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Dresdner neueste Nachrichten : 09.11.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192411099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19241109
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19241109
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-11
- Tag 1924-11-09
-
Monat
1924-11
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 09.11.1924
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Landungdkerns, Kapitäncentnant v. Milde, und seine Geireuen dazu trieb lich iroy ihrer ver weifelten Lege aus einsamer Je ndedtnsel nicht ge fangen Zu g en, sondern aus qebreidliider sit-segeln der berühmten «A ne s dn«, unter unendlichen its salen den Weg zur schwerbedrängten Dein-at zu finden nnd hier erneut ihr Leben in die Schanze zu schlagen. Und wenn die einzelnen Taten der »Ein en« im Laufe der Zeiten-langsam sich dein Gedächtnis verwischen soll ten, so wird doch nie ihr Name einlseelem Hloses Etwas sein, sondern mii ihm verbindet schon heute die Volksseele und besonders das begeiste rnngssähige Herz unsrer Jugend ohne weiteres den Begriff non anstechten, kühnen Männern, von sagen umtoobenen, abenteuerlichen Seesabrien. v o n e i n e m großen, starken Deutschland, von heißer, aufopfernder Vaterlandsliebe nnd iodestreuer Pslichiersüllnnq. i Und aus dieser Stimmung wird ein e nen e! »Emden« geboren werden, die mit scharfem Buq die schimmernden Wogen des freien Meeres durchschneidet, deren Toppfcaggen stol im frischen See winde flattern, einer neuen, schönen åulunst entgegen. unermiiuimtespmmime Ein Interview mit Jeau Herbette X Zurich, ti. November. Der Pariser Korrespon dent der »R eu e n Z ü rcher Z eitn ng« berichtet über eine Unterredung, die er mit dem neuen für Mos kau auserselienen Botsrbafter J e an H e r b e t t e über das Verhältnis Frankreichs zu Deutsch land und die Riickwirkungen des deutschen W a bla u s falle s auf die Stellung der französischen Linisparteien hatte. Die wichtigsten Aeußerungen Herbettes lauteten: »Der demokratische Abgeordnete Erkelenzl bat uns als Forderungen seiner Partei in der auswärtigen Politik die beschleunigte Räumung der Ruhr, die Rückgabe des Saargebietes, die Verbesserung der Ostgrenge und entl. si 010 nia lbesitz aufgestellt. Ich bin der Meinung. daß eine Verständigung ; iiber dieie Punkte mit Frankreich uichtzud e n U n ; möglichkeiten gehört, freilich unter der aus « drücktichen Bedingung, das; Frankreich ein demokra ! tiiches Deutschland vor sich bat. Niemand kann uns zumuten, einem Deutschland-, das auf Revanche sinnt, Erleichterungen am Verfailler Vertrage und territoriale Konzessionen zu gewähren, die es nachher gegen uns ausniitzt Sind wir dagegen sicher, daß die deutsche Regierung den Damms-Plan nnd die Entwassnuugsklansel ehrlich aus-führt, so k ö n n e n toir uns leichtdazu verstehen, die Ruhrzu r ä um e n. Was das Saatgebiei betrifft, so ließen fich ebenfalls Konzessionen denken Für diejenigen, die nicht annehmen, daß die deutsche Ve völkerung des Saargebietes sich für die französische Nationalität ausspricht, erscheint es unmöglich, das Plebiszit von 1935 abzuwarten, um ein Arrangement mit Deutschland abzuschließen. Die Saar wurde be sctzh unt Frankreich sofortigen Ersatz für feine zerstör ten sioblenbergwerre zu geben. Kohlen können wir von Deutschland auf vertraglirbem Wege erlangen —- wozu da länger als nötig eine Bevölkerung unter fremder Besetzung halten, die doch später wieder zu Deutschland zuriictwitli Natürlich gilt dieses Argu ment nur einem republikanischen Deutschland gegen über, einem andern dient die Saar noch immer frti b» genug zum Arsenal! Heikter ist die Frage der Berichtiguua der Ostgrenze Wir wissen, daß hier alle Deutschen ein e r Meinung find; wir baben aber auf der andern Seite auf das mit uns befreundete Polen besondere Rücksicht zu nehmen. Der einzige Weg, auf dem man dieser Frage näher treten kann, scheint mir il b er R u ß la n d zu führen. Als wir in Genf versuchten, Deutschland für den Völ lerbund zu gewinnen, gab sich unsre Delegation Rechenschaft darin-en daß eine gleichzeitige Fühlung nahme mit Rnßland unvermeidlich ist. Der Artikel 16 des Völkerbnndpaktes, der eine bewaffnete Hilfe leiftuug der Völkerbuudsmitglieder vorschreibt, macht für Deutschland die Frage akut: Kann ich in cum-aff netem Zustande die Verpflichtung eingehen, eine Bölkerbnndearmee iiber mein Territorium gegen Nuß land marschieren zu lassen? Die Lösung liegt auch hier . in einer vorherigen Verständigung mit Rußland über seine Auszetipo.litik; namentlich was Polen betrifft. Jst die Gefahr eines russifchen Krieges gegen den neuen politischen Staat beseitigt, dann läßt sich auch das Verhältnis ITxientfctilanikns zu Polen leichter regeln. Mit andern U orien: Frankreich ums feinen Pasisidruuqsplqn auf Oft eurova ausdehnen ) und in cmppenweifem Prozeß die Fragen zu lösen . suchen, die sich zwischen ihm und Deutschland, England, Belaicn erheben, und das Werk durch Einbeziehung Rußlands krönen, das zur Zeit noch d c r g r o ß e u n be k a n n t e F a k t o r ist, von dem unabsehbare Kon flikte abhängen können. Auch aus diesem Gesichtswinkel ersieht man die Wichtigkeit des Sieges der Demokratic in Deutschland.« " Für naive Gemütes betätigt sich hier eine nicht ungesährliche Diplomatie. Das klingt so wohlwollend-, so offenherziq und friedfertig. als wäre Herr Herbette nie der Freund Poincanzs und der Ruhrbesetzunq ge wesen. Untersucht man die Verheißungen genauen so sieht das Ding ein wenig anders aus« Was sind das für Konzefsionem von denen Her bette spricht? Zunächst drückt er sich selbstverständlich so unbestimmt und vieldeutig wie möglich aus, damit ia keine französcsche Regierung der Zukunft irgendwie festgelegt werden kann. Und dann stellt er neue Be dingungen für die Erfüllung des Londoner Abkoms mens aus« Nur wenn das deutsche Volk sich in feiner inneren Politik etwa nach gewissen französischen Wünschen verhalte, werde Frankreich das Rubrgebiet räumen. Wir nahmen bisher an, daß die Räumung des Rubrgebietes mit den deutschen Wahlen in keinerlei Zusammenhang stehe. so nde r n ein integrierender Teil des · Lon doner Protokoll-s und der Durch führung des DawessGutachtens sei. Die Räumung des Rubrgebietes als Gegengabe für eine Leistung unserseits zu verlangen, ist um so un erhörter, als das Ruhrgebiet ia bekanntlich zu Unrecht undunter Bruch aller Verträge besetzt wurde. i Sehr interessant ist das, was Herbette über das! Saargeb i et sagt. Man erfährt, daß Frankreich die Saat nu r desw e g e n im Jahre 1919 festhielt, um die Kohlenbergwerke ausbeuten zu können. Wir sind Herrn Herbette für diese Osfenherzigkeit seht dankbar, möchten uns aber die befcheidene Frage erlauben, welche logische Verbindung zwischen der Be setzung von Mlcnfchächten und der für 1935 vorge sehenen Bolksabst i m in u n g besteht und ob hier nicht ein gerader frivoles Spiel mit dem Gedanken des Selbstbestimmutigsrechtes gespielt "-wird? Wichtig sind die Erklärungen Herbettes über die Frage der Ostgrenzr. Es ift immerhin von Be deutung, daß hiermit zum ersten Male auf fran thisischer Seite die Frage einer Aende jrung der territorialen Bestimmungen des Friedensoertrages, wenigstens im Osten, angeschnitten wird. Wir dürfen die Worte Herbettes natürlich um Gottes willen nicht überschätzen Aber immerhin einen A nfang stellen sie doch dar. Es dürfte dies das erste Zeichen der durch die Anerkennung Sowjetrufz lands veränderten » Ostpolitik Frank-» reichs sein. Hat man sich mit Russland geeinigt, so ist Polen nicht mehr non der Bedeutung wie bisher, und eine Rektisizierung der Grenze würde für Frank reich unter Umständen auf keinen großen Widerstand stoßen. Allerdings hütet sich Herbette zu sagen, was · er unter Rektifizierung versteht. De u t sch lan d . L « oorzutäufchen, das dich in Wirklichkeit kra ende Mem Bekenntnis zum Nadio Moses-. ksstikr dKll i « M » bch 1 - ene re zen c. oeg n rng rm an e orener G .l. . «Von,» du okloii Anmut falsche Stichworte. g sk-xstxsgsich-»kxgxkszxtkgkskuchissllg G M ssmsswsllss Essssssssssslchssss M SM- des . ·:- · - . u er te , « Einer Ecke qank, ein schwarzer Tisch mit ebensolaFem schioictkestkt wahren-, du neckisch la end Blut nnd Wasser ANY-der Juitmbxncupparat und . . . du. Und kann es dir etwa passieren, daß du als toted »tim3nnn·a · . . Sammlung .. . Hannele an der Nase gekitzelt wirst? Am· Jlnyang ioar·das Wort, «was man als Oder dtcß dir die vom Regisseur markiert be chtliicicåzxilsliexecrmitlieokfogärggsxen Fal, Umsatz-nottut nårturiu foblene Ohrfeiae in rauher Wirklichkeit versetzt wird... » , e» r rgcken nlu«e, er aer 't natürl unter e · 111-» Port Gnmth echi nrzij ges Mittel der Gefühls-- New ch d m Deckmantel der Naturaliitikl uer wonnig-. .. ur -e ne efte unterstützt .. . Daß man dir in einer Sterb .ene warme-J rouzcntrcertestcs Wort . . . «Ton bis«zur äußersten Schinkenfett in die Hand drückt oder veon dem Abgang Spitze gesteigert . . . Jede persönliche Wirkung ist aus- schwere Sandiäcke in deinen Mantel befördert, ehe man geschulten und alles beruht doch nur auf deiner Persön- ihn dir. Umhänat, sodaß du, statt voll Grazie abzu lzchkeii . . ..absolute JLZermnerlichung, um aus ihrer tanzeln, wie ein Betrunkener zur Tür hinaus torkelit. -«)-ulle, aus diesem seelische-n Fliigelausbreiten nur leise Das Alles kann Mk mm schon Mk- nscht passierem und gleichsam tropfenweiie in Atmung, Silbe, Wort · · Und kein lieber Kollege kann sich nvsch Mich einen thidfabaewogencr Pause klar und metallisch abzugeben kiiichnien Wiiö einleiten« Mn Die in deine ernste Anf m bischen »« J trittsizenädzu lFrskbitckijfetretii müb h ich «- ein mit sich sein! .. . tEinen Vore » mark n MU a« er CUVi n i »anin davon bekommt man ja schon an Vortragsabeiiidixkr am ikeien« -- si Viii imi —« « Legii deine Viigek Viiek Lesenulti . . . Allein sein bei künstlerischer Arbeiti Wie Schkiiicn an den Tisch « · idainii nachher ni i nnniitz ungeioobnt und fremd . . . und doch wie beruhigt-nd Zeit Vekiokcn Agn- denn iie : s - Die Minute « · ist wie frei und wohl wird einem .. .i Man ist nicht mehr dein einziger ekk -- si ein Glas Waiser iiebi all·uud jedem preisgegeben . . . ausgesetzt der Mengel Vereii - - s nichi Wie ani der Bühne- Wo dn Vii Von Keine hungrian Augen starren dich erwartungsvoll Manchem nachirinken innßi iich Denke ietzt nichi an den an ·»« , kcm Husten keimt auf, pflanzt sich fort Und Heringgialah der wirklich immer ausgezeichnet war begrabt deine Stimmung in einem Gerltll von Gebells Und den ich Hekdiich Seen Mii Meiner Mniiek Eisin «und dann noch etwas . .. kein durch die neu-en Elle-Lehmann in der Schüssel teilteL deinTaicheutuch schrtllendes Klinaelzeichen gibt den Anstalt . . . kein legft du schließlich bin . . . auf alle Fälle - « - beim du brutales Händeklatschen Coder Pfeiseni ist der Aus- tust besser. dich nicht ichneuzem da auch dieses dem Auf klangi Mit einem Wort: Goar nir kann dir g’schebn! nahmetwvarat und somit der Mitwelt nicht entgehen Es kann dir auch nicht geschehen, daß der Jnintzient würde . . .nun darfst du auch deine große Hornbrille vergißt, deinen Partner herauszufchickem und du nun aussetzen JUICQ alles darfst du ia. es ist biet auch tchlagiertig, dämonitch die Augen tollst, innerlich ganz unwichtig- ob du deinen Zovi ichvn oder endlich daumendrchend, um to mit deinem Blick das Publikum an den Nagel gehängt ban, um dem Bubikovf zu im» Bann zu halten, auf daß ed die Kunstpaule nicht frönen, ob du dich nach männlichem oder weil-lichem zueka Etuichlaa kleidest, wde ebenfalls nicht zur Kenntnis Du bist keinem etwa fchnäpselnden Reauisiteur genommen Und iftgand eaal . . . alled, alles iit iv drei-ge eben, der zum Beispiel vergißt, dir ala Wild- wohltuend eaal . . . all die Ringe fallen wem die trotz mewögedwig die Pistole aqu Regal zu legen, und es ihrer Richtigkeit io lebt ge altes sind- Haupts-einlud ssmit deiner Phantasie überläßt, wie du dich um die teile der Kunst« zu werden und von der Sache-des M zu bringen gkdcukst Geistes abzulenkeni . . . Das einzige, was dich in keine sinke-listige Jetgtmuk zwingt dich durch ihre letzter Minute noch irritiert, ist« die sstereotnpe Rede- Uwesenbein dich in di Luft zu sepen als müde ums wendung des Anöaaerdt »Gut-dick Frau, darf ich yerirrcnde Vrunnenmaid Rautende ein und mit seelens bitten.« Sofort ge «t er- aber duch schon leise hinaus WMWYMMÆMcMmmwMMMM hielt sich stets an die Regeln des Krieg-» Bdlkers nnd Menschenkechtx . s Wenn wir heute kriiis in sene erhebe-den T e vor sehn Jahren snrtickblisety so ist i sagen, daß He materiellen Ersolge der ,Emden« infolge der langen Dauer des Krieges auf den eigentlichen Ausgang des- Zklben an Gewicht verloren haben, so überragend e auch, gemessen an der Kann-straft des Schiffes nnd an der Schwierigkeit seiner Lage, waren. Trotzdem sind die Taten jener Tage nicht umsonst gewesen« im Gegenteil. Geheimnisvolle Fäden spinnen sich zwischen uns und ihren toten Helden. Blitzenden Auges horchen unsre deutschen Jungens ans, wenn wir Relie ten erzählen von den abentenerlichen Fahrten jener kühnen Seehelden, erzählen von dem Ruhm und der. Macht unsre-z einst so angesehenen Boten-Indes ersj zählen von der beranschenden Schönheit der weiten, weiten Welt und des blauen Meeres, das auch uns ge hören muß! Die ~Emden« ist tot, doch der Geist der »Einheit-« nnd ihres herrlichen Kommun danten, eines echt deutschen Seemqnnes, lebt, jener Geist, der den Führer des abgeschnittenen Fafcistifche Experimente Apis-, 4. November » Die Nesternng Mussolinis hat bekanntlich vor kur zem eine ommifsion von Polititerm Juristen nnd Gelehrten mit der Aufgabe betraut, einen Gesen entwurffürdieAbänderungderitalients . ich e n Verfa s s n n g vorzubereiten. Nach der Mei .nung der Jzascisten ist namlich diese Verfassung in mehrfacher pinficht veraltet und verbessernngsbe ürss tig; sie müsse- fv sagen die fascistischen Zeitungen, ,d e m Geist des neuen Italien« angepaßt werden, neue Jugend und neues Leben müßten in das alte Softem hineingetragen werden. Daß dieser Plan nicht nur bei der Opposition, son dern auch bei den Mittelparteien, insbesondere bei den Rechts-liberalen einen Sturm der Ent rüst u n g ausge l d st hat, ist begreiflich. Die Ver fassung anrühren, so rief man sei gleichbedeutend mit» einer Erschiitterung der Grundpseiler des italienischen Staates. Jm Grunde aber sind die Ursachen dieser Er regung weniger prinzipieller als politischer Natur. Einige unvorsichtige Schwarzhemdensührer haben dicke Verlfassungsänderung nämlich allzu laut als ,d i e e n - gütige Faseisierung des Staates« be grüßt, und die Liberalen fürchten nun mit Recht daß Mussolini disk Gelegenheit zu einer weiteren Festt gutååi seiner acht verwenden wolle. iSo, wie er es z. . durch das neue Wahlgesetz getan hat, dem die Liberalen trotz allen ,Prinzipien« zugesttmmt habenzi Außerdem kann diese Verfassungsanderuäs nicht anders als auf einem unverfassungömasziffen ege Zu stande kommen. Denn wenn die Verfasung auch ie Möglichkeit ihrer Aenderung selbst vorsieht, so kann, wie die Verhältnisse jetzt liegen, über die neue Verfas »sunug doch lediglich von dem Rumpsparlament der faser ftif ien und philofascistifchen Kammermebrbeit abge stimmt werden, das am 12. November in Monte .c i t o r i o zusammentreten soll. Um was geht es nun aber bei der von Mussoltni geplanten Verfassungsiinderungk Diese Frage, die überhaupt zur Zeit nur sehr unvollkommen beant wortet werden kann, scheint unächft nur für Italien unmittelbare-s Interesse zu gaben. Und doch ist es anders: der neue Plan hat viel tietxere Ur ia ch e n, als man im ersten Augenblick anne men kann. Es ist wohl wahr, der Fascismus will sich bei dieser Gelegenheit noch fester in den Sattel setzen, v o n V e r fa s ssu ng s weg e n Alleinherrscher werden. Aber die Wurzeln liegen doch tiefer. Sie liegen nicht nur in der tief antiparlamentarischen Gesinnung des »dann-T sondern in den politischen Verhältnissen Europas überhaupt. Man braucht nicht Fafeist zu sein, um zu erkennen, welchen Ausartungen der Parlamentarismus in den meisten Ländern in und außer Europa teilweise u nie rle g e n ist. Aber man muß Faseift sein, um ! gleichzeitig zu verkennen, was der Parlamentarismus an Bedeutendem geleistet hat, und um aus den trüben Erfahrungen der letzten Jahre sofort den Schluß zu ziehen: Los vom Parlamentarismns, von dieser ver alteten, überlebten, wertlosen Jnstitutioni Die sich häufenden Schwierigkeiten in den meisten Kammern der Erde sprechen vielleicht für ein langsames Altern der ans dem 19. Jahrhundert überlieferten parlamentarischen Formen, aber keineswegs für deren bereits erfolgten Tod. Vor allem aber muß man li’s-aseist sein, um die sich bei jeder Kritik des Parlamen tarisutus aufdriingende Frage: ob eine Ersetzung dieser Institution möglich sei, mit einem unbedingten »F a« zu beantworten. , Daß die Frage des Parlamentarismus im Vorder grund der geplanten fascistischen Verfassungsreform steht. läßt sich nicht bezweifeln. Wir sagten schon, daß der Fascismus antiparlamentarisch eingestellt ist. Er ist darum iweniastens im Prinzip) nicht geradezu für die Diktatur. Auch er sucht nach einem Repr äfe n taiivsvstcm nnd könnte in dem durch nnd durch demokratischen Italien auch nicht ohne ein solches regieren. Die neue Verfassung wird nnd muß also eine Art ,Parlamentsersah« sman verzeihe den fkann lich natürlich im Osten niemals mit bloßen Grenzbcrichtiaungen begniiqen. Und ob Frankreich bereit ist, mehr zu geben« erscheint uns vorläufig sehr zweifelhaft Man hüte sich, auf die unklaren Versprechuuacn Herbettes irgendwie mehr Gewicht zu legen. Sie find lediglich ein plumper, ungeschickter Versuch- sich in den Verlauf verdeuticheu Wahlen ein zumifchew Konstitutionelle Bedenken - Faseiemna nnd Mesystein sen unserm vitequ-deuten · Inddru vorsehen. Ein Patlcmtuksethd« is übrigen-iron- rein demokratischen Standpunkt aus gg sehen auch die iehige Kammer des Landes. Woran wird sich nun diese neue Kammer aus. bauen? waiß nicht mehr oder nur zum Teil auf deu ali emeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahh reizt. Jn einem Jnterview, das der junge, tüchtige Führer der faseisttschen Gewerkschasten, der Abgeord. nete Edmondo Rosfoni, mir vor einiger Zeit ge währte, nannte er dies Parlament der Zukunft euk »Parlament der Arbeit«, dessen Grundlage nicht mehr wie bisher einfach der Bürger, der Staats btirger im weitegen Sinne, sein wer e, sondern pck Arbeitende, der chaffende, chseine Tagsenntnih 2fgeuu Kompetenz-. Praktisch-politis gesp o en: die ahc aller oder eines Teiles der Volksvertreter durch die Gewerkschaften der verschiedenen Arbeitds und Be rufskligfem Jm Grunde also das Ratesyftem. Auch offoni ge Mit lied der Kommission geworden, die die italienis e Verpfasfnng reformieren soll. Seine Idee vom ,Parlament der Arbeit-C die ihm, dem ehe. maltgen roten Gewerkschaftier, wie« auch dem »eines-· auövorfaleistischer Zeit mit auck den Weg gegeben wor. »den ist, w rd also in dieser wi tigen Kommission nicht ohne Vertreter sein. . Es sieht aber fast so and, als ob diese Idee zum Leitfad, zum Thema der Beratung-en werdeuz sollte, denn der Philosoph Giou a n ni Gent i l e, Muffolinis ehemaliger Unterrichtsminister, der jetzige Vorsitzer der erwähnten Kommission, hat in einer be deutsamen Rede in nicht mißzuverstehender Weise aus sie angespieli. Als den Endzweck der Verfassungs reform nennt Gentiie in seiner Rede Eure-wem den starken Staat. Ueber den Wåg zu diesem Ziele spricht er sich ziemlich unklar aus. n die Stelle prak tischer Vorschläge tritt aber ein hohes Lob des er. neuerten, national gefinnten Syndicas lismud, wie ihn der Faseismniy wie ihn Rossoni geschaffen habe, eines Synditaliamnd des Ideal-. der dem materialistischen international gesinnten roten YSnndikalidmuZ der Vorkriegszeit gegenübergestellt wird. Von diesem Syndtkalismus faat Gentile, dass er reif fei, eine entscheidende Rolle im Staat und in der Verfassung zu spielen. Die Idee des »Warte-neun der Arbeit marschiert also im faseiftifchen Italien. Gewiß. Aber es ift dafiir gesorgt, daß die Bäume nicht sin den Himmel wachsen. Mussolinis Regierung fühlt vielleicht die Aufgabe in sich, die Welt vom »Juki des Parlamen tarismug« zu befreien, aber sie sieht weit näher vor sich die Notwendigkeit, zu leben. sich selbst zu erhalten. Diese Notwendigkeit würde es ihr z. B. absolut v er bieten,andrealgdieVertreter der fafei stischen Gewerkschafteu im .Parlament der Arbeit« zu dulden. Die Rossonischen Gewerkschaften haben weite Kreise der Arbeiter nicht zu erfassen vermocht. So ist z. B. der neue Arbeitsvertrag in der Metallindustrie, den Rossoni abgeschlossen hat, vo n d e n A r b ei t e r u fast nirgends anerkannt worden. Zwei von fascistischer Seite organisierte Streits, dte der Gast hausangestellten in Neapel und der Marmor-arbeitet in Carrara, sind nur zum Teil populär. Der Ge ge n fatz zwischen dem roten und dem schwarzen Syndikalismus ist überallscharf. Wo viel leicht die gemeinsame Arbeit verbindet, trennen die politischen Anschauungen. Parieipoiitik müßte also auch in das ~Parlament der Arbeit« einziehen; was man doch durch diese Institution gerade vermeidei wollte. Oder, was wahrscheinlich ist. die fafciftifche Arbeiterschaft wird mit einem Privileg ausgestattet und wir bekommen eine Rätediktatur nach Moskauer Muster. Wozu dann aber überhaupt noch ein Repräsen tativsvstemk Man sieht: es ist ein wahrer eirenlus vitiosus Und es scheint, wie so oft in der Welt, viel leichter, »los vom Parlamentarismulz« zn rufen, als etwas Brauch bareg an dessen Stelle zu setzen. kommende Hans-Guck-in-die-Luft-,,Polftiker« werdet emporgehobenen Hauptes in diesen Herbettesskanal Hineintcwfew Die andern werden kühl und ruhig dabeisteben und abwarten. was Herbette hält. Der Zwischeiifau von Zugs-mad- Bayern spricht fein Bedauern an- Jn alledem fühlt man wieder jene Propaganda die schon im Krieg in den Millionen Flwgfchriften auf ein Deutschland hcmbaefät wurde, dem man Freiheit und Völkerfreundfchaft versprach, wenn es sich im Sinne der fenfeitbgen Machthaber «demokratisch« ver halte. Nur gewisse, sich sehr edel und aufereklärt vor — X· München, 7. November. Die Korrespondenz Hoffmann meidet halbamtlich: Wegen des bedauer lichen Vorfalls in Jngolftadt bat der baykifche Ministerpräsident Dr. Held dem Chef der vers-antis ftaatlichen Diftriktgcommiffion, München, gegenüber schriftlich das Bedauern der bayrifchen Staatsregierung ausgesprochen dich gestellt . . . verantwortlich für die Heiterkeit, An- Tief kränkend war iiir miz die Zaltung der Zeiients regung, Belehrung oder Spannung, von vielleicht tichieit und der Presse in Deutschland, ald ich deli vielen Tausenden, ie nachdem dein Thema gerade ist. Streit mit Gevrge Grosz hatte. In Dresden Du fühlst sie irgendwie .. . bist ihnen nah .. . nnd streikten meine Kollcg en. Grosn machte sich sie.. . . ach, sie sind dir so schön fern ... du erinnerst unsichtbar, weil er wußte, wag ihm bevorstand. Ich dich vielleicht noch rasch: ietzt sitzt dein lieber Geheimrat erstickte in der Dresdner Atmospbare. Diese Be in seiner Klinik beim Abendbrot und nimmt dazu den grenztheii des künstlerischen Wirkens-« die Kleinlichteii Hörer um, und auch dein alter Tischler hat Feierabend des Bürgertums sind miri nnerttaglichDaewZZdetä gemacht und erst noch den Hörer umgetan.. ehe erdie Nieknals kehre ich W ed« Bach « ben gägde in gensSckzoß legt .. . Findgz dlenkstuan Finen kegäiettikxh clzu-b einen Antrag- nach er nzuge e , - on zu asu e, er so gern e uar een egen « - -läßt, zum Radio geht und hört, was du sagst .. . dies- Der swischettfall in Wien brachte Mich qui den mal sogar, ohne zu widersprechen . . · alles scheint eins neue n Yo eg, den ich in Kürze beschreiten werde verstanden mit dir twenn nicht nachher die hundert Zwischenfalle spie-lett in meiner I Ustlerischev Entin Briefe die ins Voxhaus einsallen, das Gegenteil er- lung stets die entscheidende Rolle. Das Leben iit kurz wteseuj und hast du etwa ia der Stille deiner Be- Es mun ausgesucht werden, um nnr einen Teil dessen, hausung ein Baby liegen. so gib, ehe du gehst, den Auf- was darin liegt, in künstlerische Werte umzusetzen Mit trag, ihm um 8 Uhr 45 Minuten, « nach dem Trockem Deutschl-Jud Und Oesterreich bitt ich bis Auf Weiiekek legen, einen Hörer umzuschnallem damit es »nuckelnd« fetitgs lansche .. . Dann kannst du aber auch wirklich in aller Ich trete in einen neuen Abschnitt meines Schaf- Ruhe Und Muße der Mitwelt deine Märchen Oder sonst send ein. Die Malerei, wie sie heute betrieben wird ns,as vorsetzen .. . Welche radioliterarischen Perspeks W eigentlich zu Ende. Die Zu ku nftgehd rt dem tioen eröffnen sich übrigens .. . aber davon lieber ein and bild, demF re d to. Für olche Malerei andermal .. . - - hielt ich mich bereits in den Anfängen meines Schaffens bestimmt. Ich wollte in Breslau den ersten» großen Versuch machen, als dort ein Kremas torinm gebaut wurde. Der Krieg verhinderte den Plan. Heute trage ich mich mit dem Gedanken, dad Wandbild als Lebens- nnd Weltbild zu ge stalten, ungefähr so, wie ed comeniud in feinem ..orbis pietus« getan bat. Damit will ich in Gna land beginnen. pater in Umerikax England halte ich ftir den geeisneten Boden nm gute Ideen über maleristg Darste nng und Tr ziehung zur richtigen Wiederg e eines Erlebnisse- zu derwir lichem Ich werde dort eine Gemeinde runden, vielleicht mit einer Kirche, in der ich sprechen werde. Kinder sollen von mir erzogen wer en. Ich mill in Ou land die Grundlage sur den wahren Zeitgennnterricht des Lin ded lege-ie« - Professor Lotoschea erinnerte mich an sein Werk »Ist-ew- ««-i«-3·-t-i »M- e- ist gn an un ne n e en aen era « Tiefes Werk wird in Mirae inzartd und London nsszskk regtest-; sst items-seien ne ne oo am ein e gen unsres-Infe- Tdeetee wegen daneben-g let-see Probe-ist Ist Kokoschka geht und nimmer kehrt er wieder . . . Telegrainni unsres Korrespondenien i oh. Paris, s. November -4. Professor Kokoschka war außerordentlich iibers’ rascht, als ich ihn gestern vormittag in dein Hotelzims mer-anguchic, das er seit einigen Tagen bewohnt Er bietisi fiir unaussindbar. Mitten im Lateingchen Viertel, in einer bescheidenen Äansardh glaubte i der Sonsaiion entronnen zu sein«, sagte er mir nnd wies aus die wenig belebte Straße, die ooin sentrmu der Seinestadt enger-at ist. Ich machte ihn aus die zahl reichen Mögli seiten aufmerksam, einen in Paris ein getroffenen Angländer zu ern eren. So kamen wir in ein längeres Gespräch. Professor Kokoschka planderte lächelnd oon seinen Wiener Erlebnissen, obne zu verbergseiy daß lerwizder ibin in Wientsuteil gewordenen ebands »an « bedeutungsoolle Schlüsse fiirLZeine nächste kiiusti .lerizibe Tätigkeit gezo en bebe. n Wien ist das Mit voll geworden. Ich bade gen-is von der Lanbee des MM is W .is - Seite 2 Wart Nmesse Nachrichten Oow s. M M RAE Der we te Hatte des As »p, p- V( List T e Tel wird freu- zufol Bau R- ri Vers c nt die ? nied Eise
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