottakds be freite Ballen war inzwischen wieder gestiegan und ist ohne weitere Fährnisse überstehen zu müssen. wohl xerhalten bei Rom-sen keiandet. Eine englische Motdfenlfationff Ganz London erregt sich zur seit über den nn heimlichcn Frauenmord, der als ~Vungalowfall« zu trauriger Berühmtheit gelangt ist. Die Verhaftung des angeblichen Mörders Patrick Mahon hat bisher noch nicht zur völligen Aufklärung der grausigen Tat geführt. Jn dem Landhasus Bungalow bei Cassi bourne fand man die entsetzlich verstümmelten Teile einer Fraiuenleiche, der der seon fehlte. Die Leiche wurde dann als die einer Stenotypistin Misz tiayc fest gestellt. Die Untersuchung führte dann zur Verhaftung des Kaufmann-s Patricl Mahom eines untadeligen (s)entlemans, dessen Bekannte ihm das vorzliglichste Leumundszeugnis ausstellten. Der Mörder leugnet bis-her energisch, und es ist auch noch nicht gelungen, ihn zu überführem In England ist er heute der Held des Tages. Bei seiner Vorführung in dem Land-haust spiel ten sich geradezu widerliche Szenen ab. Die Fra u en inssbessonsderes tampften wie die Furien, um einen guten Platz zu erhalten, der ihnen einen Einblick in das Landhaus gestiattete. Um ähnlichen widerlichen Szenen vorzubeuger hat die Polizei ietzt das Land haus gesperrt; aber sie kann es nicht oerhindern, daß nach wie vor dass Publikum, besonders das weibliche, sich hier wie zu einem Schauspiel versammelt. D am e n in großer Toilette fahren beständig in ihren Luxusautomobilen vor, die in Seheoeite von dem Landhaius Aufstellung nehmen. Ihnen gesellen sich Dienstmädchen und Verkäuierinnen zu, dievon London asuf Fashrrädern herauskommen Alle diese Frauen be ziehen dort vom Morgen bis zum Abend Wache und sehen mit gespannter Neugier auf den Zaun der Villa. »Der Platz hat mich verliert-C erklärte eine der Damen einem Berichterst-atter, der sich über die Ferment-er sammlung, die sich hier in dunkler Nacht gebildet hatte, wunderte. Man muß zur Ehre der Männer sag-en, daß sie-sich an diesem Sport nicht beteiligen. Die Frauen dagegen kommen mit Kind und Kegel und Proviant, wie zu einer Landpartie. Sie bieten ldem diensrhabens den Schutzmann 1 bis 5 Pfund Sterling, um sikh damit die Erlaubnis zu erkaufen, nur einmal einen Blick über den Zaun zu tun, und zärtliche Mütter heben ihre Kinder in »die Höhe, um sie des Anblicks teilhaftig wer den zu lassen. Fast das gesamte Holz des Zaunes iit schon als Andenken fortgenommen worden, nnd es gibt nicht wenig Frauen, die bis zu 1 Pfund Sterling fiir eine einzelne Blume bieten, die iin Garten des Land hauses gewachsen ist. Die Weltflicger Aus Hanoi in Jndochina wird gemeldet, dasz der stanzösische Flieget d’Oisy die Stadt in seinem überpriisten nnd mit einem neuen Motor ang aestatteten Apparat verlassen hat. Nachrichten ans Hongkona besagen, daß er bereits in Kanten angekom men ist. Sein englischer Rivale Mc.Larcn ist nach einem Bericht ans Alahabad (Jndien) nach Kal kn t i a weiteraesloaen, wo er bis Mittwoch rasten will, um seinen Apparat acnan zu untersuchen, und einen neuen Motor einbanen zu lassen. - Anch von den drei amerikanischen Flieaern, um deren Eis » Schicksal man wegen der jüngst herrschenden Sist auf der japanischen Insel P a r a m ush i r besorgt lossc wird berichtet, daß sie aus der genannten Insel, die süd lich von Kamiskhatka liegt, glücklich gelandet sind. Eine verkleidcle Europäerin in der Verbotenen Saht Eine rüstige Fünfzigerim Mme. Niel, die Thedx sophin ist und die Geheimkulie non China nnd Tibet studieren wollte, hat eine längere Reife durch diese Länder, als tidetanisehe Frau verkleidet, gemacht. Sie ist jetzt glücklich an der indischen Grenze angelangt und berichtet, daß sie in Lasha, der heiligen »Ver botenen Stadt« Tit-cis sich zwei Monate lang aufgehalten hat, ohne als Europiierin erkannt zu wer den. Man hielt sie allgemein silr eine Ladakhi, die Angehörige eines mongolisehen Stammes, der in den Tälern von Kaschmit lebt. - Erdbeben auf Honolulu . Aus Hono lu lu kommt die Meldung, daß ein lies ;tiaet Aus-brach des Vulkans stilauea begonnen hat. Er ist von Erdbeben begleitet, durch die eine n e n e M eerelzsbucht in der Breite oon einer halben eng lischcn Meile entstanden ist. Die betroffene Gegend wird von der Bevölkerung in eilig-er Flucht verlassen. Letzte Nachrichten und Tdegrgmme Deutsche Volkspartei und Deutschnationale B. Berl i n, 20. Mai. (Eig. Drahtberichtzs Zins den Kreisen der Deutschen Volkspartei hom wir, daß diese der dentschnationalen Einladnng zu·B.- sprechnngen über die Regierungsbildnna Folge leisten werden. Auch dann. wenn zunächst eine ähn liche Ladung an die Demokraten nicht erge h e n sollt e. In der Volkspartei nimmt man indes an, daß im Laufe dieser unverbindlichen Vor verhandlungen non selbst die Rede ans die Demo kraten kommen wird, non denen man auch bei der Dentschnationalen Volkspartei wüßte« daß ein erheb licher Teil von ihnen einer Zusammenarbeit mit den Deutschnationalen nicht abge neigt ist. Es sei selbstverständlich, daß die Basis der Verhandlungen die Fortsiihrnng der bisherigen Anßenvolittk sein müßte. Ueber die Formnliernua dieser Forderung. die ja den drei Parteien der Mitte gemeinsam ist, bosst man sich heute einig zn werden. s Langsames Abbrsckeln des Vertrages von Versailles Telegranim unsres Korrespondcnten ob. Paris, 20. Mai. Jn einigen italienischen Blättern erschienen Mitteilungen über den neuen tschetho - slownkiseh - italienischen Ver trag, die besagten, daß die getroffenen Vereinbarun gen nicht ans der Grundlage des Bei-satt le rPert r n g e s geschlossen iporden seien. Diese Nachricht erregt iii hiesigen politischen Kreisen große Sensation, denn man erblickt in der Ansichaltnng des Versailler Vertrages de n e r·st e n Seh ritt zne Lockeriing der territorialen Friedens b e st i m m u nge n. Die· Frage wird aiisgerollt, welche Folgen sich stir« Frankreich ans der von Mnssolini ein geschlagenen Richtung ergeben könnten. Der »Te-.nvs«« meint, dasz Frankreich nnd England zu einer Ver ständigung gelangen müßten, nin die Hoffmqu der deutschen Nationalisten ans eine Abbrdckelnng des Ver sailler Vertrages zu zerstören. Frankreich nnd Eng liing sollten die Verstäiidignng»mit den deutschen »Re vnblikanern erstreben, Dann wnre es möglich, in einer nahen Ziikiuist die Friedensbedingungeii den Wiinschen Zentraleuropas anzupassen. ·Da·s sei notwendig, um Angrifssgesnhren nach» Möglichkeit zn liege-mein Der »Temps« fängt an, seine Haltung der «iiiternatioiinlen Lage anzupassen. Zum erstenmal spricht er phne he sondcre Fursickiveisiing von der Md g lich kc it einer Korrektur des Versailler Ver t r a g e s. Der internationale Devifenmarkt —!- Berlin, M. Mai. (C«in. Tranwerich Tie N eirbsmarf wies am qestriigen Tage ans fast allen internationalen Märkten keine größeren Veränderun acn auf, Das eimiliiche Pfund ichmäkbie sich in New- JL)ork von 4,37 auf USE-is etwas ab nnd laa an den übrigen Plätzen mit kleineren Schwantnnacn unver ändert Weiter rückgänin blieb der französische Fra n kc n, der in New-York von 3,7i auf UT zurück ging. In London war der Kurs TIUTZ smn Wort-sue 76,i·"- Franken) fiir cin Pfund Zieriilla. Stockholm notierte den Franken mii 21,:")0 aegen gis-M nnd Ziirim Tinit :31,80 gegen ALLE-I am Vortaae. Wossssxxxxxxz wie im Neibcncinander von aearbeitctcr Polvplionie, nur im äußersten Diskant etwas künstlich. verhältnis mäßig gut zu verstehen. In jedem Fall blieb ein be sonderer Eindruck: Ohnmacht moderncr Schauspiel kunst gegen ein Ewigkeitswcrk und dennoch Tenmt vor der Größe. Professor Dr. Oscsk 810. Meines Fenslleton '-F-«.Ptograntm für Mittwoch. Opernhaus: »Die Loh-DIEN- 228. Schauspielhaus: »Femina«, Fäss. —- Neuftadker Schauspielhaus: »Die heilige Untrcuc«, Ass. - NHYJZ Theater: Gefchlossen«. - Residenzthcatcn iDet usurft von Pappenheim«, his. ::· Bæthovensstikltts. Ein Sommer, ähnlich dem, drt sich in diesen nnbeschreidliih schönen Taaen ver künden muß es gewesen sein, der damals. im Jahre PM. Beethoven zii seiner Pastoralsinsonie inspirierte Selten wird es uns vergönnt sein, das herrliche Werk mit so bereiten Sinnen zu erleben als wie gerade jetzt. Beethoven selbst meinte: »Auch ohne Beschreibung wird man das Ganze, welches mehr Ewsindnna als Tonaemäldc, erkennen-« Als eis, viel später einmal, wieder nach Heiliaeiistadt «kaiii, erzählte tr: »Hier habe ich die Szene ain Bach auchriebem nnd die Goldamniern da oben, die Wachteln, Nachtigallen Undtinckucke ringsum haben iiiitkoiiivvniert.« Diese bealiickendste unter feinen Sinsonien stand ansinnen-i des dritten Zykiueeonzektes. dass Fritz Busch diri gierte Das Were erstand in seiner ganzen holden SCEVUbeiL Nachher kam die F ünfte . die-»isieivaltiac. Ware die Hitze im vollbesctzten Saal ertraalxil)er»gc wesen, märe der Saal des Geiverbehanses selbitgroner und dadurch atnstischer, man hätte einen noch starkeren Eindruck nach Hause aenommen, denn die Anfsiihrnng war iiber alles Lob erhaben. Busch mußte Indes sein Temperament zügeln, die Bläser addiiinvicm damit dieser tönende sisjvloß nicht überwältiate. Der »Zu- Wlmcnklang aller Leidenschaften«, der uns in der Fäusten entgegentönt, löste zum Schluß einen Jubel sondergleichen aud. Busch nnd die Kapelle wurden sehr gefeiertEi n u w w b Di. IsYHr = nmnkatcher et met. e . ie nationale Kunltausstellnna in Venedig Ehrein einen internat onalen Wettbewerb cgir Chorgesang und Orchestermnsik au-. Bitt die Or ster wurde alsi Pkohesttick Wagners eisterftnaer«-Bvrspicl stwsrhlt Die näheren Angaben vermittelt die Tech nische andübende Kommission« in Venedtl (F— IDEA- Rs MU Die Telegrammadreise, deren rb angesichts M Kürze der seit tdie Konzerte finden am d» o» 20. M 21. Juli sie-m Hauche geweck- imd come-iu- werden bedienen wollen, lautet: ~CZIöEfI-Wittsicali, Vcnczia«. = Maric v. Moitchatiow-Kalerais. Aus Wagners Geburt-Stag, den 22. Mai, stillt in diesem Jahr die funf zigste Wiederkehr des Todestages jener Frau, die wie ein Schutzengel oftmals· dem Tondichter in seinen Sor gen beigestanden und ihm die Wege geebnet hat. Sie war die Tochter des in rufsifchen Diensten stehenden Generalleutnants Grafen Friedrich Nesselrode. Ob wohl Polin durch ihre Mutter und ihren Haupttoohn-l sitz War-schan, wo ihr Vater Kommandeur der GendaH meric war nnd, ihr zweiter Gatte Oberst v. Monum now, Polizeimeistek war, neigte sie doch voll Stolz mehr der Heimat ihres deutschen Vaters zu; deutsche Sprache nnd deutsche Kunst bedeuteten ihr den Inbegriff alles Liebens- nnd Bewunderungswerten. Schon mit sieb zebn Jahren - Jsitll - oon ihrem ersten, sehr reichen Gatten geschieden, lebte die junge, schöne sinnstschwiiri merin in glänzenden Verhältnissen in Paris, wo sie« sehr bald der Mittelpunkt der Gesellschaft wurde. Dort hatte sie in juaendlicher Beaeifterung auch den schwer kranken Heine besucht, der, weil sie bereits von Thöophile Gautier ihrer hcllblonden Schönheit wegen befnngen worden war, mit seinem Preislied nicht zu riictftehcn wollte, jedoch, ärgerlich nnd gereizt durch ihren ihm nicht erwünschten Besuch, boshaft ihre im posante Erscheinung mit einem »weißen Elefanten-' verglich, wie Paul Lindau in seinen »Eriuncrungen« dieses im »Romanzero" 1851 veröffentlichte Gedicht er klärt. In Paris ehnete Frau o. Kalergis den Boden für Richard Wagner. Durch sie beeinflußt, hatte sich die junge Fürstin Pauline Mettcrnich hei Kaiser Natio leon siir den deutschen Musiker beharrlich ins Zeug ac legt, bis sie es endlich dahin gebracht hatte, daß er die Ausführung des »Tannhäuser befahl. Aber ihr uner miidliches und großmiitiges Wirken fiir Wagner, das ihrem Namen in der Musikgeschichte einen ehrenvollen Platz gesichert hat, sollte ihr nicht zu ungetrtibter Freude gereichen. Wagner hatte ihr nämlich zum Dank fiir all ihre Güte eine seiner Schriften gewidmet, un gliicklicherweise gerade »Das Judentum in der Musik«. Jn ihren jiidischen Freunde-streifen hielt man sie nun splittzlich für die Urheberin von Wagners iudenseind- Iltchen Aeußerungen und sie, die keineswegs Juden -feindin war, beklagte Zieh bitter über das Mißtrauen, das man ihr nun in er Warschauer Gesellschaft ent gegenbrachte-. Mit den Jahr-en, als sich ihre innere Natur immer mehr oertielste, zog sich die ckehitngeistige Weltdame aber vom allzu ehhastenGeselch aftdtre ben zurück. Ihr Kunstsinn zog sie nach Deuts land, wo sie zu ihrem Aufenthalt außer Dresden, München und Weimar vor allem Baden-Baden wählte. In ihrer »Ban stetem-« verkehrten nicht nur die Vertreter der Kunst, sondern auch gekrönte Häupter nnd die höchsten Würdenträger der verschiedensten Staaten, darunter der uachtnaliae iiaiser Wilhelm I. und BisniarcL = Karlsruher Strauß-Woche. Zur Feier des 60· Geburtstaaes von Richard Strauß am 11. Juni veranstaltet das Badische Landestheater Karlsruhe, wie uns geschrieben wird, in der Zeit oom I.bis 7.Juni eine Richard-Strausz-Festwoche, zu der der Meister sein Erscheinen zugesagt hat und au vier Abenden dirigieren wird. Das Proaramtn der Festwoche unischliesitt 1. Juni, vormittags-: Altar-acu feier mit einem einleitenden Vortraa von Vrosessok Dr. Oskar B i e - Berlin; abends: »Der kiiosenkavalier«. Dienstag, J. Juni: Siiistsiiie-sloiizert lAlPensinsonie und Couperin-Suitc). 4. Juni: ~Ariadne auf Varus-c 5. Juni: ~Salome«. 6. Juni: »Die Josefslcaeude.« 7. Juni: ~Elcktra.« Eine Festschrist wird vorbereitet. = Das unvollendete Beethoven-Denkmal in Paris-. Aus Paris schreibt unser alt-Korrespoudent: Frank reicht-« Hauptstadt besitzt außer einem Gäßchen, Rue Beethoven genannt, kein sichtbar-es Zeichin der Ver ehrnna siir den Komponisten Jedes Jahr ioird Paris reicher an Monumente-n sitr General-.- und Akademiker. Doch dranszen im Wäldchen von Vincennegi steht ein Sandsteinssorkeh der vor zwölf Jahren errichtet wurde, um Beethovean Gestalt in weißem Marmor Platz zu gebeu. Wie ein eratischer Block lasaert das Gebilde auf einer Rasensliichr. Zwei Genien trauen die uiischiiae Basis des nnvollendeten Denkinals. Dem Nenaieriaen erteilt der Wächter die Auftlärnnat »Hier hätte die Statut-eines Bache li) ich alansbe er heißt Beethoven und ist ein Musiker gewesen auiasestellt werden sollen. Der Krieg kam, und so wurde nichts daraus-« Das Monnnient hat eine lanae tisejcliichte Sie lseaiunt vor zwanzig Jahren. Damals ichus der Bildhauer Charmev die Statne siir eine Parkaulaae. Ter Stadtrat lehntc die Aufstellung ab, man wählte das Wiisldchen von Viiiceiiiies. Und heute will »inau Dem deutschen Musiker« die Ehre nicht mehr erweisen Der Bildhauer Bartholeme erklärte: »Es wäre eine Herausforderung der Pariser-« := »Das ariine Gesicht« als Biiläenstiitt Gustav Meyrints Roman »Das grüne esicht« wird mit Einverständnis des Verfassers dramattsiert und in der tonnnenden Skielzeit in Wien und Berlin zur Ur aussühruna ge angen. »Das grüne Gesicht« erscheint als Biihnenwerk im Verlaa pon Max Psesse r. = Naturforscherversammlung 1924. Soeben ist das Programm der 88. Versammluan deutscher Naturforscher und Aerztc erschienen, die vom 21. bis 27. September in J n n H b r u ck stattfinden soll. Es ist das bekanntlich eine Wanderncrsammlitnq, die ständig ihren Dei wechseln »die lebte, gleichzeitig die ’Jahrhundertfeier ihrer Gründung, wurde 1022 in Leipzig abgehalten· Die allgemeinen Sitzungtn finden am Vormittag und Nachmittag des 22. und M. Septem ber, sowie am Vormittag des 24. September stritt. Folgende Vorträge sind hauptsächlich angekiindigit In der ersten allgemeinen Sitzung: Prof. Joche-Freiburg: Tak- Leib-Secle-Prolslem; Pros. isirnhie-Heidelberg: iioniiitntion nnd Charakter; Prof. Tliomg-Bet·lin- Tahlem: Ueber die Erdbebenkatastrophe in Japan am 1. September 1923. Nachmittags: Sitzung der medizi nischen Hanptgrnppet Pros. Türk-Rasen lieber Jst-to ionkrasiex Prof. Deß-Zurich: Physiologie der Arbeit. Ein dritter Vortrag wird noch später bekanntgegeben. Jn der nächsten allgemeinen Sitzung: Pros. v. Frisch- Brerslam Sinnesleben und »Sprache« der Bienen; Pros. Fiuoll-Prag: Blutmorvhologie und Sinne-'T phnsiologie der Jusektenx Pros. Bursch-Wink Die Aus gaben der Vogelblnmen, Untersuchungen aus Grund des neuesten Tatbestaiides. Ju der Sitzung der natur wissenschaftlichen Hauptgruppe werden Neuerungen auf dem Gebiet der Atom- und Molekularforixhuua zur Sprache kommen Prof. Sommerield-si.liiinkhen: Quantentheorie und Bohrsrhes thommodellx Pros. Kraiuers-Biopenhagem Chemiiciie Eigenschaften der Atome nach der Bohrsrhen Theorie: Prof. Kratzkr iViiinchem Molekulareigenschafteu nnd Vänderipeltrent Pros. Marburg-Vorhin Qnautenregeln in der Photo chemiex Pros. Franck-Gottingen: Atom- nnd Molc lsnlarstösze nnd ihre chemische Bedeutung In der dritten allgemeinen Sitzung sind folgende Vorträge vorgesehen: Pros. Penck-Berlin: Das Antlitz der Alpen; Oherhergrat Dr. Ampserer-Wien: Tie Telismil der Alpen; Prof. v. Klebelsberg-J'lcitsliritck: Die Natnrdcnkmiiler Siidtirols. Außerdem sind bereits eine sehr große Anzahl von Einzeloortrtigeu in allen Abteilungen augekiiudigt. Die deutschen Aerzte sind non der Zahlung der Ansreisegehiihr sähst tholdmarli befreit, falls sie ihre Teilnahme am Konnt-est narhi wekilseir. Für die Naturforscher sind die Verhandlungen no ) nicht beendet, es ist aber kaum zu zweifeln, daf -auch hier die gleiche Befreiung eintreten wird. Tameiy ldie als Versammlungstcilnehmerinnen zugelassen sind; erhalten bei Nachweis ihrer Teilnahme die gleiche Vers lgiinstigung s. = Lknelvelyer in der Ravennas-· In der M. Lracls oesver in der Frauenkirche diesen Mittwoch abends 6 Usk kommen Werke von J. S. Bach, Joseph :iibcinberaer, »Fr. Schubert, Richard Strauß, Anton Dvordk nnd F. Mendelsd sobn-Bartlloldn zum Vortrag. thisfiihrendet Mithe Schleithnef, Ovemtanaerin teooranh Max Münsner (Violoncell), Neuner Panlit (Orqel). = vDrfesbnet Mustkfchnle Direktor Hang Schneide-M Nächsten Sonntag pormitta g 11 Übr im Vereingbaus »in-! Mümuqsunsert des w. Oktave-. ALLE Why-«- Neueske Nachrichten Mittwoch, 21. Mai 1924 Dem-s
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