Suche löschen...
Dresdner neueste Nachrichten : 09.11.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192411099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19241109
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19241109
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-11
- Tag 1924-11-09
-
Monat
1924-11
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 09.11.1924
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
HGET ANOS Ins-A iussm ils-sonstwoa Its kcu IMLM II s- chit- LI. liess Um fis Me- I. s. OnW M »He-ZW- H. aus. . MADE Ists « suoch Welle-) I (0ksol) »Ak- .-. 0120 M M Cos- irisll sootor. sul Jan IR- VII-Z costs ist-losst- Im « Hätt-« Ists-s- we m-. x)) «- Los Adioux Initme Ums-. Its-Alles II DE ,- 111-via- I txt hu sh- Is sont-s- U missi - Wills) seh-Mos- tschokus Dvoküks lalnyztr. last-su- II- Icht lOMA Isllk FW Eva-sho- E »Es-E lösc- END S - Des-M Beilage zu den Dresdner Reuesien Nachrichten « 9. Amme- 1924 Die verbotene Frucht Von san- serky Pilz Den Freischiirlerw welche die Eima di Vezgena, - einen Ver Südtirols der aus dem aubertal Sugana wie der Eos-re der Vereinfamten ? erhebt defect ielteu und« alle Stürme wider sie w r en, wurde eines åages durch einen Oefährteik der eben aus dein Tal gekommen war, seltsame Kun e zuteil: e»s gielte sich da unten, in einem der Landbauser, ein Maden von be strickender Anmut aus. Das da unten im Suganatal, in dem die Bewohner , ihrem aus und ihrer habe über Nacht iilde lägen und sue der Feuersone wandern mußten, gar e junges Mädchen zu finden sei, das einem vielleicht - wer , konnte es wissen? - sein Perzchen verlieren konnte, das schien sürs erste utgasz ar, und die Flamme der Begierdem dem schönen esen nahesukomme benahm den Freifchiisen des »Narrenturms«, wie llsie ihren Berg scherpha t nannten, fast die Sinne. Sie grübe ten, in den au gegrissenen Gedanken fgigerannn mit Esser darüber nach, w e sie ihren Wüns en Erxüllung b n gen könnten ja sie zermartertenAsitlz un dies um so mehr, als für sie ein heimliches usreißen vom Berg ein Waknis sonder Slrt gewesen wäre nnd schließlich, mochte ies auch gelingen, damit noch immer nicht das schone Dirnchen erreicht war, zudem man nicht einmal den Schlusswinkeh der es barg, wußte. Darü er gab man sich steil ch keiner Täuschung Zin, obwockhl die Hindernisse, die darin lagen, keinen zur cl schre ten. Immerhin blieb es ein verteufeltes Begin nen, die Felswände zu überwinden und das Ges dpf da unten auszuspüren - leer die Aussicht aus ein kleines Abenteuer, bei dem man die Haare und auch mehr verlieren konnte, und der Umnstand, daß ein jeder von der Freischar dem Mädchen eh Zu nahern ver langte, das alles war stark genug d e Flamme des drängenden Begehrens nur noch höher aufzublafetu Es war nun jeder stets daran, lle Gelegenheit, ins Tal zu kommen, nicht außer acht In lassen, aber es fruchtete nichts; man kam von dem verdammten Narrenturm nicht los, und alle Erwägung und Rachdenklichkeit dar über verlief in den Sand es Unvermögens. Denn der einpise Pfad, der über Schründe und Abgrunde lal wiirts ü rie, war beim He erbaus, wo er einmündete,2 ggperrh und der starke Posten, der dort lag, hatte Bei-» s l, sofort zu schießen. s Nun aber ergab es sich, daß über die Felswandei des Narrenwer denen man wenig Beachtun schenkte, weil man sie auch für den berglgewohuten Fug für unaanabar hielt, eine Handvoll lpini geklettert war, die nach Ueberwindung ungeahnter Hindernisse doch die Abg-runde überauert hatten, um dann rück waräs am egerhaus mit Schüssen empfangen zu wer en. Das war höheren Orts ein deutlicher Fingerzeig, den man beherzigte, und um einer solchen Ueberlistuag für immer vorzubeugen, erging an den Besehlshaber des Panzerwerks die Order, tälglich eine kleine Streif schar vom Vezzenafpitz ins Tg zu senden. « Damit war wie mit einem Schlag den Abenteurern das Tor zur Glückseli keit aufgetan, den Freischlirlerm die in Unraft und aueg von dunklen Trieben gespenst, mit sich schon abgerechnet hatten, um etwa ein Glück, das lich vielleicht nur frevelhaft nehmen und mit dein Einfatz des Lebens teuer erkaufen ließ, zu verktzgein auch wenn es fetundenhast lur fein mochte. s olf Linie, der sich des öfteren schon Fernorgetaw war nun als Führer des kleinen Häufleius aus-erkoren, und ed verlangte ihn nicht wenig, als erster in die herbstlich zauberhasten Gefilde nnd Weinaiirten des Tales ab fufteigetr Er überwand auch mit seinem Streiftrnpp aft spielend die Felswändc, wiewohl der Pfad Acht samkeit erforderte und stellenweise, wo er abgruudtiesen Rinnfalen auswich, mehr angedeutet als vorhanden war. Nun sie aber endlich den Fuß ans schwarze Erde letzten und das verblutend rote Weinlanb ihnen Schul .tern und Mühen streifte, dünkte es sie, durch Zauber landju schreiten, und sie feuerten, von einer reinen Bose-« ung durchschauert, die Gewehreah, daß die Salve tut Widerhall der Wände verrauschte und das Feder nnld erschreckt aus dem Türkenweiz flatterte. » Sie waren wohl eine Weile kreuz und quer in der Wildnis der versalleuden Garten hernmaeitrolcht nnd hatten dabei die verlagenen Haufen auf die sie stießen, nach vielerlei durchfu t. bis sie endlich bei dem Tus kitium anlangten, in dessen Garten das Mädchen ge sichtet worden war. Der villenarttge Bau und die besonderen Merkmale daran, von denen sie genau unter richtet waren, liessen keinen Zweifel zu, daß hier das stille Asyl des begierlich gesuchten Wesens war. Sie» rnckien nun von allen Seiten argen das Haus, dass wie von der Pest heimgesucht schien, vor und drangen, nachdem sie zwei Späher ausgestellt hatten, brennen dir Neumcr übervoll, in das Dunkel des «L«-alissliirs ein. Sie durchsuchten, achtsam die Gewehre zur Hand, Raum für Rannn ia, Fie tauchten sogar in das Dunkel des Keller-z hinab, des en Falltür mit Teppicheu sorg fstltig verdeckt war, wobei sie überall die Spuren menschlicher Anwesenheit wahrnahmen. Sie fanden auch m dem rußschwarsen Kamm. der nur offenes Feuer zuließ. warme Asche, und die «zerwllrfeneit Betten des anschließenden Raume-s wiefen deutlili dar auf hin. daß man sie als Nachtlager gebraucht hatte. Während sie nun zn Rate ginge-n- was weiter zn tun sei, traf Geschrei und Gelächter aus dem Garten her ihr acht-owed Ohr. Sie eilten an den Ausgang und waren nicht wenig überrascht, ein altes. Hutzeliges Weiblein und ein verführerisch reizendes Mädchen zu ekblicken die sich abmühten. eine Schwinge voll reis b auer Trauben des Weges zu schaffen. Die beiden waren über den unaebetenen Besuch nicht wenig er staunt, und die hexenhaft magere Alte schlug mit Lamentn die Hände zusammen, den Namen des Ge benedeiten kreischend. Erst nachdem sie Wolf Linke versichert hatte, die paar Soldaten feien so sriedlich wie die Jünger Jesu, war sie beruhciygter und sie konnte leist. wo ihr einer von Linkes eselien die Last ad nenvmmetn und ein zweiter ilbr einen Kragfusz machte-, lich nicht genugtun, durch ein adende Fand ewegungen Und Gesten anzuzeigew man moge si doch mit ihr in Das Haus beaeben. - Das tat man auch. Und nun wies es sich, daß das Mädchen, das des Besihers Tochter war,»und die Alte. seinem Gesinde an ehiirend, nur vorübergehendin .dieser.nicht ungefähr-lügen Zone sich aufhielten, um einen Teil des Türkenweizens ein zudringen und den besten Wein zu lesen. Die .Padrona, wie Linie das alte Weiblein ghmeichelhaöt ansprach-« mühte sich nun am vix-new euer ab. f r die lustigen Gaste ein bescheidenes abl» F bereiten. Das schöne Mädchen aber, mit Namen ianea, das sitb nun vielleicht Zum egtenmal keck um buhlt und umschmeichelt sah, seh ekte si an, der kleinen Runde Wein su kredensen Sie nahm san-ei Zone Kruge nnd wandte sich damit zum Geben. - ols nke Mit sich das nicht entgehen, und er geleitete sie ilder die tiefen Stufen in das Gewölbe es betäubenden Lesers hinab. Cianea die an ihm wohl Gefallen aes iunden er war siegsriedsaft in seiner Erscheinung und ein gan r Art-, emerkte wohl, daß feine Bär-d schmeiååläaft die ihre achte, als er izr vor den Mit-. its-Mitt- Hm- Leneii euren-, Die gläserue Tür Von lloiokioh Zokkcaloo s »Was willst dn tu näerw Garten-W sagte das Kind du« ganz unvermittelt u blickte Dorotbee mtt großen n en an. Zither traut-etl« erschrak dte Mutter. Da lächelte Dorothee htnter tausend Tränen nnd lprach voll letter Zärtlichkettx Ich those einmal Jesptelt ni dtdesem Hatten, ganz wie Zu, l etne Traube , ganz w e n . . . Dte tut-fernen Dahlten lenchteten tn schweren Büschen und Herbstlonne lächelte gütig; heute wte gestern. Morgen wie vor hundert Jahren . . . « Weinland Eine Dekbltreife durch pfälztsche Weinorte Von Friedrich solmaok Die kupfernen Dahlien leuchteten in schweren Büßt-en. Derbsisonne miihte sich noch um sie,»aber ihre Strahlen waren wunschlos wie alte Mutterhdndr. Jin Garten des Dankes stand die kleine Dorptbee nnd spielte mit einer lauen Uster. Der Tag lebnte schsu - gegen den Hügel, unter dessen Schuh dieses Haus ge aut war, als überdenke er vor dem Schlafengehen noch einmal alles Leid und alle Freude, die er heute in das Städtchen und zu seinen Menschen getragenqsabr. deute wie gestern. Morgen wie vor hundert J ren. Da sah die kleine Dorothee zwei Männer stehen auf dem Dtigelchsns die blickten immer n auf ihr cans nnd auf den Garten hinunter. Sie lie, Kur Mutter in die Küche und saFte es ihr. Und nicht ange nachher da klopften wirll ch die zwei Männer an die Türe nnd baten höflich vb sie einmal in den Garten hineinsebcn dürften. Die kleine Dorothee aber hörte, wie der jüngere der beiden Männer im Vorübergehen mit einer leisen Traurigkeit in der Stimme sagte: »Es ist alles anders gewor en, Onkel Peter-« Jahre sind ver ansien Es ist alles anders ge worden. deute stest d e kleine Dorotbee auf jenem Zügel nnd blickt in den Garten, und blickt auf dag aug, in dem sie geboren. das einst ihr Elternhaus war. Nur lange Kleider trägt sie inzwischen nnd die Zöpfe sind bochgestecktsku einer vollen Haarkronc. Sie ist gekommen, ihrem anne die Stadt ihrer Kindheit zuzeiten» « » » - Ein abentenerliches Gefühl: die Tür zur Pfalz, lange von fremder Hand zugeschlaqem ist wieder o sen. Systems hindurch und eroberie mit Gefühl nnd Blut U Licht, himmel, Siedelung nnd Erde dieses schönen Landes. Der erste Fielbe banrische Briefkafien, den ich an einer grauen N anerLPängen fah, schien ein Er lebnis, zwar nur einen ngenblick lang - aber doch blies-ist doI erqreifend. ich tote aber das Weintaun uebek dem Rhein stand ceichteg, weißes Nebelgewölk, doch gegen die Ferne hin, wo sig der Höhensug der Hardi hob, war ein leises, süßes lau ausgesoffen, das einen beiteren Mist-ge gesät-b- .. -- -. .. . .. . ’ Exn Ellerstadi schon strdmie die schimmernde Laub lui der Weingarten ins Rüben- und-·Kartofftzl· land. Die Weinfelder und Weingärien sarbien sich herbsigelb und leicht laubroi, sie waren über-sprengt von den milden nnd festlichen Flammen des Herbste-T Riesiqe Stareuschwärmc erhoben sich wie ein schwärz licheö Schleierkseäpinsh das im Hauch der Luft zu schweben, zu ze en und zu fallen schien. Eine fe slügelte Armee von Beercndieben, von süßen Je n schineckctn sauste zwischen die Stöcke nieder und ver trallte äich dunkel ins Rebenlaub. Auch Raben erntcten gilt-ers llig, bis die Plünderer in einem Nu ein greller achierschuß aus ihrer saftigen Schwelgerei heraus peitschie und zu andern Lagen trieb. In D ii rkheim dssneie sich der Himmel liebevoll und zeigte seine zärtliche blaue Brust. Auf und zu geht die Türe da unten, kupferne Dah lien leuchten und blaue Astern. Und Kinder spielen. Weit ans weit kommt ein altes, fåiyst vergessenes Bild aut- sFe zu. Sie sieht wieder die utter in ;det Küche, erkennt den Vater, heimkehrend aus dem Stadt chen. Die ausglocke schlägt an, der Bund springt ihm entgegen. riedasbringi die Abendfzeitung ein Krug Bier wird geholt aus dem »Gastho Izu Post«. Und die Mutter bettet sie in die Kissen: , as wollten die beiden Männer deute?« »Das war der Sohn von Onlel Wahl. Der war Vaters Vorgänger, Kind-« «Hat denn jetzt Onkel Wahl kein Baus wehrt-« »Er ist doch längst tot, kleine Dorothee!« M SFitetstehwer das zu begreifen wart Ach, er ist ja ng o åuch ihren Vater trugen sie hinaus aus dein Haus Und plötzlich war alles anders geworden. Der ach follger meldete sich, Möbel wurden gepackt und aus ge aden, der Hund mußte verkauft werden« Frieda ging Zurück zu ihren Eltern, und die leste Nacht, ehe sie ; abrei ten in eine fremde, große Stadi, chliesen Mutter ;und Dorothee im »Gasthos zur Post«. Sie schämten isich schon und waren higlos wie überflüssigeOtistr. J eute steht die kleine orotdee ans jenem Hügel »Warum zitterst du so, Dorothee?« fragte der Mann und legte fest und zärtlich den Arm um sie. ~Mich fröstelt so, Lieber«, und ihre Augen starrten vor Tränen. »Da unten, die Tür - die Tür. und die Kinder spielen, und die Dahlien leuchten . . .« sp . » Aber Herbsilonne streicheln sie mit einem·"tvehen,» »wunschlosen Lächeln: »Warum weinen, kleine Dorn-! -thee?v Es ist doch alles so wie vor hundert Jahren· Alle stehen sie einmal hier oben und wollen nicht be streier und schütteln den Kopf- die schweren Menschen icht weis-ien, kleine Doroihee!« »Lasz nns auch noch einmal hinuntergehen in den Garten«, bat Dorothee ihren Mann. « Und nun warteten sie vor der Türe. Daß sie nicht auiiptang in Erwartung und Jubel! - »Aber nur ein Dienstmädchen erschien in weißer Schutze und weißem Häuschen Sie legten ihre Karten auf» ein silbernes Tableit und wurden in das Zimmer. Fiesiihrh Dorothee blickte sich um, hilflos,«wie ein übers · lüssiger Gast. llud atmeie doch die Luft dieses Bin-l mers, aus dein man einst Vater fortgetragen hattes Die Frau des Hauses lam. Das sei aber interes sant! Also die Tochter von ihres Mannes Vol-advan- Nicht wiederzuerkennen sei sie. Ja, natürlich, es hab-: sich wohl manches verändert! Gewiß dürften die Herr schaften einmal durch den Garten gebeut Ader gewiß! Und plötzlich sah Dort-them im Garten stand ein kleines Mädchen »Mein Jüngste-si« freute sich die Dame des Hauses. «· Die Berge laufen in einer anmutig gefchwunaenen. faft melodifch hingesteiaerten Linie und sie blicken mit grünen Waldhäuptern und Sonnenblitzen auf Dtirls heim herab, wo man fich sowohl in kräftigen Weinen als auch in ftärkenden Wassern baden kann. Der Wein wdtgft mitten herein in die Stadt, denn er ift aanz hier zu» ause. Ueberall zwischen den Häusern blumenretche Garten, Obftbäume. Rebenlauben, Weinaehänae Durch die enae Hauptftraße rollen die fchweraefchirrten Weinfubrwerke. Die großen Fässer find voll, die Achien knarren, die Fuhrleute machen fröhliche Ge ’fichter.· Sie duften nach Traubenfaft, Zehnuhrfchoppen und Pfeifeuaualm Aus den Kellern dünftet es säuer lich. Der Most dampft in der Finsternis ... Ich schlage mich durch enae, winkliae Gäßchen. Uraltc Hatt-schen Ganz friedlich. Unter den Tot-bogen werden Fässer aefäubert, Kufen mit Wasser aus gefchwappt und dunkle Butten umgeschwenkt Aus allen Kellerluken, die weit aufgetan sind, quillt der Dunst des Herbstes. Ich klettere ein buckliaes, krumme-s Gäßchen empor. Das hat einen wunderschönen Namen: Strauchelaafie. In diefer Bezeichnuna lieat die ganze Lustiakeit des neuen und des alten Weins- Moudfchein ift dabei nnd die Vorftelluna eines späten, friedlichen Weinsrenndes, der mit aroieskem Schatten durch die Gasse torkeli . . · Auch weinfiifxes Mädchen aelachter lieat in diktiem Zechernamem das plötzlich mit Küssen an einer dun len Gassenbieanna erstickt wird Die Franzosen haben Strauchelgasse mit »Rue de faux pas- übersetzt Aber das ist nicht das Richtiar. diese Pafhctik. Eine arasköse Dame von Welt käme hier nicht leicht zu Fall. Indessen ein Becher, den der Weinspuk umlodert . . . Aus den ersten Blick gewann ich Dürkheim lieb. Ich dachte, wieviel Näuiche mögen in den langen Jahr hunderten durch seine Gassen qeschlepvt und in seinen alten Häuschen ausgeschlasen worden sein. Die Wein stiicke umarmen mit großer und grüner Inbrunst die Häuser. als sollte dies bedeuten: wir lassen euch nichts Nein, sie lassen die Häuser nicht. Einen fröhlichen Zweig hängen sie ihnen noch über die Tür, Tchiver nnd reich an blauen Trauben. Dies ist ein naftlicheg Symbol der Natur: hier ift die Erde Herrin, die Mutter Natur, die feurige Sonne Wohltiiterin und Freundin aller Winzer und Weinbauekin "- Tie belle Straße nimmt mich nnd den leichten Vormittagsevind, der durch die Gassen rennt, mit binans ins sonnen glönsige Land, an die Lebne der Hügel hin, die smft nnd langiniitia hinunter-reichen in den Horizont Auf ihren Kuppen blant da und dort Wald. Aber »der Wald hat hier wenig Recht, denn der Weinstock bat die Lenden und die Briiste der Hiiael mit berauichendem Anstnrm genommen nnd sich ausgebreitet nnd dieser Handschrift eineszejtlichen letblick qgacben s-———W— den Wein abzubebetn durchrieselte sie ein tiescr Schauer, denn äie verspürte, bajz ihr Begleiter sein heißes Gesicht i rer entbldßien Schulter ganz nahe brachte. Und ietzt, wo er sie plöylich sansi an sich zog, wo et fühlte, wie ihr iun er Leib ge en ibn rauschte und drängte, wußte er, daifaT Binnem denell entzünditch und von ihm bereits entflammt« nun ganz und- gar ihm verfallen war, und er zog ihren biegsamen Abt-ver nur noch ungestümer in seine Arme, um ihn mit Küssen zu zerstecben und auszuwiihlen. Sie ward in seinen tebkosungen atemlos, und weil sie in Angst war, inr langes Verbleiben könnte den andern bedenklich er scheinen, rang sie sich aus Linkes Armen lob. Die lustigen Gesellen hatten, als nun anca nnd ihr Begleiter wieder ins Bild kamen, sehr wohl be merkt. daß das Mädchen traumbesanaen die Augen von ihnen abkehrte, aber die Padrvna, mit der Zubereitangs des Mahle-s beschäftigt, beobachtete Binnea nicht, die» noch immer, des süßen Erlebnisses nbervolL in Ver-l wir-ging »wer-» 4 « . -i Mitten durch lauter Weineärten zieht diese Straße. die Diirkheim mit Wachenheim, Forst- Deidebheinr und Neustadt a. d. Hardt per bindet. lauter Orte. die ans den Strömen des Weins, die in jedem Herbst ans den Keltern fliefietn ihr Leben, ihren llnterhalt und ibre Wohlhabenden irlrömetn Eine einziae Traubenftraße, festlich l)erbitr»-.stcb, von Sonne beschirmt. befäumt von Weimar-U behiitmt trit Traubctmliicl. In den Weinberg-In weit nnd nah tönt Lachen der blaublufiaen Winzer und Winzermädrbem die sich zu den Reben niederbücken Zwischen den Pfaden laufen bedächtia die Männer mit den Biittem die ihre Traubenladuna in di-· weiten Maifchfnfen stürzen und einer zerstampft mit dein Maiscbstock die ariinen Travsbenlierae. Der Atem der Sonne nirbt iiber die absnllenden Islanken der Hügel nnd die Breiten der Weiniicker nnd noch immer kocht Süniakeit ans der pfiiizischen Erde empor in die Beeren. »Das Jahr« ruft mir ein Winzer zu. der mir eine iimsifie Traube aus seinem laubipen Gebeae berausreickst —- »iit gar nicht so schlecht. Trnix Nearni Mostaunirbt 100 bis 105 Grad Oeeböle. Es acht! Es aebti« Wir lachen. ganz einer Meinuna. und ikb laiie mir die Beeren in den Mund kollern. Mittlertvcile Herr Oeebslr. der Erfinder der Moftwaae die Freude des Winzers tariert, lieaen die schweren rniiden Ochsen der Meinaiirtner am Wearain, mahlen, faulenzen und blinzeln in die Sonne. satt von Freude daß iie im Schatten der Weinberasmauern ruhen dürfen. « Jn all diesen Orten lobt die Flamme des Weines, indessen der Herbst fein Rollan iiber die Häuser zu iarnmenschiittet. Wirklich: der Wein ilieizt non den Bergen. Iris hatte die anaenehmste Vorstellung. als irb bei Forft im Weinbera eines Weinautgbeiitzers den schtinen, funkelnden Namen «Goldbiichle« las. Schade. daß der Herr nicht in feinem Weinberg war! In Deidefpbeim tut sicb die Weinlandschait noch festlicher an nnd umschließt diese kleine. hübsch aeleaene Stadt üppigpliebevom Ich aina zwifeben die HHauser bin.. an Gärten entlanm der Wind iebiittelte «m·ir zum Gruße reife Mandeln aus den Mandel bimmchen - und so hatte ich gleich eine Nuß zu knacken. «Die Weinfubren nahmen kein Ende. In allen Gassen zehnten die Waden. Ich lief hinter den Bauern und Fassern her und stand plötzlich im geräumigen Hof des Deidedbeirner Winzer-vereinz, dem ältesten Winzerverein der Pia-F wie mir ein traubensadrer auf mit Pfiilyiseb versierte. In der Kelterba e des Winkervereind hatten sechs aroße bndraulifrbe Eier teltern riesia zu tut-, ums Herr An werden iibee diese vielen Traubenknfen, die ibren . nbalt in die grasen LIMIin VII-M Fitåich Mc Nähe ÆW disk Ino au en e nauzen er ern M M Its-dicke Muchc West »den M Den meiß hatte man bald versehrt, und nun ging der Weinkrug lustig feine Runde. Wolf Linke, der den Gefährten immer und immer noch eins brachte, wobei er selber nur nippe-nd den Trunk vercosieie, lächelte sich ins quitcben als er sah daß sich die Kumpane so« wiist bezechtetr Erst wenn fie dem Wein und seinen Geistern verfallen fein mochten, konnte er sich wohl mit Bis-nett den verschwieåenften Zärtlichkeiien dunkel-en. So kam es auch. ie tollen Seilzer saßen we nvoll um den Tisch hemm, und die Midichn des mah iamen Abstiegs lähmte ihnen plötzli) alle Glieder. Einer von ihnen Falte sich sogar in dcn Garten hinaus gefchleppt, weil i m die Enge des verrußten Raume-s zu bedrüclend erschien Die Padrona aber war wieder zur Arbeit in den Weingarten gelljumpely mit ver altenem Acrger und Unmut, wei Bianea es aus-. geschlagen statt-n mitzuhaltem Sie hatte ed vorgezoaew in Linled äbeHu verweilen. Boregt waren dze bei den daran, den eg in eine ichattitze ergola de Gar ten-s zu nehmen, aber dann wußte inke das schon ganz willenloie Geschöpf zu bestimmen, mit ihm ein stilles Ziuimerchen, das im Obergeichoß lag, aufsu neben. Sie überließ sich auch hier besinuunadlog und o ne Wider stand seinen Küssen und Liebkosungem . aurend sie nun wie in einer Flamme brannten, Ia; wie Ver sinkende sich immer inniger umschlunqu iiel unten ein scharfer Schiklb der alle Scheiben erz tiern ließ. Der beiäubende Ksna ballte durch Tür und Wand, und non der Decke rieselte keiner Staub wie aus Runenblindm Wolf Linie ia wie die Geliebte in feinen Armen erbleichte; aber er ließ sie nicht los. Unten fiel ein Fluch, ein Schrei, ein Schuß, ein ;dritter, ein vierter, e n fünfter. Tiber iegraniamer die Schiisse nun fielen und ie beklemmender der Kampf lärm seiner betrunkenen, nun· zur- Wehr gedrängten Kameraden aufschiiumie, Mo ungestümer und heitxker ! wurde in ihm dad. vers te. Verlangen- dieice »u- cle- Reisk sowo. Das Abenteuer uxszujthlusc Banmann Von limi- Rott- Lassen Sie sich eine kleine Begebenheit erzählen, Fahr von Anfang bis zu Ende. Nur den schlichten ergang- Miitwoth abend war eine kleine Gräkpr. fünf oder sechs Herren, mit dem Studieren des ünchener Kunfiledens beichäirtign Franziskanerdrän, Demsel ftnbe, Cafö Diana, eins-aus Brennessel. Donnerståg halb eins war Polizeiitunde in der Brennessel. an ging auf das Atelier des Malcrs Huberi Wurm um feine Bilder zu besichtigem was beim maiien Sgein einer Feuersanqenbowle zur Zu friedenheit der eilnehmer erfolgte. » Als Wilms Bilder eprüfi waren, wandte man sich zu Knirps Grill-en er Fni mittelalterliche Holzfiguren und«SiachetheereY« in··Arxgk·. «·«» · « Um drei wollte die klein-e Gesellschaft von Kunst befltsseuen zu Willy Seidel vilgerty der von feiner Weltteife Negerplastiken mitgebracht hat. Dpch es er wies sich als notwendig, vorher den stud. Jur. Bau mann in Schlaf zu wiegen, weil nämlich stud. jur- Baugtgnn vollxoytmeu fexttg was-» « « « ! Schon nach kurzer Unisrage bei den Bewohnern der Türkenstraße ließ sich des stud. jur. Baumann Wohnung feststellen, und man brachte ihn zu Beit. Er schlummerte sofort ein« Bei Willy Seidel, dein Weltteisenden, fiel nebst polynesischem Flechtwerk eine Mischung von Eidoiter, Schwedenvunsch und Seit aus; eine Flasche Punsch mit der doppelten Menge Seit und zehn Eidoitern wurde als das helömmlichsie Verhältnis festgestellt. Ferner war ein kleiner dressierier Asse a, Peterle geheißen oder in der Spracheider Wissenschast: Eylobetes agjlis. Hylobxxies agriis konnte mill tärisch grüßen, konnte trommeln, präsentieren nnd sich aus die spaszigste Art der Welt die Ohren mit den Hinterbeinen kratzen. » Als Willn Seidel, der Dompteur, in Agonie ver-- sallen war, mußte sich Hubcrt Wilm das Verfügungs-; recht über Peterle an,«brnchte Peterle zu dem tieH schlummernden stud. Jur. Baumann und beseitigte ihn am Fußende des Bettes. l Die Affen der Spezies Eylobates haben eine eigentümlich kriegerisches Stimme. stud. jin-. Bau-i mann, dadurch halb geweckt, meinte in eine IndianerJ hvrde geraten zu Lein und wehrte sich mit Händen und Füßen gegen Jse nde, die ihn seines schmerzenden Stalxksfherauben w·qllte·n. 4 , - , · ""Åfs thlfiftåvtinadvtffsngen aufriß, saß am Fußendc des Bettes ein grinsendes Phantom und grüßte Mklktäsischx .- - -.. , » Entsest über diese offenbare Stmtcgtiiuschung, schloß Bnumann dic Augen wieder. Erst nach ge raumcr Weile wagte er, mit halboffcnem Lid nach dem Fußende zu bljnzclm Peterlc präsentiert-: das Gewehr. Und als Baumann zum drittenmal hinspähte, tromznelte spgter. » , Da erbebtc Baumann im innersten Herzen, in einer Sekunde zog feine Jugend an ihm vorüber: die Kindheit, das Knabenalter. die Jünglinssjahre und ihm ward eiskalt bei dem Gedanken, aß dies kaum begonnene Leben infolge alkoholifcher Exzesse un wiederbkizjgljchjn Wahnjftzy enden sollte-. Froftigschwitzend rief Baums-un nach dem Dienst mädchen und spragZ zu thr: »Alte, brave arieL Sehen Sie mal hin! Wenn da unten wirklich ’n Affe sitzt, denn is Bd Falls da aber kecn Affe sitzt - dcnn, alte brave aric, schicken Se schleunigst nach ’m Herrn Sanitätsrat!« verwegene nnd jetzt frevelhafte Glück ganz ausziirosten ibid ang Letzte. . Nun, wo er Bianea plötzlich freigab, stand sie vor ihm wie von Jieberbränden durchwühlt, mit grosse-in uzrsaabar iraurigen Augen, aber dennoch gefasst, und er besann fich, durch ihr beruhigteg Verhalten mit zwei sachem Mut erfüllt, wars vorsichtig einen raschen Blick durch das offene Fenster in den Garten hinab, und da es ihm erst jetzt zur vollen Gewißheit wurde, daß eine Handvoll Aloeujäger, die bei den schwachen Wachen un aesehen dnrchgekornmen sein innigem das Hans be lauert und sich zu einem Ueberfall aewaqt hatte, er wachte in ihm wieder Hans der Soldat, und er fuhr sich mit der Hand, ald wo te er einen Traum verschenchen, über die Augen. Aber dann ballte er doch in einem nnsagbar wilden Ingrimm die Faust: er hatte keine Waffe bci fis, nichts . . . . Er zog ianea noch einmal an sein Herz, und der Kifo den er ihr nun fast kindhaft au die Lider lianchte, schien ihm wie der Abschied vom Leben. Er flog zur Tür und war blitzschnell braunen. Bianca hörte noch« wie auå den Steinfliefen der Stiege seine ranbtierhafis leisen chrittc schlürsien, und sie drückte sich, voll Ban pigkeii und tlopfenden Herzens-, an das Fenster. Was i nun vor ihren flimmernden Augen absoielte, war idas Geschehen sekundenhast kurzer Augenblicke: Der iGeliehte stürzte sich auf den im Grade liegenden, be trunkenen Kameraden: mit raschem rifftrisa er ihm die Pistole heraus und aufrecht, wie zu einem Zwei kampf pflanzte er sich daneben aus. nach allen Seiten hin üher die Gefahr sich vergewissernd. die ihm drohte. Und bevor er sich wieder in das Hans zu retten ver mochte, stellte sich inm, aus dem gerbstrot des Grietenö heraus-, ein Alpeniiiger, der das ewchr an die Wange riß. Wolf Linie zielte. Ein scharfer Knall, wider den ein zweiter wütend peitschte, zerbrach sich an der Mauer des paused und weit draußen im Tal. - Bienen fab, wie ein Band blauen Rauches um. des Geliebten Schultern wehte, wie er felbft den qcftrafften Arm mit der Waffe kraftlos lLinken ließ und dann, er habenen Hauptes, zufammen rach. Ste rief ihm zu ,,Wolfl« Aber der ängstlich und aus verwürgter Kehle thoßene Name traf nur noch wie eine erflattsruoe clodte des Sterbenden Ohr, in dem flach das Echo IfeinedsSchusseg nnd das wilde Aufschäumen feines ge troffenen Blutes verfangen hatten. Der erwiiqcnde Gedanke, um niele Wer eld er fis die kurzen Augen blicke feines mit tanca frevlereiö kenoffenen Glücks ersaufen muste, drang n cht in r ber die Schwelle feine-s Vewu tfeing. Wolf Linse lächelte fett, use feine Lange in die kühlende chte des Ort-ges gebettet las, wie ein nn cndltchße eliqter nnd n tm Tode de lüster, indes Alntni in as han« ftürmten, til-er die selber der Ge-. Balllleneknfgggem ctmd sorgtsetåinfivlettigaen fanden, das; e an en un g « MU- vog» einem eerwttdixen M M J
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)