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Lebenswellen I Au Roman aus unsern Tagen in drei Bildern - von su« Maria C« Musen-n- Gimädruei verboten Neue Mir-set kamen. Voris bat um ihre Adresse. »Sie hören von mir Vqleros vielleicht kann ich es ein gchieätdäiaß wir nach Geschäftsschluß ein wenig zusam en .« Siehst dn«, sliisierie neidersiilli die schwarzbaarige Berfäuserin ihrer Kollegin su, »Vatery Tedessö hat einen Kavalier gesunden. Und was siir ein sescher Monat Sonst tut sie immer scheinheilig und will unser-» eins gvgxsekxux « ~Sttlle Wasser gründen ties«, sagte bedeutungsvoll die andre und langte einen Kasten mit seidenen herren sokteu aus dem Regal ,was der an dieser sahen, blon den Mondscheinprinzefsin sindet?« . Voris schaute aus dte Uhr, es wurde Zeit, zu Jani Lwtkamp zurückzukehren Er fühlte si wie zer szblanem rzherzoctn Balery Vertäuserln in einem perrukmodegeschästl Valery durfte nicht Vertäuserln bleiben. Er hatte wohl bemerkt, wie diese jungen Lümmel, die nach ihm Selbstbinder gefordert, sic unverschämt angestarrt und beleidigend angclächclt hatten- Hiee galt eg, dte Schutzlose zu schilgkem Er hatte Valcry geliebt, und nur der über-stürzte bschled jener schicksalsschweren Juli tage ließ seine Werbung ungesprochen Der Ausgang des unseligen Krieges perrikz alle Hoffnungen; ver acssen hatte er seiue grzße Le denscbast sür die schlanke blolktds Erzherzogin nt t. Sollte er heute die Frage ste cn Wer wußte, oh sie dem gesallenen Gatten einen Nachfolger geben mochte? Und Jan Hetkampl Wünschte er einen vorbeikamen Chausfeurii Basis Alexander-- wiifrh beneideie plötzlich den einsamen Banns v. Kro dors. der wenigstens feine Liebste in das kleine Gärtnerhaug heimführen darste. Jan Heilamp mußte sahelhasie Abschltisie aeiätlat haben, er war in glänzender Laune, bereit, Uigummen zu verschleudern. Bot-is Alexandrowiis ging» neradesweaö auf fein Ziel los. »Ich habe liebe Besi kannte von frühen wenn es möglich wäre. mit ihnen ein Stündchen am Spätnarhmiitaa zu verplaudern -—« Der Hollander lachte schallend. »Das haben Sie mal wieder großariig gesagt Großsiirsti Natürlich ist es möælichi Wozu ist man in Berlin! Meinen Sie, ich wi nicht auch etwas erleben?« Boris Alexandrowitsch bezwang sieh gewaltsam, die niedrige Denkungsartheines »Herrn« widerie ihn an. Dann aber sieaie die ernunft, die ihm sagte, wie viel besser es sei, wenn Heikamp nichts von dem Zu sannneutresfen mit Valery wußte. Er mußte erreichen, dasz Valew Haus-Same bei Heitamp wurde. Nur diplomatisch zu Werke gehen, Heikamp sagte nicht nein,l wenn er eine Erzhcrsogin eng-agieren konnte. Vom Adlon aus, wo man zu Mittag speiste, rief er Valern telephonisch an, und fühlte innere Tit-schwingt beit, als er endlich nach Stunden in einer Kasseehaus ncsrhc aus Valery wartete. , Die Damenwelt, die dort verkehrte, gehörte wohl Fu den obern Zehntausend der Gegenwart, die Tol eiten, der Schmuck konnten nur durch die Gewinne glückbaster Spekulationen erworben Lein. ( Valery Tedcszit kam. Sie fiel an, in ihrer bitt-ter lichen Schlichtbeit, mehr noch durch ihre stille, vornehme Art. wie sie durchv das til-erfüllte Casö schritt. Mit glücklichen Atmen saßen sie sich geaeniibeh freuten sich des Wiedersehens und verinteden ängstlich das so ver änderte legt im berühren Bissöris entschlossen die Frage iat. ErJchiiderie feinen Plan bis in alle Einzel etten und do kitterie sekeime Ungft durch, fie möfe feinen Wunöch n chi gut e ben. ,Daftir fiebe ich e n daf- Jan eiiamp Sie ganz als Dame behandeln wird. Geben Sie die ent wiirdigende Stellung als Vertauferin auf-« ,Sie gestattet mir ein halbwegs forgenfreies Leben. Arg, Forts, wie fagt Rouffeam »Es hält fchwer, vor ne m zu denken, wenn man um das Brot arbeiten muss-« Nachdem ich furchtbare Demütigungen als Ge fell chafterin erdulden mußte, schien mir die Stellung als Verkauferin der rettende Hafen. Ich durfte mir« den Luxus erlauben, ein paar Stunden freie Zeit allein ftir mich zu verbringen. Niemand hatte mir Vor schriften zu machen, ich war ein freier Menfch, im Gegensatz zn früher, als man glaubte, der Gesell fchafterin alles bieten zu können. Ich bin barte Wege gegangen, bis ich den Mut fand, feidene Selbstbinder zu verkaufen« »Ich weiß, wie ed anzufangen ift, Sie werden in einer clgroßen Berliner Zeitung ein Jnferat aufgeben, wona ) eine österreichische Erzhcrzvgin einen passenden Wirkungskreis sucht Ich finde das Inferat und spreche mit Jan Hetkanm Laien-, es ift fo gut wie abge macht, wenn Sie wollen —« Sie las die Furcht vor dem Nein in feinen Augen. ZEon ich follie da verneinen, wenn ich eine Rettung e e « »Ich will es entwerfcn.« Er schrieb in fröhlicher Eile, verbesserte, feilte und bat sie um ihre Meinunrn Sie war zufrieden. er bestand darauf, daß er es selbst zur Expedition bringen wollte. »Damit Sie nicht su rückthtnen!« Fürst-ten Sie das wirklich, Bokts Irre-kan drowxxschPk »Nein! Reini« Er erariii ihre Hand nnd küßte sie zattz »Frka bin ich- daß ich heute früh nickt am Laden vorüberging. Der liebe Gott hat mich doch noch gern, daß er mich Sie finden ließ.« Seine iiberströmende Freude rührte sie. »Vorw es ist mir selbst, als bade ich Schiffbrüdzine selbst den Emer gesundem - Wenn nun aber Verr Hetcamp nicht auf Ihren Vorschlag eingeht?« »Er acht daran ein.« Des Rassen Gesicht wurde unbeweglich. »Ich möchte darauf schwören, bitte, nicht sich sorgen. Heute habe ich alle Sorxen von Ihnen ne nomtnen, habe sie zu den meinen gemacht, das gilt, nicht wahr?« U »Ja«, lachte sie mit tcbwimmcnden Blicken· ~ed ist sehr gut. wenn man seine Sorgen andern aufdiirden kann. Bealeiten Sie mich ein Stiick Weges oder ist( Ihr Urlaub zu Ende?« , »Es lanat noch zu einer kleinen Autof.ihrt. Ich darf Sie nach Hause brinaen.« Sie fuhren im Auto durch den Lärm und Staub des verlehrsreicben Nachmittags in der- llrbanst-«aße wohnte die Erzberzogim und als sie ihm abschtedi nehmend die Hand reichte. war das Verlangen in ihr. »ihn zu küssen, ism zu liebkoscn, ihn, den einzigen Men »schen, der ihre Jugend miterlebt, den sie geliebt. Den ;melancl)oliskb-temveramentvollen Boris Wer-andro witsch, den sie selbst über ihre Ehe mit Sandor Tedeszö nicht vergessen hatte. Er fühlte ihre grenzenlose Kinaahe und riß seinen Willen zusammen. »Aus Wiedersehent« Seine Lippen zuckten beim Hand-knis. Bovis Alexandrowttsch sand seinen Brot-jeder in lustiaster Damengesellschast, die sich sogleich seiner lieberng annahm. - - , »Wie war das Schäferstündchen, Gsoßfürft?« Jan Hctkamp war in der Stimmung, jedes Zugeständnis zu machen. Die totblondc era neiate sieh zärtlich m Paris. »Wie schüchtern et ift! Pfui. Pauachcn!« sie schlug leicht mich Jan mit der goldksyem rublnbci ehren Dandtafche, ~ ennst du nicht den schönen Ins ipruch: ~Genteßt der Jünglian ein Vergnüqu . . .l« Proft, Großfürst Basis, sollst eben, du blft weniåftens ättjttskavalteiulkle andern tun nur so und sind in abr e —na a " Er entnahm ihrem Zi arettenetui eine tatk duftende Ziqakette. »Wesbalg gtbst tin dich mit Ihnen ab, wenn du sie erkannt hat«-« «- - - »Aus demfclben Grunde, der tdigb zwang Chauffcur bei dem Metzger zu werden - man wux leben, eqal, womit man das armselige Dass-is bezahlt. vsch »Du mit deiner Ehtei Es gab andre erufe für Sie lachte kurs. «Du iauaft sum Mundwerk-nich kannst fein Backe ipredigen - alle Maadalenen hatten in Reue und . er nirschuna zu deinen tFüßen gelegen. Ich weiß, der Narr da drüben zahlt na ;.Gulden, mag die Mirni sie einstecken - Eg ab andre Berufe sagst du? Ich hatte einen andern Berufe bis vor kurkeni war ich ein sogenanntes anständiges Mädchen, das · über solche, wie ich es bin, sich sittlich etttrlistetex Die Liebe hat mich dabingebracht. Gott, wenn man kein rechted Stuhanfe bat und einer kommt und erzählt dir. er lebt dich . . . Was kann ich daölliy daß wein heißes Blut an ihm Gefallen fand. - ch, laß den Quatich, er öder mich an. Beute will ich nichts andres sein, heute kann ich mich an ihnen rächen; alle» könnt’ ich sie» verderben. Und ich tu’s, .vo ich es kann.« " »Dann hast du recht; wohl dem, der sich rächen Lkåtåiz Jedem gibt das Schicksal die Revanche nicht, en.« »Du sollst nicht zurückdenken«; sie hängte sich an ihn. Gräßlichcs hast du erlebt, und dein Leben bei dem Guldenprtzk mag unerträglich genug Jesu. Früher hättest du den ffen nicht angeschaut .. . s ~Eine wirkliche Erzberzogim Großsürst, das wäre ’ne Akauisition siir Jan Hetkampö Haus! Donner ja, was denken Sie, soll ich schreiben?« Ausgeregt schob er jenem die Zeitung zu. · Boris las mit Interesse. »Man könnte den Ver such machen; schließlich, wenn sie nicht gesallt —-—« f»Am Ende ist sie tausend Jahre nnd hat falsche Zähne. aber ansehen kostet nichts.« « »Wer weiß, ob aus Sie die Wahl fallt.« »Wi) ich in Gulden zahle?« »Der Amerikaner zahlt in Dollari« » »Ich werde ein Angebot machen.« Jan Hetkamps "Gesicht- rötete sich. »Diese verdammten Amerilaner, alles wollen sie uns wegschnappem daraus wird nicl)tsi« Er kriäelte mit seinem goldenen Bleistist einige Sätze aus das sapier und strich sie wieder.-.« ~Sehreiben Sie besser, die Summe wiirde ich monailikh bewilligen." »Gut, Sie werden aber der Dame verschiedene Räume zur Verfügung stellen müssen'- »Wallrhastig, Sie denken an alles. Schreiben Sie dazu-, daß ihr ein Salon, Boudoir und Bad zur Ver fügung steht. Aber unser Haus ist zu klein, hat nicht so viel Zimmer, wir werden ein neues kaufen, vielleicht ein kleines Schloß in netter Gegend? Will gleich mai mich an einen Makler wenden. Ich überlasse alles Ihnen, nur schreiben Sie sofort. Großsiirst. eine echte Erzherzogini« Boriö hörte ihn aus dem Flur »Lotse, min lciwe Pop« pseisen. Und er schrieb auf Valery Tedeszös Anzeige, die Wh» lässt keine Ektäkmna sum meenleidm aus- Wer sich siebt- wmhcm jonber.t beteifu sich nnd Icinenkinvcrn Ins 23 Irmnm »wir-m futobruachfn-Tsytrsl(t tat-s der hob und Stkrsjhapothctiy Pcllnisek Straße, und :«och. Illtmar t-, 2 Eblösicln Zucker -7 Ebldssiln Waffen duich A sikochen ein unüdettressuches han«-Uml- das Issmc m ver-I Hm ff-'s·"«-n hilft Apoll-esse s. Marien-. Löwen-, Altmarst. n. Salomonis-Annw» Neumarkt. M-- Fer ja elbst aufgefth hatte, und legte huren ec-- « Brief Luxu, worin er lie bat, einige Tage verstrgksss du lgssem bevor sie an wettet-. , Jan herkam-) wartete auf dte Antwort. Vka übctiab gefltf·en lich fetne schlecht verborgene Unruhe und tat, als Habe er dte ganze Angelegenheit längst vergessen. Derwetl trafen Angeboie vanVermtttch ein, Schlösser und Rittergtitee waren scheinbar rq ch» zu erfassen, als stellenlote Erzbetzostnnety deren Luk wobl höher stand. Sollte wirklich te Macht des Gut. dens bter verjagen? Der »pblefmatttche Hollänbex Mitte to etwas wie Nervcgltah m Bmntiq warf et die tllivnenobictte, womit si der sterbende Adel wtedck gesund machen wollte tn den Schretbtitch und war von einer UnansLtehlichkety die bis hinab sum Stalltungku übel empfun en wurde. Borid fühl und gelassen wie immer, bewacht-« Hetkamps Verdrießlicykcit mit einer inneren Freude. « Endlich brachte der Diener Czwat kein Graf oder Baron, aber doch der frühere ammerdlener eian ehemaligen regierenden Hanppesli einen schmalen Brief, den Herkamp hastig aufrtß nnd mit einem »He Ist sticht abgeneigt-Z sich befriedigt in den Sessel zurück egs.««»» « A » - - »Hiibiche Handxchrifh war-? Und dann das ener gische Valery Te efzöi Schreiben Sie, Großqust, wir kämen am Freitag nach Yerlimgum Tee in Eiplanade erwarten wir sie zur näheren eisrechungk Die Angebofe wurden and dem Schrei tisch heb vorgeholt und einer eingehenden Würdigung umgr zogen. Er führte dieserhalb mehrere dringende Telephongefpräche und handelte und feilfchte den halben Morgen lang. « . 4 A , sanäcuraszatmpastå IFortfetzunq folgfl selcanntmachung M We en Aufgabe einiger Artikel, Wie woiiene unck halbw. Kleider- und Biusenstoffe. bunte Hemden- und Jackenbarchente, farb. Veiours. Blaue-nich wolle-ne unci halbw. Trikothemcien Schorzenstoffe usw. verkaufe zu eusseiiend niedrigen Preisen. Die Waren sind in meinen Geschäftsröumen ausgelegt- kektlinantlstr. Z k. A. llokn Ost-lasset lssc 111-WI- W sesantlss Blut ums starke Nerven seh-Mk dhs bostbowtthtbo «l-«ssss-llassss«- la quat- Apotheke-s siehet-: Schwein-Apotheke. Dresden-Neustadt. Markt- 314. IF Des- saktefeint übe-· Nacht dev wendet-nat- Ecke-ge selbe Pselsusth—" "";.«.«;" fes-as- Tages-krame- Ein-e Puck-so its skhlltlsss l TSRAsslslAUs « « MAX scHWADZLOsE · BERLIN ist noch besser sle lst die beste Zahnpasla. denn sie enthält keine Salze und chemlFälXSM die den schmolz der Zähne angrellen. sondern desmlelkannl stärkste Desinficienz (Formalinpräparat) zur Reinigung der Mundhöhle und besitzt ein wundervoll erfrischencles Aroma. - Erhällllch ln allen lbesseren einschlägigen Geschäften Tub- eo oft —- DESHALB DER BILUGsTE U.ZUCILEICH s DER FEINSTE THE lM VERBRAUCH aller Art F tax co- um Stehn-oh List-v In jeder Ausmnmng NO New usw-im W) z Richard Hallenorl F G Ei stemploxz 8 II i Fermpreckxer v23017 Z; Unmuths s H. 1.90, tat Weibsschtsbickekei «—nds solt-Ist Vor-ne Yokss Pfun- «a. onus- Nichts-time EI. Inst-Ist M c, W Q- QEÄLIHÄI Eis-W I, ocurmik WADINMMWAERIKEN s p A Nu uzji A ; Euio n n- FO— GOETTLICHE-Angebot THE Aktentaldhetx Rindleder . . . .7.-Isl. primo Volirindleder . . . . . » ,9. » ; Eos-use Von-it reicht- » J Pllktzalsce 6 -—Lllser Egnfch - hüte-tin 46k Pelz-hav- Kisbetz v « (s s Press- stoss) Trompeterstrabe 7 und s .-?.-::,...--... sm- Prüfsn sie mein keichhaltlges Lage- und meine vorteilhaften Angebote ohne Kaufzwang Nasurblsams sealbisams Nutria-, kohlen- Persianer- Nerzmurmel- Biberetts staat-Bewie- Zickel-. siinkss Wallabus seehunds Mäniel Zkunkss possums · Wiss-. Isamtturen Wölfe- Sa - II g-.k,«;·,- I l- u c li se Kreuz- Jacken dezq stockt-, tzgtgss u. chaukkeukslselte Falls filt- seist-c ,- La . llauerbrantlskjfen des- ofenfabkik Escli se co» Mem-heim »Zum unubertkotten Bedentencke Koblenetspetntq gen-nett- Regulier bekkeit, tut jedes stennmeterinl geeignet Abbildungen-, Kostennnsehlsge nnd sechmsnnisebe Beratung kostonlos 47989 onus-Iwa- chr. Ost-m -sk. MWIL Is. 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