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Dresdner neueste Nachrichten : 20.06.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192406209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19240620
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19240620
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-06
- Tag 1924-06-20
-
Monat
1924-06
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 20.06.1924
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Seit-s wiw den Brauen suckerbeot Unhalten und die wider den Stachel Böcken-den mit der Peitsche bedrohen, das beißt: man wird in Cheqners Deutsch land durch die stille Breitschseids sehen. Mit dieser Methode aber nnrß man auf der einen Seite alle nationckvilttschswchtsradikalen Strömungen in Demschlaxnd stärken (denn es wird sich mancher noch überlegen. ob er zu der von Paris-London divtgterten lSammelherde gehören will oder ob er nicht liebe-ej doch in die Wildnis zu den Wdlsen gehen soll,s ans die Gefahr hin, daß er dort manchmal lmnnern und l leiden Innß nnd nicht jeden Tag seine in London fest-l sit-setzte Minianalportsion Stallsutter bekommt). Mit diesen tllkesthoden stärkt man aber zum zweiten auch die sxsegner im eigenen Lande, die Poincaristen. Man verfolgt ihre Politik: man zerreißt Demskljlansd sjn zwei einander erbittert vekämpfcnde Teile, man sclxssjrt den Bümerkriew man zertrümmert die deutsche Eint-eit, man vereinigt den Wirrwarr in Europa —- nnd alles, um das Swchverstäncdinengutachten durch-zu setzen- dass Europa den Fried-en zurückgeben soll. TlBaOrlich die europäisrhe Politik von heute ist zur schlechten Posse geworden. Der Staatsnmnn großen Stil-F- seljli, nnd die Ware Mitte l m ä s; i g k ei t, die in allen enropäischen Ländern am Ruder ist, erweist sim den Ci ahr zu Jahr nufähiger, die grossen der Lösuan hart-enden Probleme zu bewältigt-In Nie wurde die Weltdümmer regiert. Th.Seh. Stiergefechte in Berlin? 11. Berlin, 19. Juni. lEig.Drahtl-ericht.) Berlin foll, wenn man der Behauptung der »Nationalzeitnna« Glauben schenken darf, demnächst mit einer neuen Seuiation beglückt werden. Es hat sich nämlich, wie yet-lautet, ein spaniith - dentiches Kon io t« t i u m gebildet, das im Berliner Stadien Stie r qesechte zn vernuitalten gedenkt. Bekiihmtse Mamdorc seien bereits gewonnen. Aus-gesuchte Kampf fiierc stünden kurz vor dem Abtrausport, und es fehle lediglich die Konzession des Berliner Magiftrats. Um diese zu erlangen, wird der fette Köder eine r b o he n it eue r l ich en Abg a b e ausgelegt. Berlin wiirde bei Genehmigung des Projekt-s nämlin auf eine Ab gabe von beinahe einer hakt-en Million Goldmark rechnen dürfen. Großbritanuken bricht seine Be- A ziehnngen zu Mexiko ab O London, 19. Inni. (Eig. Drahtbericht.s Großbtitannien hat nnn die Beziehun gen zn Mexiko abgebrochen nnd den Schutz seiner Interessen Amerika und Chile übertragen. Diese Handlung ist eine Antwort ans eine nngeniigendc mexikanischc Note, die als Erwidernng ans Mardonalds Warnung cintras. Macdonald hatte der mexikanischen Regierung bedeutet, er wtirde, wenn die Verfolgung des britischcn dinlomatischen Vertreters Cnmmins in der Stadt Meriko nicht eingestellt würde, die Mission des in Aussicht genommenen künftigen Botschasters Hohler ausgeben nnd alle Beziehungen zn Mexiko ab brechen. Es wird jetzt bekanntgegeben, daß Sir Hohler, der bereits seine Abreise vorbereitet hatte, nicht nach Meriko gehen wird nnd daß die britische A n e r k e n - nnng der mexikanischen Regierung ans unbestimmte Zeit vertagt worden ist. Dieser Beschluß wurde gestern in einer Kabinettssitznng ge faßt, in der erklärt wurde, daß die Haltung Mexikos siir jede Nation, die noch ans Selbstachtung halte, eine Anerkennung unmöglich mache. Man erwartet nicht, dass ans diesem Schritt irgendwelche ernste Entwick lung entstehen wird. Cummins ist angewiesen worden, sofort nach Großbritannien ·; nr it ck z- nkel- r e n. und man hosst, daß die Furcht vor der össentlichen Meinung der Welt die merikanische Regierung veranlassen wird, iith keine Uebergrissc gegen englische Staatsangehörige zuschulden kommen zu lassen, da diese unter dem Schutz der Vereinigten Staaten stehen. - Eine kommunistifche Regierung in Mexiko? O Lon do n, 19. Juni. (Eig. Drahtbcricht.) Die bei-Eiche Regierung hat soeben erfahren, daß sich der mexikaniiche Sozialistenfiihrer Pedro IS'-za, der seit einigen Monaten in Moskau Studien betrieben hatte, sich auf feiner Rückrcifc nach Mexico befindet uud von Rußland mit reichen Geldmitteln versehen wurde, um dort die Einfetzmm einer kom m u nistifchen Regierung zu betreiben. AUH qul Rkillcllks Ekillllckllllgcll Zu feinem 100. Geburtstag Am 23· Juni ist ein Jahrhundert seit dem Takte vergangen, an dem Karl Reinecke, der Meister der an mutigen ninderliedey der langjährige Leiter der Leipziger ())ewaiidhaus-Konzerte und bedeutende Musik ptidagoa, geboren wurde. Im Musikleben des 19. Jahr nnnderig hat dieser kindlich gütige Musiker, der eine Art Ludwig Richter der Tonwelt wurde, eine bedru tende Rolle gespielt: mit Mendelssolju und Schumann stand er in ebenso innigem Zusammenhang wie mit Joachim und Brahms-,- ein halbes Jahrhundert hin durch bat er die Musikgeschichte Leipzig-s bestimmt, nnd alcs er im 86. Lebensjahre starb, hatte ein vom reichsten Schaffen erfüllte-s Leben geendet. Gern erinnern wir uns an seinem 100. Geburtstaae des liebenswerien Manne-V der ein anmutiges Eriniteruitasbuch»iiiiter dein Titel »Und manche liebe Schatten treten aus« ver-» Lisseullirht hat. Jm Rückblick auf sein eigenes Leben erzählt er hier auch von berühmten Meisterin inctj denen er zusammeimetroffcn. i Der erste bedeutende Musiker-, mit dem er menschlich nnd kiinstlerisch sich enger berührte, war Fersdinand willen unter »dem er zunächst in Köln angestellt war. ~;«.«stller«, erzählt er, »war als Direktor der Musikschule ein überaus wohlwollender Vorgesetzten nnd im übri gen erwies er sich als ein ungewöhnlich anregender und gänzlich neidloser älterer Kollege. Wenn ich asbseshe von dein, was ich meinem Vater und einzigen Lehrer sowie der sein-sinnigen Anleitung Mensdelssohns verdan so ist es Hiller, der mir durch seine ebenso liebenswürdige wie einsichtiac unsd gerechte Kritik am meisten gen-tilgt hat; denn Robert Schumann war mehr freundlich an erkennen-d und aussnumsternd als kritiskh.« Viel ver-· lehrte Rein-ern mit Mendelssohn Und seiner Familie, und er llat uns von dem Vater des berühmten Felix nnd dem Sohn des groß-en Moses, dem Vaniier Abrasbam Mendelösobu, das ebenso bescheidene wie witzige Wort überliefert: ~Fvii«her war ich der Sohn meines Vaters, jetzt bin ich der Vater meines Sohnes.« Als Pia-reist unternahm Reinecke seine ersten Künstler fahrt-en, mild zwar vielfach mit Josef Joachim zu sammen, der sich damals auch erst seinen Ruhm er werben mußte. Einstmals hatten sie zusammen ein Kon sett in Odem-en gegeben, nnd als sie am andern Morgen nach der All-fahrt allein im Eisenbabnabteil saßen, sasb Mich Reinecke auf der Fußmatte etwas Gold-trieb M M xleiz ·«Stlsm her- ngchtm da lieæt sgl Dresduer Neueste Nachrichten Freitag, W. Zank M Die britifkhe Reichsausstellung in Wembley Von unserm nach London entsandten Sonderberichterstatter Horn-no Hi Industrie und Technik London, Anfang Juni Das Haus der Technik aus dem Gelände der Frankfurtcr Messe hat nur die bescheidenen Maße eines Seitenschifss im Vergleich zu den beiden Betonkathe chralekn die in Wembley für die englische Industrie und Technik errichtet wurden. Architektonisch aber zeigt jenes deutsche Messehaus aus der Notaeit mehr Cha rakter, wirit vor allem auch monumentaler als die britischen Monsterpaläste, die mit ziemlich konven tionellen klassizistischen Mitteln gefällig zu sein suchen und sich gewissermaßen vor ihren eigenen Riesenmaszen fürchten. Von der Schönheit rein technischer Zweck banten haben wir in Deutschland, hat man besonders auch in Amerika weniger romantische Vorstellungen. Was die britische Industrie auf diesem Raum zeigt, der, nebenbei bemerkt, in seiner gesamten Ausdehnung durch beide Hallen zwölfmal so grosz ist wie Trasalgar Sauare, Londons größter Platz, ist höchster Achtung wert. Es ist die umfas sendste und eindrucksvollfte Industrieschan, die je ge-· boten wurde. Aber diese Feststellung ist wohl eine; :Selbstoerständlichkeit. Wenn der älteste und noch initner ans vielen wichtigen Gebieten führende JndnJ striestaat Europas seine ganze wirtschaftliche Macht ausbietet, um deckbritischen und auch der übrigen Welt zu zeigen, was er «vernmg, so wird schon nichts chiues zustande kommen. Und gerade für uns Deutsche, die wir den Ruf einer wohlzubeachtenden industriellen Wettbewerbsfähigkeit nicht von ungefähr erworben haben, ist es- eine Ehrenpflicht, die Großartiakeit dieser Darbietungen im ~Palace of Indnsimy·· und im »Paia(«e ot« icngitieerjng« voll anzuerkennen. Aber da unsre eigene industrielle Arbeit und die wissenschaft liche Forschung, auf der sie zum Teil beruht, wie schon seit Jahr und Tag, so auch jetzt noch durch mancherlei äussere Hemmnngcn beeinträchtigt werden, von deren Widrigkeit ein Engländer sich kaum ein zutreffendes Bild machen kann, liegt uns bei einem Rundgaug an gesichts der unter so viel glitcklicheren Zeichen errunge uen Leistungen Großbritanniens natürlich stets die vFrage nahe, inwiefern wir daneben im internationalen Wettbewerb auch heute noch oder heute schon wieder bestehen könnem « Esset-hattet- L ETHKZTM « Jedenfalls werden sich deutsche Fach leute in Wcmbley nicht oft mit Bescha mung eingestehen müssen, daß die Eng sländcr auf diesem und jenem Gebiet uns sehr weit überflügelt haben; im Gegenteil, lich habe manchen gesprochen, der sich tiber die Naivitat lgewundert hat, mit der hier auch technisch bereits über wundene Dinge glanzvoll ausgebreitet oder lange schon allgemein nutzbar gemachte Erfindungen als etwas ganz Neues angepriesen werden. Man kann auch Engländer finden, die das ruhig zugeben. Schließ ist Ia richtig, daß diese Ausstellung in erster Linie fnr Laien, und zwar nicht nur für Engländer, sondern für Vriten der verschiedensten Kulturinter bestimmt ist, denen erfahrungsgemäfz jede Maschine tmponiert, die im Betrieb vorgeführt wird. Und an Schlagern dieser Art fehlt es ja wahrhaftig nicht, ob es sich nun um die Oelseuerung von Schiffen, um Baumwoll-; warensabrikation, um Packmaschinen für Ziaarettem um Nadelfabrikatiom Visiuitbereitung, Glasbläsereh Papiermacherei oder um die tausenderlei elektrischen oder mit Gas gespeisicn Apparate für den Hausbedarf handelt. Das englische Publikum ist jedenfalls um diese unvergleichliche Fülle sehr lehrreichen An sclxatiungsstofses, der durchweg mit hervorragendem padagogtfkhein Geschick angeordnet ist, sehr zubeneidcn. Mit besonderem Zwei-esse schaut sich der Deutsche watiirlich in jenen Abteilungen nm, in denen seine eigene Industrie vor dem Arie-ge als führend galt. Dazu gehört oorwehnrlich die chemische Industrie. Der amtliche Katalog vermerkt so nebenbei, daß »in einer nicht sehr weit zurückliegenden Zeit« ausländische Unternehmer igemeint sind natürlich deutsche) »die für die Entwicklung der chemischen Wissenschaft maßgeben den britischsen Entdeckungen wirtschaftlich ausgienützt« hätten, ein Zustand, der jetzt geändert worden sei, so daß die englische chemische Industrie heute als die erst-e in der Welt zu gelten habe; und beim Kapitel Farb stofse wird mit besonderer Genugtuung hervorgehobem daß, während 1913 80 v. H. der in England bsenötigten Farbstofse aus Deutschland und der Schweiz eingeführt wurden, heute der gesamte Bedan bis auf 20 v. H. im Land selbst erzeugt werde. Aus diesem Feld zum min desten hat die Not des Krieg-es die Englander unbe streitbar zu einer grossen Rührigbeit gezwungen, nnd sie halben es auch zu beträchtlichen Erfolgen gebracht, die in Wembley mit beareislsichem Stolz veranschanx licht werden, soweit eben diese Laboratorinmskunst überhaupt zu popularisieren ist. Tas; im übrigen die deutsche lieberlegenheit nach wie vor besteht, diese mit jedem Tag neu bekriiftigte Tatsache läßt sich propo gandiitifch nicht gut aus der Welt schaffen. Das eine s«Bayer 205« wiegt in seiner Bedeutung für die Mensch ;l)eit nnd im besonderen für die briiifche Welt doch onhl alles auf, was in der ~Cliemicai seeiion« des Jndnstriepaiastes von Wembley zur Schau gestellt wird. Mit einer gewissen Euttäuschung oder Befriedi gung, je nachdem wird man als Deutscher weiterhin in den Abteilungen fiir Spielwaren, Musik-( instrutnente, Uhren, Optik, PräzisionsJ mechanik uinherwanderu. Ein Schlagen wie das ~Schiibische Dorf« der Margarete Steiff auf der letzten Münchner Gewerbeskhau, das später den Amerikanern so viel Spaß gemacht hat, ist in Weinbley nicht zu finden, wohl aber viele mehr oder weniger gegliickte Nachahmuugen der Steiffsrheu Teddnbäreu. Auf diesen Sondergebieten hat unsre deutsche Industrie un bestreithar auch heute noch Großartigeres zu bieten. Auch von der Radio-J"ndustrie ist in Wembley verhältnismäßig wenig zu sehen, namentlich soweit sie siir den Privatgebrauch in Betracht kommt; nachdem so ziemlich jeder Engl-ander mit ..wilseiess« versehen ist« scheint man iibcr diese Angelegenheit ziemlich cr niichtert bereits zur Tagesordnung übergegangen zu sein. Größte Beachtung verdient iu diesem Zusammen hang jedoch, was die Mareoni-(s«)eselischaft au nenen drahtlosen Hilfsmitteln fiir die Kiisteiischiffahrt zeiat, darunter beispielsweise eine drahtlos funktionierende Alarmglocke fiir den Verkehr zwischen Fenersrhiffen nnd Kiistenstationen. » II- »:« Js- Einen ausgezeichneten Eindruck macht dic sehr um fannrcirlje Sunderschau der A n t o - und Mo to r r a d indnstrie. Ueber zweihundert Firmen sind daran beteiligt. Die Forderung, nur nationalbritiscbe Er zeugnisse zu kaufen, ertönt in diesem industriellen Be zirk mit besonderer Eindritmlicbkeit. Der beste Witz dabei ist, daß Ford, der, einer Betrachtung der ~Timcs« zufolge, ancb in England als sehr gefährliche Konkur renz gefürchtet ist, in diesen Ruf voller Begeisterung mit einstimmi: er bat nämlich in Canada eine Zweig-l fabrik und entfaltet im canadiskben Pavillon eine Drespktep Kthtstausstellungen Hebund vom Hügel Hngh Peters In etwa dreißig Oclbildern wird fast das gesamte Lebcuiswerk eines in Dresden noch nnbekannten jungen Künstlers H c lm nd vom H ü a cl bei Richter ausgestellt Seine Bild-er find zart, leicht nnd ein wenig müde. Zärtliklz stellt er Kinder oder Blumen oder liinalinge dar. Blumen gelingen ibm am besten Er weiss sehr viel non ihnen. Niemals wird er laut, niemals geht er ans- sirli heraus-. Seine Bilder haben eine verhalte-ne Sinnlichkeit Oft muß man an Lanrencin denken. Die Farbe ist alles bei il)m. Noch bat keine feiner Linien etwas- Bcstimmtes, noch sind seine Formen ver fchswommein « Seine Farben wollen köstlich sein vor allem. Er stellt die Welt so dar, wie sie auch siir wählerische und zarte Augen angenehm ist. Die leisen Töne feiner Bilder schmeicheln dem Beschauer. Der Geschmack einer alten Familie, die Schulung an tausend anten Bildern, an besten Franzosen spricht aus jedem Strich. Helmud vom Hiigel liebt nicht umsonst Henri Rousseau, ist nicht umsonst mit Wilhelm Uhde engsten-s besreundet. Seinen Bildern fehlt eine starke Stoßkrash fehlt alles Kühniu Er gibt sirh den kleinen Dingen mit Liebe hin. Die stillen Freuden sind ihm die wichtigsten. Der Kreis derer, die ihn schätzen wird nie groß sein, aber sehr Verivöhnte werden ihn achten. Vielleicht ist es seine Aufgabe, die tiersrhiittete Tradition zur Kunst der großen französischen Impressionisten sitr Deutsch land wieder aufznsuchen SolangeJch seine Bilder sali, klang nrir im Ohr, was er einmal als Abschluß einer kurzen Erzählung schrieb: . . Dann geben wir weiter .. . still. Es hat etwas sehr Trauriaes.« H u a o P ete r g, in manchen Studien, in Werken wie der Knabenkovf. noch ein wenig steif und akademisch, macht sich in späteren Arbeiten von der Last des allzu formalcn Aufbaues frei. Im »irren Knaben« z. V. gelingt ishm ein-e reiche Beseelnna der Form, ohne Auf gabe der Geschloiienbeit früherex Werke. Seine Graphik zeigst neben autgezeichnetem sicheren Akten solche. die mehr als nur Uebungen, nämlich Ausdruck eine-s lyeiteren nnd liebenswürdigen Wesens find. Tier studsien,» Vögel vor allem, sind von seltener Beherrschung des Saft-H- mn Humor de smmdltchet hing-we « VII ii e Nella-ne feine rein Milch-W wagtgm Unter Find treten die Mweneuk Roms of Tanze-« mit der Industrie des erlandez m den Märkten des Mve in bdchit etivlsteichen Wem bewerb. Ostens- die Wische-i Kraflvæenfqhrikam ten nn- die blastrile n bei-winden, in r m mehr ankdie besonderen Bedarfnisse der Kolonien sich Umw xte en bemüht sind, kann canada sich rühmen, tu du« eyien Jahren bereits Twanzigmal so viel Kraft-vagen ortiert in baben w e die gesamte Industrie Groß- Mtannienw das ist der dritte Tei der gesamten amerikanischen Ante-Ausfahr. Es spielen fich, w e man merkt, auf diesem Gebiet die denkbar fcharfsten Kon kurrenzkämpfc innerhalb des Inzeriumg ab, und ge rade von dem mehr und mehr fi amerikcmifiekkknkzen Canada wird England noch manche Ueberraschmm dieser Art zu erwarten haben. - » . s Im übrigen ist an der hohen Leistungsfähi kej der englischen Automobilindusttie trotz des Manggclst an eigentlichen »Welttnarken«, vom Range etwa dck Daimler-Mereedes-Wagen, kein Zweifel berechtigt Man sieht fast durchweg sehr hübsche und vor allem sehr praktische, einfach zu handhabende Wagen Von guter Form. Drei- und Vier-sitzen also kleinere Mo, delle, überwiegen darunter bei weitem. Große, starke Luxuswaaen, wie sie namentlich in Deutschland m, baut werden, sind nur sparlich zu finden und ek reichen jene, bei aller Wucht doch elegante Linienfiih runa nicht ganz, die den Erzeugnissen der führendcsp deutschen Werke den Weltruf verschafft hat, wie um« unsre deutschen Kleinautos im Vergleich zu den eng lischen sich rassiaer darstellen, mehr ·sportlichen Charac— ter tragen. Dieser Unterschied drangt sich einem j« auch schon in den Londoner Straßen anf, wo der möglichst kurz gehaltene Wagen, wphl aus Verkehr--xf riicksichten, vorherrfcht. Die Preise der engliskk,.».,. Kraftwaaen, auf deren. Senkuna unter Mitwirkung des Fordschen ~(ilmlpmg« auch von der Jndusmc selbst energisch hinaearbeitet wird, entsprechen etwa den auch in Deutschland üblichen: der biiligstc Vin sitzen ein allerdings höchst primitives Gesahrt, ist mik 157 Pfund ausgezeichnet, der teuerste Luxugwagcn mit 1600 Pfund. - « 8 « II- ? Mit einer gewissen Ehrfurcht schaut man sich natür lich an, was die großen englischen Schiffs baugesellschasten an Modell-en und Schiffs maschinen und Haseneinrtchtungen vorführer he wundert auch gebührend den neuesten Typ eines schweren Schiffsgeschtitzes von Bitters, steigt in den modernsten Schlaf- und Speisewagen und Schnellziigs lokomotiven der verschiedenen Eisenbahngesellschafth umher, neben denen die hier auch zu sehendehundcrn jährige ~Lokamotion« von Stephenson mit ihrem hohen gezackten Schornstein sich sehr putzig ausnimmt, und gestehgich schliessli vor den wunderbaren schot tischen- ollei und den irischeu Seinen erzeugnissen, dasz hier, wie auch im Bereich dck sehr großziigig ausgemachien Sonderschau der B a u m wollindustrie von Lancashire, England-. industrieller Ruhm noch immer am reinsten erstrecle Für den Textilmarkt der ganzen Welt sind dies-: Leistungen heute wie schon vor hundert Jahren mass gebend. Hier kann man neidlos anerkennen und tu; es auch gern. Aber gerade darum macht es sich nicht nut, wenn bei den ManneauimPorsuhrungen unter Grammophonhegleitung immer wieder, auch im amt lichen Katalog, über die ~shorl(ly korexgp ewile dik »schäbigen sremdläudischen Bekleidungsstucke« gemischt wird. Doch geht das wohl mehr die Franzosen ali uns an. Der letzte und stärkste Eindruck dieser gewaltiges britischen Jndustriesebam England kann aus seine ais-: Zweige menschlicher Betätigung umsassende industrielle Kultur sehr stolz sein. Und wir sind es mit. Denn das Tempo der Entwicklung, die diese Leistungen cr mönlichte, das haben wir in den letzten Jahrzehnten mitbestimmt. Und in diesem friedlichen Wettbewerb. der als »wir plus-« geführt werden soll, werden wir auch klinstiabim trotz aller schikanösen Brentsvorricss tnngeu des Friedensvertrags, unsern Mann stellen. Vor einigen Jahren noch hätte es uns vor diesen ~Wunderm erken-« eines glücklich arbeitenden Volkes anast und bange werden können. Heute aber kann die Industrie parade von Wembley, mit deutschen Augen betrachtet nur als mächtiger Ansporn wirken. Mein Beruf führt mich seit Jahren regelmäßig in deutsche Industriewerke und als Schlachteulsnmmler auf die größeren Messen; über den Geist, der unser Schafer beseelt, weiß ich also ziemlich gut Bescheid. Ueber das Wesen des britischeu Industrialismus er hält man dagegen in Wemhley allerlei zuverlässige Ausschliisse. Dem Vergleichenden drängen sich nun auf Schritt und Tritt recht bedeutsame Unterschiede auf: der englische Fabrikant fühlt sich durchaus iu der Rolle des beatns possjderis. des ans dem vollen arbeiten den Geschäftsmannes, der weiß, daß er als Erbe einer stolzen Tradition das Vertrauen des Weltmarktes von vornherein genießt. Höchste Qualität ist, nicht nur beiden siihrcudeu Firmen, gewisser maßen nationale Ehrensache. Da ist kaum ein Erzeugnis-, von der automatischen Fiillfeder bis zuri Spinnereimaschine und Schnellzngjslokomotive, das nicht von Gediegenheit und klar durchgehildeter Zweck-( mäszigkeit geradezu strohte,« von irgendwelcher Schand-I fabrikation ist, wenigstens im Rahmen der durch die großen Verhiinde organisierten Sammelausslellungen von Wenibley, nichts zu sehen. Aber diese Wohlhabenheit, dieses stark ausgeprägte- Vewusztseiu der vollen Kreditwürdigkeih bringt doch offenbar eine gewisse Schwerfälligkeit, eine starke Dosis Zionservativismns mit sich. Man spürt, namentlich wenn man aus Deutschland kommt, daß der Gnaliinder es nicht nötig hat, sich sehr zu rühren, wenigstens nicht in dein Masse, wie der deutsche Fabrikant, der nach dem Firiea ans dein internationalen Markt die sehr bittere Erfahrung machen mußte, das; das frühere feste Ver trauen znr deutschen Arbeit schwer erschüttert ist, daf; man die deutsche Ware nur schätzt, wenn sie durch irgendwelche Vorzüge sich als fast unentbehrlich er weist. Dieser Zwang bat uns crsinderisch gemacht, nicht nur im Sinn gewisser knrzlebiger ~Nouveante«sdf«, sondern mit dem Ziel einer qnalitatioen und technisch idcellen Veredclnna der Erzeugnisse Mit andern Worten: diedentscheJndnstrieist reasamey acistvoller, fortschrittlichen dem Engländeo dagegen ist diese Unrast, man kann vielleicht auch saaeiH diese »Neisoo,sität« erspart geblieben; er baut lang-- sam n nd stetig weite r, auf eine arossartiae Tra-! dition sich behäbia stützend, die ihn ebenso sehr fördert,l wie sie ihn leicht etwas bequem macht. II· F II- LonisxdoirN Beide waren erstaunt über sden Fund, wur den aGer noch verblüffter, als sie immer mehr von diesen angenehmen Geldstücken fanden. Da ging Joachim plötzlich ein Licht auf: er hatte seinen Anteil an der Konzerteinnahme einfach in die Hosenfaschse gesteckt nnd diese hsatte ein Loch. Seine Weihe als Musiker erhielt Reinecke, wie.die meisten seiner Zeitgenossen, durch F r a n z L i sz t. Der aroße Geiger Ernst führte ihn im Jahre 1848 bei dem Meister ein. »Diefer lud uns sofort zur Mittagsk niahlzeit ein«, erzählt Reine-je »Das Mahl war nicht lukullifch, aber vornehm; zu den Speisen wurde Ban rischkßier und Sekt kredenzt. Den letzteren ver schmcihte Liszt vollständig und äußerte dabei, wie felt fam es sei, dass er in dem Ruf stehe, viel zu trinken und oft die Saiten abzuschlagen, während doch beides nicht der Fall sei. Damals war ihm ein Gläschen Fine Champague lieber als die feinfte Marke Cham pagner, nnd er trank während der Tafel manches Gläs chen. Als er auch uns davon anbot und Ernst ftir mich dankte mit den Worten: »Der Reinecke ist ein Puritaner, der trinkt keinen Schnaps«, meinte Liszt: ~lcnsin, lieber Neinecte, Sie haben ganz recht, ich ac wöhne es mir jetzt auch ab." Trotzdem trank er dann wieder sein Täßcheti Mokka mit einem Schuß Kiäanah Nach Tisch forderte er mich auf, ihn zu einem S Jiiler zu bealeiten, dem er eine Stunde zu geben habe. Ein aröfieres Glück hätte ich nicht haben können als das, Zeuge einer Klavierftunde zu fein, die Liszt gab! Wäh- Ircnd der aanzen Zeit verharrte Liszt stehend hinter dem Stuhle seines Schüler-I, machte feine, oft humo ristisch gewiirzte Bemerkunan zu dem Spiele, spielte ab« und zu einzelne Stellen in geradezu unnachahm licher Weise vor und nahm von Zeit zu Zeit einen Schluck Koanak aus einer kleinen Reiseflasche, die er in der Brusttasche mit sich führte. Am Abend forderte mich Liszt auf, ihm vorzuspielem da ich an der in zwischen arranaierten Whiftpartie tätiaen Anteil nicht nehmen konnte. Er nahm desto liebendwiirdiaeren Anteil an meinem Spiel. Als er nun während des Whistfpielö Groa von Kvgnak trank, konnte ich mich in meinem Erstaunen darüber nicht der Frage er wehren, ob er wohl an dem heutigen Tage von dem System des »Abgewöhnens« Abstand genommen habe. Er verneinte dies lachend, indem er hinzufügte, dass man sich dergleichen nur ganz langsam abgewöhnen dürfe. und mir aleichzeitiamon manchen Heldentaten ans diesem Gebiet ans feinen früheren Jahren er zählte-« o. K. « 10 Goldmaek für jeden Ausland-Spaß X Berlin, 18.Juni. Vom Reichsfinanzministerinn wird amtlich mitgeteilt: Die Ausftellung von steuer «lirl)en Unbedenklichkeitserklärungcn für Auslandsrcifen bedeutet für die Finanzämter eine beträchtliche Arbeits belaftnng. Es ist daher angezeigt, daß die Reichs-- finanzverwaltung für ihre im Interesse der Ausland-s -reisenden ausgewandte Verwaltungsarbeit eine an —- aemeffenc Gebühr erhebt. Zu diesem Zwecke ist die Verordnung erlassen worden, die eine Gebild von 10 Gewinns-f fiir jede einzelne Reise vo m 20. Juni an vorseht. Für Familicnpässc gilt die gleiche Gebühr wie für Einzelpässr. ySinifcnis - Q Weiß - Joseph Hegenbarth R enå e Sinients im aravhifchen Kabinett Erfurtln . Tiere wird man nicht müde. Sie haben minier wieder einen köstlichen Reiz. Sie sind immer lwieder lebendig, immer wieder bis in die letzte Bis ,nieauna hinein studiert und doch mit Zärtlichkeit und zniklit mithleiß und Interesse allein geschaffen Erfnrtli ;z·eig·t Zeichnunan nnd Radierunaen nach Tieren, die sich in·der Fnrm aufs acnauefte gleichem Aber immer gebt die Radierunsa über die Zeichnung heran-ö, immer wird sie im Ausdruck stärker. Bier kann man deutlich sehen, wie die Studie, die noch ganz unter dem Ein druck des mit dein Auae Wabraenommencn steht, durch eiiie letzte Nuance bereichert wird, hier lernt man, wars knnftlerifkbcs Schaffen bedeutet. Die Zeichnuniien und Radicrunaen dieser Frau nach menschlichen Köpfen haben eine Zartheit und Feinfühliakeit der Linie, dlc uns das Wort Klassizismus auf die Lippen drängt- Jii das» Selbstportrait ans Terrakotta iit etwas ·von dieser Liniensirenge eingegangen, auch im kleinen Fraueiiakt kann man sie spüren. Anders in den Tieren aiiders im zerwüblten Gesicht von Joachim Rinaelnatz« Hier fehlt diese Strenge, und ein warmes, sprühenpks txkxebbenis eine aiitiae Hingabe an alle-s Sichtbare breitet i at . O. Weiß bleibt immer kühl. Die drei kleinen Aauarelle allerdings: Paar vor der Sckasselei, Ida-Sein unid Noch Haus, find Arbeit-en von erlesenem Beku ,gefühl, Handwerk und Takt. Sie sind romantisch Im Kern ihres Wesens. der Welt und dem Heute zart ent srilckt Ich glaube es wicht, daß hier ein Wen gewiesen Itmlrd, glaube es nicht, daß man - wie gesagt wurde —- ;bct solchen Werken an Hölderlin und fein Griechentum denken darf. Ich glaube, daß die Freiheit die Klar heit der Linie, der Farbe, der Form, die uns not tut esmen metallenerety eine-n stärkerer einen fiegbafdkken Klang haben muß als diese, dckc kaum mehr als Dmge des besten Geschmacks sind. Die neue Mode heißt OlnsslzigmuN sie kommt aus Frankreich; unsre Sehnsucht nach Frieden Und Klarheit macht sie mes, wie diese Blätter, begesz yert leep W datan gi, daß unzan He Puls einer M , mlttetlHeEtltttd M Lüge gegen uns selbst W Bou Joseph Degenbcrts sieht umt- M Neue-. Seine Mtfchen Blätter bei Arn-old M immer die glejche Zerfahrenebeit Große GeschM werden witvielAWmWWM. Ich M Mc M tut-M Mittags-ON MM gener - Die Nachrichte Wen Zweifel, da »jkkfchafiliche, mit »Mi- bat eigentl Wonnen. Dame »k: nur wenig e Theatetplatz nach i Wer Korrespondc Wen so springt d zgkbcühte Sp ekul W offiziellen Bis and Dollars gehn führng des Tschel »qu eingebüßt l« Und Opium, mit getrieben. Hier i-. W sich der Auswt »Wi. Und das vielleicht natürlici »f- bei uns eine i Hei aller Erkenn Neuen ttkonomisch IHit der Existenz i lgifiudcnm Abe Freude erlebt T dkk Staatspolitiscl siten der Hauptsta-· Verzeichnis der » chiesenen enthä Spielklubhalter, ( ebenso edler Beu Der Entwurf des weitere Auswcifu nunan Anlaß-« Inzwischen b· in crgicbiastem A Wochen masser menen Verhaftun Hinrichtnngen sie den erwirhnten L hatten, die aber ( dings Karriere ge nun umgeben km iurcu theoretische diugs ein unang sich jetzt in Ruß Kampf gegen jen( dern einfach gcg talistnusu Den nahmen der Sow Einstellnna kent Li. April d. J. r. koniitees der Rt Innenhandel m schreibt vor: 1. T en gros operierc L. eine Reglemet Teilnahme der führen; Z. die gensiiljruug an ·. sationen zu prii dieser Tirektivet ucnbgndel betrat Worin wur solchen rücks da s Priv at 1 fiihruna der neu lcm Bewußtsein geräumt hatte? 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