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Dresdner neueste Nachrichten : 12.12.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192412121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19241212
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19241212
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-12
- Tag 1924-12-12
-
Monat
1924-12
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 12.12.1924
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Dresdner Neuefte Nachrichten . VII sb M D O · .Q d- h b M c aus-wenan f- ern-M— dsö MWÄUMSFGW unabhängige Tagesznmug BWeznaspkufe« Istrkeiexsustcsclcnägmchsktkn ..----------.---1 G«.Mack P Mwsssxkssspissspssksxxzsksssms « d v d z z Mdsskkssgsgssskz«sss«-«T.s«-;«s-sx«s1s: u . - I kseg k für Zu stoben- O J st Z minnt r. —. Teuan en ungen: Im Jtan ·wö enn asahetrsitnoøtd kk.- is I I .. c, chd , met M FU» »F set-; Zu Michalththkisiinxgtä m an cis Un nU r e et Uns z:«s«gs;kv;;so Hoska Einzel-nimmer 10 O. Pfennig RMMM BMCS UND Dssspkgeschäsisstelle Dresden-It- Fekdinqudstr. st. · Form-af- 20 024- 22 SM, 22 982, 22 983. - Telegmmnm Reuesie Dresden · Posifchecks Dresden 2060 Richiverlongke Glaswde Mitte Mist-often werden pedes zitückgescndt noch ausdde - Jm Falle hohem Gewan- Betkiehsstzruuq oder Cis-im haben nuski Bist-Iw- Mnea Einsme Auf Nachts-sinnig oder Ckllaftunq des satsprechendm Wurm IXXIL Schm- M 291 Freitag, U. Dezember 1924 Das Kabinett des »kleinen Bürgerblokkg« Deutschlands angebliche Kriegsriiftungcn sssssgggaxxx lllsgchekgxhxsggkxszxspM Vsssshsn GLond o n , U. Dezember. sEig. Drahtbertihtt Die »Dann Mail« fährt sort. »das Gespenst der deutschen Niiitnnaen« anch weiterhin an die Wand zu.malen, wobei sie iich der non der deutschen Regierung schon des dstereu widerlegten Argumente bedient. Sie ktindiat in einem Leitartikel die Ver öffentlichung zweier Artikel eines Spezialkorrespons deuten an, die sieh mit fortgesetzten ge heimen Riistunnen Deutschlands besassen sollen. Die beiden Artikel ieien anch eine Erfltirunas dafür. weshals der Bottchasterrat in der nächsten Woche I in Paris zusammentrete. Die dentsrhe Regierung nnd ihre Beamten nnd Ossiziere betrügen die Atliierten insofern. als sie nicht das durchgeführt hätten. was in der Entwassnnngsllansel des Vertrages von Beriailled verlangt werden sei. Sie hätten die inter alliierten Kontrolllemmissionen gehin dert. sich von dem vollen Umfatxae der den-sehen Kriegsuorbereiinnaen zu überzeugen Der deutsche Generalstab hat nach Artikel 116 des Friedendvertraaes ausgelöst werden müssen, ohne in iraendeiner andern « Form erneuert werden znsdtirietr. Diese Auf-I ldsuna sei aber noch nicht vollzogen, im Gegenteil. er bestehe weiter und arbeite gen-in so Mel in der Vorkrieaszeit Pläne gegen die Nachbarn H Deutschland-S ans. I Die deutschen Militiirstrcitkräste dtirsten nackt Artikel ttih des Friedensoertraas die thhitzahl von 100000 Mann nicht übersteigen. Diese Bestimmung sei noch nicht ans-er Kraft gesetzt worden. Neben der Reichswehr oder der reanliiren Armee existiere aber nach eine zweite Armee in der Form der »artinen Polizei« its. Die Auflösung dieser Streitkriifte sei von den Alliierten wiederholt gesordert worden, doth habe die deutsche Reiternnn dieser Forderung die ietzt keine Anmerksatnkeit geschenkt Slowakei jeden Gedanken einer etwaigen Beteili gung Polen-d an der Kleinen Entente anf dasentschiedenfie ablehnt, da sie sonst in eine geaen Russland gerichtete Froni zu geraten fürchtet und auch besorgt ist, die intellektueite Fahr-nun der Kleinen Entente, deren Schwerpunkt und Sinn siih verschieben würde-, an Polen abtreten zu müssen, hat die Meinung, die man in Warschau von den Tsehechen hegt, natürlich ebensowenig bessern können, wie Benefchs Erfolg in der Janorzinafrage oder die Tat sache, daß er im Kampf um einen iiiatssitz im Völker bnnd iiber Polen den Sieg davontrag. Nunmehr deuten aber die letzten Snniptome doch daraus hin, dass zioifthen Polen und der Ts.hect·)o- Sloioakei endlich ein gemeinsamer Nenner gesunden wurde, nnd es steht zn befürchten, daß sich die Ueber eintnnst der beiden Staaten aus dem Rücken Deutschlands abspielen wird· Von polnischer wie uots tschechischer Seite wird ietzt wieder des öfteren auf die gemeinsamen Gefahren hingewiesen, vor denen man sich nur durch einen starken Descnsivwail schützen könne. In einem in der tschechifchen halboffiziösen Presse mit Behagen zitterten politischen Artikel wird direkt von «kranten Stellen Europas« gesprochen, die von einer Kette von Staaten umschlossen werden müßten, deren Ziel die Aufrechterhaltung des- Jsriedenks aus Grund der Verträge sei. Die Glieder dieser Kette seien heute noch nicht genügend fest ver bunden. Tsiese Sprache ist deutlich genug. Erinnert man sich hierbei der gewaltigen tschechischen Militäransgaben,der Reden, die der tschethrv slowatische Minister sitt Nationalver teidigung jüngst in Frankreich gehalten hat nnd die keineswegs tnit Freundlichkeiten gegenüber Deutschland erfüllt waren, nnd seiner erst vor einigen Tagen erfolgten Anstafsungen gegen die Abrtistung gegen das Milizwesen und gegen eine Verminderung des Heeresetats im Budgetaussthusse sowie des Unt standes, daß die chhecho-Slowatei nach wie vor trotz Einschränkung der Prasenzdienstzeit durch ständige EEinshernfnngen ihr stehendes Heer ans der Höhe von iiötitititi Mann zu erhalten gedenkt, dann weih man, iiroher der Wind weht. Wir stehen vor einer neuen Ein kreisungspolitik, in der die TscheclJo-Slowakei keine unbeträchtliche Rolle spielt. Sie hat ein milis tätischcd Abkomtnen mit Frankreich, ihr Generalstab usird von einein französischen General geleitet. Sie beabsichtigt, Abmachun en mit Polen zu treffen, über deren Jnhait man sicg deutscherseitd keinem Zweifel hingeben darf. Sie hat ferner bereits V er bindungen mit Dänemart angeknüpft, dessen Generalstab erst itingst einen Einissär nan Prag entsandte, dem man als Adsutanten iust einen tschethtschen Stabdossi ier zu teiste, der sich öffentlich gegen den deiniscsen Ab rtistungsplan des Krie dmintsterd Nazinnssen ausge sprochen hat. Dieser tscgechische Generalstahsoberst, der den diinischen Verbindungsofsiziet zu informieren hat, hat seinen letzten Vortrag gegen Rasmussens Ab rüstnngspläne mit folgenden Worten geschlossen: ~s’i n r die Deutschen haben aus beareislichen Gründen das Projekt Radmnssea begrüßt. Jh r e Sie llu n g nahmc bedingt ·natiirltcherweise unsre a b l e h n e n d e H a l tu n g gegenüber Radmnssein Die Möglichkeit eines Konslittg ist noch nicht entschwunden, und unsre Nation must sich stets geizen jede Schwächnng einetl Mitgliedg er antidentscheu Koalition wenden.« Die Tschecho-Slomakei hat ihre Fühler sogar bereits bir nach Litauen ausgestreckt, dem sie milttiirixche ekslugzeuge liefert und dessen Prager Getan ter, lannins sich einen besonderen Militärs attaches erbeten hat- Die interalliierie Militärkontroflkommission. die mit der Prüfung der deutschen Abriistnnn bete-unt fei. habe sich davon til-erzeugen können. dass Krunn in den letzten Monaten Gen-ehre hergestellt habe. deren Fabrikation von den Alliierten ver boten worden sei. Die Kontrollossiziere seien allem hallten ans den schlechten Willen Deutsch tq nd s aesiof; e n. Sie hätten schwere Gefchiixze ent deckt. deren Zersisrnng im Friedens-vertraut vor aeftdrieden worden sei. Mnnitionsvorräie. die das erlaubte Maß überschreiten Fünf Jahre nach dem Friedensschlnsf seien dir deutschen Mnnitionsiabriten noch nicht vernichtet wordens wie dies in den Friedens bedinqnnaen qefordert worden sei. Die Entwaffnnnass artilel des Friedensnertmas seien Deutschland nicht willkürlich auferlegt worden. sie baden den Zweck ver »solnt. den Frieden Eures-as zu sichern nnd die deutsche )Nation daran In hindern. ihre Tinerspriinae neuen die fKelsle der Ulliierten an wiederholen. Wenn Deutsch lnnd bis an die Zähne bewaffnet fortfahre den Nevancheaedanken an nähren nnd Frankreich. Polen nnd die TitlsechosSlowatei zn bedrohen. so ver hindeee eö dadurch iede Entwafsnnnnstnafznnlime Englands. Die Lage verlanae daher kategorisch ein ac meinianies Vorgehen Englands nnd Frankreichs. Glücklicherweiie habe Chambeu lain den erften Schritt hierzu getan. Die englische und iranzdsiiehe Regierung würden vereint iähia sein, die Pläne Deutschlands gegen die alliierte Kontroll konnniision zu zerschlagen- Sie müßten in Berlin ans die Dnraifiihrnna der Eniwakinnnasklansel des Frie densvertraaes bestehen nnd dem Widerstand Einhalt gebieten. den die deutschen Oiiiziere überall der Miti tiirkonttolltommissiou entgegengesetzt halten« Wenn diese Maßnahmen nicht überall erariiscn wiirdem dann stehe es ganz außer Frage, daß Deutschland. das den Krieg verloren habe. den Frieden gewonnen habe nnd England sich einem neuen nnd schrecklichen Wettbe »werb in der Bewaffnnug Europas gegen jtiberiehen würde. Pläne zur mklttärischen Eintreisung Deutschlands Aus Pr ag, 4. Dezember, wird uns geschrieben: Die TschechvsSlowaket steht gegenwärtig vor wirt schriftlichen und politischen Verhandlungen mit Polen, deren Zweck u. a. ein All-kommen über gegenseitigenl Transitverlehr bilden soll, dessen Inhalt nicht nur von wirtschaftlicher, sondern, wie es heißt, auch von mitt täktscher Bedeutung sein wird. Es ist bekannt, daß Tschechen und Polen sich niemals gut miteinander ver tragen haben daß die Gegensätze zwischen dem galizl schen Polen und Prag noch uns der Zeit des alten Oestetrctch dannen, daß beide Völker miteinander um den politischen nnd lultuxellen Primat unter den West slawen streiten und daß die Nachtriegsbeztchnngen leider Staaten erst durch den Streit nm das Telchener «Gebiet, dann um die Javorztna außerordentlich ver iduuteu worden find. Der umwind. daß »die Tichechpp Alle diefe Erscheinungen verpflichten zu größter Wachiamreit und beweisen, daß die pazififtifchen Vorträge, die Herr Dr. Benefch in Genf halt, nur dazu dienen, die wahre Politik feines Landes zu verfchleiern. Deutxhland hat nie mal-S die Sonneranität der Tfchecho- lowakei ange taftet, obwohl daselbst sy- Millionen deutscher Volks genoffen einen harten Kampf um ihre nationale Ext sienz zu führen gezwungen find. Demgegenüber hat die chljecho-Slon)alei mehrmals in Fragen der inneren Politik Deutschlands störend einzugreifen gewagt, tu sogar Präsident Mafaryk ging so weit, dies in einer Einer Votfchaiten Fu inn. Wir geben daher lPerris Dr. enefch den Rat, ich nicht als »Eduard V .« zu ge bärden und lieber danach zu trachten, wie er einen Ausgleich mit den Deutschen, den unzufriedenen Sto waken, den Magyaren feines Staates und den Bewoh nern Karpathorußlatch herbeiführen könnte, dessen im Friedensverlrag gewahrleiftete Autonomie von der fchechosSlusoarei bis heute noch niZt durchgeführt wurde und dessen Bevölkerung im uitande einer Militärfrlaverei gehalten wird. Oder find viel leicht gerade die inneren Schwierigkeiten dieses fege nannten tschecho-flowatischetc »Nationalftaates« der Grund dafür, daß dort »Tag und Nacht Gefchitye gegolten und in der Fremde Kriegsgeriit ge a.- st« wird? Glaubt Herr Benefch im Ernst, die Sicherheit feines Staates eger auf mit Unmut ge tragene Waffen, als auf die " ufriedenheit feiner V r ger gründen zu ktlnnenk Die stärksten Bundesgeno en einer wirkfamen Außenpolitik liegen trn Inland, as sollten die Tfchechen, deren Geschichte eine alegfmqgs reikFe Illustration dieses Satzes darstellt, n t per-. ge en Der Kampf um das Kontordat in Bayern Kabinettstriie und Landtagsanflöfung in Sieht Telegtaum unsres W-Korrefyondentet « M ii n ch en. li. Dezember. iEigener Drahtderichtf In der Konkordatszirage haben die Dinge in denl letzten 24 Stunden eine Entwicklung qenommein nach der nicht nur die non der Opposition ittr erforderlich gehaltene Ratifikatiou durch eine Zweidrittelmehrheit des Landtags ansgeichloifen. fondern anch das Zustandekommen einer einfachen Mehrdeit ftir die Vorlage iehr in Frage gestellt ist« Der immer stärker werdende Widerspruch gcaen das Kontordat in; allen Kreisen nnd Teilen des Landes bat die zu r Reaiernnqskoalition gedörende deutsch uqtionale Fraktion in ihrer Haltung zn der Vorlaqe unsicher gemacht. Ohne die Dentfchnationalcn nerfiigen aber Bayriiche Volkspartei und Banriicher Bauerndnnd selbst mit Hilfe der drei Zentrumsverireter im Landtage nicht tiber die einfache Mehrheit Die gestrige Jraktionsiitznng der Deutsch nationalen hat. wie ich höre, die erboffte Klä rung der Situation noch nicht gebracht. vielmehr wollen die Dentfchnationalen die Entfcheidnnq ihrem itir Sonnabend einbernietten Lan d es ansfchn ß til-erlassen« der nach Lage der Dinge kaum zn einem nneinnefchränkten Ja kommen diikftr. Die Schwierigkeiten der Situation haben es nn iniialich gemacht. die Vorlage. wie geplant. bereits morgen dem Pleumn vor-anlegen Dienstenarsinxmg ift anf Mittwoch verschoben morden. doch wird· in nnterrichtetcn Hreiien jonazlezweiidt. daß die Ans schnßberatunaen bis dahin abgeschlossen sein werden. Sollte der Landtaa das Kontordat ab le bn e n - nias nach Laae der Dinge sehr leicht mita lich ist - to ist mit detn Rücktritt des Kadi net ts z n reeh n en . da der Ministeroräsident wie der linltnstuinister erklärt haben. daß die Regie rnna mit dieser Vorlaae stehe nnd sallr.l Eine starke Gruppe innerhalb der Banriichcn Volkspartei arbeitet daraus hin, dasz im Falle der Ab lehnung der Landtag ansaeliist werden nnd dem Volke tnit einer Renwahl die Ent scheidung auch iiber die Konkordatöirage in die Hand aeaeben werden soll. Dieser Vorschlag findet innerhalb der Bayrisxlicn Volkspartei auch deshalb Anklana, weil nach den Wahlergebnissen des 7. Dezember damit In rechnen ist. dasz eine Neu watil die välkische Opposition auch im Landtag erheb lich schwächen würde. Anderseits wäre aber auch eine Verstärkung der Linken zn erwarten, deren Opposition den Reaiernngsnarteien nicht minder nnanaenehm ist als die der Rechtsradikaletn Diese Erwäannn scheint geeignet. den Eifer der Banriseben Volkspartei stir eine Landtagsanslitsnna zn dann-sein aber die Partei nnd ihre ministcriellen Exvpncnten haben sich ntit der Franc des Konkcrdats in eine so prekäre Lage hinein ’operiert. dasz sie kaum ohne die Ultima Iratio der Nenwahlen anskonrmen werde n. « . Die Regierung zum Rücktritt entschlossen Der Termin noch nicht bestimmt - Werven Geßler nnd Damm . im Kabinett Verbleiben? ' B. Berlin. 11. Dezember-. CEigener Drabtbericht) Die Dinge scheinen die Entwicklung nehmen znl wollen. die wir gestern angedeutet baden. Das Kabi nett bat sich dahin entschieden, daß es alsbald zurück treten will, dass aber der Reichskanzler sich erst mit dein Reichspriisidenten wegen des Zeitpnntted des Rück tritts ins Benehmen setzen will. Vermntlich wird der Reichskanzler noch im Laufe des heutigen Tages den Reichöpriifidenten ansinchew Als wahrscheinlich gilt. daß der formelle Micktritt des Kauzlers Mars ain Freitag oder Sonnabend erfolgen wird. l Soweit über den Verlauf der gestrigen Kabinettöi sitzung nähere Einzelheiten an die Oeffentlichkeit. dringen, scheint der Reichskanzler die sofo rtige Demission des Kabinettö vorgeschlagen zu haben. Der s Reiniganßemninister Stresetnann hat sich deswegen-. til-er ftir einen späteren Zeitnnnlt eingesetzt, nämlich den 2. oder 3. Januar-. Er wurde dabei von dem Ge danken beeinflnßt, daß gerade in den nächsten Wochen cußcnpolitische Aufgaben, insbesondere die Frage der· Militärkontrolle nnd Räumung der Kölner Zone, zu( behandeln sind und infolgedessen die Erbaltungs eines politisch aktionsfäbigen Kabi-· nette- wiinschenswert erschiene. Es ist denn auch ein I Mitteliveg eingeschlagen worden, indem das Kabinett grundsätzlich den Rücktritt beschloß, den Termin aderH zunächst offen ließ. Zn diesem Entschluß mag beige tragen haben die Ungewißheit ob es überhaupt mög lich fein würde, sofort aussichtsreiche Verhandlungen über eine Neubildung der Regierung zn eröffnen. Man muß berücksichtigen, daß nur wenige der wicdergewädli ten oder neugewählten Abgeordneten in Berlin weilen. Die Fraktionen müssen sich erst bilden und können sich nicht so rasch versammeln. Daher der begreifliche Wunsch, zwischen die formell gedachte Demission und die ersten Verhandlungen über die Regierungsnenbib duug eine F rist einzuschalten. Die Frage, wer die neue Kanzlerschast übernehmen wird, ist nach Lage der Dinge mit Sicherheit noch nicht zu beantworten. Aber sowohl in sozialdemokratischen als demokratischen Kreisen scheint man sich bereits mit dem Gedanken vertraut zu machen, baß stir den Fall eines Rechtsknbinetts Des. Streseninnn, wie wir das bereits gestern nls wahrscheinlich bezeichneten, die Kanzlerschast übernehmen wird. In Berliner poli tischen Kreisen ist man allgemein der Ansicht, daß das Zentrntn einer solchen Regierung nicht Schwierigkeiten entgegensetzen würde. Der »Tag« ist der Meinung, daß der Reichgpräsibent zunächst Dr. Mark nnd, falls dieser sich der Ausgabe nicht geneigt zeigen sollte, einen Weiter rechts stehenden Zentnnmsnunn beanstragt. mit der Deutschen Volkspartei nnsb den Deutschnationalen Verhandlungen -anzntn.tipsen. Die »Den-aus« wendet sich neuen die verstiegenem Forderungen, die Herr« v. FreytaasLorrinaboven in der Deutschen Zeitung« aufgestellt hat, der nicht weni- Aet Als fünf Sitze in der ersehnten Bürqcrbloch kenietuna für die Deutichnationalen tu Au spwch nimmt. Das Zentrumsoraan verlangt Ant wort auf die Frage, welche Politik die Daniel-natio- W In Musqedmtem wenn es geschehen .ivllte« daß sie das neue Kabinett führen oder in ihm ein maß gebendes Werk mitzureisen hätten. « f . · Ueber die Forderungen der Denlichnatipnacen wird man voraussichilich Näher-es erfahren, wenn die deutsch nationale Fraltion Ende dieser Woche zusatnnicntriti. Es ist nach der »Rosen Täglichen Rundschau« kaum an zunehmen, daß der bisherige Führer, Dr. Herst, an diefer Sitzung teilnehmen kann, da er zur Zeit wegen der Anstrengungen des Wahlkarstcs krank ist. Ueber die Verteilung der Minuten-often fllr den Fall, daß der sogenannte ~Biirgerbloci« verwirklicht wird, laufen natürlich bereits allerhand Versivnen um. Fest dürfte aus alle eFälle stehen, daß Dr. larres aus dem Kabinett ausscheidet Ob Minister Hamm, dessen angeblicher Entschluß, in die Industrie überzntretem von der .D. A. Z.« demeniiert worden ist, dem neuen Kabinett als ~Farhminister« sich zur Verfügung ftellen wird, bleib-i zunächst noch ungekiiirL Dagegen rechnet man in rekiitöfiehenden Kreifen darauf. dass der gleichfalls demokratische Reichswebrministcr Geister fein Amt bei behält, felbst wenn die Demokraten der nenen Regie rung nicht angehören sollt-km » .. England nnd ver Fevorjsteheude Rück tritt des Kabinetts Mars Telearamm nnireg Korrespondenten w. Lo ndo n, U. Dezember. In englischen diplo matiiehen streifen hat man von dem bevorstehenden Rücktritt des Kabinettö Mnrr ntit Be danern Kenntnis aenotntnen. da die nene eimiiiche Regierung ebenso wie ihre Vorgängerin ini Amte eine hohe Meinung von den iiihrenden Persön lichkeiten int Kabinett Mart hatte. nnd ihre erprobte Zusammenarbeit mit den Alliierten als einen wesent lichen Faktor der Gesundnna des enrooäiichen Wirt schaftslebens ansah Man hofit hier jedoch, daß ihr Einfluß anch bei der neuen Regierungsbiidnnq in Deutschland ein hervorragender bleiben wird nnd iit deshalb oon der Haltung des Kanzlers bezüglich der auswärtigen Politik, itir die er, wie hierher gemeldet wird, Kontinuität verlangte, lebhaft befriedigt. Der weiteren Reaiernnasbildnua iicllt man hier ntit jgespanntem Interesse einige-sein . v. Malt-ehrt Botschafter in Washington X Berlin· 10. Dezember. Staatöiektetär Frei herr v. Maus-Ihn ist für den Bett-haftet posten iu« Washington ·iu Aussicht neuem-usw Mit der Führung der Geschäfte des Staatslctretärö wurde M Motiv-Direktor v. Schubert beauftragt Erkrankung Heulen Teledrqmm unsres Korrespondenten oh. aris, 11. Dezember. Ministerpräsidentherriot ist erkrankt. Nach einer leisten Meldung ist eö eine schwere ArbeitsübevlastunO die den robusten Zustand des Mnisierpräsidenten erheblich geichwächt hat. Der Ministewräsident leidet gleichzeitig an einer starken Anfchwellunq der Beine und an Vers-schwäche. Der gestrige Tag war kritisch, doch in vorgecüzikter Morgen cumde stellte sich eine leichte.Beifernnn em-
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