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Dresdner neueste Nachrichten : 21.09.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192409217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19240921
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19240921
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-09
- Tag 1924-09-21
-
Monat
1924-09
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 21.09.1924
- Autor
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Seitez Dresduer Neueste Nachrichten Sonntag, 21. September 1924 china droht mit des Austritt X Gen-, 20. Septenzbex wan Funksprucw Die chinestiche Delegation bat ein Telegramm ihrer Regie rung erhalten, in dem ihr mitgeteilt wird daß das chineiiiche Parlament mit Rücksicht qui die unsere-hie Verteilung der nicht ständigen Rai-We, von renen vier auf Europa und zwei auf Südame ka qes Ellen sind, beschlossen hat, daß China ans dem öxkcrbund austreten foll, wenn es in diesem Jahre keinen Sitz im Rate erhalte. · Die Frage ·ves Zehtkkichkn Cintrktts ku den Völkdilmnd Nansen bei Mark in Sigm-winse- R Berlin, Lo. Septme Why DrahtbctiütJ Aus Genf wird qcmclden Der norwcqiitlse VIII-t -bLUdIDcIeLiFtLYLufeu befindet sich seit-Donners Uro Ast-s us in siquariusem Im sit des WH- Mart die Frist des denkt-et sitt-Lug in den Jst-erbaut an W thich MMOMerMUWMUM WUMGMUMIIC Erhk Ue Mut M las ein solches Oefschauldie ssustiselllusiueduvchhru Allen-muwa susammenkuufi Maedonalds mit saglut Pafcha am Zö. September Leid so. Seætember. tsigener Drahtberi Deicquit-Je Muts erptäfldent, Zaäluc Tisng begibt si nach London, wo er am 2s. evtem er eine Zindsammeukuuft mit Macdonatd haben w r . Anfchauungsunterrikht fiir Deutsche Wie die Saarfrage voni Völketbnnd behandelt tvitd - Abiveisnng aller berechtigten Beschwerden Schwächtiche Haltung Lord Parnwors X Fee-iß 19. September-. Der Völ«kerbuii«dg- französischen Schulen ini Saaraebict tAt h elt heute vormittag eine dffc ntlitije Sie ist verursacht durch eine Note der deutschen Regie- Sitzuug »ab. iWir haben bereits gesterzi über dcu rang km das thtcrvuuddserrctakiat vom e. August Beginn dieser Taauna berichtet. D. Red.) Hm Mittel- 1924, m der gefordert wird, daß die französischen pUUkt der Verhandlungen standen Schulen nur für die französischen Kinder ugiinglich die Sag-fragen seinkaber nicht ein 111-itrulrnendtiderd Preuss- Alle diese Saarfragen, mit Ausnahme der reinen Ver- httfjsdceuk skikk atitsjrafcttccixin Ein fLäcrricht kSalanztragchifetrt u-altungsangelegeiiheiten und der Ernennung von heute vorspw faßte dic« deutsche These und die These Sksllvektutcm sur die Mitglieder der Regierungs- der Neaierungskommission zusammen. Es kam jedoch soe«!cmåxsicost;hggtnges auf die Vdcfchstkdenoten in der heutigen Sitzung nicht ur Verlesung rü, reg Hang an en Bdlkerbund AU« dieses Berichts nnd auch nicht zu einer Debatte U« iiber die Annahme des Antrages, da inzwischen Keine der Frucanan imwSstinnc der deutschen eine neue deutsche Note eingetroffen n ege « war in der nachdrilcklich die deutschen Forderun en Zudder Usschttfldenwsräme des Ausbapes Her Lokal« wiederholt und auf die Gefahr binaewie en wurde gda MIXFFMUUIDU Yck .bschassuno der franzossscheTVh das Verfahren iu der Schul- wie aurlx in der «Be- Esacrlfgaaqstik Sccklgärdckåtärimittfisiciristcöeszicxxiesuiåggrszä ictiunassraae zn einer Verstärkung des französischen --"- .«--’ - « V )., p ,«- Einflusses, der bereits im Friedeiisvertraa hinreichend .u-oel die in der deutschen Note vom JO. Litai einnbencn gesichert M führe was fchw c difch e Nutz-Init- Ibcschwcrch wolsach Hm FPthaUcr dFk spanöwschcn alied Vrantinig Iris-tue daß den Ratsmitgliedern Zesiukuns dem Verspkllck Therle Wkdckspnche Und Gelegenheit gerieben wes-den inüssc die neu eingetroffe die Linfime Volksaåistimmuna gefahrde. Hierauf ver- neu Dommeln-e zu prüfen« Er Erkannte daher Ver l"««’ VaIFUVFU die leUU’cl’lt d» RUDFIIUUCD iaanna dieser Angelegenheit auf eine der nächsten kpm m IHULIL des Emanwa Vom. m Unh- m der Sitmnacn. Darauf wurde beschlossen die amize Franc wiederholt ertlart wird, solange nicht 3000 Gc n- »m- djz mäka ekagung des Völkcrblkndsratcs zu ver- Zarznen im Sasiirfgcehbiktlvorhdandoen seiedi;, schieben « « dmie man zur ure term tuna er rdnuna e »l« einer z entlzchcn »- « , fkanzösischcu TWPPM nicht entbehkeps Vorläufig auf izn dfie Priifsfifna des englischin sinc- ndgra Zisatülxgrr kunnte man aber nur 500 Gendarnien im Lande im das Jrakq cbispt ci» ule daw in geheimer Sitzung Jahre ansbildem die Gcndarmcrie würde bis zum di «.-«. "»» « M » ·’t März is):3·') 755 Mann betraaeti, ihr weiterer Ans- . EIN , READ-Mc der « klimkkaptmllc bau scofze aber» ans finanzielle nnd budxietiire Schmie- Lks dgzt Musik-äu«,k:-»«tnat»enl, d.j.rvl)·riiilifia Auf Grund mutato-. Die iranzosinhc Vefatznna sec allmabluik Bist.l.9lM«Odtcv·-JUrltjfkcfilinnvicoljftes die FMAC «dtf»! reduziert worden und könnte auch bei dein Ausbau der b c Lilitiluug « IZUCUWUVU STIMME »An den disk- Gendarinerie entsprechend weiter reduziert werden. häszieg Tååcrn esfstisaskäilkxefguäu disxufglesxAsiicshukäcxandncki u»§.. . . « L . Salsssaskfttz nahm hieran sl lgeudm Antrag interessierten ciaaten abgelehnt. « »Der Völkerbundskat billigt den Bericht Sataner nnd fordert den Generaliekreiarr auf, der Regiernnaskommifsion des« Saat-gebietes- und der deutschen Regierung zur Kenntniss-ahnte eine Abschrift znzuitellen.« Im Verlauf der sehr kurzen (!) Debatte rich tete Lord P armoor einige Fragen an den Pran deuten der Regierungs-kommEffion, Raoult, über den wünschenswerten Ausbau der Gendarmerie, woran Raoult noch einmal den Stand der Frage zusammen faßte und erklärte, daß die Regiernugzzcommifsiou stets ihre Aufgabe im Sinne der eiiiihtliuien des Völker buudsrates aus-führte. Parm o o r erll a r t e sich mit den Auskiiuften einverstanden, worauf noch V ria nd benierlte, daß auch die franzöfifche Re gierung mit allen Maßnahmen einverstanden sei, die die Wünsche des Rates befriedigen. Die zweite wichtige Saarfrage, die dersra:l.ziisischen Kontrolle der Eiufnhr der deutschen Waren in das Saatnebiet ? war ebenfalls durch eine deutsch-e Note, und zwar vom Eg. Mai 1924, aufgeworfen worden. Die deutsche Regierng steht auf dein Statidgunlt, daiz bis zum 10. Januar 1925 die deutschen Sparen ohne Ein schränkung zollfrei sur den lokalen Ver b raukh eingeführt werden müssen und daß die Kon tingeniieruug und die Einschräukungsmaszsnahmeu dem Friedensvertrage widersprächen. Die Regierunng kommission erklärt, daß die Kontingentierung aufi Grund der Verbrauchsziffer der vorhergehenden Jahre notwendig sei, weil damit eine Anhäufung von deut schen Waren im Saargebiet Verhiudert werden müsse. Die Regierungskommiision schlägt daher vor, die Jn ftruktion betreffend die Einfuhr deutscher Waren im liberalsten Sinne auszulegen nnd sich dabei von dem Gesichtspunkt leiten zu lassen, daß nicht künftig der lolale Verbrauch, sondern nur die Wareuanhiiufung verhindert werden soll. Salandra, der auch über diese Frage Bericht erftattete, schlug vor, daß der Ratvvon dieser Absicht Kenntnis nehmen möge in der Ueberzeugung daß die Regierungskommiffion den Bestimmungen über die soll-freie- Eil-fuhr deutscher Waren bis lZum 10. Januar 1925 die weitherzisgste Auslegung geben möge. Der Rat nahm diesen Antrag an, nachdem Lord Par moor noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen hatte, daß im Vertrag von Veriailles keinerlei Klauiel über die Kontingentierung der einzuführenden deutschen Waren vor handen sei und der Vertrag amh keinerlei Ein schränkung auf Grund des Verbrauchs in früheren Jahren voriehe.» " Die letzte wichtige Saarfrage, die auf der Tages ordnung des Rates stand, war die Frage der I I - - Das Genie-r Einigungswerk Französischer Mißmut Telegramm unsres Korrespondenten ch. Paris, 20. September ; Die Pariser Presse aller politischen Richtunan konnneniiert die Genser Ereignisse mit größtem Besti tnisnius. Man hat fast den Eindruck, daß die gesamte Pariser Presse einer bestimmten Parole folgt. Jedoch ist sicher, dafz die Blätter von offizieller Seite aus keine pessimistischen Jnsormationen erhielten. Jm Gegenteil: in offiziellen Kreisen hat man heute noch den festen Glauben. das; es gelingen wird, in Genf einen glücklichen Abschluß der Verhandlungen zu sichern, die Schiedsgericht, Sicherheit und Abriiftnng miteinander verknüpfen. Die pessimistische Auffassung der Pariser Blätter gründet sich vielmehr ans die aus London eintref scnden Jnsormationeu, nach denen die englisch-e Regie rung keineswegs geneigt ist, ihre Flotte in den Dienst des Völkerbnndeö und so mit aller dem Völker-bund angeschlos senen Nationenizu stellen. Die heutigen Blätter erinnern an die Rede Macdonalds, in de er eine Anspielung auf die Kriegsnerantwortlickjkeit Deutschlands, aus die oberschlesische Frage und andre» Probleme machte und die Lösung des Schsiedsgerichts systemis klim- und klar von der vorherigen Ahrüstnng der dem Völker-bund anaeschilosseneu Nationen ab hängig machte. Die Pariser Presse sagt, Maedonald feibeine Wetterfahne, wenn er diese These auf gil c. Die Methode, die die englische Delegaiion in Genf anioendet, um ihren Standpunkt zu verteidigen, ruft in Paris große Enttäusrhuna hervor. Nachdem Schiedsgericht und Sicherheit im Prinzip miteinander verknüpft werden sollten und Lord Parmoor diesen Standpunkt angenommen hatte, versuche er ietzt, »d e m französischen Ministerpriisidenten einen Strick zu drehen «, und mach-e in letzter Stunde wieder alles von dem glücklichen Ausgang der Ab riiiinngskouserenz ahhfiugia. Es ist, wie in gut infor niierten Kreisen versichert wird, aus-geschlossen daß Herriot weiter nachaesben kann, ohne nor dem Parla ment in eine unhaltbare Stellung zu geraten. » Verlängerung der Vökkerbundsiagung 4- Getri. 20. September. (Eiaener Drahtbcricht.) Schweizcr Blättcrmeldnngen zufolge rechnet man in Völkerbundskreifcn damit, dafz die Versammlung bis 2· oder I. Oktober verlängert wird. Rund um den Kretizturm « Die berühmte Gasse , Wer von denen, die heute durch die kleine Gasse gehen, neht noch·nach den Häusern der Berühmten? Ach, das Leben ist näher, und stärker als die Erinne rung an Totes und an Tote. Und wären nicht die schwarzen Gramtschtlder, die Bronzetaseln an den z Fasiadcm die man eiaens für diese leichiherzigen Nach « fahren der ernsthafteren Dresdner von einst anbrachte, fes wurde niemand mehr an die immerhin bedeutende ; Geschichte der Straße und der Häuser denken. So aber xlesen die wenigen, die einmal rückwärts gerichteten ; Sinnes über das holvrige Pslaster gehen-, daß hier vor hundert oder hundertzwanzia Jahren eine feine »Geist.igkeit, Kunst und Anmut des Biedermeier hier » gebluht haben muß. ! Da ist das winklige Haus, in dem Karl Eduard v. Viilow wohnte, seine romantischen Novellen schrieb und mit Herrn Tieck sehr emsig an der Novaliizs ausgabe arbeitete. Und hier, in einer dieser engen Kammcrn stand dann die Wiege, darin sein Sohn Hans an einem sehr kalten Januartaa den ersten Schrei tat; vielleicht nicht durchaus musikalisch, wie man es von ihm hätte erwarten müssen, aber immerhin so kräftig, daß ein Rotkehlchen des oerschneiten Paries schnell vom Kammersenster hinweastob. Ja, es hat manches Leben klein und vieleicht nn beachtet hier hinten angefangen, und später hat man dem Träger dieses Namens achnldiat, und dann wieder ist er mehr nnd mehr vergessen worden. Man muß ehe man das grtine Tor zum großen bunten Garten austlintt, das graue, trauria nüchterne, Haus zur Linko besehen: es ist das bekanntefte der ganzen Gasse- und viele beschauen es nicht nur, sondern gehen auch hinein, weil ein Museum darin in vielen liebevollen Einzelheiten die Erinnerunan einer cigenartiaen, reizenden nnd schwer bewegten Zeit bewahrt. Theodor Körner wurde hier geboren, hat mit lustigen, ver langenden Augen nach den Schmetterlingen über der« Parkmauer gespäht und vielleicht auch nach ebensolcher Fetthenne gelangt, wie sie heute noch in einer Ton-» vase des Vorgärtchens gegenüber wuchert. Magie ers nicht ein wenig anders werden als die guten urch-; schnittöbiirger dieser Gasse? Man sprach und hörte nur» von den idealen Dingen des Lebens in diesem Haus« malte nnd sang, nnd war in Begeisterung beieinanderH Mozart spielte feurig aus dem schönen Flügel, nnd» Schiller kam, zweimal, wohnte hier in zwei engen« heimeligen Gelassen, dichtete und heilte sich ein wenig von den Zerrissenheiten seines Lebens aus. Als aber der kleine Theodor schon Samthdschcn trug, Glück wnnschverse lernte und von der Tante Dora in Pastell aemalt wurde, sahen ein paar Häuser weiter stadtein die Augen des zarten Gustav Ntcric zum ersten Male- Amt Nachmittag ist die krumme kleine Straße voller Leben- pin und her an ihrem Ende schwingt knarrend die breite grüne Tür, hinter der die vielen bunten Blumen des Palaisgartens blühen. « Denn die Dreödner lieben in diesen späten Som mertagen den Park mit den verschlungeuen Wegen rings um das fröhliche Sandsteinschlosz. Langsam, genießerisch und vielleicht ein wenig schwermütig —- wer weiß, wie bald Wintersrhnee die Beete deckt und ob· man je einen Frühherbfttag wieder hier erleben wird gehen die Alten. Kränklichen durch das Tor und unter den morgenländischen Platanen, den Tun-en banmen und Kletteralazien, die alle schon dünn und durchsichtig in der Krone geworden sind, so daß man aanz unversehens die Sonne dahinter blinzeln sieht nnd durch eine breite Luke ein Stück Elbe, gelb und feurig ini Widerschein. Und sie sagen, dass es doch eigentlich noch ganz sommerhast sei, weil da immer noch so viel starkes sonne- und regengesättigtes Grün ist in Wiesen nnd Blättern. daß sogar das Kupfeisdach des Palgis ganz blaß daneben erscheint. Und dann schritten sie oon der Avpareille herab aus das große bunte Beet Dahlien, Katzenpfötchen, späte Rosen nnd blafzrosa Astern und lächeln über die Blumen nnd über die Kinder, die weiter hinten zwischen den verschnitte nen Hecken spielen. Die Kinder nämlich kommen mit Puppenwageu und Bällen gänzlich unbeschwert durch die krumme Straße und die breite knarrende Tür. Es gibt keinen Herbst für sie und kein trauriges Vesinnen. Sie sangen die Paradiesävsel auf, die der Wind ihnen von den hohen Bäumen schüttelt. Bunt ist das Leben wie die Afterii auf den Beeten. Aber da stehen nun in der sehr alten Gasse, die man früher den Kohlmarkt nannte, die eraranten Häuser darin soviele Leute iung und glückiich waren. Sie sahen soviele Male den Krokus hinter dem grünen Tor anf blithen und wieder welken und dann die hlaisen Tec rosen nnd die Georginen. Sie wußten, wie schnell all die Blüten zerstoben. Und dann legten sie fich, alt nnd müde geworden, in den engen Kammern dieser Straße zum letzten Schleifen nieder. Oder aber: das Schicksal trieb site-hinaus, frühe schon, nnd sie dachten nur noch in ganz seltenen Augenblicken einmal an diese Gasse und an den Garten hinter dein grünen Tor. Vielleicht in jäher schwerer Todesstunde O·der. ganz unver mutet, in einem Rausch des Erfolges. Denn aus dieser Gasse kamenmancherlei-Menschen die man dann die W nannte, die man vielleicht beneidete. DinuufStuuuWuusuufuue ueuuuue Kultur Von Prof. Dr. christiaa Joaontzky (Dregden) Z Es ist an dieser Stelle des dsteren die Aufmerksam- Ikelt aus die Notlage der Studierenden ge lenkt worden, und erst vor kurzem konnte man zahlen iniiszig und mit erfchrcckender Deutlichkeit den rapiden Abstieg sich klarmachen. Und das gilt gleichmäßig sitt alle Arten der hohen Schulen, fiir die Universitäten und Kunstakademien wie für die Technischen Hoch schulen. Selbsthilfe der Studierenden. soziale Organisation, Werkstndentsentnni sind Mittel, die siir den Augeblick ihren Zweck, die Beschaffung des nöttgsten Lehensutiterhalts, erfüllen mögen; aber in folge der. verschiedenen Vorbildung, kurz gesagt: durch das mehr theoretische oder mehr praktische Studium, ist die Möglichkeit einer werkstndentisnken Arbeit für die Angehörigen der Universitäten nnd Fisunstakademien weit weniger gegeben als siir die Studiereuden der technischen Berufe. Und wäre selbst die Möglichkeit des Verdienens die gleiche, so braucht, vom Standpunkt der Hochschulen in ihrer Gesamtheit aus, über die mit einer derartigen nebenbernslichen Tätigkeit verbundenen Schiiden kein Wort des Beweises verloren werden. Es handelt sich auch gar nicht allein um die Abnahme der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit durch Ueberanstrengung, es ist vielmehr die vollkommen ver änderte Vlickrichtung, die Ablenkung des Interesses für den eigentlichen Beruf und seine kulturellen Jn-- halte, die Verschiittung der Berufssreudigkeit durch die ständige Sorge um den Erwerb der »freien« Stunden, J es sind diese nnvertneidbaren Folgen der tvirtschast-s lichen Notlage, die den wesentlichen Ausgaben des Hoch schnlunterrichts konträr zuwider-laufen und wodurch die in langer und mühevoller Entwicklung errungenen Er fong der deutschen hohen Schulen tödlich bedroht wer en. Mantäufchefichnichtt esiftdiedeutfche Kultur,die hier zur Frage steht. Denn ihre Träger find vorwiegend die Hochschulen und follen es fein als oberste Vildunzxsanstaltein auf denen ja auch die Lehrer der Volks- und Mittelschulen studieren, um als Gebildete Bildung zu verbreiten. Es ist finnlos, zu sagen, daß die herrschende Not wenigstens der Ueberfiillung der studierten Berufe einen Riegel vorfchiebe oder daß nun die gebotene Auswahl der Stärkften und Tüchtigften einsetze; für die Knlturwerte ift weder die Zahl noch die robufte Konstitntion entscheidend, und geiftige, innerliche, künft klerifche Menschen, auch die eigentlichen Forschernaturen, behaupten sich oft schwerer in der alltäglichen Wirklich keit als die ihnen kulturell Nachftehenden. Aber davon abgesehen: es ift keine Uebertre-ibun«g, lwenn wir die verminderte Intensität des xakademischen Studiums als eine schwere Be drohung unfrer Kultur betrachten und hinstellen. Denn es handelt sich wiederum nicht nur um die Studenten, die vielleicht noch ihre Semester bis zur Anstellung durchhalten, sondern ebensosehr um diejenigen, die fich» durch Anlagen und Interesse der akademischen Lauf-. bahn zuwenden wollen und gar nicht mit einem be stimmten Zeitpunkt der Anstellung rechnen können« ntn die künftigen Dozenten an den Hochschulen. Nir gends ist eine ungeteilte Hingabe an die Sache und eine, wenn auch bescheidene, wirtschaftliche Unabhängig keit notwendiger als hier, nirgends wird dringender die ganze Kraft und Persönlichkeit gefordert, und nir gends ist die Gefährdung der geistigen Berufe, der Hochschulen, der Kultur deutlicher als hier. Die Re gierungen suchen mehr oder weniger Abhilfe zu schaffen durch Erteilung von Lehraufträgen, durch Gewährung eines Existenzniinitnutns, aber das sind provisorische[ Maßnahmen, und vor allem: fie schützen bestenfalls die uerständnislos, wie es die ganz Kleinen tun, die Juli rofen, die man feiner Mutter ans Wochenbett gestellt hatte - im Scitcngebäude desselben alten Gram-stärks darin noch heute biedermeiermäßig-behaglich ein Gast hof gjzxgerichtet ifx. · « , ? Wir wollen doch nicht tnehr so gleichgültig durch die schmale Straße gehen. Wollen ein wenig dort ver weilen, wo Elisa von der Recke und Tiedge ein eng ver schwistertes Freundeslehen lebten, tm Elbaarten reundliche Sonnentaae genossen und den Blick aus die schöne Stadt, viele geistvolle Menschen tagtäglich um sich sahen, ihnen zu schenken wußten nnd wieder von ihnen empfingen. Und wollen, wenn wir durch das grüne Tor nach einem tief in den Park hineingreifenden Garten spähen - mit sonnegelden Tageies, alten Steinsiguren und verjährtem Efeu um die Stämme auch einmal an Goethe denken. Goethe, der hier von dem nachbarlichcn Gasthof »ZU den drei Palmen zwcinen« am Palaiöplatz herüber kam und mit seinem knnstsinniaen Freund nachdenklich oder von irgend seihneiktr Erichten tief erregt, zwischen den runden Besen er . schon Dadilitiertem die Privatdozenten ohne Beamten rechte vor dem Verhungern, während der Weg big W Habilitation, die Zeit der ernsten wissenschaftlichen Vor. bereitung auf den Hochschullehrerberuf ungangbar und unüberwinddar erscheinen. Oder die Kultur wird der P luto kratie ausgeliefert und Gcid und Geist ch identifch erklärt. , J A «Wir haben uns daran gewöhnt, die Frage nach einem Wiederanfftiea Deutschlands von den arofzen weltwirtfchaftliehen Faktoren aus anzufehckk, vom Weltmarkt und feinen Kunden, und das ift gewiß relativ richtig, aber die Existenz-und die Weltaeltung Deutschlands hänat nicht hiervon allein ab, und sein Schicksal bleibt ohne Grsßr. wenn nicht der deutschen Kultur ihr Recht und ihr Anteil gegeben wird. Die Notlage der Industrie wird immer wieder festgestellt die Not der Landwirtschaft fchreit vor allem in den großaararifchen Blättern Norddeutschland-Z zum Himmel, die Not d er Kultur, die Not der geisti aen Berufe wird stiller getragen, aber sie ist nicht geringer und sicher nicht weniger wichtig als die nationale Angelegenheit Dem Staat find die Hände gebunden, die öffentlichen Bibliotheken können den knlturellim Bedürfnissen nicht mehr gerecht werden, die Kunst akademien und ihre Schüler leiden unter der mangeln den Bewegungsfreiheit, dem Studenten fehlt dqs nötiafte Handwerkszeng, und woher foll der einzelne den Ausfall decken, wenn Monatsweclifel von 50 bis 60 M. keine Seltenheit find? Wer Einblick aeuominen hat in die Verhältnisse auf den Hochschulen, fteht ver zweifelt vor der unabwendbaren Senkung des Kultur niveaus, vor den Anfänaen einer Bewegung, die auf schräger Bahn ihre Geschwindigkeit vermehren muß, wenn niemand sie aufhält. Der Punkt aber, an dem eingearisfen werden muß und kann, läßt sich nur finden, wenn man sich darüber ;klar ist, daß eine bestimmte Gesellschaftsschicht das T Hauptkontinaent der Hochschulstudierenden gestellt hat« iund daß diese Schicht heute dem Ruin preisgegeben wird. Trotz aller Versprechunnen der verschiedensten politischen Parteien. Der gebildete oder besser der bildunnsbereite Mittelstand, Beamte, Lehrer, Geistliche, Kaufleute, Handwerker usw« sie haben mit großen Opfern, ost durch den Fleiß und die Sparsamkeit von Generationen ihre Söhne aus die Hochschulen geschickt, sie haben mit ihren bescheidenen Vermögen ihnen die Möalikhkeit zu bieten gesucht, in unabhängigen sachlicher Geistesarbeit an der deutschen Kultur mitzuschafsen, aus innerem Triebe zu forschen, zu denken, zu gestalten, und es gehörte zur guten nnd festen Tradition, daß geistige Arbeit keine äußeren Reichtümer einbringen solle. Diese Kreise und diese Eltern, zu anständig, um während der Jnilationszeit sich aus Spekulationsaeschäste »umzustellen«, sie sind cntrechtet, ihre Sparkasseuguthabem Wertpapiere, Hypo theken sind dezimiert und ertraglos, ihre Söhne- des Niickhalts beraubt, unfähig, den Interessen und »For dernnaen der Kultur zu dienen. Wer aber soll sie ersetzen nnd was soll ohne sie werden? Gelingt es nicht, hier Abhilfe zu schaffen. aktuell gesprochen: die berüchtinteu"—,,.Aus«wertungsnesetze zu beseitigen, nnd wird die Schwere des Augenblicks den maßgebenden Stellen nicht klar, dann ist der Schaden unüberiebbar nnd nnersetzlich. Wird die soziale Schicht, die erst eine Auswahl der Tüchtian unter den Eisriaen aestattsrte aus dem nationalen Leben gestrichen, dann können wir die Zukunft und die Hoffnuna unsrer Hochschulen ins Grab legen. Die Not der Kultur wird die Bestattungss kosten einem besser vertretenen Konzern überlassen müssen. Gan-Masse von morgen, Montag, an ausgegeben Der Anrechtgpreis für die einzelnen Morgenfeiern stellt sich in den wichtigsten Platzkategorien wie folgt: I. Rang Amphitheater 2 M., 2. Rang Scitenbalkon 1,20 M» 2. Rang Mittelgalerie 1,20 M» 2. Rang Tribüne 1 M» Z. Rang Balkon 80 Pf» Z. Rang Mittelgalerie 00 Pf» 1. Parkett 2 M« Mittelparkett 1,60 M» 2.Parkettl,4oM. » = Petrus-Orten Mit einer sauberen, sehr sorg faltig vorbereiteten Schüleraussiibrung von Maillarts »Glöckchen des Eremiten« brachte sich die Westens-Oper wieder einmal im Alberttbeaier anrinnerunca Das Erfreuliche solcher Vorstellungen Ist die jugendliche Begeisterungtder Darsteller, das völlige Fehlen jeder Routine. Das Bedenkliche liegt m· der Tatsache, daß nur zu ost bei diesen Gelegen heiten Sänger aus die Bühne gestellt werden« die tech nischnoch lange nicht fertig studiert haben und das Versäumte dann nie mehr nachholen. Die Hauptkvlls dieses Overniustsniels, das unsre Großmutter begeist»ckk hat, ist die der Rose Friauet. Dafür hatte man eme entzückende -Vertreterin, sehr jung, hübsch, ein echicö Theatertemverament, im Ansängerbasten außerordent lich sympathisch. Der lockere, sehr reizvolle Sei-Um von Fräulein Käie Kaiser« verspricht, sich ausge zeichnet zu entwickeln. Jn der Rolle Georaettcs fiCI der schöne Alt von Fräulein Thea Gevpcrt auf- Eine aute Leistung bot Hannes Mar als Tini-MU- Paul Roitmann besitzt einen schönen Vaßbariton, der aber noch sorgsältigster Schulung bedarf. DAH gleiche gilt vom Tenor des Herrn Karl Dis eit d orss, der den Sylvain sang. Die schaust-telex-nichtsi Leistungen waren durchweg zufriedenstellend Dte Ve gleitunsg besorgte die Philbarmonie O. I. P. =- Frederie Lamond bat Dresden viele Jahre W gemieden. Kein Wunder, wenn eine kleine EniftM dung eingetreten ist. Aber auch der Künstler selbst M sich gewandelt. Der genialische Zug ist einer seht W wußten Ueberlegenbeit gewichen, und ehiknliche Kliigelei kann schließlich die Inspiration nirFt ers-W Besonders in der Sonate cis-Dur Opud 31 konnte man dad Zersallen in viele einzelne Episoden beobachtsisi und das spielerische Rondo debnte sich in gant Mi· beethovenschcr Sentimentalititt. Je weiter Messen der Abend fortschritt, mn so sreier gab sich Laut-Ml ,Die Variationen til-er ein Thema ans Die RUW von Ilsen« zeigten wieder die erstaunliåe Siche Jseiner ände, siir die eine Möglichkeit des Feiiliikiissenl scinfach nicht zu existieren scheint, und die »Waldstksp sonate« lrsnte den Idend siir die vieleus M « i.,paiise-asrien« usw«-W M II- Kleines Feuklleton = Programm für Sonntag und Montag. Son n; tag: Opernhaus: f,Cm:n«tcn«, UT - Schauspielhaus: ~Major Barbara«, X2B. Neustädter Scl)auspiclhaus: ~Klarissas halbes Her «, 728. Neues Theater (im (Haufe der Kaufmannschaftk Gefchlossene Vorstellung. - Refidenlztheaten »Der fidele Bauer«, PM. ~91kariett(1««, --L-8. - Montag: Opernhaus-: »Fal ftaff«, 1-28. —— Schcxufpiclhaus: »Dcs Meeres und der Liebe Wellen«, l-.-.8. - Neustädtcr Schauspielhaust ~Sappho«ä Vas. - Neues Theater: »Die Fahrt nach Orplid«, -L-8. - Residenztheatcr: »Der Vetter aus DingsdaLJeåsL « · » »- A = Mitteilung-:n der Sächkfcheu Staatstheatet Opern h a u s. orgen Mon ag, erfte Vorstellung für die Montaganrechtsreihe B, »F a l ft a f f« mit Burg, Liefel v. Schuchi era Tervani. Mukikalifche Leitung: Busch. Spiel eitung: Mora. An ang MS Uhr. Dienstag, erftc Vorstellung für die Dienstaganrechtg reihe B, -,D i e Bohd m e« mit cchtttiera Ermold, Plaschke, Gute Musch- Lielset v S ach. Musik«-time Leitung: Striegler. Spie leitung: Teller. Anfang 7 Uhr. Schattfpielhaus. Morgen Montag» »D« Meeres» und der Liebe Wellen« von« Grillparzer in der bekannten Befetzung. Spielleitung: Wierth. Anfang Mis. - ·Die A n re ch t e für die ersten fünf Morqeufexerg Herden m der Wert-. wu- U: si « gZtteiksk Messe ch a e r n ges Lceswutai kme der schlimmst( Masche Reich dar. noch kein Mensch i( Indien hat feil sat- der wichtigste s egoltekn Um den Zusclreich von alle den« Und die Ko dek Köngin Viett minister israeli z khkige zu dem äxvt "gkößte Weltrei ) d Allerdings mac falsche Vorstellung( strom, der angel und den Reichtum l meint, daß Indien wag sonst einen n entrichten habe, del aus den in großer « ausgepreßt werde. Das ist ein S Tribut und trägt Reiches oder des s hei. Alle in bleiben im L- Negiernngszwecken sung sieht nichts vt Selbstverstänle . und die englische I ? Landes über Indie eine ungeheure Su dischen Eigenbah selben slie en natt kammerziell noch wachsende Konknrr nehmende Entwlckl machen clsycch nach Juselrei schon sta: Nun blieb aber km England knüp« tischen Beamte Vizek ö n i a u n an der Spitze. sorgnngsanstalt sür Klassen Englands. mußte in orientalis mischen Fürsten, de imponierem und d ebenfalls ein luxur als Herren des La der Bärenhant aele gezeigt hätten. Di satoren nnd Verwal über das Riesenreid voller Gefahren. : allgemeinen wirksa nnd die anglo-indes vorragende Höchstt Kilchener, eine glän Auch dieses Pr worden. Immer g1 gebildeten Inder g wurde deren Verla: des teilzunehmen. scm berechtigten V amtenkörper schließl I 8.-Betliu, 20. S Dem technischen Hil Köln gedrahtet wird Iden. Die noch n deutschen Eise »fordert, sich a Aufnahme des ’ B. Berlin, 20. Der Magistrat von Gesuch Letnerts aul zum nächsten Zusc Leincrt sein P reichen. Der Borste in Hannover hat sid beschäftigt und die · genommen, daß er Pensionierungsvcrfr befunden habe lcgung stark be sieht darin einen M = Midia Pines Künstlerin zu Tolstt Kunst groß und ihl sie eines TalZes auch Iwan, die elt der inguisitors ist groß, : bleiben noch unabse dieser Welt lebendi» daß sie einmal in i vinzen der russischen das leiche Leben, n gleickFes Leid ins Ph· aufsteigt über die A nier der Welt, wo komische Maskerade eines, der im kleins sinniger Heiterkeit deutet .. . Midia Gogols Erzählung a geladen von Hohn u leid mit der armen .· die Erzählung vom « mitsch, die seltsam at Wilde, Unheimliche, ( Pines sprach diese E Ersülltheit wie ihre Mit derselben unerhi der erschrickt man 1 fchmerzhasten Deut: »Wie nahe ist sie jener nur hat diese Künstl Idenz, Programm is Hllaren Lust ihrer nichts Rezitatorisci loder was sonst n Dichtung steigt rein hatte die Leichtigkeit die dünnere Linie, sind, das Daumierha Phantastische .. . 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