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Dresdner neueste Nachrichten : 25.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192405255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19240525
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19240525
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-05
- Tag 1924-05-25
-
Monat
1924-05
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 25.05.1924
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Dresdner Neueste Nachrichten oh so - susesss—————«"««" Js- mspsss Erz-TM Ums-W Unabhängige Tages-eisum- B-——.—-.-s"ssp»ssss äkfk.-2·3»»!35::5»3233.3: !.0. »W- M ZZW«2B«O.I3M"« ANDREpr Hi d ( v d ri km Mko LWM Ast WHAT-M WMJEMWFFWITZ F G . .-«- H J st Z .. e un : eI- en MwWYoMM NR ameomek m an cs« Un U U es e us Mlgsdsgzøuåknw Einzeluummee 15 Gipse-sum Reduktiva Bett-g und paupiqefchöstssielle Dresde» Fudiuandstn 4. · Dei-mus- 2 I 980, 2 2 981, 2 2 SM, 22 983. · Teleqwmme: Reueste Die-deu. s Micheck: Dresden 2060 Howeklangic EMMMM Mut Kühn-m worden reda- Mckgefandi noch aufbewahrt - Jm Falle höherer Gewalt- Bettlebsstönmg oder Streits haben unfrs Beziehu- keinen Anspruch auf Rachllefemng ova- Grstattung des entsprechenden Gntgeits M. 125 Gomit-Is, 25. Mai 1924 IXle Jahrg Italien gegen alle militiirii then Sanktionen Guter Wille auf beiden Seiten notwendig Die italienische Ansicht Eber das Neparatkvnsproblem wTB. Rom, 24. Mai. sDutch Funksptuch.s Die Entcnteregierungen find fich, wie hier in nntetrithteten italienischen Kreisen erklärt wird, einig über die Not wendigkeit, eine gemeinsame Formel zu finden, um wirklich auf der Grundlage des Sachverständigen berichtes die Lösung des Reuarationöuroblemö zu be schleunigen Dies setzt jedoch voraus, dass auch auf deutscher Seite die Geneigtheit besteht. die Be mühungen der Alliierten zu unterstützen, nnd setzt seiner voraus-, daß die deutsche Regierung den feftcn Und spyalen Willen hat, alles zu tun, damit die AM ierten bei der Festsetzung der Summe, sowie der Art ihm Zahlung auf keine untiberwindlithen Schwierig keiten flossen. Die Sanktionen, oon denen letzt hkn gesprochen worden ist, find nach Ansicht der italieni schen Regierung selbstverständlich lediglich Sanktionen wirtschaftlicher Natur, keine milittiriichen. Sie mußten ferner erst nach ihrer Prüfung durch sämtliche beteiligten Riefgierungen in Kraft treten. Hetrtot bei der Negierungsbicdnng WTB. Paris, 24. Mai. iDurch Funkspruch.) Der Abg. Hettiot hatte gestern nachntittag eine zwei stündigc Untertedung mit dem Seuatsptäfidenten Guston Doumergnr. Nach feiner Besprechung am Vormittag mit Poincarö unter-handelte er til-ri gens anch mit dem sozialistischen Abg. Mensch der mit ihm ans derselben Liste gewählt worden ist. Nach dem »Matin« hat Poincare den Abg. Herriot über die mit den Alliierten eingeleiteten Verhandlungen, na mentlich hinsichtlich des Sachverständigenprdgramms unterrichtet. Der Abgeordnete soll nachdem gleichen Blatte mit dem Senatspräsidenten die Finanzlage dis kutiert baben, jedoch habe man sich dann dahin ver ständigt, daß die zukünstige Regierung unter allen Umständen den Ausgleich des Bndgetö erzielen müßte, ohne die ersorders lichen Mittel durch Anteil-en aufzubringen Der Senatspräsident babe besonders ans diesen Punkt hin gewiesen, da die Kammer dieser Frage weitgehende Be deutung beilege. Herript nnd Doumergue hätten auch die Frage besprochen, welche Mitglieder des Senats in die nenznbildende Regierung eintreten sollten. Caillaux tritt wieder hervor WTB Paris, 24. Mai. (Durch FunksprutkH Der fozialistifchc Abgeordnete Montet hat gestern in den Wandelgängen der Kammer angekündigt, daß er vom früheren Ministerpräsidenten Caillaux den Auftrag erhalten habe, ein Strafverfahren gegen die ~Libcrtcz« einzulciten, die in einem Artikel erklärt habe, Caillaux leide an einer unheilbarcn Krankheit Hinter verschlossenen Türen Fortsetzung der Aussprache zwischen Deutfchuatkonalen nnd Mittelpatteien - Nochmals ver Gedanke einer Kandidatur Vülow Berlin, U. Mai. Eis-euer DrahtbcrichU Die Teilnebtncr an den gestrige-i Besprechungen siber die Neaierungdbildung haben sieh gelobt, d te s - mal wenigsten-Z die Vertraun-hielt zu wahren. Das ist, trenn man überhaupt zu einem Positier Er-’ gebnijz kommen will, ein durchaus lobeitswertes Be ginnen. Man weiß also über die Verhandlungen von gestern nur das Aeußerlicbet daß man, unter Beiseite sthiebung der Personensrage, lediglich iiber die sach lichen Probleme diskutiert hat,·-daß dieser Unter haltung die Richtlinien der Mittelpariciett zugrunde lagen, aus deren Veröffentlichung aber entgegen den Absichten oou gestern man-vorläusig wieder verzichtet! bat, und daß die Aussprache mit einer kurzen Pause! oon 9 bis 2 Uhr dauerte und heute sriih fortgesetzt tode Ank- der Dauer der Erörterungen und dems Wunsch, sie heute nochmals auszunehmen, wird inan immerhin schließen dürfen, daß Aussichten vorhanden! sind, irgendwie doch zusammenzukommen. ! Natürlich wer-den gerade bei diesem ersten Zu-» iammensein die Gegensätze scharf auseinander gewollt sein. Aber die »Zeii« berichtet doch: Bei allen bekj ieiligten Parteien sei das Bestreben unverkennbar, zn emer Einigung zu kommen umsd eine gemeinsames Lösung zu finden. Dasselbe Blatt glaubt den Stand del Dinge so nmssthreiben zu können: die Möglich keiten von Lösung nnd Scheitern hielten gegenwärtig sich wohl die Wage. Dnit dieie Löitma nicht eine Kauzlerscbast Tiroitt bedeu ten rann. scheint uns selbstverständlich nnd d i e Kan z- Ickichait Bli l o w. von der erwartungsvoll harrende Zeitgenossen heute mittag in den Gänan des Reinig- Macs iliisterien. war wohl überhaupt nnr müstineli Geichwiin » Der »Vorwärts« überschreidi seine Mitteilungen iiber die heutigen Verhandlunaem »Man loncpromisselt nnd kompromittiert sich.« Er ver-sichert: die Mkttel parieren würden, wenn sie aus das Bümekblvck-KMN VTIZMiB ein-gelten, and innewolitischen Gründen die anneinwlitischen Interessen des Reichs schwer schädigen nnd kündigt zugleich für diesen Fall die schätij Opposition an: »Die Stellung der Sozialdemo kmilc zu einer Biirgerblock-Regierutig ist nun vorn- VMin gegeben. Eine solche Reaierung wäre die schymmste Feindin vdets deutschen Volkes, unsd sie wäre diesem viel gefährlicher als irgendeine ihm feindlich ge smnte fremde Regierung ihm werden könnte." Das heißt denn doch, den Mund reichlich voll nehmen. Man hat immer wieder gesagt, und auch wir teilen diese Aussassuna; man kann nicht aus die Dauer Segen die Sozialdemokratie regieren. Ader man kann ebenlotoenig gegen eine Partei regieren. die itn Parla ment einen grossen Körner von 10d Abgeordneten dar stellt. Erklärt diese Partei sich bereit. die Aussen- WW isttdusiihrem die nnd als erste Etappe die Sach oerstiindiaenantatbien gebracht bat, so wird man wohl oder ttdel den Versuch machen ntiissem sie die Verant wortung mit tragen zu lassen. Will man dag nicht, is muß man den Reichstag, den eben erst gewählten, läskek auflösen. Ein Dritted, scheint und, gibt es fUUcb Ue «Miuderhettstesietims der bisherian UVUWIMMMU an »du wan tat-weisen . gl- Von unserm BsMitarbeiier Rettungsanler gedacht hat und wohl auch jetzt noch denkt, falls alle Stricke reißen sollten, könnte ja nur ein Provisorium bedeuten. Mit ihr ließen sich vielleicht vielleicht! s- die Sachverständigen gutachten und die Gesetze, die sie erforderlich wachen, durrl)driickcn, hinterher ließe eine Umbilduan der Regierung sich doch nicht Umgehen. Tirpktz und Vülow Zwei Namen tauchten bisher bei den Verhand lnnaen zwischen Deutschnationalen und Mittelparteien iiher die Bildung der künftigen Reichsregierung auf. Zunächst der des Grofzadmirals v. Tirpitz, der offiziell von der Deutfchnationalen Partei als i)ieichskanzler vorgeschlagen wurde, und seit gestern wieder, nachdem Titin auf scheinbar unttberwindlichen Widerstand gestoßen war, der des Fit r ft en V it l o w, den acfchäfttge Zuuaen bereits unmittelbar nach den Wahlen als künftigen Reichskanzler empfohlen. Ueber die Unmöglichkeit beider sinndidaturcn wurde an dieser Stelle bereits mehrfach das Notwendige aefaat. Wenn wir beide ablehnen, so veranlaßt uns zu dieser Stellungnahme natürlich zunächst nicht die Tatsache, daß sie von rechtsftehend en Kreisen präsentiert werden. Weder Tirpitz noch Viilow sind irgendwie ertrcme Naturen, auch keine Partelpolitiker im eiacnt lichen Sinne des Wortes. Btilow hat früher oft aenug aeaen die alte konservative Partei kämpfen Wissen- und der Großasdmiral v. Tirpitz hat in feinen Erinne rungen die denkbar schwersten Beschuldiaunacu aeaen das System der wilhelminischen Epoche erhoben, wäre also parteipolitiieh als »weiter linksstehend« zu klassi fizieren. Aber nicht die Parteivolitische Nuance lehnen wir ab - sondern die Männer. Entscheidend ist uns nicht die Gesin nung, entscheidend sind uns die Taten. Beide hatten Gelegenheit, Taten auf hervorragendem Posten zu tun. Beide haben versaat. Die Geschichte hat ihr Urteil über sie gefällt. Sie gehören einer Generation an, die heute endaitltia abgetan ist. Fürst Vitlotv feierte vor kurzem feinen 70. Geburtstaa, Tirpih hat die 75 bereits überschritten. Nur in Deutschland könnte man auf den Gedanken kommen, Männer einer ver aangienen Epoche in einer vom Grunde ans veränderten Welt, dte ganz neue Aufgaben stellt und ganz unveraleichlich andre und höhere An forderungen stellt, auch nur als Führer in Vorschlag zu bringen. Jn England reaiert Maedonald, in Frankreich schickt sich Herr-tot an. das Steuer zu er greifen, Italien wird von Mussolini in ganz neue Bahnen gerissen alles Männer von heute, den Blick in die Zukunft gerichtet -—, und Deutschland will sich von Gespenstern der Vergangen heit führen lassen, Deutschland allein will den Blick rückwärts richten- während alle andern Völter vorwärts fchauenr Holland gegen die Kandkdainr Tit-spitz X IFan 22. Mai. Zu den Nachrichten über die Beim-e ungen zwixchen den Deutschnatioualen und den Mittelpurteken un den Berliner Meldungen über die pon den Deutichnettonateu Metalle ccudgdastuei Die Negiernngsbildnng Von Bürgermeister Dr. Bill-, M. d. R. Jm alten Reichstag konnte man zuletzt häufig wahrnehmen, daß einzelne Parlamentarier von Ruf und selbst ganze politische Parteien das gerad - lin i g e Denken verlernt hatten; sie dachten und han delten in Kurven und Spiralen, und zuletzt fand sich der ganze Reichstag aus den Jrrgiingen nicht mehr heraus, in die er sich verrannt hatte. Es scheint fast fo, als hätten beim neuen Reichstag die Parteien und manche sogenannte politische Führer schon vor dessen Zusammentritt das Denken in gerader Linie verlernt. Anders kann man sich die Behandlung der Frage der Regierungsbildung nur schwer erklären. Es ist erstaunlich, mit welchem Rasfinement sich einzelne Kreise bemühen, diese an sich sehr klar liegende Frage zu komplizierem Der bevorstehende Zusammentritt des Reichstages läßt es deswegen geboten erscheinen, noch einmal alles verwirrende Beiwerk beiseite zu schieben und sich die gegebene Situation frei von allen parteitaktischen Nebenrücksichten zu oergegenwärtigen. Die jetzige Reichsregierung bat in der zwischen altem uwd neuem Reichstag liegenden parlasmentslesen Zeit nach innen und außen erklärt, daß sie die Sach verständigengntachten als geeignete Grundlage zu einer erträglichen Auseinandersetzung mit unisern Gegnern von gestern betrachtet und zur Mitarbeit auf dieser» Grundlage bereit sei. Der Angelnunkt sitr unsre ganzej Politik liegt in dieser Auseinandersetzuna Daraus ergibt sich als folgerichtiges G ebot iü r d i e R e i ehs ifckrgiernnO festzustellen, o b sie bei dieser ihrer grundsätzlichen Einstellung zu der Lebensfrage des deutschen Volkes die Mehrheit des neuen Reichstages hinter isich hat. Daß dies tatsächlich der Fall ist, unterliegt keinem Zweifel Die Reichstagswahlen haben keines wegs das Ergebnis gezeitigt, daß das deutsche Volk in seiner Mehrheit keine solche Verständigung wolle. Die an sich klare Sachlage ist zunächst durch die Deutschnationalen getrübt worden in sofern, als sie die Reichsregieruna zum Rücktritt aus forderte. In diesemSchritt der Deutschnationalen lag eine maßlose tleberhebung und völlige Verkennung der politischen und varlamentarischen Kräfteverhältnisie Wenn in Frankreich Herr Herriot den Rücktritt der gegenwärtigen Regierung verlangen würde. so hätte dac- Sinn, denn Herr Herriot hat hinter sich eine Mehr heit des Parlainents und des Volkes-. Wenn aber Herr Hergt an die Neichsrcgierung die Aufforderung zum Rücktritt richtet, so hat er dazu nicht das geringste Recht, denn er hat keine Mehrheit hinter sich, nnd die Reirhsregieruna sieht sich im Reichstag auch sonst nicht von vornherein einer ihr seindlichen Mehrheitebildung gegenüber. Tie Reichöregiernng wies deshalb mit Fug und Recht das deutschnationale Ansinnen zurück, und es schien so, als sei sie entschlossen den einzig richtigen Weg zu gehen und den Reichstag sofort vor die Frage zu stellen, ob er die von ihr eingeschlagenc Politik grundsätzlich billige oder nicht. Da kam die zweite Komplikaiion der Lage. und zwar durch die Volkspartei, die in ihrer Reichstagssraktion beschloß, den Anschluß nach rechts herzustellen, anstatt die Deutschnationalen vor die Ent scheidung zu stellen, den Weg zur Mitte zu finden. Diese Haltung der volksparteilichen Reichstagsfraktion war um so bedauerlicher, als damit die Stellung der Regierung, in der ja die Volkspartei ausschlaggebend vertreten ist, geschwächt werden mußte. Die Deutsch- v. Tirpitz’ für die Reichskanzlerfchaft schreibt ~Algemeen Handelöblad«, eine deutsche Regierung unterderLeitung von Tirpitz könne im Ausland kaum auf Sympathie rechn e n. Seine politische Vergangenheit lasse den Admiral kaum zum politischen Leiter Deutschlands ge eignet erfcheinen in einem Augenblick, wo Vertrauen Find internationale Zusammenarbeit das Wichtigste e en. nationalen hielten sich nun erneut fiir befugt, die Ini tiative zur Nenbildung der Reichsregicrung .zu cr greisen, und luden Volkspartei, Zentrum nnd Bayrisehe Volkspartei zu einer Besprechung ein. Daß sie dabei die Demokraten ausschließen wollten, war nicht etwa eine der aus dieser Seite so häufig zu verzeichnenden tak tischen Ungeschicklichkeiten und unschicklichen Taktlosig keiten, sondern war der in plumper Form unter noniinene Versuch, die drei Regiernnadparteien und da mit die Regierung selbst auseinander zu manöverieren. Ersreulicherweise wurde das Gegenteil erreicht. Zen trum und Volkspartei drangen aus Hinzuziehung der Demokraten und legten ihren Verhandlungen mit den Deutschnationalen gemeinsame program-natische Fest setzungen zugrunde. So lag trotz der Ertratour der Deutschen Volkspartei das Schwergewicht der Entwicklung zunächst wieder bet des Regie runggparteien der Mitte. Vermutlich wird sich die Situation aber bis zum Zusammentritt deo Reichstagg noch mehrfach verschieben und verändern Denn die Deutschnatiomlen behandeln auch die Personenfragen in denwar ungeschickter Weise, indem sie T i rp i h alg Reichskanzleckandisdateu aus der ZBildsläche erscheinen lassen, der von sich selber vor dur "zetn das Bekenntnig ablegte, daß er sein Wirken sür das «öfsentliche Leben im allgemeinen als abgeschlossen betrachte-. Im übrigen würde es ja auch nicht Sache des Herrn Hergt, sondern Sache dez Reichspräsidensien sein, die Persönlichkeit des Reichskanglerö zu bestim men. Allen solchen Machenschasten gegenüber muß ein mal mit aller Deutlichkeit zum Ausdruck gebracht wer den: der größte Teil des deutschen Volkes hat ed satt, die Entscheidung über das Schick sal der deutschen Regierung und über die Lebensfragen der deutschen Nation in parteitaktischen Ver handlungen verzettelt zu sehen. Das Gebot der Stunde ist die klare und ein fache Tat. Die Reichsreaieruna bat die Verant ivortungsfreudigkeit gehabt, die Sachverständigengnti achten als Grundlage anzunehmen, sie muß aus-harren nnd weiter den Mut zur Verantwortung dieser Politik aukh vor dein neuen Reichstag haben. selbst ihren eigenen Parteien gegenüber. Besteht in den Reihen der Volkspartei das Bedürfnis, sich von einer Mittel partei zu einer R e cl) t s v a r t ei zu entwickeln, so mag sie das in Gottes Namen tun. aber nur Klarheit mus; geschaffen werden. Es geht auf die Dauer nicht au, daß hervorragende Mitglieder der Volkspartei im Wahl kampf und jetzt eine Politik im Kielivasser der Deutsch nationalcn treiben, währen-d der volksvarteiliche Führer und Auszcmninister an der Politik der Mitte festhält. Entweder - oder· Je stärker die parteitaktische Verwirrung der Lage wird, um so zwiiiiacnder wird die Pflicht der Regie rung, an der einfachen und geraden Linie festzuhalten dic sür sie gegeben ist. Es ist nicht Ausgabe der Regie rnnaV den Parteien ans allen möglichen nnd iiui.-.·.«.». lichen Seiten- und Jrrivegen zu folgen, sondern sie zu einer klaren Politik zu zwingen. Die Regierung wird Sieger-in sein, die den Mut zur ossenen parlamenta rischen Entscheidunasschlacht bat. Die Regierung. die unentschlossen inmitten des Wirrwarrs der Parteien hin und her pendelt, wird sich binnen kürzestcr Frist in der Jnnenpolitik und in der Anßenpolitik vor einem Trümmerselde sehen. Persönliche Fragen wurden in der Erörterung nicht berührt. Die Verhandlungen danerten bis 12,15 Uhr und wurden dann durch eine kurze Pause unterbrochen- Sie bewegten sich nur aus sachlichem Gebiete. Bei den Tcislnehniern herrschte die Ansicht vor, daß dic Ver handlungen nicht aussichtslos seien. Von den Mittelparteien wurde der Anschauung Ausdruck ge geben, daß das Sachverständigengutachcken die Grund lage für die Lösung deg Reparaiiongpwblems bedeutet und ans diesem Fundament weitergearbeitet werden müsse. Hierbei handelt es sich vor allem darum, die Widersprüche und Unklarheiten des Gutachtens aufzu klären. Nach der Pause nahm auch der Abg. Hergt an den Verhandlungen wieder teil, die um 2 Uhr abge schlossen wurden. Danach wurde von den ver-handelnden Parteien ein Bericht ausgegeben, der folgendermaßen lautet: »Es sand eine eingehende Besurerhnua iiber die sachlichen Grundlagen einer gemeinsamen Regie rungöbildnna stati. Die Personensrage wurde ossengelassen Den Besprechungen laq eine von der Deutschen Volkspartei bettiibrendg uii andern Parteien besprochene Ausarbeitung zusamt-. Die Verhandlungen wurden allgemein als vertraulich bezeichnet; insbesondere verpflichteien sich die Teil uehuier, die erwähnte Ausarbeitung einstweilen nicht en oerbsseutlithen Die Verhandlungen werden som fbeud vormittags 10 Uhr iin gleichen Mc W est. » Wie in den Wandelgiingen des Reichstags ver »lautete, ist neuerdings wieder von einer Reichs-i standtertayeieaigr Mira-m DM Der ofsiszlle Bericht vdz. Berlin, 24. Mai. Auf Einladung der D cui ich en V olkspartci trafen heute im Reichstag die Parteisührer des Zentrums, der Demokraten, der Deutschen Volkspartei, der Deuiichnationalen Volks partei und der Bayriichen Volkspartei zu einer cr neuten Besprechuua zusammen. Die Verhandlungen fanden diqfnml im Sitzunggzimmer der Deutschen Volk-sparte unter dem Vorsitz des Abgeord nctenDluScholzstatt.A Von den Deutschnaiivnalen waren erschie nen die Abga. berat, der jedoch die Sitzung bald wieder verließ, Wollt-aß Schuld-Bromberg, Graf Westarp und Vehrcns, von der Deutschen Volkspartei Dr- Scholz, Dr. Curtius und Kenipkes, vom Zentrum Stegerwald, Dr. Peter Spahn, Gieöbcrts, Vetter- Arnsberg, von den Demok r a t e n Koch, Keinaih, Erkelens, von der Bayrilchen Volkspartei Emminger. Die Nationaliozialistische Freiheiigpatiei war zu den Besprechungen nicht hinzugezogen worden. Einer Anregung, auch Herrn v. Tirpitz, der gestern Enit ciäem Ncbickztslanzlerdeitielzlätthgerc unverbindliche Be pre una a e, zu en er andlunaeu i en wurde nicht Folge gegebe- ;.. Wu« eh «
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