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Dresdner neueste Nachrichten : 17.09.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192409178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19240917
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19240917
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-09
- Tag 1924-09-17
-
Monat
1924-09
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 17.09.1924
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der Gegenwart Anna Williams Zum Tode der enaliiiien Sinnes-in »Es ist eine meiner ersten, ganz starken Erinne rungen«, pflegte Anna Williams zu erzählen. ,Jn London, wo ich zu Haufe war. Und etwa 1851. Ich stand fzwischen meines Vaters Knien, kleines Ding von etwa echö Jahren, und fang. Sang mit meinen beiden Brüdern mehrstimmige Lieder, einen Kanon, wie es der Vater wollte. Wie benie sehe ich es vor mir . . . Dann liefen die Jahre weiter, und ich kann mich eine Zeitlang an nicht-B andres als an Bücher erinnern, hörte von Büchern nnd Bildern reden nnd die Namen» Leng Hnni Thornivn Dant, George Lewiö, Thackeray,» Vicenz lind immer wieder non den Brontös.« Natürlich, von den Brontös sprach der Vater viel. Er war ja Lektor im Verlag von Smith, Elder n. Co. und hatte dabei Charloiie Bronia entdeckt, die damals das Manuskript von Fane Eyre« eingereicht hatte. ane Gyre«, die die irchsteiffer zur «Waife von Izu-Lad« dramaiisierie—.· »«» , , , Mit Gehrock und Sylinder Der neue »Gareonne«-Tyv der Frau " Wann es begann? Vielleicht damals schon, als das erste junge Mädel in slotten »Breeches« aus dem Rad dabinsloa und aus dein Rodelschlitten den steilen Hang hinunter. Als man zum erstenmal aus dem Sport-mais sagte: »Ach, was für ein niedlicher Bunt« und der Vul) sich herumdrehte und ein Mädel was-. Seitdem schritt die Vermännlichuna der Fraueninode fort, unaufhaltsam. Die Tracht der kurz geschnittenen Haare, die man noch bei den sehr vereinzelten mutigen Trägerinnen früherer Zeiten —- meist vorgerückteven Alters als emanzipiert be zeichnete, kam in den letzten Monaten so ziemlich alt gemein in Aufnahme Jst die noch Frau zu nennen die nachweislieh Zöpfe hat«-« Sie opfern fast alle, alle: nicht aus dem Altar des Vaterlandes, wie jenes Mäd ckhen der Freiheitskrieae, sondern auf dem ihrer Eitel ei . Aber von der musikalischen Begabung der kleinen Anna sprach man wenig; sie hatten ia alle Stimmen, lzlle sieben hellzvie diese Jüngste. Man nahm es nicht sehr wichtig. So war sie denn ganz überrascht, als sie mal aufgefordert wurde, in einem Dilettantenkonzert mitzusingem Und als dann Henry Deacon, ihres Vaters alter Freund, anbot, ihr Sing«tunden zu geben. Noch großer war ihr Staunen, als Franklin Taylor, nachdem sie unter feiner Leitung an einer Chorklasse keilgenommen hatte, sie größere Soli in Konzerten singen ließ. So entwickelteæich denn ihre Stimme und khxe mnfikalifche Natur vo kommen natürlich und in engem Zusammenhang mit andern Formen des künft lerissmx Atzsprskckss . .- .. « Oder wären sie in dem Punkt nicht einmal eitel? —- Der ~Tituskopf« jener Emanzipierten war mit der Brennschere freundlich gelockt. Sympatliisch gekräuselt gingen diese Frauen durch die Welt. Die Mode von heute verlangt, daß das kurze Haar der Frau sich ihrem Kopf ganz eng wie eine Haube anschmiege. Die neue sten amerikanischen Sportbilder zeigen das junge Mäd chen mit glänzender, gesche-itelter, dicht anliegender Frisur, die die Ohren unkleidsam sreiliiszt, nnd mit leaer geöffnetem Halskragen der gänzlich schmucklosen Hemdbluse. Ja, es gibt nichts Schmnckloseres als das männ liche junge Mädchen von heute. Putzmacherinnen und Schneiderinnen könnten ver-zweifeln Denn die L»Gareonne« verschmäht den breitrandiaen Schäferlmt iniit den wallenden Straussp nnd Sseidenbandgarnituren sverschinälit auch die zierliche Toaue ans feinem Metall ;gewebe mit der zarten Rose am Aufbug, verschmäht »das schöne fließende Kleid, verschmäht eben alles-, was nsnr irgendwie sranenhast anmutet. Sie trägt den aninder. Leicht directoireartig geschweist, wenn die bubenlsafte Tragerin doch noch heimlich nach dem andern, ach, so reizvollen Laaer schielt. Sonst aber s«reng gerndlinig, männlich. Es aibt ja kein höheres Ideal. Oder: den weichkrempigen Bubenhnt, den «Gamin«. Er bat schon vor dem Krieg von sich reden gemacht, ist nie ganz verschwunden seitdem und wird von der männlich einpfindenden weiblichen Jugend ietzt nur »bewuszter«, als notwendige Vervollkommnung ihrer seltsam unweiblichen Erscheinung getragen. Im übrigen: Hemdblusen mit Umlegekragen und Kramatte, dunklem Rock. Der Herrenkragem die Herren weite, wie’s eben zum Bild paßt. Der Herrenpalctot, weit, mit Raglanschnitt nnd mächtian Taschen, in die man die Hände o weise Anstandslehren ergrauter Mütter! bis zu den Gelenken oder vielleicht auch Ellbogen versenken kann. Oder der Gebroch Wie es so kam? Und vielleicht folgerichtig kommen Inußteii lssegensiitze wirken sich lssier one-. die Gegen sätze der Geschlechter Je mehr der Mann anfing, ans sein Aeuszeres zu achten, von der'Alltä.alichkeit seiner Kleidung Losznkommcm je melir er also mit all der Farbigkeit nnd Zierlichkeit seines neu-en äußeren An ltrirlis in Seidenstriimpsen, Schuhen, Oberwäsche, stra matten gewissermaßen ins Fahrwasser des Feminis rian l)iniibertrieb, um so mehr vermännlichte sich die i ran. . Das größte Ereignis ihrer stillen, sleißigen Jugend war, als sie 1871, von ihrem Bruder ermutigt, bei einer Gesangskonkurrenz im Kristallpalast austrat und den Preis ewann. ieser Erfolg bestimmte ihre Kar riere. zunächst boten sich ihr, aus diesen künstierischen Sng hn, zahlreiche Engagements. Da» sie aber wußte, wie unvorbereitet sie für berufsmaßigen Ge sang noch war, schlug sie alles aus. Da gab eine ano nnme Geldspende ihr die Mittel, aus Studieiireisenzu gehen. Es tras sich glücklich für sie, daß sie auf eine Empfehlung hin mit Seafati in Neapel studieren konnte. 15 Monate blieb sie unter seiner Führung und erklärte später, viele Jahre, nachdem ibre Ausbildung abgeschlossen war, bescheiden, dajz sie »allcs seiner wun dervollen Atemmethode und St mmbildung und seiner anregenden Art, zu unterrichten, verdanke«. Als sie dann von 1897 bis 1904 sie hatte sich da bereits vom Konzertleben zurückgezogen - am Royal College os Music lehrte, übertrug sie alles, was sie diesem Lehrer nachrühnite, auf ihre Schüler, die nun mit derselben Begeisterung von ihr sprachen, wie sie einst von Sen-- satt. Ihre öffentliche Tätigkeit als Sängerin dauertel etwas über 20 Jahre, von 1874, wo sie unter August Mann im Sonnabendnachmittagskonzert des Kristall palastes debütierte, bis 1897. Während dieser Zeit sang· sie in den berühmt gewordenen Ora torinmaussührungen der Exeterhalle unter Costa, bei den großen Händel-Festen, auch in der Provinz, beson-« ders haufig aber in Manchester und Liverpool unter Halle und Richter. Weite Konzertreiseu unternahm sie mit der Trebelli und der Patti. Ihr Erfolg war nicht allein der Stärke und dem Umfang ihres Soprans, der zweieinhalb Oktaven umfaßte, zu danier nicht allein ihrem Vortrag, sondern der ganz eigenen Musi kalitLt,»di·e in ihr-war. Piciznmcherinnen nnd Schtteisderinnen sollten nicht net-zweifeln: es kommt alles wieder anders. Eines Tages, in vielleicht qsak nicht langer Zeit, werden die Mädchen nnd Frauen lächeln, daß sie einmal in Geh rock und Zylinder auf der Nack)m«ittagspromenadc, im Kaffcehaus erschienen. Andrea. « Bei den großen englischen Musikfesten hatte sie führende Soll in solchen Ctiorwerken, deren Kompo nisten damals die junge englische SFhule vertraten. Sie half Stansords frühen Werten zu Erfolg und war 1888 an der Ausführung von Parrys »Judith« hervorragend beteiligt. Bei einer solchen Komposition wie dieser hier erwiesen sich ihre künstlerische Intelligenz, ihre starke Fähigkeit, mitzugehen, als äußerst wertvoll. Jnt Jahre 1910, mit 65 Jahren, hat Anna Williams aeheiratet. Aber sie war bald wieder allein. Ihr Mann, Rodnen Fennessy starb vor ihr. und nun ist auch sie im Beginn ihres so. Lebensjahres aus der Welt - negangcm eine der wenigen· großen Sängerinncn, die ihren Ruhm fast aus-schliesslich auf dem Konzertpodium Eng lands gewannen. O »Wer hilst Nofa Sucher? « Rofa Sucher, die einst berühmte Wagnerfiingerim Ist kurz-lich 75 Jahre alt geworden. Jn Uhren und Elsjidi Was ne sich sparte, zerrann in den Jahren der Jukiatioin Die kleine Gnadenpension, die ihr die Staats-over freiwillig gibt, reicht kaum zum Brotkanf. Gewiß,· da find nych gute Menschen. Jhr Sohn, der Ingenieur, der tote fie in Efthweiler lebt, unter stutzt sie nach Kräften. Aber er hat selbst schwer zu ringen, um feine Familie notdürftig durchznbrinaem Auch der Besitzer des Hotcls Stüm, wo sie seit einigen Jahren wohnt, greift ein, ueruflegt iie koste-an Und Ihre Nichte, die in diesem Hotel arbeitet, hilft der qelahmten Taute, die nicht allein mehr ziehen kann, wo sie nur kann. Aber es sollten noch mehr, sollten alle, die in der zufammengebrochenen Frau die Ruthe-die binreißende Sieglinde von einst verehren, mithelfen. Beiträge nimmt der ehemals Kal. Znnmermeifter Albert Kraufe, Berlin W, Lützowftraße 65, entgegen. Das amerikanische Weihnachtsfchiff für deutsche Frauen und Kinder Das Weihnachtsfchiff, das von dem kirchlichen Fraueukomitee für jnternationale Verständigung mit Gaben für die notlcidcnden deutschen Kinder und Frauen ausgestattet wird, soll am 10. November von New-York abfuhren.kacrjijrchenausfchuß dkutscher Kristall - Pol-seltsam - Glas Mienen- « lallt-herauf blas-steileer Zslsasqasss Wu :: Ishekqssss 25 Ists-111 Ell-Es MMIIMWIIILIIIILLWIsIIIsIkIII scheiislslkals il Slgcne Glashlluenwetsko Maximal-. sama. Mas- si».liknuslseitlea-Tkiliot p. W W Mä? Dies-Es FAUST Its-E zusÆchEMÆM « Gang durch die Wäschefabrik Dis-kein sich Ue »Oui«-e Lein-us und Wäsche xtätk ede- IFZ muri-kacken Monm- iu Dres . dies-til sit-De usw«-M seinen· Fug diesen- vad wird mztre Leser-innen clu Eint-U tu die pas-klim- dek Wäsche besonders interessieren. Die Reduktion Das Haus ist schneeweiß, steht mit breiten, blankrn, modernen Arbeitsfenftern in der ileichgültiaen ge räussvollen Straße. Weiß und peinkich fleckenlos sind dte» auögänge, wie dte Berufsfchürzen der jungen lMafdchew dte mit allerhand Packcn treppauf, treppab au en. Man spürt sofort: hier muß etwas besonders Zarted fabriziert werden, das in gar keine Berührung mit dem Alltagsstaub kommen darf. Und dann steht man im weiten hellen Arbeits-faul, hört ateinloses Surren vieler Räder, fieht ein halbes Hundert blonde, braune Mädchenköpfe über weiße Stoffe, Stickereien gebeugt. Der Arbeitssaal der Wäschefabrik. Erinnerungen tauchen auf, Vergleiche Man denkt an die Näbarbeit daheim. Wieviel Zeit man braucht, bei·aller Geschicklichkeit vielleicht, um das eine, einzelne Waschestiick zu fertigen. Wie oft die Hand dann die f fehlenden Fähigkeiten der Maschine ersetzen muß; beim .Knopflochniihen, beim Einsetzen der feinen Stickerei, -beim Sticken selber. Man denkt auch an die Groß mutter: wie sie zu nähen pflegte, langsam, bedäsbtia mit den Fingern, die ara zerstochen wurden nach und nach. Damals war ein Hemd zu nähen noch die Leistung vieler, vieler mühseliaer Stunden. Und Groß mutter-s Mutter gar, die sich erst den Flachs vom Felde spann nnd das Gespinst beim Hausweber weben ließ . .. Hier wird nichts im einzelnen, alles dutzend-, hun dertfach gearbeitet. Keine Arbeiterin, keine Maschine, die etwa das Wäschestiick vom Anfana bis zur Voll endung feriiaftellt. Teilarbeit ist alles. Nur so kann etwas gefördert, können die Ansprüche der Großva braucher befriedigt werden· Technische Errungenschaften aller Art unterstützen. Da ist die aroße Meßftange, an der die Stoffe - der grobe Barth-any der feine Voile, Linon. Batist, Opal —- ebenfalls gleich stoßweise abgemessen werden, Zwei elektrische Zuschneidemaschinen schneiden zu. Knir schend fährt das Messer, kundig geführt, an den Rändern des Pappfchnittes entlang: hundert alatte,- saubere Hemdenbündchen liegen da, zur Verarbeitullg: bereit. Auch die Ueberreste, die Schnitzel, sind noch zui vielem verwendbar, werden in die Knopffadriken ab-? geliejert.· » 4 An lanaen Nähmatchinentischen sitzen die jungen Mädchen. Samt und sonders geschickte, tüchtige Men schen, denn nur solche können in einem derartigen Be trieb, der nur ganz Vorziialiches leistet, verwendet werden. Die Fabrikleitnng btldet sich ihre Kräfte selbst heran; es gibt ia sonst so wenig wirklich brauchbaren Nachwuchs. Als weiße Wolken bautcht fiel- der zarte Stoff um die flinken, fleifztaen Finger. Und iede weiß Frauen wird die Gabenvcrtetluna übernehmen. Prä sident Coolidae richtete an die Leiterju des Unter nehmens-, Fräulein Caro li n a Wod d , ein Schreiben, in dem er seine volle Zustimmung zu der Veranstaltung ausdrückt; sie tue den guten Willen Amerikas und deutlich feinen Wuner dar, dauerhaften Frieden zu sichern und das gegenseitige Verstehen aller Nationen zu fördern. Der Tanz in Kilometern 40 Walzervas = 400 Meter in der Minute s Man shat gewöhnlich kaum eine rechte Vor stellung davon, was iiir eine Strecke, welch langen Weg ein guter Tanzer hatte zurücklegen können, wenn er in gerader Linie gegangen oder gelaufen wäre, anstatt sich langsam oder schnell, vorwärts oder rückwärts zu hewcgen. »Die-'s kommt hauptsächlich in den alten und älteren Tanzen zur Geltung Ein französischer Tanz lehrer, E. Giraudet, hat vor Jahren in der »Revne Enenelopedique« überraschende Austlärunaen hierüber acad-en. Das Orchester spielt bei normalem Tempo 80 Walzertakte in der Minute; dem entsprechen 240 Fugbeweaungein und da dieser Tanz im Durch schnitt fünf Minuten dauert, so walzt man während eines Tanzes etwa 400 Takte. Da man also 40 Walzer pas in der Minute macht, so würde man in füns Mi nuten auch 200 Drehungen ausaeführt haben, und da jede Drehuna heim Walzer sechs Fußbewegnngen aus-- macht, so hat man im ganzen 1200 Schritte getan, die beim Geradeausgehen einen Weg von 400 Metern dar stellen würden. Wer aber ein guter Tänzer werden »will, muß diese Uebung mindestens fünfzigmal wieder holen. Das ist freilich keine allzuaeringe Mitbe, denn man braucht dazu nicht weniger als vier Stunden zehn Minuten, nnd in dieser Zeit hat man 10000 Drehungen oder 60000 Fußbewegunaen auszuführen; »aber dafür hat man auch einen Weg von 20 000 Metern durchmessen. Die Polka, der einfachste der klassisihen Tänze, ist weniger anspruchsvoll als der Walzen Jn einer Minute macht man 40 Polkapas; in fünf Mi nuten, der gewöhnlichen Dauer dieses Tanzes. hat man 200 gemacht, die 100 Drehunaen oder 800 Fußbeweguisp gen betragen, was eine Strecke von 200 Metern ergehen würde. Um ein mittlerer Tänzer zu werden, muß man Polka 25mal iiben, das dauert etwa zwei Stunden und bedeutet 5000 Takte, 2500 Drehungen, 20 000 Fuß bewegungen und einen Wen von etwa 6000 Meterir Bei der Mazurka durchläuft man, genau berechnet, einen Wea von 10 200 Metern. « Schottisch dauert nicht so lange wie die andern Tanze, gewöhnlich nur vier Minuten. Eine Minute gibt 40 Takte,«l6o Fußbeweaungem 30 Drehunaen und 40 Meter zuruckgelegte Strecke. Um diesen zusammen gesetzten Tanz gleichmäßig zu tanzen, muß man ihn min destens 40mal üben. Das sind zwei Stunden vierzig eine andre Kunst, eine besondere Technik. Da ist die Zickzack-, die Sgihenmaschinh die mit bin- und her wirbelnder Na el die feinen Einfäfh die zarten Klöppelspitzen musterhaft in die Sto se fügt. Die Knopflochmaschinez in Sekunden languettiert sie den Umriß in den Stoff, schneidet den Riß, fchneidet selb standig auch den Faden ab, oben und unten. Braucht wirklich Sekunden, wo die schwerfällige Hand kaum in der halben Stunde fertig wird. Und die mancherlei Maschinen, die nur zur schönen Jmitation der Hand arbeit - wir legen ja soviel Wert jetzt aus geschmückt-: Wäsche da find. Hier wird das runde, das ovale Loch der Madeirastickerei in den zarten Stoff gepreßt, blitzschnell gesäumt. Auf den Faden genau, von Hand arbeit nicht zu unterscheiden, werden dort die Rosen .kanten, die phantastischen Muster einer Plattstichsticterei ! gebildet. Hier werden Hohlsäume in den mit der Hand vorgezogeneu Fadenbahnen genaht, hier dann die ein zelnen Teile des Wäschestücks zufammengearbeitet. Plätterinnen führen den elektrisch erhitzten Stahl über die fertigen Sachen, die Hemden, die feinen Prinzeszs röcke. Andre pausen mit blauem Staub das Muster auf, legen dann t-·gsam nach einem genau zuge mefsenenäpappstiich das endlich Vollendete »sama«-ins Die usstattungen fiir die Itlmdivm kostbar und reich, und solche für die praktische Gutstochtey auHI festem Stoff mit bescheidenem Schmuck, werden hier aefertigi. Jn ganz Deutschland hinein, bis an die Grenzen, gehen die Sendungen; an die großen Firmen, wie an den einzelnen Besteller. Laut und fröhlich klingt im weißen Saal das Lin der Arbeit, die auch in diesem Bezirk Leben ausfällt und Leben ernährt. »Wir rüsten die Stoffe auch selbst aus«, erzählt die Gefchästsleitcrin, die, sachkundig er läuternd. mit zwischen den Maschinentischcn hindurch geht: »Denn wir bekommen ja die Gewebe vom Spin ner, gelb und unscheinbar. und geben ihm dann Glanz, Weiße und Weichheit Alles ist Mode, auch in diesen Dingen und hier vor allem. Die Vorliebe für dünne durchsichtige Kleider brachte es logischerweise mit sich, daß man nur gute schmucke Wäsche trug. Die sich sehen lassen nnd die notwendigerweise auch gesehen werden konnte. Leinen, das schöne kühle, kostbare Leinen, ist m unsern Zeiten, da man rechnen muß, noch nicht wie der in Aufnahme gekommen. Aber man bringt viel fach Baumwolle setzt in Leinenausrüstung, ja die Schweiz und unsre Lausitz, das Leineweberland, fangen bereits langsam wieder an, wirkliche Leinenstosse zu verarbeiten.« Jn den unteren Räumen liegen die fertigen Sachen versandbereit. Hier noch einmal, in Ruhe, bewundert matt in seidigcm Opal, Batist, in dünnem Renforesä die Eiaenart und Schönheit der Spitzen, Stickercien, die« der vogtläudische Sticker nur für diese Firma arbeitet. Ganz gedämpft erklingt das Lied der Arbeit vom oberen Stock. G. E. Minuten, in denen man einen Wen von 6400 Metern zurücklegen würde. Bis der Schüler diese vier new-Ihn lichen Tänze gehörig kann, lmt er nicht weniger als 42 600 Meter zurückgelegt Aber dies ist noch nichts, wenn man damit vergleicht, was ein Lehrer in 20 Jahren geleistet hat: Giraudet berechnet, daß er in dieser Zeit 178120 Kilometer im Walz-en 35 040 Kilo meter in der Volke-, 59 568 Kilometer in der Maznrka und 17520 Kilometer im Schottiscb zurückaeleat bat das macht zusammen 290248 Kilometer, mehr als siebenmal um den Aeauator. B. v. Biilow. Die berühmte Dichterin Sclma Lagerle muß ihr Haus vor Neugierian abipcrrcn · Die Neunter zudringlicher Touristen hat Selma Lanerlös, die ihr Gut Marbacka nach der vertrauens vollen herzliche-r Art der Nordländer allen Vor übergehenden ossen ließ, gezwungen, die Tore zu schließen. Die Reisenden mußten sich an, an die Fenster beranzntreten nnd in das Speisezimmer, während die Tsicigterin bei Tisch saß. hineinznstarren Ilngeniert liefen sie im Garten umher: bis an 40 fremde Antumobile waren einmal in der Nähe des- Vesitztums versammelt. Aus allen Ländern kamen Vereine, Schnlklassen, dte die berühmte Dichte-tin sprechen, sie in ihrem Heim sehen wollten. Die Folge war, daß Selma Lagerlöf den Zugang znm Wohnhanse hat verbieten müssen. Selma Lagerlöf ist mit einem neuen Werk beschäftigt, das sie stark in Anspruch nimmt, und mußte ans diesem Grund ankd ihre beabsichtigte Reise nach Berlin, wo sie der Erstanssührnna des Films ~Gösta Berlina« beiwohnen wollte, ausgebeu. Frauen ohne Mann Der erste Verein geschiedener Frauen Die geschiedenen Frauen von Praa haben dieser Tage einen Verein gegründet Zur Gründung-Zuer fammlung waren 28 Frauen und-I Männer erschie nen, denn auch das andre Geschlecht darf, beratend, ver treten fein. Als Hauptpunkt deg- Proarammes ist der Kampf um das Kind zu nennen. Aufgabe des Vereins, der die ganze Tskhecho-Slonlakei-mit einein Netz von Ortsaruppen iiberziehen foll, ist es, die geschiedcne oder die im Stadium der Scheiduan stehende Frau mit Rat uud Tat zu unterstützen-, ihr-nnentgeltlirh Rechts bilfe angedeihen zu lassen nnd, wenn irgend möglich, auf die Ehe-gesetzgebung vom Standpunkt der Frau und Mutter Einfluß zu nehmen. Vom 15. Sep tember an wird auch eine Halbmonatsschrift, »Die ge fchiedene Fran", ljerauögeaebem nui die Interessen der Frau ohne Mann nachhaltiger zu vertreten. Die Redaktion der Zeitschrift leitet Frau A. Anpih :-O-O- O-O-O-Oc.-O-.-O-O:O-O-O-O-O-Oä Damen-put- Z WHAT-IMM« K Modeme Formeln Umarbeitungen s schnell unk! projpwprt « z t-. tciihtek z Mathildsnstralzo 31 « J 11. Etage ———«———"ll.’ Ist-age- Z » s . . . . . .-0-O-O-O-O-O-O-O- O-.-.-Q-O-O-O-O-Og krit- Rauschend-oh sahst-. Riusstmße 4. Tel. 17935. 12171. Heiskitlem Sanax, RodiolnL Fönavoas rate sur Anwendung acgcn Rbeuma in nur etstthsiigen Qualitäten. lC : sowie allo- Wa nte n um«-»s- wird Mklkknäaalsethgekotth sammt-klüger sägt-dankt Dkostlousdl.- Waise-usw 02 - Rom-at 17787 J- Kleine Frauenzeitung Der Schriftstellerin Renatc Tut-sooft wurde anläßlich ihres siebzigftcn Geburtstagcs von« dcr Zentralvcrtretnng der Hauptstadt Praa die Ehren plakcite der Stadt verliehen. Der Deutsche Frauenorden in Berlin verteilte dieser Tage in den dortinen Kaiiiinersiilen einen Transport brasilianiichec Lebensmittelspenden Anna Kaliscii wnrde dieser Tage iiebzig Jahre alt. Sie is! die Tochter des bekannten Kladderaoatscl)- Begründer-z und war in erster Ehe mit Paul Lindau verheiratet. Damals war ihr Hans der Mittelpunkt eines geistig außerordentlich angeregten Kreises-, dem die fiilsrenden Persönlichkeiten in Kunst nnd Literatur zugehörthn Jetzt weilt sie alr- Fran dec-1 Schriftstellers Juleei Case schon viele Jahre giinzlirh zuriixtgsszeaen in Mutzig. Jin Kriege lebte Frau titalisch erst in der Schweiz und dann in Wie-Blinden In Berlin ist dieser Tage eine Orcdgruppe des »Königin-Lniscn-Bnndes« einer Schwesternsrhssift des ~Stahlhelms«, geariisndet worden. Der »Jnternationale Verband weib licher Aerzte« hielt vor kurzem seinen zweiten Kengresz in L o nd on als. Er erstrebt den Zusammen schluß der Aerztinnen aller Länder snr Verfolgung rein menschlicher Ziele nnd zu geaenseitiger Förderung. In London waren Vertreter-innen non Ttstm organi sierten Aerztinnen erschienen: im ganzen gibt ec; etwa 17000 Reise-rinnen in den zioilisierten Ländern. Die Vertreterin von Rnszland berichte-te von 61100 dort täti gen Aerztinnen. Jn den Vereiniaten Staaten gibt es gegen 5000 Aerztinnen, in Englard 20i)·«), m Deutschlan d ungefähr ebensoviele, non denen aber nur 250 im Bunde deutscher Aerztinuen organisiert sind, in Südamerika etwa 1200 und in Frankreich gegen 800 Aerztinneir. Zum ersten Male nahmen deutsche Aerztinnen an einein Aerztin uenkonareß teil. cift Igeo speelitlon lieu )bo, 5050 Pf. Ldnjg csccs Wol- mach ersekverkäni I sienquswalih nistet-Mir 19. t· ikis tatst-steck n h criooiscbe sh. laws-us behält· immer oscon Gut-. L- FkIII II ehrlich. ul Ii ·diesen Huf tsptlkmtte Nisus no Unterlabe em yet-hin - uns-Ante Aus— Hiingobauch u. hwäotm be lellosp Geburt Ulrotc he sekouogotx I echte Stin Leu sxemjicsl ims-.Ekieil.- 57·«Illtikäkki -.-. «3 eh. u. Auskunft mlos durch das Illllisclläll stksso W. 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